19. Spieltag, Rot-Weiß Erfurt - 1. FC Saarbrücken 0:1 (0:1)

Große personelle Fragezeichen vor Hinrunden-Abschluss in Erfurt

Zitat

Viel Spielraum bleibt Sasic damit nicht. 22 Feldspieler umfasst der Kader, zieht man die Langzeitverletzten (Markus Hayer, Andreas Glockner, Philipp Kreuels und Kevin Maek) ab, stehen neben den beiden Torhütern aktuell genau 12 einsatzfähige Akteure zur Verfügung. „Die medizinische Abteilung wird alles versuchen, um die Jungs schnellstmöglich wieder fit zu bekommen. Für die Partie in Erfurt haben wir aber auch die Nachwuchsspieler aktiviert, um den Kader zu ergänzen“, so der Cheftrainer. Im Detail handelt es sich dabei um Jan Eichmann und Max Rupp. Nico Floegel, der bereits zweimal im Saarlandpokal im Einsatz war, steht aufgrund eines grippalen Infektes nicht zur Verfügung. Die Personalsituation rückt aber spätestens mit dem Anpfiff in den Hintergrund. „Es werden elf Mann auflaufen, die alles dafür geben werden, ein positives Ergebnis einzufahren“, so Sasic.

19.Spieltag - 3.Liga 2013/14
Samstag, 07.Dezember 2013 - 14:00 Uhr
Steigerwaldstadion, Erfurt

Vorbericht:
Die Woche war wieder einmal bescheiden für den FCS. Nach dem wichtigen ersten Auswärtssieg in Burghausen folgte im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Leipzig trotz zweimaliger Führung eine bittere Ernüchterung und 2:3-Niederlage. Die Niederlage lässt die sportliche Situation nicht besser werden, der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt schon wieder vier Punkte und es droht - auch in Anbetracht von drei schwierigen Spielen bis zur Winterpause - wieder den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze und das untere Mittelfeld zu Verlieren. Das Spiel in Erfurt ist dabei bereits das letzte Spiel der Hinrunde ehe zwei weitere wichtige Spiele gegen Holstein Kiel (H) und Wehen Wiesbaden (A) anstehen. Punkte zu verschenken hat der FC keine mehr, es gilt jeden möglichen Punkt zu generieren der im möglichen Bereich ist, wobei nur Siege uns wirklich helfen werden. Das Ziel für die nächsten drei Spiele muss es sein den Rückstand wieder zu reduzieren, den Anschluss an die anderen Mannschaften zu halten und mit einer möglichst aussichtsreichen Lage in die Restsaison 2014 zu starten. Es ist das gleiche Ziel wie in den letzten Wochen auch, nur befindet sich nun wieder auf des Messer´s Schneide. Doch zurück zur letzten Woche. Am Dienstag war bekanntlich das große Pokalspiel gegen den BVB, beim 0:2 gegen den Bundesligisten war der FC jedoch chancenlos. Konnte man das noch Erwarten so sind die personellen Folgen (siehe weiter unten) gravierender, die personelle Lage ist sogar so gravierend das sich Milan Sasic dazu gezwungen sah die Trainingseinheit am Donnerstag abzusagen und statt Training sich komplett der Pflege der Verletzten und Angeschlagenen zu widmen. Nach dem Pokalspiel galt es eh sich vollkommen der Regeneration zu widmen, nur 2x (inklusive Abschlusstraining) wurde zum Ende dieser englischen Woche trainiert.

Die Aufgabe in Erfurt wird dabei mit Sicherheit kein Zuckerschlecken, RWE spielt eine starke Hinrunde und liegt mit 29 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Die Stärke ist dabei insbesondere im heimischen Stadion zu finden, sechs Siege und ein Unentschieden in neun Heimspielen bedeuten 19 Heimpunkte und Platz 2 in der Heimtabelle. Die letzten Wochen warfen dabei Licht und Schatten in den Ring, nach drei Niederlagen in Serie konnte man seinerseits drei Siege in Folge verbuchen, der letzte Sieg gelang beim letzten Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98, am letzten Wochenende musste man sich dann Hansa Rostock mit 1:0 geschlagen geben. Bei den Gastgebern wird Andre Laurito gesperrt fehlen, Laurito sah gegen Rostock seine fünfte gelbe Karte. Der restliche Kader ist dagegen wohl einsatzbereit, auch der zuletzt erkrankte Elfmeterschütze Nils Pfingsten-Reddig wird am Samstag dabei sein.

