Auch ich war am Anfang äußerst kritisch gegenüber Lukas Kwasniok und dachte: "Wen haben wir denn da verpflichtet." Spätestens seit dem Testspiel gegen den FC Basel hatte ich das Gefühl, dass in dem Trainertypen etwas schlummert. So hat mich LK durch die Art und Weise, wie er uns nochmal hat Fußballspielen lassen (offensiv, hohes aggressives Pressing, gegenseitiges Pushen ...) zu einem großen Fan seiner Arbeit gemacht. Sicher kann man das Gefühl haben, die Gegner hätten sich nach und nach auf uns eingestellt und es existiere kein Plan B. Andererseits hätte ich vor der Saison nicht gedacht, dass wir so viele Begegnungen in der 3. Liga auf Augenhöhe führen würden und den Gegner dabei auch viele Gegner dominieren würden, wie man es dann sehen konnte. Selbst bei den nicht gewonnene Spielen lag das Übel ja auch doch oft in individuell unglücklichen Aktionen in der Defensive und / oder im Auslassen unserer Chancen offensiv. Also selbst wenn der Vorwurf eines fehlenden Plan "B"s zutreffen würde, hätte es doch in einigen Spielen zu unseren Gunsten ausgehen können, wenn nicht müssen.
Umso mehr hat mich die Nachricht vom Ende der Zusammenarbeit zwischen meinem FCS und Lukas Kwasniok jetzt getroffen. Natürlich verstehe ich die Vereinsseite und es ist - unter den Umständen, wie der Trainer es gefordert hat - die einzige Möglichkeit. Und auch ich habe mich gefragt, ob er denn jetzt doch wieder völlig spinnt, dass er einerseits die Euphorie bremst, andererseits aber so eine Bedingung selbst aufstellt. Das klingt schon ein bisschen schizophren.
Was ich mir jedoch durchaus gut vorstellen kann ist, dass er (zu Recht) ungeduldig gewesen sein könnte in Bezug auf professionellere Strukturen (Trainingsmöglichkeiten, kein Kraftraum am Sportfeld, Athletik- und Torwarttrainer sind offenbar keine Festangestellten und somit steht bspw. unser Athletiktrainer Christoph Fuhr offenbar nicht immer wie gewünscht / benötigt zur Verfügung) und hier beim Präsidium nicht solch Fortschritte erwirken konnte, wie er das in seiner ungeduldigen Art wohl gerne gehabt hätte. Das wäre eine Erklärung, die mir einleuchtet und die ich mir zudem gut vorstellen kann.
Im Hinblick auf seine Kommunikativen " Ergüsse" kann ich nur sagen, dass ich seine Art und Weise - bis auf wenige Ausnahmen - überwiegend genießen konnte. Keine wie sonst überall zu hörende Standardphrasen wie "Am Ende des Tages .."; "Dementsprechend ..." etc. pp., sondern erfrischend spontan und authentisch wirkend. Auch deshalb ist es schade um ihn!