Die dritte Drittligasaison nach dem Wiederaufstieg wartet ab Mitte Juli auf den FCS und mit den meisten Gegnern hat man sich schon in der letzten/den letzten beiden Saisons um Punkte duelliert. Durch Ab- und Aufstieg sind jedoch insgesamt sechs/sieben neue Gegner in der Liga vertreten. Die Spanne reicht von großen Traditionsvereinen hin zu lange versunkenen Clubs sowie von einer großer Attraktivität hin zu einer geringeren Attraktivität. Um die Sommerpause zu überbrücken, gibt es in den kommenden Tagen jeweils einen kurzen Blick auf die neuen Gegner in der 3.Liga. Parallel zu den letzten beiden Jahren soll vor Saisonbeginn dann der sportliche Blick auf alle Teams der 3.Liga folgen. Zum Auftakt der Serie geht das Scheinwerferlicht heute auf einen der Zweitligaabsteiger, den FC Erzgebirge Aue.
Stenogramm
Offizieller Name: | Fußballclub Erzgebirge Aue e. V. | |
Unternehmensform: | Nicht vorhanden | |
Gründung: | 4.März 1946 | |
Vereinsfarben: | Lila-Weiß | |
Mitglieder: | 9.294 (2022) | |
Ort: | Aue-Bad-Schlema | Sachsen |
Einwohner: | 20.084 | |
Entfernung: | 575 KM | |
Stadion: | Erzgebirgsstadion, Aue | 16.485 Zuschauer |
ZS-Schnitt 2021/22: | 5.888 Zuschauer | 2.Bundesliga |
ZS-Schnitt 2020/21: | 118 Zuschauer | 2.Bundesliga |
ZS-Schnitt 2019/20: | 8.218 Zuschauer | 2.Bundesliga |
Bilanz: | 1/1/3 | |
Letzte Duelle: | Saison 2010/11 | DFB-Pokal |
Platzierung 2021/22: | 17.Platz | 2.Bundesliga |
Platzierung 2020/21: | 12.Platz | 2.Bundesliga |
Größter Erfolg: | Aufstieg 2.Liga | 2003, 2010, 2016 |
Ewige Tabelle 3L: | 38.Platz |
Beschreibung
Der Fußballclub Erzgebirge Aue e. V. besteht aus über 9.000 Mitgliedern und nimmt im heutigen Profifußball eine Sonderrolle ein. Eine Kapitalgesellschaft, eine ausgegliederte Profiabteilung sucht man bei den Lila-Weißen vergeblich. Die Wurzeln des Clubs gehen bis in das Jahr 1908 zurück, nach Ende des zweiten Weltkrieges war der Club als BSG Wismut Aue in den DDR-Ligen aktiv, nach der Wende gelangte man über den Umzug FC Wismut Aue zum heutigen Vereinsnamen. Die Veilchen teilten das Schicksal vieler DDR-Clubs und man musste sich nach der Wiedervereinigung mit einem schleichenden Rückschritt begnügen. Hauptsponsor Wismut kehrte 1992 dem Club den Rücken und sorgte für große finanzielle Schwierigkeiten. Erst im folgenden Jahr konnte man eine Phase der wirtschaftlichen Stabilität erreichen und konnte sich für die neu gegründete Regionalliga Nordost (und später auch Regionalliga Nord) qualifizieren. 2003 gelang der Aufstieg in die 2.Bundesliga. Seither gehörte Aue fast immer zum Inventar der 2.Liga. Lediglich von 2008 bis 2010 und in der Saison 2015/16 spielte der Verein nur drittklassig. 2016 gelang der sofortige Wiederaufstieg und die letzten sechs Jahre war man wieder in der Zweitklassigkeit unterwegs. 2018 überlebte man die Relegation gegen den KSC. Vergangene Spielzeit hing man von Beginn an im Tabellenkeller fest und musste frühzeitig den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen reißen lassen. Als Tabellenvorletzter war der Abstieg schon am 32.Spieltag besiegelt. Die Spielzeit 2022/23 wird die insgesamt vierte Saison der Auer in der heutigen 3.Liga sein.
Die Heimspielstätte der Aue ist das Erzgebirgsstadion, bekannt nach dem eigenen Landkreis. Seit Ende 2017 steht hier ein umgebautes Stadion. Für einen Betrag von rund 20 Millionen Euro hat man eine schickes kleines Stadion mit einem Fassungsvermögen von 16.500 Zuschauern hingestellt. Auch der Zuschauerrückhalt ist da. In der letzten Drittligasaison 2015/16 kamen im Schnitt fast 8.300 Zuschauer ins Stadion. In der 2.Bundesliga pendelte man meist zwischen 8.000 und 10.000 Zuschauern. Auch durch Zuschauerbeschränkungen lag der Schnitt in der Saison 2021/22 nur bei 5.643 Zuschauern. Der Kern lag zwischen 6.000 und 7.000 Besuchern bei mehreren Geisterspielen. Für die 3.Liga plant man im Erzgebirge nun mit einem Zuschauerschnitt in Höhe von 8.000 Besuchern. Das seit vielen Jahren in einer Ligabegegnung nicht mehr gespielte Heimspiel gegen den Lokalrivalen FSV Zwickau wird definitiv eine große Kulisse anlocken. In der Auswärtsstatistik konnte Aue in der Saison 2021/22 durchschnittlich knapp 400 Fans für die Auswärtsspiele mobilisieren. Beim letzten Auftritt im Ludwigspark waren rund 100 Gäste dabei.
In finanzieller Hinsicht ist der Club nach den vielen Jahren in der 2.Bundesliga gut aufgestellt, zumindest für ein Jahr in der 3.Liga. Als Zweitligaabsteiger erhält der Club einen siebenstelligen Betrag durch "Überbrückungshilfen". 1,1 Millionen Euro kommen durch die vorige Teilnahme an der 2.Liga zusammen, dazu kommt ein Sicherheitsfonds. Insgesamt soll der Betrag laut Präsident Helge Leonhardt bei 2,5 Millionen Euro liegen. Die deutlich geringeren Vermarktungsgelder treffen aber auch die Auer enorm und alleine aus finanzieller Sicht hat man im Erzgebirge den direkten Wiederaufstieg als Ziel ausgerufen. Elf Millionen beträgt der Etat für den kompletten Verein in der 3.Liga. Von dieser Summe sollen rund 6,5 Millionen Euro in die Profiabteilung fließen.
Erst in zwei Spielzeiten waren der FCS und Aue in einer gemeinsamen Spielklasse vertreten, zuletzt vor 16 Jahren. Von 2004 bis 2006 gab es vier Zweitligaduelle. Nur der erste Vergleich im Ludwigspark konnte der FC gewinnen. Es folgten zwei Niederlagen in Aue sowie ein Heimunentschieden. Das letzte Pflichtspiel zwischen beiden Teams ist auch schon elf Jahre her. In der ersten Runde des DFB-Pokals verloren die Malstätter gegen den damaligen Zweitligisten mit 1:3 nach Verlängerung.