4. Spieltag, Borussia Dortmund II - 1. FC Saarbrücken 0:0

  • Klasse Statement von UK. Von 8 HZ 7 zu Null gespielt. Recht hat er. Ein hart erkämpfter Punkt, den wir gern mitnehmen. Mehr war gegen ein Klasse Team vom BVB heute nicht drin. Und gegen den FCM wirds am Mittwoch nicht leichter. Geil war auch, als er meinte, er sei froh gewesen, dass der BVBler gegen Earthman nicht Rot bekam, denn im 11 gg 11 sind wir besser:thumbup::)

  • Spielerisch war das wohl der stärkste Gegner, den der FC seit dem Wiederaufstieg hatte. Da waren echte Bretter dabei und der Ball wurde teils brutal schnell gemacht. Dieses Spiel steht für mich exemplarisch für die Veränderung der Mannschaft gegenüber letztem Jahr. Wir haben nicht schön gespielt, aber mit voller Kraft dagegengehalten und da haben einige Spieler einen echt guten Job gemacht!


    Noch wichtiger ist die Erkenntnis, dass UK unsere Abwehr stabilisiert hat. Zielen wir das ET von Erdmann ab, haben wir in 4 spielen einen Gegentreffer bekommen, das ist sehr bemerkenswert. Auch dass wir gestern gegen diese Offensivpower zu null gespielt haben spricht Bände!! Das ist für mich die eine wirkiich gute Erkenntnis in dieser Saison und macht mich sehr optimistisch.


    Die zweite, und da wiederhole ich mich, ist dass die Neuzugägne noch gewaltige Qualität reinbringen. Spieler wie Scheu, Groiß und Pius machen einen Top-Eindruck wenn sie reinkommen. Auch körperlich legen wir dann nochmal nach, daher bin ich sicher, dass die Mannschaft noch einen guten Schritt nach vorne gehen wird in den kommenden Spielen.

  • Blauschwarz kommt mit Punkt aus Dortmund zurück


    Mit dem ersten Unentschieden dieser Saison trat der FCS am Samstagnachmittag nicht unzufrieden die Rückreise aus Dortmund an. Denn dort hatten sich die Malstätter in einer äußerst schwierigen Begegnung ein torloses Remis gegen die starke zweite Mannschaft des BVBs erkämpft.



    Wie war die Kulisse?

    Die rote Erde in Dortmund meldete nicht ausverkauft. 1.079 Zuschauer waren da, rund 1.200 Besucher hätten ins Stadion gedurft. Aus Saarbrücken hatten am Ende doch immerhin 120 Gästefans, statt wie in einer normalen Situation zwischen 400 und 500 Saarbrückern, den Weg bestritten. Trotz zahlreicher Stornierungen waren zahlreiche FCS-Fans im Heimbereich unterwegs. Stimmungsmäßig blieb es über das Spiel äußerst mau. Angesichts der kontroversen Umstände hatte die aktive Fanszene des FCS erwartungsgemäß auf eine Anreise verzichtet, so ging es von den Rängen nicht über einige Schlachtrufe hinaus. Die kuriosen Umstände und die "Null-Bock-Einstellung" des Bundesligisten sah man dann auch im Stadion. Eingepfercht in einem minimalen Gästebereich stand genau eine Sanitäranlage für Gäste zur Verfügung. Dort mussten Frauen und Männer sich die Anlage teilen.



    Das Personal

    Einige Ausfälle hatte der FCS vor dem Spiel zu beklagen. Neben den Langzeitverletzten Steven Zellner, Sebastian Bösel, Boné Uaferro und Tim Korzuschek (er soll ab Montag wieder im Mannschaftstraining sein) fehlten in Dortmund auch Jonas Hupe (Muskelfaserriss) und Sebastian Jacob (muskuläre Probleme). Frederic Recktenwald war mit der U19-Bundesligamannschaft unterwegs. Die verbliebenen 20 Spieler bildeten den Kader.



