Fazit Saison 2012/13

  • Die Saison ist schon fast wieder Geschichte. Am kommenden Samstag gastiert der FCS zum letzten Saisonspiel beim Hallescher FC. Sportlich geht es nach einer turbulenten Saison um rein gar nichts mehr. Und was war das bitte für eine Saison? Eine Saison mit einigen Höhen und vielen Tiefen. Keine reine Katastrophensaison aber eine Saison zum Vergessen. Zumindest fast, denn es gilt aus dieser Saison zu lernen und in der kommenden Spielzeit wieder gestärkt auf einen guten, entwicklungsfähigen Weg zurückzufinden.


    Der Saisonverlauf spiegelt ein auf und ab wieder. Mit einem Auftaktsieg in Stuttgart gestartet und mit Platz 5 direkt zu Beginn die beste Saisonplatzierung erreichte verpasste man es trotz guter Leistungen gegen Aufstiegskandidaten zu punkten, verlor die ersten beiden Heimspiele. In der Folgezeit um den DFB-Pokal konnte der FCS wieder gewinnen, es folgte ein auf und ab. Auswärts top, Heim Flop, ehe sich diese Statistik Mitte der Hinrunde ein wenig drehte. Zur Winterpause belegte der FCS nach einem kleinen Zwischenhoch mit 25 Punkten den 12.Tabellenplatz. Große Teile der Vorrunde war vor allem die Torhüterposition ein großes Thema, sowohl Enver Marina als auch Michael Müller verloren aufgrund mehrerer Patzer ihren Platz im Tor, womit sich dann im November Benedikt Fernandez als neue Nummer 1 etablieren konnte. Es folgten ganz bittere Wochen für Blauschwarz mit vielen bitteren Niederlagen, mit den schwächsten Saisonleistungen und in dieser Phase sorgten nur die ausstehenden Nachholspiele dafür, dass die Luginger-Elf nicht auf einen Abstiegsplatz abrutschte (in der bereinigten Tabelle waren wir dies am 27.Spieltag. Die Trainerfrage kam auf, das Umfeld war spätestens nach der Niederlage in Offenbach gefrustet und machte seinem Unmut auch freien Lauf. Die Heimniederlage gegen Bielefeld zeigte bereits einen Aufwärtstrend, fortgesetzt mit einem Unentschieden gegen den KSC ehe in Erfurt der Befreiungsschlag gelang. Es folgte eine Serie von neun Spielen ohne Niederlage die den Klassenerhalt perfekt machte und die Saison in einem gewissen Maße rettete. In den letzten Wochen war die Luft raus und die Ergebnisse wurden wieder schlechter. Abschließend belegt der FC momentan mit 45 Punkten den 10. Tabellenplatz und würde damit das Saisonziel "einstelliger Tabellenplatz" knapp verpassen. Am letzten Spieltag kann man theoretisch noch auf den neunten Tabellenplatz springen, aber auch noch auf den 13.Platz zurückfallen. Wird am Ende jedoch keine Rolle spielen.


    Im Saarlandpokal marschierte man souverän durch und konnte u.a durch einen Erfolg beim Rivalen aus Homburg den Titel verteidigen und darf damit in der kommenden Saison wieder im DFB-Pokal antreten. DFB-Pokal ist ein gutes Stichwort, das "Highlight des Jahres" gegen den FC Schalke 04 wurde zum Albtraum des Jahres. Schuld daran war nur in bedingten Maße die 0:5-Niederlage gegen den Bundesligisten, aber in der kommenden Saison muss man sich auch unbedingt besser im Pokal präsentieren.


    Sportlich war es, wie bereits erwähnt, eine schwierige Saison mit katastrophalen Phasen und fehlender Konstanz. Zu häufig ließ sich die Mannschaft hängen, zu oft konnten die "Führungsspieler" die Mannschaft nicht mehr erreichen und man hat durch einige unnötige Niederlagen eine bessere Platzierung verpasst. Es ist, und das muss man nicht beschönigen, auch
    eine Frage der Qualität und der Kader gibt nicht viel mehr her als man in dieser Saison gesehen hat. Am Ende ist man sportlich aber nicht weit weg vom ausgegeben Ziel, wir reden also zwar von einer schlechteren Saison, aber keine (sportliche) Saison die zwingend auf Jahre das Arbeiten schwerer macht oder die nicht zu korrigieren wäre. Wir besitzen einen Kader den man mit guten Entscheidungen problemlos stärken machen kann, man benötigt nur etwas mehr Glück und Geschick bei der diesjährigen Kaderplanung als zu Beginn der nun vergangenen Saison. Kann man die richtigen Schrauben drehen kann man aus einem Grundgerüst aus dem aktuellen Kader eine Mannschaft formen die weiter oben in der Tabelle agieren kann.


