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Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sieht in einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Fußball-Bundesliga trotz der geplanten Geisterspiele eine Gefahr für die Fans. „Ich sehe das Risiko in der Übertragung der Spiele“, sagte der Experte bei Sky Sport News HD. „Wenn diese Spiele übertragen werden, denke ich, dass die Fans das zusammen genießen wollen. Man wird sicherlich ganz schwer verhindern können, dass es nicht zu einer Gruppenbildung kommt.“
Bundesliga: Virologe sieht Gefahr wegen Geisterspielen
Eine „sichere Variante“ könnte bei einer Fortsetzung der Saison lediglich gewährleistet werden, sofern auf eine Übertragung verzichtet werden würde und stattdessen lediglich das Ergebnis medial vermittelt werde.
Die Bundesliga zurück zu den Wurzeln und zur reinen Ergebnisberichterstattung wie früher aus dem Radio oder den Zeitungen am nächsten Morgen? Nostalgisch ja, aber dem gemeinen Bundesligafan auch vermittelbar? Vermutlich eher nicht.
Dass in absehbarer Zeit wieder Zuschauer die Stadien füllen könnten, ist für den Fachmann nicht praktikabel. „Aus virologischer Sicht kann ich Fans ins Stadion lassen, die eine Infektion schon durchgemacht haben. Oder ich setze die Fans so weit auseinander, dass sie sich nicht anstecken können. Das sind aber alles Szenarien, die sich im Fußball keiner wünschen kann“, sagte Schmidt-Chanasit.
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https://www.tz.de/sport/fussba…fussball-zr-13640921.html
Interessant, dass jetzt erstmals einer der momentan gehäuft medial wahrnehmbaren Virologen (der meiner Einschätzung nach noch dazu eher zu den pessimistischeren seiner Zunft gehört) Bedingungen nennt, wann wieder Fußballspiele mit Zuschauerbeteiligung möglich wären.
1.) Wenn die Zuschauer bereits infiziert waren und immun sind.
2.) Wenn die Einhaltung des Mindestabstands zwischen den Zuschauern gewährleistet ist, sodass keine Infektionsgefahr besteht.
Man könnte das sicher noch um das Tragen von Masken ergänzen.
zu 1.) Hierzu werden die gerade anlaufenden Studien, die die Dunkelziffer derjenigen ermitteln sollen, die bereits infiziert waren, ohne es gemerkt zu haben, neue Erkenntnisse bringen.
zu 2.) Mit der Aussage, dass dies Szenarien sind, " die sich im Fußball keiner wünschen kann" mag Schmidt-Chanasit in Bezug auf die Bundesliga möglicherweise nicht Unrecht haben. Für die unteren Ligen, Liga 3 abwärts glaube ich aber, dass genau das das hoffnungsvolle Szenario ist, welches man ab Sommer umzusetzen versuchen wird. Diese Ligen, wo die Vereine sehr viel existenzieller von den Zuschauereinnahmen abhängig sind und die Stadien in der Regel meistens eh nur zu maximal 50% ausgelastet sind, würden den organisatorischen Mehraufwand, wenn es medizinisch wieder verantwortbar ist und der Lock-Down aufgehoben wurde, sicher dem mit Insolvenzen verbundenen Szenario mit Geisterspielen oder dauerhaft ruhendem Spielbetrieb vorziehen. Es müsste halt die zugelassene Zuschauerzahl auf 30 bis maximal 50% der Stadionkapazität beschränkt und dafür zu gesorgt werden, dass die Leute Abstand halten und sich entsprechend verteilen. Bei den meisten Vereinen würden dann immer noch alle Stammzuschauer im Stadion Platz finden, würde man etwa unsere ca. 3000 Stammzuschauer aus Völklingen ab Sommer im Lupa verteilen, hätte jeder genug Platz. Wenn man optimistisch ist und an die Vernunft im Menschen glaubt, kann man aber nach den Erfahrungen der fußballfreien Zeit des social distancing und dem damit verbundenen Bewusstsein, dass dies der einzige Weg ist, wieder Live-Fußball erleben zu können, davon ausgehen, dass die Zuschauer diese Abstandsregeln kooperativ einhalten würden.