    Die FCS-Taktik

    Im Vergleich zum 2:0-Heimsieg über den MSV Duisburg nahm Uwe Koschinat keine Veränderungen vor und schickte zum ersten Mal als FCS-Trainer in zwei folgenden Spielen die gleiche Startaufstellung auf das Spielfeld. Vor Torhüter Daniel Batz verteidigten wieder Dominik Ernst, Manuel Zeitz, Dennis Erdmann und Nick Galle. Im zentralen Mittelfeld waren Luca Kerber und Dave Gnaase unterwegs. Jänicke startete wieder auf dem rechten Flügel, Gouras auf der linken Seite. Die beiden offensivsten Positionen gingen an Julian Günther-Schmidt und Adriano Grimaldi.



    Die Taktik der Gastgeber

    Durch eine entspanntere Personalsituation bei der Bundesligamannschaft kehrten einige Spieler zur Zweiten zurück. Antonios Papadopoulos und Steffen Tigges standen dem BVB zum ersten Mal zur Verfügung, Ansgar Knauff spielte zum zweiten Mal. Die Qualität der Gastgeber steigerte sich dadurch enorm, auch wenn keine Bundesligaspieler im Aufgebot standen. Insgesamt nahm Trainer Maaßen vier Wechsel vor. Neben den drei genannten Spielern rückte auch Abwehrchef Dams nach überstandener Sperre wieder in die Mannschaft. Vom System her agierte der BVB wieder im gewohnten 3-5-2-System, hatte allerdings Pfanne auf die Sechs gestellt und damit die Lufthoheit im Mittelfeld angestrebt.



    Spielbericht

    Es war ein schwieriger Start in das Spiel für den FCS. Von Anpfiff weg waren die Dortmunder am Ball und strahlten hier eine hohe Sicherheit aus. Den ersten Abschluss gab es nach nicht einmal einer Minute, Batz hatte keine Mühe. Keine zwei Minuten später erwischte Dortmund den FCS nach eigenen Ballbesitz auf dem falschen Fuß, Tachie steckte auf Tigges durch und der Torjäger ging auf und davon. Freistehend vor Batz traf er den Pfosten. Beim Zuspiel war Tigges höchst abseitsverdächtig, der Treffer hätte jedoch gezählt. Die Szene war zugleich ein echter Warnschuss für den FCS. Gegen die beiden schnellen Angreifer war bei der eigenen Innenverteidigung mit Zeitz und Erdmann nicht an eine hoch stehende Abwehr zu denken. Man musste eine gesichertere Variante wählen, wodurch die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen anwuchs und die Gastgeber im Mittelfeld mehr Räume bekamen. Danach stabilisierte sich das Spiel mit zwei Bildern. Einmal die weiter überlegenenen Dortmunder mit mehr Ballbesitz und mehr Offensivdruck. Doch der FCS konnte sich mit zunehmender Spieldauer besser auf diese Spielweise einstellen. Auf der anderen Seiten bemühte sich der FC um eigene Ballbesitzphasen und Offensivaktionen. So konnte man regelmäßig den Ball in der gegnerischen Hälfte fest machen. Zu echten Torchancen reichten diese Vorstöße nicht, erst nach 14 Spielminuten war man einem Treffer nahe. Grimaldi presste den gegnerischen Torhüter und konnte kurzzeitig den Ball gewinnen, geriet dabei aber aus dem Gleichgewicht und der Angreifer konnte das Leder aber nicht ins Tor spitzeln, ehe Dortmunds Keeper klären konnte. In einer nun mehr und mehr ausgeglichenen Begegnung mit leichten Vorteilen für den BVB blieben Torchancen eine Seltenheit. Auf Seiten des FCS brachte Gouras eine Flanke auf Grimaldi, der Kopfball ging jedoch mindestens einen Meter am Tor vorbei (25.). Auf der anderen Seite gewann Dortmund einen Ball im Mittelfeld, am Ende schloss Tigges aus zehn Metern über das Tor ab. Den nächsten Aufreger gab es erst nach 33 Minuten. Der BVB brach über links durch, Tachie schloss ab und der Ball wurde von Galle mit der Hand abgelenkt. Der Linksverteidiger dreht sich vom Ball weg, hat den Arm aber weit vom Körper entfernt. Über einen Elfmeterpfiff hätte sich der FCS in dieser Aktion nicht beschweren können, der insgesamt schwache Schiedsrichter Thomsen ahndete die Situation nicht. Die letzte nennenswerte Aktion vor der Pause hätte dann die Führung für die Malstätter sein müssen. Endlich einmal konnte man sich fußballerisch in der gegnerischen Hälfte behaupten, am Ende steckte Jänicke auf Gouras durch. Der Flügelspieler scheiterte jedoch freistehend am Keeper (41.). Halbzeit!