    Das größere Problem liegt in den Faktoren Infrastuktur, Umfeld und Vorstand. Bei der Infrastuktur hat sich bekanntlich nichts getan, der geplante Stadionumbau wurde zu den Akten gelegt, ein schwerer Schlag der den Wettbewerbsnachteil in den kommenden Jahren noch ansteigen lassen wird. Diese Entscheidung wiegt schwerer als die sportliche Situation. Die angekündigte Sanierung muss man nun nicht unbedingt ernst nehmen und würde die Probleme eh nicht beseitigen können. Im Umkehrschluss gilt es jetzt für den Verein aber auch endlich dieses verdammte Warten auf ein neues Stadion sein zu lassen und mit den Bedingungen zu arbeiten. Allzu lang hat sich beim FC alle Hoffnung auf eine Blechbude gestützt, jetzt gilt es diesen Schatten abzulegen. Von der Infrastruktur gab es auch ansonsten keinen großen Veränderungen, der neue Kunstrasenplatz wurde fertig gestellt. Das angepeilte Nachwuchsleistungszentrum ist aber immer noch nicht umgesetzt obwohl man bereits im Jahr 2011 "so nah dran war". Stadion und Nachwuchsleistungszentrum sind perfekte Indikatoren um die Arbeit in der Vereinsführung zu beschreiben. Es wirkt nicht nur manchmal planlos und ziellos. Es kommen keinerlei Impulse aus der Vereinsführung, dagegen setzt man sich bei den Herren Klimmt, Borgard & Co an die Spitze der Fraktion "Stadion kommt, alles wird gut". Es gibt keine Eigeninitiative, es gibt keine Impulse von Seiten der Vereinsführung. Es ist kein Gegensteuern bei negativen Verläufen zu beobachten. Nach dem Desaster gegen Schalke kam, genau, NICHTS. Krisenmanagement ist ein Fremdwort bei uns. Nach Schalke brechen die Zuschauerzahlen auf katastrophale Art und Weise ein, von 4 1/2, 5 Tausend auf knapp 3, 3 1/2 Tausend und es kommt KEINE Reaktion. In einer einmaligen Posse streitet man sich mit Schröder um die Schuld, eine Entschuldigung suchte man ein halbes Jahr vergebens und dann muss man sich auch nicht wundern wenn die verprellten Leute nicht mehr kommen. Da brauchst du keinen Brunnen in Afrika, kein Testspiel nach über einem Jahr. Das sind alles ordentliche Aktionen wenn ich ZEITNAH auch etwas für meine Zuschauer mache. Borgard in seiner Weisheit sprach ja davon man wolle was Nachhaltiges haben und würde deswegen nicht kurzfristig für Entschädigung sorgen. Da kann man nur den Kopf schütteln. Hätte man gegen Burghausen oder Offenbach Aktionen gestartet wäre bei einem guten Teil der Leute der Zorn ein wenig abgeklungen und die Zuschauerzahlen wären nie in dieser Art und Weise eingebrochen. Der Imageschaden für den FC war beträchtlich, wie man es macht kann man in Karlsruhe beobachten. Sieht man sich dann noch die Bereiche Marketing und Außendarstellung an dann verwundert die Stagnation im Verein endgültig nicht mehr.


    Zuschauer/Support mäßig kann man nicht zufrieden sein. Der Rückgang der Zuschauerzahlen konnte die Fanszene nicht verkraften und der Heimsupport hat deutlich gelitten wenn man wenige Ausnahmen wie Chemnitz außer Acht lässt. Nach Jahren der Blockdiskussion fehlt bei dem Großteil der Zuschauer die Lust auf dauerhaften Support. Auswärts dagegen zeigte man gute Leistungen wie zuletzt in Wiesbaden. Schade, dass das vorhandene Potenzial nur so selten genutzt wird. In Erinnerung bleibt natürlich auch Osnabrück als Teile des Gästeblocks noch 30 Minuten nach Spielende ihre Liebe zum Verein kundtaten.


