Saisonvorbereitung - Saison 2022/23

6.Test: FCS bezwingt auch Köln

Generalprobe geglückt! Auch im letzten Vorbereitungsspiel vor dem Ligastart blieb der FC ohne Niederlage und setzte sich im vollbesetzten Sportfeld mit 4:2 gegen den 1.FC Köln II aus der Regionalliga West durch. Kurzfristig standen bei den Kölner mehr Spieler als geplant zur Verfügung, so wurde die Spielzeit am Freitag auf 120 Minuten (vier Abschnitte zu je 30 Minuten) ausgedehnt. Vor 3.000 Besuchern auf der Saisoneröffnung markierte der erneut starke Sebastian Jacob einen Doppelpack, außerdem trafen Kasim Rabihic und Tobias Jänicke.

Innenverteidiger werfen Planungen über den Haufen

Im Interview vor dem Spiel betonte Uwe Koschinat die suboptimale Situation in der Innenverteidigung. Im Dominik Becker (angeschlagen), Steven Zellner (hat am Freitag trainiert, ist nicht schmerzfrei bei den Bauchmuskeln, wurde geschont) und Bjarne Thoelke (Grippe) fehlten gleich drei Spieler für die Position. Außerdem fehlte der leicht angeschlagene Julian Bauer und Julius Biada wenige Tage nach seinem Comeback erneut. Er hat in Oberachern einen Schlag abbekommen und musste mit Wadenproblemen passen. Am Dienstag soll er wieder einsteigen. Durch die Ausfälle musste man in Personeller Hinsicht reagieren und tat dies mit insgesamt drei Akteuren aus dem NLZ. Neben Andy Breuer und Tim Walle rückte zum ersten Mal auch Innenverteidiger Felix Jubelius in den Kader der Drittligamannschaft und komplettierte das Trio der Leistungsträger der zuletzt aufgestiegenen U17. Mit den Jugendspielern standen insgesamt 24 Spieler im Aufgebot.

Überraschungen in der Startelf

Im Vorfeld hatte Koschinat eine Startformation "nahe Verl" angekündigt, musste durch die Ausfälle in der Innenverteidigung jedoch improvisieren und spielte über die komplette Spielzeit mit einer Viererkette. Keine Überraschung war Daniel Batz im Tor, auch die Außenverteidiger Ernst und Schwede entsprachen den Erwartungen. Zentral verteidigten Lukas Boeder und Boné Uaferro, sie erhielten den Vorzug vor Mike Frantz. Im zentralen Mittelfeld starteten Manuel Zeitz, Luca Kerber und Richard Neudecker. Über den linken Flügel begann Julian Günther-Schmidt, auf der rechten Seite bekam Robin Scheu den Vorzug vor Kasim Rabihic. Im Sturmzentrum startete Sebastian Jacob. Bereits nach 24 Minuten musste man einen bitteren Wechsel vornehmen. Julian Günther-Schmidt wurde mit Verdacht auf Muskelfaserriss im hinteren Bereich ausgewechselt, eine mehrwöchige Ausfallzeit droht. Für ihn kam Kasim Rabihic ins Spiel.

Den ersten geplanten Wechsel nahm man nach der "Halbzeit" vor. Tobias Jänicke ersetzte Scheu im rechten Mittelfeld. Nach 76 Minuten gingen Zeitz, Kerber, Uaferro und Jacob vom Feld und wurden mit Frantz, Gnaase, Krätschmer und Grimaldi ersetzt. Die Wechsel waren positionsgetreu, Krätschmer spielte für einige Minuten in der Innenverteidigung. Nach 86 Minuten kam Justin Steinkötter für Richard Neudecker ins Spiel, die verbliebene Spielzeit im dritten Viertel spielte der FCS in einem 4-4-2-System mit Raute. Mit Beginn des letzten Drittels wurden auch die weiteren Spieler aus der Startelf ausgewechselt und wieder ins 4-1-4-1-System gewechselt. Paterok, Recktenwald, Jubelius (Innenverteidiger, Krätschmer spielte nun wieder links hinten), Breuer (Sechser, Frantz rückte in die Innenverteidigung und Cuni (linkes Mittelfeld) kamen für Batz, Ernst, Boeder, Schwede und Rabihic. Nach 114 Minuten ging Grimaldi wieder vom Feld , Tim Walle durfte für ihn noch einige Minuten im linken Mittelfeld ran, Cuni ging in die Sturmspitze.

