1. Spieltag, 1. FC Saarbrücken - SC Freiburg II 0:0

Wie so oft im Fußball. Besitzt der FCS überhaupt eine Effizienz vor dem Tor geht das Spiel wahrscheinlich 3:1 aus und alle sind ob der geänderten Ansätze "zufrieden". So rücken die offensichtlichen Probleme in den Vordergrund. Einiges war auch in der Vorbereitung Thema, anderes ist erst mit der Wettkampfhärte und dem Freiburger Spiel aufgetreten. Erster Spieltag, sichtliche Anlaufschwierigkeiten und der ein oder andere Ausfall in der ersten Elf. Und trotz allem grenzt es irgendwie an ein Wunder das man dieses Spiel nicht gewonnen hat (oder alternativ am Ende für die Fahrlässigkeit mit einem Konter bestraft wurden ist).

Nach so einem Samstag braucht man erst mal ein wenig Abstand. Weniger wegen des Spiels auf dem Platz als wegen der äußeren Umstände. Das der FCS seit Jahren nicht mehr die harmonischste Fanszene besitzt ist nun wahrlich nichts neues und man ist daran gewöhnt. Am Samstag aber hat man gefühlt eine neue Dimension erreicht. Auf der einen Seite hast du eine Gruppierung die starr ihren sinnlosen (sinnlos da es während des Spiels nicht zu suchen hat) Boykott fortsetzen und auf der anderen Seite kommen dann die Menschen die der Meinung sind andere FCS-Fans auszupfeifen für eine Tatsache (nämlich Schweigen oder die Mannschaft nicht unterstützen) die sie über 90 Minuten in Reinform ausführen. Das jeder einzelne der knapp 4.800 Zuschauer erst mal auf sich selbst und seine Unterstützung für die Mannschaft schauen sollte ist wohl zu viel verlangt. Würde da jeder selbst dem eigenen Ansprüchen an andere FCS-Fans gerecht hätten wir sicher keinen Friedhof am Samstag erlebt. Wie so oft fühlt sich jedoch jeder (Doppelmoral alléz) im Recht und damit dürfte das wohl Normalität in Zukunft werden.

