Interview Lukas Kohler

    • Offizieller Beitrag

    Lukas Kohler über...


    ... den Wunsch Fußballer zu werden


    Wie bei vielen anderen Kids war der Wunsch Profifußballer zu werden natürlich schon sehr früh da. Ich konnte meinen Traum verwirklichen. Dazu gehört aber viel Arbeit und die Portion Glück, zum richtigen Zeitpunkt da zu sein und die Chance zu nutzen. Ich bin natürlich sehr glücklich darüber, dass es mir gelungen ist im Profifußball Fuß zu fassen und arbeite jeden Tag hart dafür, dass ich das noch eine Zeit lang genießen kann.


    ... sein fußballerisches Vorbild


    In der Jugend gab es da schon den einen oder anderen, zu dem ich aufgeschaut hatte. Auch heute versuche ich mir noch das eine oder andere abzuschauen. Wichtig ist aber seinen eigenen Stil zu finden und zu versuchen, die eigenen Schwächen auszumerzen und die Stärken zu verbessern.

    ... das Leben neben dem runden Leder


    Es ist immer schwer sich selbst einzuschätzen, ich bin aber wohl ein relativ bodenständiger Mensch. Neben dem Fußball stehen in der Freizeit meine Freundin, die Familie und mein Hund im Vordergrund.


    ... seine Zeit bei St. Ingbert


    In St. Ingbert habe ich die ersten Schritte im Fußball gemacht, ehe ich in die U19 des FCS gewechselt bin. Bereits dort wurde ich sehr gut gefördert, sonst wäre der Wechsel nach Saarbrücken nie möglich gewesen.


    ... den Kontakt und Wechsel zum FCS


    Hans-Peter Schmidt (Talentscout) hatte sich mit meinen Eltern und mir in Verbindung gesetzt und gesagt, dass er mich gerne zum FCS holen würde. Wenn so ein Angebot kommt und man den Wunsch hat Profi zu werden, muss man nicht zweimal überlegen. Der FCS ist nach wie vor das fußballerische Aushängeschild im Saarland. Mit der Anfrage war der Wechsel für mich eigentlich direkt beschlossen.


    ... seine bisherigen Trainer


    Da gab es schon den einen oder anderen. Aktuell Jürgen Luginger und zuvor Dieter Ferner haben mich dabei am meisten geprägt. Es wurde hier eine gute Entwicklung genommen, indem man dem Trainer das Vertrauen schenkt. Das Arbeiten unter Jürgen Luginger macht wirklich viel Spaß. Unsere Aufgabe ist es, das auf den Platz zu bringen, was wir im Training einstudieren. In den letzten Wochen ist das gelungen, zuvor leider zu selten.


    ... seinen ersten Einsatz in der 1. Mannschaft


    Der war im Dezember 2007 im prestigeträchtigen Derby gegen Borussia Neunkirchen. Es fällt schwer, das in dem Moment zu realisieren, dazu gab es auch eine Niederlage, was relativ frustrierend war. Die Spiele danach liefen dann schon besser. Den angepeilten Aufstieg konnten wir in dieser Saison allerdings leider nicht realisieren.

    ... den Durchmarsch bis in die 3. Liga


    Zwei wirklich überragende Jahre. Ich war zu dem Zeitpunkt ja immer noch einer der Jüngeren. Dieter Ferner hat mir sein Vertrauen geschenkt und ich habe es, wie die gesamte Mannschaft, zurückgezahlt. Der Aufstieg in die Regionalliga war quasi Pflicht. Wie wir uns dort in kurzer Zeit zu einem Aufstiegsanwärter gemausert haben, war so nicht zu erwarten. Eine Saison, die ich im Leben nicht vergessen werde.


    ... sein schlimmstes/bestes Spiel bisher


    Die schlechten muss man schnell abhaken und die guten sollte man bestätigen. Es gab für mich nicht das eine überragende oder miserable Spiel. Ich versuche immer meine beste Leistung abzurufen, um der Mannschaft damit weiterzuhelfen.


    ... die gebürtigen Saarbrücker im Team


    Es ist eines der Ziele des Vereins, Jugendspieler aus der Region in die erste Mannschaft einzubinden. Wer die nötige Qualität mitbringt, erhält hier auch eine Chance und die haben bisher viele genutzt.