Malstätter zeigen viele positive Elemente

Die Mannschaft von Uwe Koschinat erlebte einen schwierigen Start in das Spiel. Man agierte zu unsicher im eigenen Passspiel und leistete sich zu viele leichte Fehler im Aufbauspiel. Dadurch kamen die Gäste zu zwei vielversprechenden Ansätzen in den ersten zehn Minuten. In der ersten Aktion war Boné Uaferro nach einem Befreiungsschlag nicht voll auf der Höhe, ließ sich zu leicht von seinem Gegenspieler abkochen und musste anschließend per Halten einen vielversprechenden Konter unterbinden. Beim zweiten Angriff kam Neudecker im Mittelfeld viel zu spät, in Unterzahlsituation wurde Außenverteidiger Ernst überspielt, der Abschluss dann harmlos. Danach fand der FCS von Minute zu Minute besser in die Begegnung. Der erste vielversprechende Angriff lief über die insgesamt auffällige rechte Seite. Scheu brach durch und konnte in den Rückraum legen, Kerber schloss aus 20 Metern neben das Tor ab. Drei Minuten später muss der FCS in Führung gehen. Neudecker wich auf die linke Seite aus, seine butterweiche Flanke aus dem Halbfeld fand den exakt eingelaufenen Jacob. Der Angreifer brachte die Kugel jedoch nicht am Keeper vorbei ins Tor. Die folgende Ecke köpfte Uaferro über den Kasten. Der FCS lief in dieser Spielphase noch deutlich tiefer an als in den meisten vorherigen Testspielen und kam mit der spielerischen Überlegenheit zu immer mehr Chancen. Nach einer Viertelstunde war es erst mal ein Konter. Mit einem langen Ball wurde Jacob auf die Reise geschickt und ging aus der eigenen Hälfte alleine auf das gegnerische Tor zu. Im Strafraum konnte ihn ein zurückgeeilter Verteidiger in letzter Sekunde blockieren. Die folgende Neudecker-Ecke köpfte Zeitz am rechten Pfosten vorbei. Nach 20 Minuten wurde ein Freistoß von Günther-Schmidt aus dem linken Halbfeld kurz vor der Linie geklärt, es war die letzte Aktion von "Günni". Die Angriffsmaschine des FC lief trotzdem weiter. Ernst und Scheu trugen einen weiteren starken Angriff über rechts vor, Kerber scheiterte aus der Drehung noch am Keeper und nach Zuspiel von Rabihic belohnte sich Jacob für seinen überzeugenden Auftritt mit dem Führungstreffer. Allgemein agierte der Angreifer sehr stark, fand immer wieder die richtigen Räume in der gegnerischen Defensive und war der perfekte Zielspieler für den alles überragenden Aufbauspieler Neudecker. Längst hatte der FC auch die defensive Stabilität gefunden, präsentierte sich stark in der Absicherung gegen Konter und konnte schon viel im Mittelfeld klären. Alle weiteren Aktionen kochten Uaferro und Boeder ab. In den ersten 50 Spielminuten hatten die Gäste so keine einzige gefährliche Torsituation, Batz keine klassische Torwartaktion. Die Malstätter dagegen drückten auf den zweiten Treffer. Scheu traf nach Abschluss von Jacob aus Abseitsposition, Rabihic scheiterte per Freistoß an der Mauer und zwei Mitspieler im Anschluss im munteren Scheibenschießen. Ein langer Neudecker-Ball über die Abwehr fand - natürlich - Jacob, der Abschluss aus spitzen Winkel ging neben das Tor und auch nach 50 Minuten spekulierte Jacob nach einem langen Ball richtig und konnte ein Missverständnis von Torwart und Abwehrspieler fast ausnutzen. Kerber leitete eine Minute später mit starker Ball an- und Mitnahme eine weitere Großchance selbst ein, gab auch den Querpass zu Rabihic. Der Neuzugang wählte nachvollziehbar die Hacke, der starke Kölner Schlussmann parierte auf der Linie.