    Für die Zukunft bleibt was? Weitere solche Jahre mit Zuschauereinbrüchen und Blamagen kann und wird sich der FC nicht leisten können. Wir gehen in die vierte Saison in der 3.Liga, zum einen ist es positiv dass wir es geschafft haben und sportlich mal festigen und das Image der Fahrschulmannschaft ablegen konnten. Es müssen aber die nächsten Schritte folgen, Saarbrücken nimmt die 3.Liga sichtlich nicht an, das ist in anderen Städten anders aber beim FC und seinem Umfeld ist das Anspruchsdenken immer noch deutlich höher als wir momentan realistisch liefern können. Es kommt aber, wie erwähnt, ja auch rein gar nichts. Ohne Aktionen, ohne Eigeninitiative werden nie neue Zuschauer in den Park finden. Es muss jetzt aber sportlich der nächste Schritt kommen. Von der Vereinsführung erwarte ich Null, die Deppen werden nicht mal im Ansatz etwas gegen den derzeitigen Trend und die Depression ankämpfen, genauso wenig wie sie dies seit vergangenem August taten. Bleibt nur noch die sportliche Schiene über die wir dann wieder mehr Euphorie auslösen müssen. Das geht aber nur wenn wir es schaffen oben mitzuspielen, ein etwaiger Aufstieg in der kommenden Saison lässt sich nicht anstreben, dafür ist der Sprung zu groß aber es muss unser Ziel sein in der kommenden deutlich nach vorne zu kommen und zumindest in Schlagdistanz zur Spitzengruppe zu gelangen. Nur auf diesem Weg ist es für uns möglich verlorene Zuschauer zurück zu gewinnen, Druck auf die Politik auszuüben und insgesamt mal wieder auf einen Weg zurückfinden um den 1.FCS würdig zu vertreten. Der FC steht an einem Scheideweg – Wir müssen raus aus der Tristesse der letzten Monate und wir müssen wieder Ziele entwickeln, Fortschritte tätigen und den Verein wieder attraktiver gestalten. Man darf gespannt sein ob der FC die nötigen Schritte gehen können.


    Es war keine glanzvolle Saison im Jahr des 110-Jährigen Bestehens der Blauschwarzen. Die neue Saison muss besser laufen, meine Herren bitte geht es an und bringt endlich mal was zustande. Wir müssen raus aus 1 ½ Jahren Depression! Nutzt die Pause!


    Dann haut mal in die Tasten und legt eure Gedanken und Überlegungen zu Grunde. ;)

  • Sehr guter Beitrag Goali!


    Diese Tristesse verspüre ich nämlich auch.


    Auch deine Analyse bzgl. des Vorstandes teile ich voll und ganz. Dabei ist mir durchaus bewusst, dass es einfach ist, das Handeln von anderen zu kritisieren. Aber in diesem Fall ist die Bilanz sehr eindeutig. Ich frage mich auch, wie sich die sportliche Situation unter dem derzeitigen Führungspersonal (Luginger und Weller ausgenommen) verbessern soll.


    Es wurde/ wird nix gegen den Zuschauerschwund unternommen. Ideen- und planlos. Keine Innovationen. nix.


    Bzgl. Stadion hab ich im entsprechenden Thread mal den Vorschalg gemacht, den Bereich über D1 auf der Victors-Tribüne zu Stehplatzpreisen zu öffnen. Man brauch die letzten Fans ja nun wirklich nicht noch im Regen stehen zu lassen. Mein Hauptgrund wäre allerdings die bessere Sicht. Man könnte es zumindest mal probieren. Oder überhaupt mal was probieren oder sonst irgendwie aktiv werden.


  • Dabei ist mir durchaus bewusst, dass es einfach ist, das Handeln von anderen zu kritisieren.


    Wenn es denn wenigstens ein Handeln geben würde, dass man kritisieren könnte, aber bei uns ist ja leider nicht mal das der Fall. Macht man was falsch ist das zwar schlecht, aber man kann zumindest aus Fehlern lernen, gar nichts machen ist jedoch unentschuldbar, denn Stillstand ist bekanntlich Rückschritt.


    Und so ist es leider kein Wunder das man sich bei Worten wie Tristesse verspüren sehr schnell angesprochen fühlt.


    Auch ansonsten kann ich jedem Satz der 2 vorherigen Beiträge (leider) nur zustimmen.

  • Beste Spieler: B. Fernandez, Sven Sökler, Cello, Stegerer, Y. Bach
    Schlechteste Spieler: Marina, Marcel Sökler, Soltanpour


    Bestes Heimspiel: / Sportlich 5:0 gegen Halle und das 0:0 gegen den KSC
    Bestes Heimspiel: / Stimmung : Kickers Offenbach und Chemnitz!

    Schlechtestes Heimspiel / Sportlich: Niederlage gegen RW Erfurt,
    Schlechtestes Heimspiel / Stimmung: Bielefeld


    Bestes Auswärtsspiel / Sportlich vielleicht Erfurt
    Bestes Auswärtsspiel: / Stimmung: Wiesbaden und 1. HZ Karlsruhe ( War nicht in Osnabrück, muss ja auch gut gewesen sein)


    Schlechtestes Auswärtsspiel/ Sportlich: Aachen
    Schlechtestes Auswärtsspiel/ Stimmung:… ? Keine Ahnung!


