Das Pendel schlägt - gerade zu Saisonbeginn - schnell um. Drohte der Saisonstart nach der Heimniederlage gegen Osnabrück nur mäßig zu verlaufen, so schaut es nach dem Heimsieg gegen Duisburg wieder angenehmer aus. Mit sechs Punkten aus drei Begegnungen lässt es sich gut leben und der FCS hat sich in eine gute Ausgangslage für die anstehende englische Woche gebracht. Dort kann man den Saisonstart nach Wunsch weiter ausbauen, ohne den Blick auf die Tabelle zu richten. Ein Auswärtssieg in Dortmund würde aber schon neun Punkte bedeuten und damit einen sehr guten Saisonstart. Auch ein Unentschieden mit dann sieben Punkte war mehr als in Ordnung. In die andere Richtung können Rückschläge aber auch den Start wieder in einen Blickwinkel rücken. Ähnlich verhält es sich auch mit der Stimmung. Mit dem überzeugenden Sieg gegen Duisburg hat sich die im Umfeld wieder deutlich verbessert. Nach der englischen Woche und dann sechs Saisonspielen wird man die eigene Lage innerhalb der Liga schon ein Stück besser einzuordnen wissen.
Die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund ist - wie es sich für eine U23-Mannschaft eine wahre Wundertüte. Unser Blick auf den BVB findet ihr HIER. Es ist eine junge Mannschaft mit vielen spielstarken, individuell gut ausgebildeten Fußballern und einer starken Offensive. Zugleich funktioniert trotz der hohen Fluktuation als Mannschaft und man kann nach Monaten ohne Niederlage mit einem großen Selbstvertrauen in das Spiel gehen. Der Aufstieg hat innerhalb der jungen Spieler weitere Euphorie entfacht. Trotz des Status als Aufsteigers gibt es keine Anlässe diesen Gegner zu unterschätzen. Mit ihrer Truppe ist nicht nur im Bezug auf den Klassenerhalt zu rechnen, der starke Saisonstart unterstreicht diese Annahme. Wie üblich in der Spielklasse ist die Suche nach einem Favoriten schwierig.
Mitgliederversammlung für Ende November geplant
Nachdem die Mitgliederversammlung im Jahr 2020 durch die Pandemie nicht stattfinden konnte, plant der FCS aktuell eine Mitgliederversammlung für Ende November. Voraussetzung bleibt die Möglichkeit angesichts der Corona-Pandemie eine entsprechende Präsenzveranstaltung durchführen zu können. Dies gab der Verein am Donnerstag in einer Pressekonferenz bekannt. Gerade die finanzielle Lage des Vereins im Zuge der Pandemie wird dann eine wichtige Bedeutung einnehmen müssen. Der FCS besitzt aktuell 3.900 Mitglieder, die letzte Mitgliederversammlung gab es am 9.Dezember 2019. Die nächsten Wahlen stehen im Jahr 2022 auf dem Programm.
U23-Regel und der Spieltagskader
Seit dieser Saison dürfen die Drittligisten insgesamt 20 Spieler an einem Spieltag in den Kader berufen. Weiterhin müssen vier Spieler die U23-Regel erfüllen. U23-Spieler ist in der Saison 2021/22, wer nach dem 30.Juni 1998 geboren wurde. Angesichts des erweiterten Kaders nimmt die Bedeutung der U23-Regel ab und wird auch am Samstag für den FCS keine Rolle spielen. In den ersten drei Saisonspielen standen jeweils sechs U23-Spieler im Kader. Gegen Duisburg konnte der FCS zudem zum ersten Mal in der Spielzeit den Kader komplett füllen.
Personelle Situation
Wie gewohnt muss Trainer Uwe Koschinat auf den ein oder anderen Spieler verzichten. Steven Zellner befindet sich nach seiner Knieverletzung weiterhin in den Reha-Maßnahmen, der Verein hofft nach wie vor auf eine Rückkehr im Oktober. Nach eigener Aussage im Rahmen des Duisburg-Spiels lässt sich eine genaue Rückkehr ins Training aber noch nicht abschätzen. Noch länger fehlt Boné Uaferro. Nach seinem Achillessehnenriss soll er nach Möglichkeit in der Endphase der Saison wieder zur Alternative werden. Sebastian Bösel ist der dritte längerfristige Ausfall. Mit einem Sehnenriss muss er noch mehrere Wochen aussetzen, auch wenn keine Operation nötig ist. Weiter verzichten muss man auch auf Jonas Hupe und Tim Korzuschek. Hupe hatte schon in der Vorbereitung immer mal wieder mit Knieproblemen zu kämpfen, aktuell kann der 21-Jährige aufgrund eines Muskelfaserrisses kein Teil des Trainings sein. Tim Korzuschek befindet sich nach seinem eigenen Muskelfaserriss (zugezogen im Test gegen Freiburg) zum größten Teil weiter im individuellen Training. An sich wieder zur Verfügung steht Frederic Recktenwald. Er hat bereits letzte Woche in der U19 wieder gespielt und wird auch am Wochenende bei der Bundesligamannschaft verweilen. Kapitän Manuel Zeitz - letzte Woche war sein Einsatz durch Magenkrämpfe lange offen - konnte das Trainingsprogramm voll absolvieren und ist wie die weiteren 20 Akteure nach aktuellen Stand einsatzfähig. Fraglich ist der Einsatz von Justin Steinkötter. Durch muskuläre Probleme war er bereits gegen Duisburg nicht im Kader. Sebastian Jacob soll - obwohl er nicht alle Einheiten in dieser Woche absolviert hat - laut Saarbrücker Zeitung zur Verfügung stehen. So hätte der FCS genau 20 Akteure für den Spieltagskader zur Verfügung. Einen exakten Personalstand darf man für die Pressekonferenz am Freitag erwarten.
Sollte die englische Woche einen Einfluss haben?
Im ersten Spiel eher nicht. Man hat durch die Terminierung jeweils drei freie Tage zwischen den Spielen und muss jedes Spiel für sich angehen. Im zweiten und im dritten Spiel könnte Koschinat dann die vorhandenen Möglichkeiten seines Kaders nutzen und den ein oder anderen Wechsel aus Gründen der Frische vornehmen. Man hat ja doch den ein oder anderen Spieler im Kader, welcher körperlich nicht bei 100 Prozent sein kann für drei Spiele in einer Woche. Die erlaubten fünf Wechseln in einem Spiel entzerren das Thema.
Die FCS-Taktik
Bis dato setzte Uwe Koschinat voll auf das 4-2-3-1-System aus der Vorbereitung als Grundordnung. War man gegen Havelse aber noch relativ starr im System, so bekam Julian Günther-Schmidt in den letzten beiden Spielen viel mehr Freiheiten. Mit einem klassischen 4-4-2-System kokettiert Koschinat bereits länger. Ein für die Startelf bereiter Sebastian Jacob ist für diesen Ansatz eine zentrale Voraussetzung und angesichts des Dortmunder Systems mit der Dreierkette ist ein Doppelsturm eine Möglichkeit für Samstag.