Personelle Lage:
Das Pokalspiel gegen Borussia Dortmund hat seine Spuren hinterlassen. Marcel Ziemer und Maurice Deville mussten bereits während der Begegnung verletzt ausgewechselt werden. Die Vereinsnachricht am Mittwoch war für alle dann der große Schock. Der FCS teilte nämlich nicht nur mit das sich Marcel Ziemer einen Muskelfaserriss zugezogen hat und damit wohl hinter dem Jahr 2013 einen Haken machen kann, sondern auch das zusätzlich zu Maurice Deville (Blessur am Wadenbeinköpfchen und der Wade) noch Thomas Rathgeber (Sprunggelenksverletztung), Christian Eggert (Knieprobleme), Kim Falkenberg (Wadenprellung), und Nils Fischer (geschwollenes Kniegelenk) angeschlagen sind. Neben den vier Langzeitverletzten Kevin Maek, Markus Hayer, Andreas Glockner und Philipp Kreuels also gleich eine Reihe von fraglichen Spielern die Milan Sasic als "fast dramatische" Situation bezeichnete und die man notfalls mit Nachwuchsspieler aus U23/U19 auffangen wolle. Für den FCS bedeuten diese Schläge das nach einigen wenigen Wochen der kleineren Sorgen im personellen Bereich wieder eine totale Rückkehr zu einer katastrophalen Personallage vollzogen hat und das beim wohl unwichtigsten Spiel in der aktuellen Saison. Im schlimmsten Fall hätten dem Trainer damit vor dem wichtigen und schweren Spiel in Erfurt inklusive Torhüter nur noch 14 Drittligaspieler zur Verfügung gestanden

Beim Abschlusstraining am Freitag waren nun 20 Spieler dabei und es werden wohl alle die Reise nach Erfurt mit antreten. Dies gilt auch für die angeschlagenen Spieler
- Maurice Deville
- Nils Fischer
- Kim Falkenberg
- Thomas Rathgeber

Die vier Akteure haben genauso wie Max Rupp und Jan Eichmann aus der U19 das Abschlusstraining absolviert, ob die Spieler am Ende aber auch einsatzfähig sind ist noch nicht ganz klar. Positive Signale gibt es von Nils Fischer und Kim Falkenberg, beide sind morgen wohl dabei. Rathgeber dürfte ebenfalls zumindest auf der Bank Platz nehmen können. Größtes Fragezeichen steht noch hinter der Verfügbarkeit von Maurice Deville, ob es beim Angreifer reicht kann erst kurzfristig entschieden werden. Ob Positive oder negative Signale, am Ende wird erst kurzfristig die Entscheidung fallen ob der jeweilige Spieler mit von der Partie sein kann oder nicht. Definitiv fehlen wird neben Marcel Ziemer auch Christian Eggert dessen Knieprobleme ein Trainieren oder Spielen noch nicht zulassen.

Aufstellung:
Man darf gespannt sein wie viel Milan Sasic basteln muss und welche Elf er schlussendlich ins Rennen schickt. Es hängt ja in nicht unbeträchtlichen Maße davon ab ob die Angeschlagenen Spieler auch wirklich spielen können. Dadurch ist es auch extrem schwer eine vernünftige Aufstellung zu konstruieren ohne Angst haben zu müssen das 2,3 Stützpfeiler noch kurzfristig wegbrechen.

Im Tor ist Timo Ochs klar, da gibt es glücklicherweise auch keine Verletzungsprobleme. Die Beginnen dafür direkt in der Verteidigung. Kim Falkenberg kann wohl spielen und wird dann wieder seine Position als rechten Verteidiger einnehmen. Francois Marque ist nicht 100% fit, der Zehenbruch noch nicht verheilt. Wie in den letzten Spielen wird der Franzose aber auf die Zähne beißen müssen und wohl wieder hinten links verteidigen. In der Innenverteidigung dürfte es dann wieder auf Nils Fischer und Tim Knipping hinauslaufen. Fällt Fischer aus dürfte Marque erste Alternative sein und dafür Tim Stegerer als Außenverteidiger auflaufen, Das Defensive Mittelfeld mit Forkel und Korte hat sich leider nicht bewährt, trotz personeller Sorge sollte man da eine andere Lösung finden. Eventuell ist Julien Humbert so weit um in der Startelf zu stehen, bei seinen bisherigen Einsätzen fiel Humbert aber leider überhaupt nicht auf. Dazu bleibt die Alternative Tim Kruse, die ich für das morgige Spiel in aussichtsreicher Position ziehe. Einen gelernten Sechser musst du auf dieser wichtigen Position einfach dabei haben. Auch das Duo Fischer/Kruse ist denkbar (dann Marque IV, Stegerer LV). Im offensiven Mittelfeld wird Sasic umstellen müssen, da Deville eher ausfällt als dabei ist und Vito Plut im Sturm benötigt wird. Könnte dann wieder einmal auf eine Dreierreihe mit Göcer, Korte und Hoffmann hinauslaufen. Oder Plut als hängende Spitze zu Rathgeber wenn es bei dem für die Startelf reicht. Ansonsten muss allein schon mangels Alternativen Vito auf seine angestammte Position im Sturmzentrum wechseln und dort den einzigen Stürmer geben.

