- Offizieller Beitrag
Ein weiterer Held aus der FCS-Vergangenheit, der immer noch Kultstatus bei den Fans genießt. Manfred Bender äußert sich bei uns im Forum unter anderem zu seiner Zeit bei den Blau-Schwarzen und der Phase nach seiner Profikarriere.
Hallo Herr Bender, danke für Ihre Zeit. In München geboren und als Fußballer viel erlebt. Aber wie kamen Sie eigentlich zum Fußball? Hatten Sie immer das Ziel Profi zu werden?
MB: Ein Klassenkamerad zu der Zeit meinte, ich solle mal zu einen Training mitgehen zum TSV Turnerbund, damals E-Jugend, 6-8 Jahre. Ich war 7 Jahre alt und hatte noch keinerlei Gedanken, dass ich Profi werden möchte.
Über die Stationen in Ihrer Jugend wie eben dem TSV Turnerbund München, 1860 München, worauf wir später noch zurückkommen werden und dem MSV München kamen Sie zur SpVgg Unterhaching, die jüngst wieder in die 3. Liga aufgestiegen sind. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?
MB: Das Fußball Spaß machen soll, mit Freude ins Training gehen und das man nicht alles so ernst nehmen soll.
Der Wechsel zum FC Bayern 1989 mit seinen vielen Stars und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Wie waren die Jahre beim FCB, wer hat Sie dort am meisten beeinflusst?
MB: Ja ganz klar, das war Jupp Heynckes. Von ihm habe ich alles gelernt in Bezug auf den Beruf des Fußballprofis, was alles dazu gehört, zum Beispiel in Sachen Einstellung und im Training immer an sich zu arbeiten.
Es folgten danach die Stationen beim Karlsruher SC unter Winfried Schäfer und danach 1860 München, bei dem Sie schon in Ihrer Jugend aktiv waren, unter Werner Lorant. Gerade dieser ist langjährigen FCS-Fans ebenfalls bestens bekannt. Können Sie uns kurz in diese Jahre bei beiden Vereinen mitnehmen und trägt Lorant den Spitznamen „Beinhart“ aus seiner aktiven Zeit zu Recht?
MB: Ich war ja der einzige, der die A8 in die entgegen gesetzte Richtung gefahren ist. Alle anderen sind Richtung München gefahren. In München habe ich noch mit Michael Sternkopf und Oliver Kreuzer zusammen gespielt. Als ich nach Karlsruhe gewechselt bin ist Mehmet Scholl nach München. Die Zeit damals zählt immer noch zu der erfolgreichsten Phase in der Karlsruher Vereinsgeschichte, die Spiele im UEFA Pokal, auch mit dem 7:0 gegen Valencia und so weiter.
Es waren vier tolle Jahre in Karlsruhe, aber als dann das Angebot von 1860 kam war klar, dass ich wieder nach München gehen werde. Wieso? Ich bin in München geboren und 400 Meter Luftlinie vom Grünwalder Stadion aufgewachsen. München ist meine Stadt.
Ja, den Namen Beinhart trägt Werner Lorant zu Recht. Für mich war es eine sehr harte Zeit unter ihm. Er machte keinen Unterschied, ob einer 30 oder 17 Jahre alt war.
Erneut der KSC und dann im Jahr 2000 der Wechsel zum FCS. Wer oder was hatte Sie am Ende überzeugt, den Weg ins Saarland in die 2. Liga anzutreten?
MB: Klaus Toppmöller wollte mich unbedingt haben. Das war dann auch das ausschlaggebende Argument, dass ich zum FC gegangen bin.
Über die Jahre beim FCS, was ist bei Ihnen hängen geblieben an negativen, vor allem aber an positiven Erlebnissen bezüglich Mitspielern und dem Umfeld allgemein?
MB: Nur positive, wir hatten ja auch viel Erfolg damals. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga und wir hätten auch fast den Durchmarsch geschafft in die 1. Liga. Schade war aber, dass die Vereinsführung damals dann eine Idee hatte und eine intakte Mannschaft zerrissen, 16 neue Spieler geholt und mit Thomas von Heesen einen neuen Trainer installiert hat.
Besteht noch Kontakt zu dem ein oder anderen Teamkollegen oder dem Trainerteam aus der damaligen Zeit?
MB: Man sieht immer wieder mal den ein oder anderen auf Veranstaltungen. Auch wenn der FCS in München spielt sehe ich ebenso immer die FCS-Verantwortlichen in der 60ziger Alm.
Sie ließen Ihre Karriere nach dem Abschied bei den Blau-Schwarzen unter anderem in Bayern ausklingen, waren danach aber noch als Trainer aktiv, unter anderem als Co-Trainer bei der U 20 von Nigeria und als Trainer von Austria Klagenfurt. Was haben Sie während Ihrer Trainerlaufbahn an der Seitenlinie, insbesondere in der Zeit in Afrika, erlebt?
MB: Wie als Spieler hatte ich ebenfalls als Trainer Erfolg, auch wenn es jetzt vom Papier her nicht die Top-Stationen waren. Mit Altach habe ich den Klassenerhalt geschafft in der 1. Bundesliga in Österreich. Mit Klagenfurt bin ich nach 20 Jahren Regionalliga wieder aufgestiegen in die 2. Bundesliga. Und mit Nigeria bin ich U 20 Afrikameister geworden. Gelernt habe ich, dass es in Nigeria ein unfassbares Potenzial an Fußballern gibt.
Eine Frage, die viele Fans auch sehr interessieren dürfte, wie sieht es mit den gefürchteten Freistößen aus? Sind diese noch so gut wie früher?
MB: Haha, nein, definitiv nicht mehr.
Ein kurzer Ausflug in das aktuelle Profigeschäft und die Nationalmannschaft. Was läuft aus Ihrer Sicht in der jetzigen Zeit weniger gut und müsste geändert werden, was läuft hingegen recht gut?
MB: Über diese Thema etwas zu schreiben würde den Rahmen sprengen. Ich kann nur eines dazu sagen: "Schuld sind wir selber und es war vorhersehbar."
„Gewinnen beginnt mit Gelassenheit“, so werden die Besucherinnen und Besucher auf Ihrer Homepage begrüßt, die wir gerne unten noch verlinken. Sie sind mittlerweile Unternehmer und auch Podcaster. Erzählen Sie uns gerne etwas dazu.
MB: Beim Podcast erfährt man immer noch Sachen, die man vorher von dem jeweiligen Sportler bislang nicht wusste. Es kommen auch Sportler vor, die in anderen Sportarten Weltklasse waren. Es geht also nicht nur um Fußball. Aber einem Fußballer wie Bernd Schuster zuzuhören, das ist schon geil.
Zum Abschluss würden wir Sie gerne noch um ein paar Worte an die FCS-Fans bitten.
MB: Gerne würde ich zu einem Spiel kommen im neuen Stadion und am besten zum ersten Spiel, wenn der FCS aufgestiegen ist. Daher alles Gute und eine erfolgreiche Saison für euch Fans!
Wir danken Ihnen sehr für das Interview!
Anbei findet Ihr, wie versprochen, den Link zur Homepage von Manfred Bender: