Unser Spielsystem beruht in "normalen" Spielen fast überwiegend auf Standardsituationen und Tore nach Ecken, Freistößen, Elfmetern oder Einwürfen. Schon herausgespielte Tore wie beispielsweise das 2:0 gegen Aue sieht man dagegen eher selten.
Die Ausrede "müde Beine" lasse ich nicht gelten. Die hatten wir nach der Wasserschlacht gegen Dresden drei Tage später gegen die Bayern auch nicht, oder auch nicht drei Tage nach dem Aue-Spiel gegen Mönchengladbach.
Unsere Spieler und der Trainer sind Vollzeitprofis und haben selbst den Anspruch, in der 2. Liga zu spielen, also sollten vier Tage Pause ausreichend sein, um ausreichend zu regenerieren und in Duisburg wieder frisch zu sein. Wenn es ab der 75-80 Spielminute etwas weniger mit der Kraft wird, dann akzeptiere ich das, aber wir spielten von Beginn an saft- und kraftlos. Außerdem kamen Spieler zum Einsatz, die gegen Mönchengladbach nicht in der Startelf standen. Andere Spieler wie Zeitz, Brünker oder Naifi hatten auch keine richtige Englische Woche in den Beinen, da sie gegen Aue ihre Gelbsperre absitzen durften.
Das ist alles Einstellungssache und die hat in Lübeck ohne Pokalspiel in den Beinen nicht gestimmt und heute auch wieder nicht. Duisburg hat nur wahrlich nicht gut gespielt, aber wir haben sie durch unsere Passivität überhaupt erst stark gemacht. Man erinnere an die erste Hälfte in Mannheim oder zuhause gegen Aue. Dort haben wird von Beginn an Druck ausgeübt, früh gepresst und schnell in die Spitze gespielt, Zweikämpfe gewonnen! All das hat heute von Anfang an gefehlt, wie eben auch zuletzt schon gegen Lübeck oder Bielefeld.
Der Druck auf Duisburg war heute deutlich größer als bei uns, die hatten viel mehr zu verlieren als wir und waren zudem extrem personalgeschwächt (11 Ausfälle!). Da reicht mir solch eine Wischi-Waschi-Einstellung einfach nicht. Zeitz hat übrigens auch keine Ausreden á la müde Pokalbeine gesucht, sondern das generelle Problem in dieser Saison angesprochen.
Wir waren nie, von Spieltag 1 bis heute, auch nur einmal annähernd in der Nähe der Aufstiegsplätze, selbst die aktuelle Schwächephase von Dresden und Regensburg konntem wir nicht ansatzweise einmal ausnutzen. Patzen die da oben, patzen wir auch. Regensburg übrigens in der Rückrunde mit der Bilanz eines Absteigers und so viele Punkte geholt wie Lübeck oder Freiburg, trotzdem haben wir nach wie vor elf Punkte Rückstand auf sie.
Die Kunst eines Trainers liegt vor allem darin, seine Mannschaft in solchen Spielen entsprechend motivieren und einstellen zu können, gegen Bayern, Frankfurt oder Mönchengladbach muss man niemanden motivieren.
Bestes Beispiel ist unsere längste Siegesserie in dieser Saison. Nach spätestens zwei Siegen war immer Feierabend. Regensburg hat sich mit zehn Siegen in Folge in diese Position gebracht, Preußen Münster heute in München mit dem sechsten Sieg in Folge, Ulm in diesem Jahr ebenfalls noch ungeschlagen.
In der Hinrunde hieß es immer, wir müssen nur so eine Rückrunde spielen wie Osnabrück letzte Saison, dann geht nach oben noch was, davon sind wir jedoch meilenweit entfernt. Ich sehe leide keine spielerische oder taktische Entwicklung unter diesem Trainer, im Gegenteil, man verfällt immer wieder in die selben Muster.