(Außerordentliche) Mitgliederversammlung 2015 (24.02.15)

Sebastian Pini ist nicht mehr Vize-Präsident des 1.FC Saarbrücken. Zumindest für die nächste Zeit, auch wenn ich eine Rückkehr als unrealistisch erachte. Aber bei diesem Verein ist bekanntlich alles möglich. Am Donnerstag Abend ließ Pini sein Amt ruhen bis die gegen ihn erhobenen Vorwürfe rund um den Bestechungs- oder Nötigungsskandal gegen Adnan Fazlic geklärt sind. Zehn Tage nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung ging man nun den Schritt der bei jedem gewissenhaften Verein und Verantwortlichen bereits am Tag nach der Versammlung hätte gegangen werden müssen. Anders als Verein und Medien das nun versuchen darzustellen ist das - bei der Größe der Beschuldigung - die absolute Pflicht eines Verantwortlichen. Es gibt in einer solchen Situation keine Alternative und da kann man dann noch so viel von Respekt oder Anerkennung sprechen. Den Respekt hätte er sicher erhalten wenn er diese Entscheidung zeitnah getroffen hätte. So hat er/man es zugelassen das der Verein - den er laut eigener Aussage vor Imageschaden schützen wollte - in den letzten Tage einen massiven Imageschaden erlitten haben. Die zwei großen Fragen in den letzten Tagen waren immer: Wie kann man seine Fans erpressen/nötigen? Und wie kann eine solche Person sein Amt auch nach solchen Vorwürfen ohne Einschränkungen weiter ausführen. Die Entscheidung vor neun Tagen und man hätte sich viel Dampf im Kessel und viel Imageschaden sparen können.

Es ist kein Schuldeingeständnis oder dergleichen sondern es ist schlicht der nötige Schritt auf dem Weg diese Vorwürfe gegen seine Person vernünftig behandeln zu können und am Ende zu einer Entscheidung kommen zu können die reiflich überlegt ist und die sofern man das beurteilen kann auch "richtig" ist. Jetzt hat der Aufsichtsrat eine Basis womit er die Verschiebung auf den Dienstag vernünftig rechtfertigen kann und das ist wichtig. Jetzt schiebt man die Thematik auch nicht mehr auf die lange Bank sondern kann sich dem Thema so intensiv widmen wie es notwendig ist. Man darf die Hoffnung haben das sich nun alle Seiten besinnen und eine sachliche Diskussion möglich wird. Eine interessante Situation ist natürlich auch das der Verein mal wieder anderen die Meldung dieser News überlassen hat. Obwohl die Entscheidung laut den Verantwortlichen erst am späten Donnerstagabend getroffen wurde wusste die Bild-Zeitung entsprechend schnell bescheid um bereits in der Ausgabe vom Freitag einen Artikel zum Thema zu haben. Momentan scheint es da zwischen den beiden Parteien mehr als zu passen und so ist es auch nicht verwunderlich das beide Seiten die gleiche/ähnliche Version von den Ereignissen in den Raum werfen. Und in dieser Version ist Sebastian Pini eben das arme Opfer das zu unrecht angegangen wird und dem man in seinem Umgang mit der Situation nur gratulieren kann.

FCS-Vizepräsident Sebastian Pini lässt Amt ruhen

Zitat

Seit der außerordentlichen Mitgliederversammlung des 1. FC Saarbrücken steht Vizepräsident Sebastian Pini in der Kritik. Heute hat der Verein mitgeteilt, dass Pini nun sein Amt ruhen lässt.

Sebastian Pini lässt Amt als FCS-Vizepräsident ruhen. In einer Pressemitteilung des 1. FC Saarbrücken heißt es, Sebastian Pini hat am späten Donnerstagabend den Präsidenten des 1. FC Saarbrücken, Hartmut Ostermann, davon unterrichtet, dass er sein Amt mit sofortiger Wirkung ablegen wird. Ostermann habe umgehend den Vorsitzenden des Aufsichtsrates informiert, der Verständnis für Pinis Entscheidung gezeigt habe: „Sein Schritt verlangt Respekt und Anerkennung. Sebastian Pini hat für sich erkannt, dass er sein Amt im Sinne des Vereins ruhen lässt. Für mich bedeutet es nicht, dass er dem teils massiven öffentlichen Druck nachgibt, sondern seine Person in den Hintergrund stellt“, teilt Arnold mit.

Zitat von nineteen

Warum geht man dann zum Eingang vom F Block ????

Ähm?

Aktion der Boys, also VE. Eingang der VE seit Jahren ist der F-Block? Daher trifft man sich dort?

Schade, man konnte mal echt sachlich mit die diskutieren.

Entscheidung soll Dienstag fallen

Zitat

Seit dieser denkwürdigen Veranstaltung in der Saarbrücker Congresshalle brennt die Luft beim FCS. Das Derby gegen Elversberg ging 0:1 verloren, Pini hat inzwischen die Staatsanwaltschaft wegen Nötigung an der Hacke, und viele Fans sind bitter enttäuscht. Von Pini, vom Präsidium, vom Aufsichtsrat (AR). So versprachen AR-Chef Michael Arnold nebst Kollegen eine zeitnahe Aufklärung, lieferten sie aber nicht. Im Gegenteil. Sieben Tage nach der MV traf sich der AR erstmals. Heraus kamen sie, ohne über Pini geurteilt zu haben. Dafür hatten sie Streit untereinander. Auslöser: AR-Mitglied Claude Burgard. Er habe die Telefongespräche mit Wissen des Ultrachefs und Unwissen Pinis und damit illegal erstellt, wusste demnach vom abgeblichen Nötigungsversuch bereits im Vorfeld der MV, informierte den Rat aber nicht. Als Burgard das bestätigte und ein weiteres, Pini angeblich belastendes Band anbot, eskalierte die Sitzung – und wurde vertagt. Eine Entscheidung zum Thema Pini will der AR am kommenden Dienstag fällen.

