Auch wenn die Begegnung von Beginn an der Erwartungen entsprechend verlief kamen die Blauschwarzen schwer ins Spiel. Man hatte den Ball, man hatte die Dominanz im Spiel und spielte gegen den erwartet tiefstehenden Gegner. In den ersten 15 Minuten konnte man aus seiner Überlegenheit aber keinen Druck ausüben, konnte sich keine Chancen herausspielen und fand noch nicht die Lücken in der Defensive der Gäste. Die Gäste versuchten bei Ballgewinn schnell umzuschalten und hatten nach zehn Minuten die erste Chance des Spiel. Ein Schuss aus 16 Metern landete jedoch neben dem Tor. Da kann es aber auch mal gefährlich werden. Die Chance resultierte aus einer faktischen Unterzahl des FC. Patrick Zoundi verletzte sich in einem Zweikampf, konnte kaum noch laufen und war so in der Defensivaktion keine Hilfe. Bereits nach zehn Minuten musste Zoundi so den Platz verlassen. Gute Besserung und eine möglichst freundliche Diagnose! In der Defensive agierte der FKP sehr tief, sehr kompakt und konnte doch eine gewisse Nervosität und Hektik in den eigenen Aktionen nicht verschleiern. Nach 17 Minuten gab es dann auch so den Dosenöffner. Ein FKP-Verteidiger wird von Wegner gepresst, verliert den Ball und Wegner geht alleine auf das Tor zu. Wegner legt vor dem Tor quer auf den mitgelaufenen Taylor und jener Taylor hat keine Mühe sein siebtes Saisontor zu erzielen. Die kleine Torflaute gestoppt. Eine sehr wichtige Führung die der Kilic-Elf sichtlich gut getan hat und Sicherheit brachte. Der FC steigerte sich, spielte mit mehr Zug nach vorne und suchte nun aktiv nach seinen Chancen. Die Gäste agierten nach dem Gegentor bei Ballgewinn absolut harmlos und stellten keine Gefahr mehr für das Tor von David Hohs da. So war ein weiterer Treffer eigentlich nur eine Frage der Zeit. Der FC drückte, baute Pressing-Phasen ein und war haushoch überlegen. Nach 25 Minuten spielte man Sven Sökler halb rechts im Strafraum frei und Sökler verwandelte links unten im Eck zum 2:0. Nach 25 Minuten war bereits eine Vorentscheidung gefallen. Am Spielgeschehen änderte sich wenig. Pirmasens kam kaum aus der eigenen Hälfte heraus und der FC ließ sowohl den Ball als auch den Gegner laufen auf der Suche nach dem dritten Tor. Man spielte jedoch zu selten die klaren Bälle und es gab weniger Chancen als möglich waren. Trotzdem hätte man das dritte Tor nachlegen müssen. Eine mögliche Elfmeterentscheidung nach einem Schubser gegen Pranjes wurde nicht zugunsten der Blauschwarzen gepfiffen. Dies gelang nicht und es ging mit 2:0 in die Pause. Die Führung natürlich absolut verdient. Die Blauschwarzen spielten nicht überragend, zeigten sich aber clever, zeigten sich Zweikampfstark und wenig Konteranfälligkeit und erstickten sämtliche FKP-Aktionen im Keim. Es zeichnete sich ein klarer Klassenunterschied ab. In der Halbzeit nahmen sich die Gäste sichtlich mehr vor und kamen deutlich mutiger und Offensiver eingestellt aus der Kabine. Man versuchte nun auch selbst mal Fußball zu spielen, Aktionen zu haben und den FC unter Druck zu halten. Große Torchancen gab es jedoch nicht für den FKP. Der FC schaute sich das einige Minuten an und drehte dann noch mal auf. Das Tempo wurde angezogen, der FKP in die Defensive gedrückt und die Entscheidung vollbracht. Der leicht aufgerückte FKP wurde locker und spielerisch leicht ausgespielt und Taylor ging alleine auf den Keeper zu und verwandelte locker mit dem Außenriss zum 3:0. Es war eine der ersten Szenen in denen Pirmasens das defensive Bollwerk mal ein wenig aufgelöst hatte. Beim FCS kam Christian Sauter für Lukas Kiefer ins Spiel und Sauter belebte noch mal die Zentrale des FC. Die Gegenwehr der Gäste war gebrochen und die Pirmasenser gingen nun komplett auf Schadensbegrenzung. Die Moldschder spielten nun locker und flüssig auf und ließen den Ball samt Gegner teils wie im Training laufen. Es ergaben sich zwangsläufig die Chancen um das Ergebnis noch deutlich höher zu gestalten. Alleine Matthew hätte noch drei Tore nachlegen müssen und dazu kamen noch Pranjes, Sökler, Fießer und Wegner die das Ergebnis hätten höher schrauben müssen. Nach 72 Minuten setzten dann Chaftar und Pranjes Wegner per Flanke ein und Wegner köpfte den Ball in die Maschen. Die Blauschwarzen schalteten nach diesem vierten Tor zurück ohne die Spielkontrolle aufzugeben. Dadashov kam noch für Wegner ins Spiel. So kamen jedoch auch die Gäste noch mal in die Situation Offensive Akzente setzen zu können. Die klaren Aktionen lagen jedoch beim FCS. Taylor nach einer flachen Flanke, Sökler per Kopf nach einer Flanke, Sauter mit einem Schuss aus der zweiten Reihe und Pranjes mit einem Schuss aus acht Metern scheiterten noch am stark haltenden Keeper der Gäste. Ohne den Torwart wäre das heute ein echtes Debakel für Pirmasens geworden. Ebenso wenn wir etwas konsequenter geblieben wären. Der FC ging am Ende fahrlässig mit seinen Chancen um und der FKP nutzen eine Konterchance in der letzten Minute noch zum Ehrentreffer. Wir waren da einfach zu weit weg von den Gegenspieler und bekamen keinen Zugriff. Das Gegentor ist nicht entscheidend, aber unnötig und hätte nicht mehr sein müssen.
