Das wären eigentlich genau die Fragen, die sich normalerweise ein Manager stellen müsste, der allerdings bei uns, aus seiner Sicht durchaus nachvollziehbar, wenig Interesse daran haben dürfte, sich diese Fragen zu stellen und Antworten darauf zu finden. Den geeigneten Zeitpunkt dafür gab es in den letzten zwei Jahren bekanntlich schon mehrfach, Ergebnis bekannt.
Fakt ist, dass es letzte Saison bereits eine große Heimschwäche gegeben hat und man in dieser Saison nahtlos daran anknüpft, mit dem Unterschied, dass der Pokal diese Schwäche in diesem Jahr nicht mehr kaschieren wird und auch die Rasenthematik nicht mehr als Ausrede herhalten kann.
Auch das Thema Kaderplanung fällt uns wieder auf die Füße, wie die Jahre zuvor bereits. In der Innenverteidigung muss man improvisieren, Rizzuto muss auch nach seinen desaströsen Auftritten heute und gegen Sandhausen weiter spielen, da man keinen echten Ersatz für ihn hat. Fahrner ist monatelang ausgefallen und ist noch keine echte Alternative über 90 Minuten. Für den bislang etwas blassen Schumacher hat man ebenfalls keinen Ersatz, auch er muss immer spielen. Schmidt ist auch längst noch nicht wieder in Topform und hier hat man sich ein wenig blenden lassen. Es fehlen mindestens noch ein Innenverteidiger, ein Linksverteidiger und ein Mittelstürmer und zwar nicht erst seit gestern oder heute. Auch wurde bereits vor Wochen auf die fehlende Körperlichkeit und Körpergröße vor allem im Mittelfeld hingewiesen.
Ich kann nur die ersten vier Pflichtspiele bewerten, aber bislang kann ich noch nicht erkennen, dass der Kader qualitativ wirklich besser geworden ist im Vergleich zur vergangenen Saison, im Gegenteil, gewisse Baustellen (Chancenverwertung) wurden nicht behoben, dafür ist man allerdings in der Defensive deutlich anfälliger geworden und hat vor allem im Mittelfeld deutlich weniger Zugriff und offenbart dort ziemlich große Lücken. Außerdem, wenn JGS immer noch eine der ersten Einwechseloptionen für die Offensive ist, dann scheint der Kader qualitativ nicht so viel stärker zu sein als zuletzt.