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Nach dieser Nachricht eskalierte aber das Umfeld. Ist Burgard noch tragbar, ist eine Frage. Ein Ermittlungsverfahren wegen des Straftatbestandes der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes (§ 201 StGB) ist von Seiten der Staatsanwaltschaft jedenfalls „nicht anhängig“, erklärt Isabelle Michels, Sprecherin der Saarbrücker Staatsanwaltschaft. Fans vermuten zudem eine Aussitztaktik, die beim FCS nicht gänzlich unbekannt ist. Die wollen sie diesmal nicht hinnehmen. Bereits vor der ersten AR-Sitzung forderte ein Großteil der Szene den AR in einem offenen Brief dazu auf, eine MV einzuberufen, auf der die Mitglieder Pini abwählen können. Doch die Sitzung eskalierte ja.

Man mag die Aktion von Burgard als Fan vielleicht trotz des illegalen Aufzeichnens der Aufnahme nachvollziehen können. Als Fan kann ich das auch in gewissen Maße um eben nicht nur Aussage vs Aussage in einem solch gravierenden Vorwurf zu haben. Denn dann hätte vieles dafür gesprochen das man es als Verschwörung oder dergleichen einfach abtut ohne sich ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen. Als Mitglied des Aufsichtsrates und als offizielle Person des Vereins kannst du ein solches Verhalten aber nicht bringen. Dazu gehört dann auch alles was in den folgenden Tagen dazu gekommen ist. Wenn man ein Kontrollgremium über einen solchen Sachverhalt nicht informiert dann kann die Vertrauensbasis in diesem Gremium nicht mehr stimmen. Alleingänge sind in aller Regel schädlich für den Verein und so verhält es sich auch in diesem Falle. Das geht als Aufsichtsratmitglied nicht. Es hätte für ihn sicher andere Wege gegeben das Thema im Verein anzusprechen. Und selbst wenn er dann vor der Versammlung nicht angesprochen hätte (was für mich ein klarer Fehler ist) hätte er im Anschluss direkt mit offenen Karten spielen müssen. So hat er seine Pflicht dem Verein gegenüber nicht erfüllt und von daher stellt sich da für mich auch keine Frage das auch in diesem Falle ein Rücktritt notwendig geworden ist.

Ich denke, es gibt mehr als genügend Leute die es so oder ähnlich sehen. Aber das Thema geht ehrlicherweise in der ganzen Geschichte auch unter. Da kann ich mich auch nicht ausnehmen. Als der Sachverhalt vor einigen Tagen raus kam war für mich ganz klar das Burgard auf jeden Fall und unbeachtet seiner Absichten auch gehen muss aber dann hab ich das auch zur Seite geschoben. Weil es nicht die entscheidende Frage in den ganzen Vorwürfen ist und die Dimension eine komplett andere ist. Burgard ist im Verein eine verhältnissmäßig kleine Person. Natürlich ein Aufsichtratsmitglied aber eben auch nicht mehr. Gerade dann im Vergleich wenn es mit dem Vize-Präsidenten geht oder möglicherweise auch um das restliche Präsidium. Und die Rolle die er in der ganzen Geschichte spielt ist zwar keine kleine Rolle aber für viele eben auch nicht so gewaltig. Da "kleine Aufsichtratsmitglied" während der komplette Verein bis auf die Grundbasis erschüttert wird. Und im Grunde ist es ja auch eine klare Ausgangslage weil das Vertrauensverhältnis natürlich komplett zerstört sein muss im Aufsichtsrat. Und wenn ich dann auf der einen Seite Claude Burgard und dem Aufzeichnen eines illegalen Tonbandes habe und auf der anderen Seite steht der Vize-Präsident mit solchen Vorwürfen und wenn dann noch jeden Tag aus verschiedenen Richtungen neue Details kommen und neue Situationen wo man schlucken muss oder über die man sich aufregen kann eintreten ohne das man einer Lösung der Geschichte wirklich näherkommt dann rückt ein solches Verhalten auch leicht mal in die Vergessenheit.

Hartmut Ostermann:

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"Ich respektive seinen Wünsch. Aber es ist jetzt absolut wichtig, dass wir uns auf das Wesentliche, den Fußball, konzentrieren."

Michael Arnold:

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"Sebastian Pini hat für sich erkannt, dass er sein Amt im Sinn des Vereins ruhen lässt. Für mich bedeutet es nicht, dass er dem massiven öffentlichen Druck nachgibt, sondern seine Person in den Hintergrund stellt."

Sebastian Pini:

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"Ich habe nun die nötigen Freiräume, um die Angelegenheit juristisch klären zu lassen."

Fuat Kilic:

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"Wir haben das in der Mannschaft thematisiert, wissen, dass generell sportlicher Erfolg wichtig ist, um das Umfeld zu beruhigen. Wir können nur durch Erfolge darauf Einfluss nehmen."

David Hohs:

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"Uns als Mannschaft geht es nur ums Sportliche und nicht ums Politische. Als Spieler bist du da Außen vor. Und das ist auch ganz gut so..."

Bild, 07.März zur zeitweisen amtsniederlegung von Sebastian Pini