Dann fasse ich den Abend im Bezug auf meinen Antrag mal zusammen:
Die restlichen Unterschriften wurden vor der Halle recht schnell gesammelt. Da man aber immer wieder mit netten Mitgliedern ins Gespräch kam, habe ich trotzdem bis kurz vor Beginn der Versammlung weiter gesammelt und hatte dadurch mehr Unterschriften als nötig.
Zum TOP 2 habe ich dann angemerkt, dass ich den Antrag gerne in der heutigen Versammlung behandelt hätte. Von Herrn Ostermann wurde dann angemerkt, dass ich mein Anliegen unter dem TOP „Anträge“ nochmal ansprechen soll und die MGV dann entscheidet was gemacht wird.
Als ich dann an der Reihe war, habe ich den Änderungsantrag nochmal vorgestellt. Ich habe auch klar und deutlich angesprochen, dass es nicht darum geht, eine Ausgliederung zu verhindern. Vielmehr müssen vorher aber die Rahmenbedingungen genannt werden. Weiterhin habe ich aus dem Protokoll der MGV 2012 zitiert. Dort hatte der damals beauftragte Fachanwalt für Vereinsrecht (wurde vom Verein beauftragt) erklärt, dass die Ausgliederung nach Rechtsprechung eh von der MGV abgesegnet werden muss. Demnach sollte also nichts dagegen sprechen, dies auch in der Satzung festzuhalten.
Ostermann versuchte dann zu argumentieren, dass der Antrag nicht umsetzbar ist, da für eine Ausgliederung bereits Vorbereitungen getroffen werden müssten und dies mit Kosten verbunden wäre.
Da er sich meinen Antrag scheinbar nichtmal durchgelesen hatte, habe ich dann aus dem Antrag zitiert. Da mir diese Problematik durchaus bewusst war, ist dies in der neuen Fassung des § 23 unter Absatz 1 aufgeführt. Das Präsidium würde ermächtigt werden Vorbereitungen für die Ausgliederung zu treffen.
Weiterhin übergab ich 9 Kopien des Antrages ans Podium und appellierte, dass es in heutigen Zeiten, Zeiten in denen sich ein Energydrinkhersteller einen Fußballverein aneignet, es klar geregelt sein sollte, dass die Mitglieder entscheiden, was mit dem FCS passiert.
Danach wurde leider die inhaltliche Ebene verlassen. Der Antrag sei zu lang und man würde ihn nicht verstehen...
Ich wollte gerne inhaltlich über den Antrag diskutieren, dies war aber nun nicht mehr möglich, da es leider wieder darum ging irgendwelche Formfehler zu suchen. Kurz darauf musste ich dann die Konsequenz ziehen und dem Präsidenten die Unterschriftenliste mit 243 Unterschriften übergeben und die Einberufung einer außerordentlichen MGV beantragen. Auch hier wurde wieder das Haar in der Suppe gesucht. Obwohl ich den Text auf den Listen vorgelesen hatte und diese bereits übergeben hatte (...“ den u. g. Mitgliedern ist der Inhalt des Antrages bekannt.“) kam das Argument, dass der Nachweis fehle, dass die Mitglieder bei der Unterschrift wussten, worum es ging.
Ebenso müsste ich ja den Antrag als solchen noch einreichen. Die 9 übergebenen Kopien scheinen also nicht ausgereicht zu haben und so habe ich dann auch noch mein Original übergeben.
Es wurde dann von HO nochmal versucht auf die nächste reguläre MGV zu vertrösten. „Evtl. finden wir ja eine Lösung, das Thema in der nächsten regulären Versammlung zur Abstimmung zu bringen.“
Hier kam vor mir mein letzter Einwand des Abends. „Heute, hier und jetzt findet eine ordentliche MGV statt. Also könnten wir heute, hier und jetzt den Antrag zur Abstimmung stellen!“
Auch dieser Einwand hatte keinen Erfolg.
Ich weiss nicht wovor man beim Verein Angst hat. Aber irgendwas scheint enorm wichtig an der jetzigen Fassung des § 23 zu sein. Wie sonst lässt sich erklären, dass hier durch zweifelhafte Aussagen das Abstimmungsergebnis beeinflusst wird, dass trotz unzähliger Emails, Telefonate und Gespräche der Antrag nicht auf die Tagesordnung gesetzt wird und man sich so sehr dagegen wehrt, darüber abzustimmen.
Die momentane Rechtslage ist doch laut den Fachleuten eindeutig. Wieso kann man es dann nicht einfach in die Satzung aufnehmen?!
Ich erteile dem Vorschlag, den Antrag in der regulären Versammlung 2015 zu behandeln hiermit eine klare Absage und bestehe auf der außerordentlichen Versammlung. 243 Mitglieder haben mich in meinem Bestreben unterstützt und für die Einberufung einer außerordentlichen MGV unterschrieben. Diesen Mitgliedern bin ich es schuldig, mich für das was sie unterschrieben haben einzusetzen!
Ausserdem möchte ich endlich inhaltlich über den Antrag diskutieren und mich nicht ständig mit irgendwelchen Formalien plagen müssen. Denn bei dem Antrag geht es mir um den Verein und nicht darum einfach nur unbequem zu sein.
Die Profiabteilung ist das Herzstück des Vereins! Und dieses Herz darf nicht ohne eine eindeutige Diagnose rausgerissen werden!
Gerne hätte ich dem Verein die zusätzlichen Kosten einer außerordentlichen MGV erspart. Und für die Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle tut es mir ausgesprochen leid, dass der zusätzliche Aufwand anfallen wird! Ich hoffe, ihr könnt verstehen, dass ich aber hierauf leider keine Rücksicht nehmen kann.
Danke nochmal an alle 243 Mitglieder die sich in die Liste eingetragen haben! Danke an alle Unterstützer! Danke für die positiven Worte nach der MGV!
Und Danke auch an insgesamt 5 (!!!) Mitglieder die sich nicht in die Liste eintragen wollten. Ohne euch hätte ich tatsächlich gedacht, dass NIEMAND Vertrauen in unsere Vereinsführung hat!