Die Lage der Liga
Neun Spieltage sind zum größten Teil vorbei. Am Montag kommt es noch zum Duell des MSV Duisburg gegen Viktoria Köln, dazu gibt es noch das ein oder andere Nachholspiel. Trotzdem ist fast ein Viertel der Saison gespielt und es ist Zeit für einen ersten Blick auf die "neue" Liga.
Keine Phrase: Jeder kann jeden schlagen
Das Merkmal der 3.Liga aus den vergangenen Jahren bestätigt sich auch in dieser Saison. Alle Mannschaften befinden sich auf einem ähnlichen Niveau und meistens entscheiden Spielglück, Tagesform und Kleinigkeiten über den Ausgang der Begegnung. In vielen Ligen oft angesagt, doch selten Realität kann in der 3.Liga tatsächlich Jeder Jeden schlagen und es gibt regelmäßig "Überraschungen".
Enge Abstände
Eine direkte Folge der vielen ausgeglichenen Spiele: Die Liga ist extrem eng beisammen. Momentan liegen gerade einmal fünf Punkte zwischen Platz 5 und Platz 18. Eine kleine Siegesserie bringt dich weit nach oben, eine kleine Negativserie lässt dich dagegen ganz schnell in der Tabelle abrutschen. Dazu kommt die regelmäßig verzerrte Tabelle.
Fußball & Kampf
Über viele Jahre galt die 3.Liga als reine Kampfliga. Das Bild hat sich längst gewandelt und viel spielerische Qualität ist in der Liga angekommen. Mannschaften wie 1860 München, Dresden (wenn auch nicht am Samstag), Viktoria Köln oder der FCS setzen auf Ballbesitzfußball und wollen den Spielen ihren Stempel aufdrücken. Auch diese Teams müssen jedoch den kampfbetonten, intensiven Spielstil der Liga annehmen und Abwehrbollwerke wie bei Uerdingen, Duisburg, Meppen oder Magdeburg knacken.
Keine Pausen
Durch den verspäteten Saisonstart ist es ein Mammutprogramm für die Drittligisten. Der Spielplan lässt keine Pausen zu und sieht viele englischen Wochen vor. Spielabsagen durch Corona lassen weitere englische Woche dazu kommen. So bleibt den Mannschaften kaum mal Zeit zum Durchatmen. Gute Regeneration und vernünftige Rotation sind wichtig und die Teams mit breiteren Kadern könnten auf Dauer einen Vorteil besitzen.
Corona-Glück
Es ist keine normale Saison. Zuschauerausschlüsse und Geisterspiele sind an der Tagesordnung. Bei Geisterspielen macht Heim- oder Auswärtsspiel gefühlt keinen Unterschied mehr, mit (begrenzter Anzahl) Zuschauern war es ein großer Vorteil. Zudem: Eine Quarantäne der gesamten Mannschaft (ohne Mannschaftstraining, dafür jedoch mit einigen englischen Wochen in der Folge) droht ständig. Hat man selbst Glück? Und trifft es die jeweiligen Gegner in anderen Begegnungen? Ein großer Faktor.
Freche Aufsteiger
Drei von vier Aufsteigern spielen eine starke Rolle. Neben dem FCS als Tabellenführer sind auch der SC Verl und Türkgücü München gut dabei und mischen die Liga auf. Die drei Teams liegen momentan alle in der oberen Tabellenhälfte und haben schon große Siege geholt. Der VfB Lübeck als vierter Aufsteiger zeigte oft gute Leistungen, belohnte sich jedoch zu selten.
Die Glücklichen
Neben den drei Aufsteigern haben sich auch 1860 München, Hansa Rostock und der FC Ingolstadt erst mal oben festgesetzt.
Die Enttäuschten
Für einige Teams läuft es noch nicht rund, darunter fallen auch die beiden Absteiger aus Dresden und Wiesbaden. Die ebenfalls hochambitionierten MSV Duisburg und 1.FC Kaiserslautern hängen im Tabellenkeller, der FCK konnte zuletzt immerhin den ersten Saisonsieg holen. Der Hallesche FC tut sich überraschend schwer, dazu hat auch der 1.FC Magdeburg ein schwieriges erstes Viertel der Saison hinter sich. Auch in Meppen um den neuen Trainer Torsten Frings hat man mit dem schwachen Start zu kämpfen.