1903-2013 * 110 Jahre 1.FCS!

  • Ein Stück Geschichte - 110 Jahre 1.FC Saarbrücken (5.Teil)


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    Jetzt ging es aber erst richtig los, denn nun begann der Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Der FCS aus dem abgetrennten Saarland, traf in den Gruppenspielen mit dem FC Schalke 04, dem 1. FC Nürnberg und dem Hamburger SV auf die Elite Deutschlands. Es erschien kurios, da das Saarland als Mitglied der FIFA eine eigene Nationalmannschaft hatte, gegen die sich Deutschland für die WM qualifizieren musste. Darüber machte sich der FCS aber keine Gedanken und sicherte sich mit vier Siegen das Finalticket. Ein Ergebnis, das niemand auch nur in den kühnsten Träumen erwartet hatte. Zum zweiten Mal stand man im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, diesmal ging es gegen den VfB Stuttgart. Das Spiel wurde nach einer 1:0-Führung noch denkbar knapp mit 2:3 verloren. Gegen Ende der Partie zog sich Verteidiger Theo Puff sogar das Torwarttrikot über, da es für den etatmäßigen Keeper Erwin Strempel verletzungsbedingt nicht mehr weiter ging. Trotz der Niederlage bereiteten die ganze Region, das Land und die Stadt Saarbrücken den Spielern einen triumphalen und unvergesslichen Empfang. Das Leben stand kurz still, denn mehr als hunderttausend begeisterte Menschen hatten alles stehen und liegen gelassen und säumten die Straßen von der Stadtgrenze bis zum Rathaus.


    Ein Stück Geschichte - 110 Jahre 1.FC Saarbrücken (6.Teil)


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    Die sechziger Jahre standen in Deutschland sportlich ganz im Zeichen der Gründung der Fußball-Bundesliga. Der 1. FC Saarbrücken war mit dabei. Durch zahlreiche nationale Erfolge, die Auftritte bei den internationalen Freundschaftsspielen und auch im Europapokal hatte sich der FCS einen Namen gemacht und durfte sich jetzt in der neuen Spielklasse mit 15 weiteren Teams auf bundesdeutscher Ebene messen.


    Schon der Auftakt lief allerdings nicht sonderlich erfolgreich. Mit dem 1. FC Köln war der Meisterschaftsfavorit am ersten Spieltag zu Gast im Ludwigspark und sicherte sich durch einen 2:0-Sieg auch gleich die ersten Punkte. Nach fünf Spieltagen war der FCS am Tabellenende angekommen und behielt die „Rote Laterne“ auch bis zum Saisonende. Zwischendurch flackerte immer wieder ein Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt auf, wie nach dem Remis in Braunschweig (2:2) oder dem Auswärtssieg in Bremen (3:0). Doch zum Rundenende war der Abstieg besiegelt. Nach nur einer Saison musste die Eliteklasse, unter Wert geschlagen, wieder verlassen werden.


    Ein Stück Geschichte - 110 Jahre 1.FC Saarbrücken (7.Teil)


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    Es war eines der bittersten Jahre der Vereinsgeschichte, denn trotz einer Mannschaft, die qualitativ das Zeug für die zweite Liga hatte, folgte der Sturz in die Oberliga. Und es folgte ein weiteres mehr als bitteres Jahr. Aufgrund der Ligenreform durch die Einführung der 3. Liga in der kommenden Spielzeit musste mindestens Platz vier erreicht werden, um sich für die Regionalliga zu qualifizieren. Mit diesem Anspruch trat Michael Krüger im Sommer 2007 das Amt als Trainer an, erlag im Winter aber dem Lockruf aus Afrika und schloss sich Al Merreikh Omdurman im Sudan an. Alfred Kaminski übernahm an vorderster Front, konnte das Ruder trotz durchschnittlich 2,07 Punkte pro Spiel aber nicht mehr entscheidend rumreißen. Der FCS landete auf Platz fünf und war nur noch in der fünften Liga.


    Eine der schwärzesten Stunden der Vereinsgeschichte, doch auch der richtige Zeitpunkt einen Neuanfang zu starten. Dieter Ferner wurde Trainer. Bereits als Spieler war er 1975 nach seinem Wechsel von Rot-Weiß Oberhausen nach Saarbrücken beim FCS aktiv und heuerte 1991 erneut bei den Blau-Schwarzen an. Zunächst übernahm Ferner die erste Mannschaft als Nachfolger von Trainer Klaus Schlappner. Ab Sommer 1991 war er dann als Trainer bei der zweiten Mannschaft aktiv. Später wurde er auch noch Jugendkoordinator und übernahm nach dreijähriger Abstinenz das Amt als Cheftrainer 2008.


    Im ersten Jahr war das Ziel klar formuliert, die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Regionalliga sollten her. Das wurde erreicht. Die Blau-Schwarzen siegten sich standesgemäß durch die Liga und mussten erst nachdem die Meisterschaft feststand zum Saisonende hin, drei Niederlagen einstecken. Das wurmte allerdings offensichtlich so sehr, dass direkt das nächste Meisterstück folgte. Eines, mit dem zu Saisonbeginn niemand rechnen konnte. Nach zwei Auftaktniederlagen wurde bei Rot-Weiß Essen am dritten Spieltag der erste Sieg gefeiert. So erfolgreich ging es weiter. Es kamen nur drei Niederlagen im weiteren Saisonverlauf hinzu. Der FCS, zu Saisonbeginn alles andere als einer der Favoriten auf die Meistershaft, schloss durch eine kompakte Mannschaftsleistung auf dem ersten Platz ab und kam zu der Ehre, im Saarbrücker Rathaus den Aufstieg feiern zu dürfen. Der Erfolg war für Ferner Fluch und Segen zugleich. Er hatte zwar zusammen mit seinem Mitstreitern Kontinuität zum FCS zurückgebracht, musste den Trainerstuhl aufgrund der fehlenden Fußball-Lehrer-Lizenz allerdings abgeben und agierte fortan als Sportdirektor.

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