  • Ohne Wechsel ging es in den zweiten Abschnitt, abgesehen von einem abgefälschten Schuss des BVB passierte in den ersten Minuten wieder wenig. Nach 52 Minuten rammte Tachie dem jungen Kerber den Ellenbogen ins Gesicht, anschließend ging es ins Wortgefecht mit Erdmann. Am Ende sahen beide Akteure die gelbe Karte. Nur eine Minute später schlug Erdmann einen Ball lang, der heranrauschende Tachie nutzte die Situation zur "Revanche" und hielt voll den Schlappen drauf. Passend zu seiner Leistung unterlief dem Schiedsrichter die nächste Fehlentscheidung. Statt der überfälligen Ampelkarte ließ er den Angreifer am Leben. Die Intensität im Spiel zog an, dem Schiedsrichter glitt die Begegnung zunehmend aus den Händen und in dieser Spielphase wurde sehr wenig Fußball gespielt. Immer wieder gab es Aufregung, immer wieder Foulspiele und Unterbrechungen. Nach 65 Minuten kamen aus Seiten des FCS dann Groiß für Gnaase und Scheu bei einem FCS-Debüt für Jänicke ins Spiel. Scheu hatte auch unmittelbar nach der Einwechslung seine erste Aktion, sein Abschluss stellte den gegnerischen Keeper jedoch vor keine Gefahr. Doch nun kehrte die Begegnung wieder mehr zu einem flüssigen Fußballspiel zurück und der FCS sah sich vermehrt in der Defensive gebunden und konnte kaum noch für Entlastung sorgen. Tigges schoss aus dem Halbraum über das Tor, anschließend wechselte Dortmund zwei Mal. Unter anderem ging Tachie - nach einem vielsagenden Blick des Schiedsrichters in Richtung der Bank der Gastgeber - vom Feld. Beim FCS kam Justin Steinkötter für Julian Günther-Schmidt (75.) ins Spiel, eine offensive Rolle nahm der Neuzugang aus Gladbach jedoch nicht mehr ein. Es waren aus FCS-Sicht nur noch Fleißpunkte in der Defensive zu sammeln und trotz der klaren Überlegenheit des BVB in Sachen Ballbesitz konnte man die Gastgeber in den meisten Situationen auch aus dem Strafraum halten und große Torchancen verhindern. Knauff schoss fünf Minuten vor Schluss noch mal über die Latte, eher Koschinat seine letzten Wechsel zog. Krätschmer kam für Gouras, Deville für Grimaldi. In einer Abwehrschlacht erwehrten sich die Malstätter weiter den stetigen Angriffswellen der Dortmunder und ließ bis Spielende keine Chancen mehr zu.