    Größte Enttäuschungen:


    Anzahl Gegentore und das Torverhältnis insgesamt :thumbdown:
    Zuschauerrückgang
    Wasser Problem im Schalke Pokal Spiel,

    Thema Stadionneubau,
    Sonderzugproblematik Pokal Homburg,
    Spielausfälle im Winter



    Ansonsten noch Positiv:


    Minimalziel Saarlandpokal erreicht
    Fansofa
    Stadionradio / Christoph
    Blindenradio im Park
    Das Tor von M. Petry!
    Keine Strafen wegen Pyro und keine Randale bei den Auswärtsspielen

    Now it's so lonely round the fields of Athenry

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  • Der FCS verfehlt Vorgaben


    Zitat

    „Es war das geilste Jahr überhaupt. Für mich ist es immer noch ein Traum“, sagt Tim Stegerer. Der Abwehrspieler des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken zieht seine ganz eigene Bilanz der Spielzeit 2012/2013. Mit dieser positiven Einschätzung bleibt der „Aufsteiger des Jahres“ – Stegerer kam vom Sechstligisten SV Auersmacher und wurde auf Anhieb Stammspieler – weitestgehend allein. Zwar konnte der FCS den Saarlandpokal zum dritten Mal in Folge gewinnen und sich so erneut für den DFBPokal qualifizieren, doch damit enden die Erfolgsmeldungen.


    Das vorzeitige Erreichen des Ligaverbleibs und Tabellenrang elf sind nicht zufriedenstellend. Mit 62 Gegentreffern stellt der FCS die zweitgrößte Schießbude der Liga – nur Absteiger Alemannia Aachen musste mit 68 mehr Gegentore hinnehmen. 52 geschossene Treffer des FCS sind Liga-Mittelfeld. Von den Aufstiegsrängen trennen die Saarbrücker 28 Punkte.

  • Fazit 2012/2013


    Zitat

    1. Präsidium und Aufsichtsrat


    Das Präsidium und der Aufsichtsrat des 1. FC Saarbrücken sind so schwach wie schon lange nicht mehr – und das darf wörtlich verstanden werden. Angefangen beim Drama um den Stadionneubau, wo sich der vermeintliche politische Einfluss von Reinhard Klimmt als Luftnummer entpuppte. Stadt und Land lehnten einen Neubau ab, versprachen eine „Sanierung im Bestand“. Klimmt, der vor seiner Wiederwahl für den Aufsichtsrat vor einigen Jahren noch stolz Zusagen aus der Staatskanzlei und dem Rathaus präsentierte, behauptete in der Sendung „Blau-Schwarzes Sofa“, dass eine „erhebliche Verbesserung der Situation“ erreicht wurde. Eine Meinung, die er exklusiv haben dürfte. Dass er mal seine Wiederwahl an einen Stadionneubau knüpfte, hat er augenscheinlich vergessen. Ob im restlichen Aufsichtsrat auch wirklich der Aufsicht nachgegangen wurde, weiß leider niemand – im Bericht des AR auf der Mitgliederversammlung tauchte nicht an einer Stelle die Arbeit des AR auf.
    Schon fast tragikomische Züge hat die Präsidentschaft von Paul Borgard. Der Mann, der wohl nie wirklich Präsident werden wollte, sprang von einem Fettnäpfchen (Schalke-Spiel) ins Nächste (Brunnenprojekt in Afrika, dann Fußball-Schule, etc.). Egal wer den Ex-Sportdezernenten in der Außendarstellung berät: Er macht etwas Grundlegendes falsch. Der Presse muss ein Präsidiumsmitglied nicht unbedingt erzählen, dass die Zukunft des Vereins auf Autofahrten besprochen wird. Oder dass man selbst nicht groß in die Gespräche ums Stadion involviert war, sorgt zwar berechtigterweise für Mitleid auf einem Fantreffen. Aber ein Präsident sollte sich eigentlich anders verhalten.
    Harald Ebertz – der sich in der BILD gerne zu sportlich erfolgreichen Zeiten als „Architekt“ des sportlichen Erfolgs mitfeiern ließ – blieb eher im Hintergrund. Durch Reinhard Klimmt erfuhren wir, dass er nicht der Sportdirektor des Vereins ist, aber durchaus bei den Vertragsverhandlungen am Tisch sitzt.
    Dieter Weller, dem schon länger Ambitionen auf das Präsidentenamt nachgesagt werden, sorgte nur einmal für Aufsehen: Auf der Mitgliederversammlung verkündete er unter allgemeinem Beifall, dass er sich für das Schalke-Spiel „schäme“. Sonst war der sonst medial präsente Schatzmeister zuletzt aus den Zeitungen verschwunden.

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