Das wichtigere Thema ging dabei fast unter. Das 0:0-Unentschieden zum Auftakt gegen den SCF. Dabei kann man weder mit dem Ergebnis noch mit der Leistung zufrieden sein. Denn trotz der offensichtlichen Anlaufschwierigkeiten musst du in diesem Spiel einen souveränen Sieg einfahren. Die Torchancen hätten auch für mehrere Spiele ausgereicht wenn man eine Effizienz vor dem Tor besessen hätte. Solche Chancen wie wir hatten müssen zu Toren führen und hätten dann zu einem sicher verdienten Sieg geführt. Und das Pendel wäre sicher von den jetzigen Problemen hin zu einem "Arbeitssieg mit Luft nach oben" geschwungen. Das Freiburg keine Laufkundschaft wird war vorher klar und das hat sich auch gezeigt. Die Jungs hatten einen ganzen klaren Plan und haben viele Teile ihres Plan auch umsetzen können. Es war ein ordentlicher Gegner zum Auftakt aber bei aller Liebe auch ein Gegner den du schlagen musst. Wenn man sich die Probleme in unserem Spiel mal vor Auge führen mag dann fängt es schon hinten an. Denn im Spielaufbau haben wir gleich mal gesehen wo der Unterschied zwischen Vorbereitung und Pflichtspiel liegt. Denn die Freiburger haben gerade im ersten Abschnitt mit ihrem Pressing ein großes Problem offen gelegt. Hahn und Chrappan sind nicht die stärksten Spieler im Spielaufbau und da hat Freiburg schon den Spielaufbau unterbrochen. Es ist nun wahrlich nicht verwunderlich gewesen das wir mit einer solch forschen (und im Vergleich zum Vorjahr auch überraschenden) Spielweise mit dem neuen Ansatz Probleme bekommen. Es braucht mehr Zeit als die letzten Wochen bis die Abläufe in diesem neuen Ansatz perfekt stimmen werden. Hier muss man die nötige Geduld mitbringen weil es insgesamt ein anderer Auftritt war und ich die spielerische Variante einem System das nur auf lange Bälle ausgelegt wird. Auch wenn man einer neuen Spielweise Zeit einräumen muss und mit Rückschlägen wie gestern leben muss. Phasenweise haben wir den Ball ja auch ganz vernünftig durch die eigenen Reihen bewegen lassen und haben unter Beweis gestellt das diese Spielweise durchaus auch in der Liga funktionieren kann. Was mich aber im Spielaufbau extrem gestört hat: Mit der Einbeziehung von David Hohs konnte wir häufig das Spiel auf den anderen Außenverteidiger verlagern und so die erste Pressingreihe der Freiburger überspielen. Dann haben wir aber warum auch immer das Spiel verschleppt statt den direkten und schnellen Weg nach vorne zu suchen um die großen Freiräume im Mittelfeld zu nutzen. Die Defensive schiene hatten wir zum größten Teil ja im Griff. Wobei wir auch da das typische und bekannte Problem mit der Unterzahl in Mittelfeld bekommen haben. Taylor, Okoronkwo und später auch Luz haben da Sökler und Fießer nicht ausreichend unterstützen können. Die Folge war Unterzahl und dann wird es schwer spielerisch starke Freiburger zu stoppen. Im Verbund ist das mit den beiden Viererketten dann doch gelungen. Ein anderes Problem hatten wir auch damit das die Freiburger die Überzahl im Mittelfeld dafür nutzten um die Flügel extrem zu überlagern und mit drei oder teils gar vier Spielern auf der Außen zu stehen. Gerade Meyerhöfer hat dieses Problem zu spüren bekommen und stand häufiger mal in einem 1vs3. Verstärkt wurde diese Situation dadurch, dass mit Okoronkwo zumindest ein Stürmer seine Defensiven Aufgaben fast gänzlich unbearbeitet ließ. Der Außenverteidiger stand so gegen den Flügelspieler, unser Mittelfeldspieler nur kurz davor gegen den herausgerückten zentralen Mittelfeldspieler und meist der linke Außenverteidiger hatte mit Okoronkwo´s Passivität fast unbegrenzt Zeit den Spielaufbau durchzuführen oder die Überzahlsituation auf unserer rechten Defensivseite zu nutzen. Luz hat das später ähnlich übernommen und so kamen in Hälfte 2 viele Chancen für die Gäste zustande als auch Mendy mit der Rückwärtsbewegung zu kämpfen hatte. Komplett verwirrend empfand ich die Tatsache das die ganz jungen Spieler der Freiburger in den Zweikämpfen unsere "gestandenen" Spieler so leicht abkochen konnten. Klar war das Freiburg im zweiten Abschnitt zu besseren Chancen kam nachdem wir nominell Offensiver angetreten sind. Es war dabei auch schade das wir nicht mehr Phasen wie direkt nach der Halbzeit hatten. Da hat man denke ich gesehen wie das gewünschte Spiel aussehen kann. Schönes Pressing, guter Kombinationsfußball und auch der letzte Pass kam an. Nur die Chancenverwertung ließ sich auch da nicht ändern. Aber es war für mich zu selten da. Ohne Zweifel ist es vernünftig nicht über 90 Minuten so aufzutreten und den Freiburger übertrieben viele Räume anzubieten aber Phasenweise mehr Mut wäre erfreulich gewesen. Wir haben praktisch über das ganze Spiel in einem Tempo gespielt. Den Tempowechsel, die Explosion in unseren Spiel hat man viel zu selten bis gar nicht gesehen.

Problem für unser Spiel waren natürlich die Ausfälle in der Mannschaft. Mendy war leider nicht so stark wie gewohnt und einen starken Mendy hätten wir gebraucht. Denn unsere Aktionen konnten fast nur über den rechten Flügel gehen da Luksik ein Totalausfall war. Leider hat er die Eindrücke der Vorbereitung erst mal bestätigt. Wenn ist er ein Außenverteidiger, aber sicher kein Mittelfeldspieler. Die fehlende Spielpraxis kommt sicher noch dazu. Da war es schade das Willsch nicht auf der Bank saß um Impulse auf Links zu setzen. Zoundi kannst du keine Halbzeit lang bringen und Rohracker konnte nach seiner Einwechslung leider auch überhaupt nicht überzeugen. Denn normal muss Luksik spätestens nach 30 Minuten vom Platz gehen mit der Leistung. Er wird sich in den nächsten Wochen und mit weiterer Spielpraxis hoffentlich noch steigern und links hinten den Kampf mit einem starken Amin aufnehmen. Das größte Problem war aber sicher der Ausfall der drei Stürmer. Taylor hat natürlich wieder sehr viel für die Mannschaft gearbeitet und hat da auch seinen Wert für die Truppe, aber was das Offensivspiel angeht fällt er leider komplett ab. Solo hättest gestern auch am besten in die Tonne kloppen können. Defensiv praktisch nicht vorhanden und im Spiel nach vorne meist ausfällig durch Fouls. Was er sicher kann ist Bälle halten, aber insgesamt war ich nach der aufsteigenden Form in den letzten Tests doch mächtig enttäuscht von seinen Auftritt. Gerade dann Anfang der zweiten Hälfte vor dem Tor war kaum zu fassen. Und dann denkst du nach 60 Minuten kommt ein Felix Luz ins Spiel und bringt neuen Schwung und dann? Nichts. Spielen wir genauso weiter und Luz reiht sich in die Leistung der ersten beiden Stürmer ein. Positiv hier das er es probiert hat und sich viele Bälle im Mittelfeld geholt hat aber der Ertrag war gleich null. Alle drei Stürmer müssen sich gewaltig steigern. Wie oben aber auch beschrieben. Trifft man das Tor und fährt einen verdienten 2:0-Sieg ein dann hätte es wie im Fußball üblich deutlich positiver ausgesehen und die Ansätze waren allemal vorhanden. Man muss sich nur schnellmöglichst über das komplette Spiel auf den Platz bringen und seine Tore erzielen. Bezeichnend für den ganzen Tag dann natürlich auch das die Männer von Teilen des Publikums nach dem ersten Saisonspiel und einem Unentschieden ausgepfiffen wird. Das zum Thema Geduld und hinter der Mannschaft stehen.