    Spielfazit

    Mit dem Punkt kann der FCS gut leben, er muss es aber auch. Viel mehr als dieser eine Zähler war realistisch kaum möglich, dafür war Dortmund an diesem Samstag zu stark. Gänzlich unmöglich war es mit den Aktionen von Grimaldi und Gouras indes nicht gewesen. Geht man in einer der beiden Aktionen mit etwas Glück in Führung, so wäre auch ein Auswärtssieg im Bereich des möglich gewesen. Verdient wäre ein solcher Sieg jedoch nicht gewesen, sondern als durchaus glücklich zu bezeichnen. Da hätte das Spiel schon perfekt für Blauschwarz laufen müssen. Denn abgesehen von den beiden genannten Aktionen hatte man kaum einen konstruktiven Angriff vorzuweisen und war in der Offensive viel zu harmlos unterwegs. Dafür ist die offensive Spielweise der Malstätter noch zu ausrechenbar. Man hat seinen Plan A mit dem langen Ball auf Grimaldi. Funktioniert dieser Plan nicht, weil der Gegner zwar nicht immer den Luftzweikampf gegen Grimaldi gewinnt, dann aber wie heute direkt mit Pfanne und Dams am Boden da ist und den zweiten Ball gewinnt, so fehlt die Alternative im FCS-Spiel. In den kommenden Wochen und den nächsten Spielen wird man beim FC in diesem Bereich hart arbeiten müssen um Fortschritte zu erzielen. Auf der anderen Seite war der FCS einem großen Druck der Dortmunder ausgesetzt und musste viel investieren, um einen Gegentreffer zu verhindern. Der Treffer für den BVB lag über weite Strecken des Spiels in der Luft, in vielen Phasen gelang es den Gastgebern aber auch nicht sich echte Torchancen zu erarbeiten. Hier hat die Mannschaft in der Defensive wieder sehr gut gearbeitet, hat viel verteidigt bekommen und sich am Ende für diesen großen läuferischen und kämpferischen Einsatz mit dem Punkt belohnt. Gegen eine solch spielerisch starke und individuell gut besetzte Dortmunder Mannschaft ist das keine Schande und nimmt man das komplette Spiel zusammen, so ist der Auswärtspunkt auch nicht völlig unverdient. Man ist gerade im Mittelfeld viel zu oft nur hinterhergelaufen, ist nicht in die Zweikämpfe gekommen und konnte so den Spielfluss der Dortmunder im Mittelfeld nur unzureichend stören. Gegen U23-Mannschaften wird es dann eine schwierige Angelegenheit, diese Erfahrung kennt man aus den Jahren in der Regionalliga noch bestens. Folgerichtig ist auch ein positiver Aspekt des Tages: Aktuell ist die Mannschaft in der Liga auch in schwierigen Spielen und Phasen ihre Kompaktheit zu bewahren und ganz ohne Spektakel hinten die Null zu halten.


    Die Tabellensituation

    Mit nun sieben Punkten aus vier Spielen kann der FCS gut leben und verbesserte sich in der jungen Tabelle der Liga sogar auf den vierten Tabellenplatz. Am Sonntag kann lediglich Wiesbaden die Malstätter noch um eine Position nach hinten schieben. Eine große Aussagekraft besitzt die Tabelle weiter nicht. Die Dortmunder liegen mit acht Punkten auf Platz 3.

  • Bin mit allem einverstanden was geschrieben wurde. Würde nur noch den Galle minimal hervorheben. Er wird offensiv immer besser und Aussee dem Handspiel hat er hinten deine Sache super gemacht. Ein weiterer Entwicklung Schritt ggü. Letzter Saison. Auch ernst hat seine Sache obwohl langsamer als seine Gegenspieler nicht schlecht gemacht.

  • Wir hatten gestern einfach auch Glück. Der Trainer hat es sehr gut auf den Punkt gebracht. Unsere Mannschaft hat weder die Techniker noch die schnellen Spieler. Das Spiel der jungen Dortmunder war für uns zu schnell und sind dabei auch ballsicher, unsere sind die meiste Zeit nur hinterher gelaufen.

  • ch denke die Erfahrung werden noch andere Mannschaften machen - Dortmund hat schon einige Topspieler in ihren Reihen.......

    Schau dir mal auf Magenta die 5-minütige Zusammenfassung von Dortmund II gegen Waldhof (1:1). Da hatte der Waldhof die Dortmunder Bubis im Griff, die klar besseren und häufigeren Torchancen, haben das Spiel gemacht. In der letzten Minute wurde Boyamba im Dortmunder Strafraum klar von den Beinen geholt. Hätte einen Elfer geben müssen.

    Okay, in diesem Spiel waren Knauff und Papadopulos nicht dabei und am Ende hat der FCS mit seiner Spielweise auch einen Punkt geholt.

  • Glück gleicht sich aus, das trifft meistens auch zu. Bin sehr zufrieden mit dem Punkt, der Respekt war auch noch zu hoch, das wird sich ändern und mit zunehmender Runde werden die auch ihre Probleme bekommen und halten sie das Tempo so durch, denkt an unseren Einbruch letzte Saison 2x

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  • Dortmund war uns spielerisch eindeutig überlegen. Was mich positiv stimmt ist aber, dass wir hinten doch relativ sicher standen mal die Situation in der 2. oder 3. Minute abgesehen. Dann habe wir noch die Superchance von Gouras, gut wenn der dann reingeht wäre das wirklich des Guten zu viel gewesen.

    Können mit dem Punkt wirlich zufrieden sein.