    ... die Fans des FCS


    Diese Saison hat wieder gezeigt, dass wir wirklich viele wahre Fans haben, die auch während der Krise in den Spielen immer hinter uns standen. Nach Auftritten wie in Offenbach, ist es verständlich, dass der Unmut raus muss. Das darf allerdings nicht unter die Gürtellinie gehen. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber dem Verein und den Fans bewusst und versuchen immer das Bestmögliche rauszuholen. Diese Saison ist es uns aber zu selten geglückt.


    ... den Verlust zahlreicher Nachwuchsspieler


    Das ist sehr schade. In den letzten Jahren haben schon einige gute Spieler den Verein verlassen. Man hört natürlich immer nur von denen, die sich im Profifußball durchsetzen konnten. Es gibt allerdings umso mehr, die es nach dem Wechsel nicht geschafft haben. Pauschalisieren kann man das aber nicht, jeder muss seinen eigenen Weg finden. Für den Verein ist es mit Sicherheit immer bitter, talentierte Spieler abgeben zu müssen.


    ... den aktuellen Saisonverlauf


    Guter Start, auch wenn teilweise die Punkte fehlten. Danach eine durchwachsene Phase, die anscheinend in einer Art Winterschlaf endete. Wir haben jetzt glücklicherweise zum richtigen Zeitpunkt nochmal die Kurve gekriegt. Wir haben unsere Fans auch wirklich lange genug auf die Folter gespannt.


    ... die Auftritte in Aachen und Offenbach


    Wirklich schlechte Spiele von uns, von denen es in dieser Saison zu viele gab. Eine Erklärung, warum es diese gab, habe ich allerdings auch nicht. Das lag keinesfalls daran, dass wir nicht wollten. Es lief einfach nichts zusammen, was keine Entschuldigung dafür sein soll, denn so dürfen wir uns nicht präsentieren.

    ... Spiele wie gegen den KSC und Erfurt


    In diesen Spielen, wie auch danach gegen die Stuttgarter Kickers oder den SV Babelsberg, haben wir das gezeigt, was eigentlich unser Anspruch sein muss. Wir waren in einer Krise und haben uns durch entschlossene Auftritte dort rausgearbeitet. Mit zuletzt elf Punkten aus fünf Spielen haben wir uns eine gute Ausgangslage für den Klassenerhalt geschaffen und müssen jetzt noch die entscheidenden Punkte einfahren.


    ... die Stimmung innerhalb der Mannschaft


    Wir sind wirklich eine sehr homogene Truppe, das klingt abgedroschen, weil es oft gesagt wird, aber stimmt glücklicherweise auch. Natürlich ist die Stimmung nach einer Niederlage zunächst auf dem Nullpunkt, es ist uns bisher aber immer gelungen, uns gegenseitig wieder aufzubauen.


    ... die Situation rund um das Ludwigsparkstadion


    Für mich als Saarländer hat der Ludwigspark eine ganz besondere Bedeutung. Ich habe hier meine ersten Schritte hin zum Profi gemacht und mich in diesem Stadion zum Stammspieler entwickelt. Ein moderneres Gesicht wäre aber mittlerweile angebracht. Die finanzielle Struktur im Fußball hat sich stark verändert, da reichen keine Zuschauereinnahmen aus, um den Etat zu decken. Jeder Verein braucht die Unterstützung von Sponsoren und denen muss man im Umkehrschluss auch etwas anbieten können. Da sind die Möglichkeiten hier in Saarbrücken derzeit stark begrenzt. Ich bin selbst gespannt, wie die Sanierungspläne aussehen werden.


    ... das Image des FCS im Saarland


    Im Saarland wird vieles immer schlechter gemacht, als es tatsächlich ist. Wir haben uns nach dem Durchmarsch in die 3. Liga wieder im Profifußball etabliert. Es kann immer mal einen kleinen Rückschlag geben, wie wir ihn auch in dieser Saison hatten. Generell arbeitet man hier aber hart daran, nachhaltig etwas aufzubauen. Meiner Meinung nach wird das etwas zu wenig honoriert.


    ... seine Zukunft beim FCS


    Unser primäres Ziel ist es, zunächst den Klassenerhalt zu sichern. Wir sind nahe dran, das zu verwirklichen und ich denke, dass wir uns dann auch zielgerichteter bezüglich der Planungen für die kommende Saison austauschen können. Der FCS liegt mir wirklich am Herzen, es muss allerdings auch die Perspektive stimmen. Noch ist keine Entscheidung gefallen und der FCS wird mein erster Ansprechpartner sein.


    Diskussion: Lukas Kohler [3]

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