Einsätze (Spiele/im Kader/Einsatzzeit/Joker/ausgewechselt)
David Hohs (1/1/90/0/0)
David Salfeld (0/1/0/0/0)
Matthieu Nordt (0/0/0/0/0)
Marco Meyerhöfer (1/1/85/0/1)
Hassan Amin (1/1/75/0/1)
Filip Luksik (1/1/90/0/0)
Mounir Chaftar (0/0/0/0/0)
Peter Chrappan (1/1/90/0/0)
Alexander Hahn (1/1/90/0/0)
Steffen Schäfer (0/0/0/0/0)
Danieö Döringer (0/0/0/0/0)
Ivan Sachanenko (0/0/0/0/0)
Jordan Steiner (0/0/0/0/0)
Jan Fießer (1/1/90/0/0)
Christian Sauter (0/1/0/0/0)
Lukas Kiefer (0/1/0/0/0)
André Mandt (0/0/0/0/0)
Sven Sökler (1/1/90/0/0)
David Puclin (0/0/0/0/0)
Max Rupp (0/1/0/0/0)
Patrick Zoundi (1/1/5/1/0)
Alexandré Mendy (1/1/90/0/0)
Dominik Rohracker (1/1/15/1/0)
Marius Willsch (0/0/0/0/0)
Dennis Wegner (0/0/0/0/0)
Matthew Taylor (1/1/90/0/0)
Felix Luz (1/1/27/1/0)
Jens Meyer (0/0/0/0/0)
Solomon Okoronkwo (1/1/63/0/1)

Torschützen:
Keine

Vorlagen:
Keine

Gelbe Karten:
Alexandré Mendy - 1

Rote Karten:
Keine

Elfmeter:
Keine

Punktgewinn in Saarbrücken für den SC II

Zitat

Am ersten Spieltag der neuen Regionalligaspielzeit hat die zweite Mannschaft des SC Freiburg auswärts einen Punkt geholt. Das Spiel beim 1. FC Saarbrücken, dem letztjährigen Vizemeister der Regionalliga Südwest, endete mit 0:0.

Falko Götz wusste hinterher, dass er es vorher gewusst hatte. „Freiburg war der erwartet schwere Gegner", sagte der Saarbrücker Trainer nach dem Spiel, nach dem 0:0 seines ambitionierten und aufstiegswilligen FCS gegen das junge Team des SC Freiburg II: "Wir wussten, bei den zweiten Mannschaften der Bundesligisten, da zähle ich Freiburg dazu, auch wenn es im letzten Jahr ein schlechtes Ende nahm, sind gut ausgebildete Jungs, quirlige Leute. Sie haben sehr gut im Raum gestanden. Wir wollten nicht in die Falle laufen und einem Ergebnis hinterherlaufen. Das haben wir ganz ordentlich gemacht.", sagte Götz.

Mehr als ordentlich war die Leistung des SC Freiburg II. Gegen die wuchtige und erfahrene Saarbrücker Mannschaft hielt das junge Team von Trainer Martin Schweizer von Beginn an gut dagegen. "Wir sind hocherfreut darüber, wie die Jungs aufgetreten sind", sagte Schweizer: "Nicht nur das Ergebnis ist erfreulich, sondern auch die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben."

------------------------------------------------
Trotz 0:0, der Auftakt macht Lust auf mehr

Zitat

Der 1. FC Saarbrücken ist mit einem Remis in die Saison 2015/16 gestartet. Vor 4.799 Zuschauern trennten sich die Blau-Schwarzen im Ludwigspark 0:0 vom SC Freiburg II. Dennoch wurde einiges gezeigt, was gefallen hat. Einzig die Tore fehlten.