    Für die Zukunft erwarte ich mir dann doch noch mehr spielerische Akzente wenn Scheu, Groiß und vor allem Jacob wirklich fit sind.

  • Zum Thema "hinten sicher gestanden" sollte man nicht übersehen das dies nur auf Grund der Mannstärke gegangen ist und nicht etwa auf Grund der Individuellen Stärke der Abwehrspieler. Das war auch der Grund weshalb nach vorne nicht so viel gegangen ist.

    Ich schrieb gestern schon das wir Gespielt haben wie letzte Saison im Pokal gegen die Bundesligisten. Aufgrund der Dortmunder Stärke war das auch die Richtige Taktik um etwas mit zu nehmen. Spielt man etwas offener gibts ein Päckchen.

  • Schau dir mal auf Magenta die 5-minütige Zusammenfassung von Dortmund II gegen Waldhof (1:1). Da hatte der Waldhof die Dortmunder Bubis im Griff, die klar besseren und häufigeren Torchancen, haben das Spiel gemacht. In der letzten Minute wurde Boyamba im Dortmunder Strafraum klar von den Beinen geholt. Hätte einen Elfer geben müssen.

    Okay, in diesem Spiel waren Knauff und Papadopulos nicht dabei und am Ende hat der FCS mit seiner Spielweise auch einen Punkt geholt.

    Das ist schon richtig - aber einzelne Spiele vergleichen ist immer so eine Sache. Das Spielen manchmal auch die Tagesform eine Rolle und dann läuft so ein Spiel auch mal anderst.

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        Szene 8: Einen Schuss von Richmond Tachie (Dortmund II) bekommt Nick Galle (Saarbrücken) im Strafraum an die Hand. Kein Elfmeter, sagt Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen. [TV-Bilder – ab Minute 1:55]

        Babak Rafati: Nach dem Schuss auf das gegnerische Tor von Tachie blockt Gegenspieler Galle den Ball mit dem ausgestreckten Arm auf Schulterhöhe aus kurzer Entfernung und wehrt den Ball mit diesem Arm ab. Nach der neuen Handspielregel ist die Absicht entscheidend beziehungsweise das in Kauf nehmen, den Ball an den Arm bekommen zu können. Das trifft in dieser Szene klar zu, sodass es einen Elfmeter für Dortmund hätte geben müssen. Eine Fehlentscheidung, diesen nicht zu pfeifen. Wäre der Schiedsrichter weiter nach rechts eingerückt, hätte er einen besseren Blick auf den Arm von Galle gehabt. So war, durch den Körper von Galle, die Sicht des Schiris versperrt, sodass ihm dieses Vergehen entgeht. Hier darf der Assistent natürlich helfen. Übrigens ist der fragende Blick von Galle nach dem Handspiel Richtung Schiedsrichter vielsagend.

        Szene 9: Der bereits gelb verwarnte Richmond Tachie (Dortmund II) hält gegen Dennis Erdmann (Saarbrücken) drüber, Thomsen pfeift nicht. [TV-Bilder – ab Minute 1:28:55]

        Babak Rafati: Erdmann schlägt einen Ball aus der eigenen Abwehr nach vorne. Dabei kommt Tachie an, hält nur den "Schlappen" drüber und trifft Erdmann, der den Ball bereits gespielt hat, am Fuß und bringt ihn zu Fall. Das ist ein klares Foulspiel, das zwingend eine gelbe Karte nach sich zieht, da die Aktion nur gegen den Gegner gerichtet ist – wenn auch nicht absichtlich. Eine Fehlentscheidung, beide Augen zuzudrücken und den bereits verwarnten Tachie nicht mit der Ampelkarte vom Platz zu stellen. Bei diesen langen Bällen passiert es oft, dass der Schiedsrichter solche Vergehen, wenn überhaupt, im Augenwinkel wahrnimmt und somit mögliche Vergehen eher auf Verdacht pfeift, um Ruhe reinzubringen, aber das eigentliche Vergehen nicht angemessen ahnden kann. Da muss der Assistent, der auf dieser Seite steht und freien Blick auf die Szene hat, helfen und den Vorgang dem Schiedsrichter melden.

  • Saar-Seb

    Hat das Thema geschlossen.

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