Aus dem Nichts dann der Ausgleich. Der FC bekam mal im Zentrum keinen Zugriff, der gegnerische Angreifer tanzte mit guter Bewegung am Strafraum Lukas Boeder aus und kam zum Abschluss. Den Ball parierte Batz noch, im Nachschuss traf ein Angreifer ins Tor. Man hatte ausreichend Möglichkeiten besser zu verteidigen, gerade Boeder darf den Gegenspieler nicht so leicht durchkommen lassen. Kurz vor der Halbzeit ging der FC wieder in Führung. Nach einem Fehlpass der Kölner Defensive schaltete Rabihic schnell um, Jacob legte zurück zu Rabihic und der traf überlegt in das Tor. Auch kurz nach der längeren Pause war Rabihic wieder an einem Treffer beteiligt. Er kombinierte stark mit Neudecker auf links, der Achter behielt im Strafraum den kompletten Überblick und bediente mustergültig den eingelaufenen Jänicke (64./3:1). Die Koschinat-Elf spielte auch in der Folge mit Ball stark, ließ sich immer wieder von Schaltzentrale Neudecker mitreißen und verpasste frühzeitig weitere Tore zu erzielen. Erst die letzte Aktion vor den Wechseln brachte den vierten Treffer. Rabihic leitete den Konter ein, Neudecker trieb die Kugel über 30 Metern und einmal mehr war seine Flanke punktgenau, Jacob traf zum zweiten Mal. Nach den vielen Wechseln gab es einen Bruch im Offensivspiel der Blauschwarzen zu begutachten. Bis zum Ende des dritten Viertels gab es nur noch eine nennenswerte Chance. Frantz köpfte eine Ecke von Rabihic über den Kasten. Auch hier liegt eine Erkenntnis der Vorbereitung. Die Qualität der Eckbälle hat stark zugenommen, Rabihic und Neudecker sind gute Schützen und über alle Testspiele gab es sehr viele gute Chancen nach Ecken. Ein Tor gelang jedoch nicht, da muss in der Liga mehr kommen! Ansonsten fehlte dem FCS nun die nötige Präzision im Offensivspiel und mindestens in einer Aktion im Passspiel. Nach eigener Ecke wollte Steinkötter den Rückpass auf Jänicke spielen, hatte jedoch nicht ausreichend Konzentration und Jänicke rutschte noch weg. Der gegnerische Angreifer fand sich alleine in der FCS-Hälfte wieder, ging mühelos an Batz vorbei und schob ein.

Das letzte Viertel ist wie schon in Karlsruhe schwer zu bewerten. Beim FCS standen viele junge Spieler auf dem Feld, fast die komplette Defensive war ein "Saarlandblock". Das Niveau konnte sich zwar längst nicht mit dem Tempo der ersten 75 Minuten messen, doch gerade die jungen Spieler machten wieder Freude. Offensiv kam der FCS nur selten zum Zuge. Es krankte an Bewegung. Grimaldi konnte das Pensum nach der langen Verletzung nicht leisten, Cuni präsentierte sich in seiner Zeit auf der Außenbahn auch eher gehemmt und die Abstände in die Offensive wurden zu groß. Am Ende konnte man trotzdem noch drei gute Gelegenheit für sich verbuchen. Jänicke schickte Recktenwald lang, der zeigte sich gut gegen drei und seine Flanke köpfte Steinkötter neben das Tor (108.). Drei Minuten später ging Jänicke auf links über gut 30 Meter durch, Cuni setzte seine Flanke an die Latte (111.) und nach einem Solo verpasste der Angreifer auch den richtigen Moment für einen Abschluss oder zur Ablage (115.). Auch die Gäste aus Köln konnten nicht mehr zulegen und kamen gegen eine stabile FCS-Defensive selten nach vorne. Andy Breuer hatte - im Vergleich zu den bisherigen Tests - viele Ballaktionen. Der 16-Jährige wusste als Sechser zu gefallen, auch wenn seine Bälle in die Offensive zu kurz kamen. Freddy Recktenwald zeigte sich wie gewohnt mit Offensivdrang und belebte die Offensive. Im Spiel nach hinten hatte er erneut Probleme gegen seinen Gegenspieler. Felix Jubelius agierte exakt so wie man ihn aus der U17 kennt. Der Innenverteidiger war ruhig, abgeklärt und agierte beim Debüt als ob er schon lange bei der Drittligamannschaft dabei ist.

Spieldaten

Tore

Aufstellung

Ersatzbank

Die Wechsel

Nicht im Kader

Zum Test-Abschluss ein 4:2 gegen 1.FC Köln II

Zitat

FCS-Trainer Uwe Koschinat sagte nach dem Spiel: "Es war anspruchsvoll, wir sind läuferisch gefordert worden, ein guter Abschluss, den wir erfolgreich gestalten konnten, auch wenn wir wieder Chancen für mehr Treffer hatten. Wir sind froh, dass Adriano Grimaldi so lange spielen konnte, allerdings fehlten noch einige Spieler, bei denen es auch bis Samstag eng wird. Steven Zellner hat eine Bauchmuskelverletzung, da müssen wir abwarten, wie sich das entwickelt, Julius Biada hat in Oberachern einen Schlag abbekommen, auch Dominik Becker ist nicht im Training gewesen. Bjarne Thoelke war erkrankt, das kann schnell gehen, auch Julian Bauer könnte bald wieder auf dem Platz stehen". FCK-II-Trainer Mark Zimmermann sagte nach der Begegnung: "Wir konnten alle Kaderspieler einsetzen, es fällt derzeit keiner aus und es hat sich keiner verletzt. Das wird vor dem schweren Spiel gegen Rödinghausen sicher interessant. Wir hatten einen Profi-Gegner, da können wir trotz der Niederlage mit dem Spiel zufrieden sein. Es kam uns darauf an, gegen einen robust und hochkonzentrierten, konsequenten Gegner anzutreten, weil uns das kommende Woche im ersten Ligaspiel auch passieren kann, insofern war es ein guter Nachmittag".