„Freiburg war der erwartet schwere Gegner. Wir wussten, bei den zweiten Mannschaften der Bundesligisten, da zähle ich Freiburg dazu, auch wenn es im letzten Jahr ein schlechtes Ende nahm, sind gut ausgebildete Jungs, quirlige Leute. Sie haben sehr gut im Raum gestanden. Wir wollten nicht in die Falle laufen und einem Ergebnis hinterherlaufen. Das haben wir ganz ordentlich gemacht. Wir wussten, dass unsere Möglichkeiten kommen werden“, sagte Cheftrainer Falko Götz nach der Partie.

Und die Chancen kamen. Kapitän Jan Fießer bediente Solomon Okoronkwo im Sturmzentrum. Dem Neuzugang fehlte heute schlicht und ergreifen das Glück, was ihn am meisten ärgerte. In dieser Szene brachte Keeper Zackary Steffen noch gerade so die Finger an den Ball und klärte zur Ecke.

Ähnlich erging es Sven Sökler Mitte des ersten Durchgangs. Nach seiner Balleroberung im Mittelfeld ging es schnell und direkt. Über Alexandre Mendy landete die Kugel bei Matthew Taylor auf der Außenbahn. Abnehmer seiner Flanke war Sökler. Doch der Schuss geriet zu zentral.

Alles anzeigen

Torloser Auftakt im Ludwigspark + Bericht Sportarena

Zitat

Nach dem Wiederanpfiff erspielten sich die Gastgeber drei hochkarätige Chancen innerhalb kürzester Zeit - zwei davon durch den sehr auffälligen Okoronkwo. Die beste aber hatte erneut Taylor, dieses Mal von Sökler mit einer Flanke bedient. Taylor stand direkt neben dem Torpfosten, geriet beim Schuss allerdings in Rückenlage und über das Tor verzog.

Die Götz-Elf drängte jetzt immer mehr nach vorne, spielte ein um den anderen Angriff heraus, doch der Ball sollte einfach nicht reingehen. Dafür bot sich den Freiburgern, die bis dato in Durchgang zwei auffällig harmlos waren, plötzlich die Gelegenheit zur Führung. Der Stürmer der Gäste kam nach einer Flanke aber einen Wimpernschlag zu spät und verpasste das 1:0.

In der Folge wirkten die Freiburger deutlich wacher und aktiver als insbesondere zu Beginn der zweiten Halbzeit. Die Chancen verteilten sich bis zum Ende der nun munteren Partie auf beide Seiten, ohne aber wirklich zwingend zu sein. Bis zum Schluss kämpften die Mannschaften um die drei Punkte, trennten sich schließlich aber torlos und nahmen jeweils einen Punkt mit nach Hause.

„Manchmal geht einfach nix“

Zitat

Neuzugang Solomon Okoronkwo hätte die Partie alleine zu Gunsten des FCS entscheiden können. Nach 13 Minuten und einem schönen Pass von Jan Fießer tauchte „Solo“ ganz frei und alleine vor dem Freiburger Tor auf, scheiterte aber an der guten Fußabwehr von Schlussmann Zackary Steffen. Zwei Minuten nach der Pause hatte Okoronkwo Steffen bereits ausgespielt, doch irgendwie bekam der Torwart doch wieder die Finger an den Ball. Sekunden zuvor hatte Okoronkwo knapp am Pfosten vorbeigeköpft. „Natürlich ärgere ich mich. Ich hätte mindestens ein Tor machen müssen für die Mannschaft“, zeigte sich der Nigerianer selbstkritisch, „aber so ist Fußball. Manchmal geht es einfach, manchmal geht einfach nix“.

Das galt am Samstag aber leider auch für seine Kollegen. Nach Ballgewinn im Mittelfeld hatte Sven Sökler schnell umgeschaltet und einen Spielzug eingeleitet, an dessen Ende seine Volleyabnahme in Torwart Steffens Armen landete (42.). Sökler war es auch, der Matthew Taylor freispielte. Der Ball sprang aber kurz vor dem Schuss des Amerikaners noch einmal unkontrollierbar auf und landete danach in den Wolken (48.). „Ich habe von meiner Mannschaft heute schon einiges gesehen, was mit gut gefallen hat“, lobte Götz die guten Ansätze, sagte aber auch, woran in den nächsten Wochen zu arbeiten ist: „Tatsache ist, dass wir im Spiel nach vorne im technischen Bereich noch Luft nach oben haben. Wir müssen in vielen Situationen noch den besseren Pass spielen.“