Der Sieg ist am Ende auch in der Höhe absolut verdient. Ehrlicherweise hätte es auch noch deutlich klarer ausfallen können und der Spielverlauf und die Kräfteverhältnisse wären immer noch abgedeckt worden. Und so wirkten die Gästespieler nach dem Spiel auch. Glücklich darüber das die Niederlage sich in Grenzen hielt. Wir können mit dem 4:1-Sieg natürlich sehr gut leben, müssen das Spiel aber vernünftig einordnen. Der Gegner war heute ein klarer Abstiegskandidat. Wir haben nicht überragend gespielt, wir haben nicht geglänzt aber das kann man vielleicht auch bei so einem Gegner nicht über 90 Minuten erwarten. Die Kräfteverhältnissen waren dafür zu klar und die extrem defensive Grundordnung hat Pirmasens kaum verlassen. Wir haben einen Pflichtsieg eingefahren, wir haben das ordentlich gemacht aber es kann nur ein erster Schritt gewesen sein. Denn man hat schon gesehen das die Kombinationen aktuell keine Selbstverständlichkeit sind und wir weiter Luft nach oben haben. Doch dieser Sieg wird uns helfen und drei Punkte haben wir jetzt mehr. Dazu hat Taylor vorne seine Ladehemmung beendet und der Sieg war klar und nie in Gefahr. Für heute kann man zufrieden sein aber einstellen darf sich diese Zufriedenheit nicht. Dafür wurde man heute einfach viel zu wenig gefordert und bereits nächste Woche wird die Aufgabe wieder schwerer werden. Ein Lob verdient die Mannschaft heute aber weil sie das Spiel relativ früh entschieden hat und weil wir anders wie vielleicht gegen Zweibrücken oder Koblenz keine Spannung aufkommen gelassen hat, eine klare Linie verfolgt hat und erst nach dem 4:0 die Zügel ein wenig schleifen ließ. Und bei einem solchen Vorsprung ist das Menschlich. Aber auch ohne Glanzleistung musst du eine solche "Pflichtaufgabe" erst mal so souverän lösen wie wir das heute getan haben. Die Systemumstellung war für heute in Ordnung. Defensiv war es jedoch absolut wichtig das Steffen Schäfer wieder in die Mannschaft gerückt ist. Neben seiner Schnelligkeit ist der Junge einfach total zweikampfstark und trotz seines jungen Alters ist Schäfer bereits sehr abgezockt. Er hat mehr Stabilität in die Defensive gebracht. Abstellen konnten wir die Unruhe hinten aber nicht wirklich. Obwohl Pirmasens uns kaum mal gefordert hat war es nicht immer felsensicher. Das Loch im Zentrum haben wir heute erst so richtig mit der Einwechslung von Sauter geschlossen. Fießer und Kiefer waren zwar bemüht aber sie sind nicht die Spielertypen dafür. Kiefer hat heute ordentlich gespielt aber natürlich muss man ihm noch etwas Zeit geben. Nach der langen Verletzung braucht er Spielpraxis um bei 100% anzukommen. Mal abwarten inwieweit diese Variante für die Zukunft eine Option bleibt. Wobei heute natürlich auch die frühe Auswechslung von Zoundi eine Rolle gespielt hat.
Der FCS hat Platz 2 gesichert, hat den nächsten Saisonsieg eingefahren und steht weiterhin blendend da. Man hält Worms aus Distanz, Homburg wurde noch mal um zwei Punkte distanziert und Elversberg muss man am Sonntag mal abwarten. Der Rückstand auf den Tabellenführer wurde gehalten. Der Kurs ist aktuell klar und die Ausgangslage ist weiterhin blendend. Nun gilt es in den kommmenden Wochen in der Spur zu bleiben. Das nächste Spiel führt den FC an Allerheiligen zum letzten Auswärtsspiel der Hinrunde nach Neckarelz. Anstoß bei der SpVgg ist um 14:00 Uhr!