Ein genauerer Blick wäre erst sinnvoll wenn genau klarist wer morgen dabei ist, wer nur auf der Bank sitzt und wer in der Startelf stehen kann. Von daher darf man sich da an diesem Wochenende doch ein wenig Überraschen lassen was Sasic aus dem verbliebenen Spielern zaubert.

Mögliches Schema:
Ochs - Falkenberg, Fischer, Knipping, Marque - Kruse, Forkel - Göcer, Hoffmann, Korte - Plut

Ausblick:
Der 1.FCS geht als Außenseiter in das Spiel in Erfurt. Die Gastgeber haben die deutlich bessere Saison hinter sich, stehen auf dem dritten Tabellenplatz, sind Heimstark und sind nicht von Verletzungen gebeutelt. Dazu kommt natürlich das RWE keine englische Woche hinter sich hat, sondern sich voll und ganz auf dieses Spiel konzentrieren konnte. Beim FC ging das gerade aufgrund der vielen Verletzen nicht, eine ordentliche Vorbereitung auf Erfurt war kaum möglich und als Vorletzter der Tabelle erwartet man sicher nichts anderes als eine FCS-Niederlage. Diese Niederlage müssen wir aber mit allen Mitteln verhindern, dabei darf es keine Rolle spielen wie viele Spieler verletzt fehlen oder ob das Dortmund-Spiel Kraft gekostet hat etc. Angesichts der Tabellensituation und des Restprogramms in diesem Jahr können wir es und nicht leisten Punkte zu verschenken, auch wenn wir als klarer Außenseiter in ein Spiel gehen! Der verbliebene Rest an Spielern muss sich zusammenraufen, noch mal enger zusammenrücken und in Erfurt unbedingt etwas zählbares mitbringen, am Besten natürlich ein Geschenk in Form des zweiten Auswärtssieges. Nur Punkten muss sein, die Situation muss jedem bewusst sein und entsprechend aggressiv und engagiert müssen wir da morgen auch antreten. Und in solchen Situationen muss man dann auch mal seine Grenzen überwinden und 90 Minuten Gas geben auch wenn es am Ende konditionell schwer fallen sollte nach dieser englischen Woche. Es bleibt aber keine Wahl als mit voller Macht auf Punkte zu gehen.

Die Schlüssel zum Erfolg sind in der Theorie relativ offensichtlich, die Umsetzung ist aber bekanntlich der Schwierige Teil. Entscheidend wird es aber sein das wir in der wohl defensive Ausrichtung ordentlich verteidigen, aggressiv in die Zweikämpfe gehen und den Erfurtern Paroli bieten. Wir müssen die ständigen Fehler in unserer Defensive endlich mal vermeiden und dann würde uns vielleicht auch mal gelingen ein Spiel zu Null zu spielen. Damit hätte man den ersten Schritt in Richtung regelmäßiger Punkte getan, nur die Umsetzung ist wie man sieht extrem schwer, da wir auch unter Sasic da relativ wenige Fortschritte zeigen konnten. Offensiv wird man sich etwas einfallen lassen müssen, Marcel Ziemer wird als Stoßstürmer und Ballhalter fehlen, da müssen andere in die Breche springen und insbesondere das Mittelfeld wird gefordert sein, eine Tatsache die nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht zu Freudensprüngen veranlasst. Am Ende wird es nur über den Kampf, den Einsatz und über das Glück gehen. Für alles andere sind wir zum einen zu stark gehandicapt und zum anderen fehlt auch mit den angeschlagenen/verletzten Spielern die Qualität um ein Spiel ordentlich aufzuziehen. Es kann in diesen drei Spielen nur darum gehen sich mit möglichst vielen Punkten und möglichst kleinem Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen in die Winterpause zu retten. Nach Möglichkeit startet man dabei in Erfurt und kann RWE wie häufiger in den letzten Jahren im heimischen Stadion Punkte klauen. Bereits Zweimal in der Drittligageschichte beider Vereine konnten die Blauschwarzen ja bei RWE den Schalter mit Auswärtssiegen umlegen, eine dritte Initialzündung würde sicher jeder auch morgen annehmen.

Großer Kampf führt zum Erfolg und momentan kann es nur über Kampf, Einsatz und Zusammenhalt gehen. Verdienen wir uns das Glück und Punkten in Erfurt! 0:1 vor 6.300 Zuschauern, darunter auch 100 aus Saarbrücken!