Irgendwo habe ich einen positiven Kommentar von Stegivierer76 gelesen. Das stimmt mich wieder versöhnlich und ich will versuchen, dem "kritischen Beobachter" meine Kommentare zu erklären und auch zu erklären, warum ich mit manchen Einwendungen von ihm überhaupt nicht einverstanden bin.
Ein Fussballclub - zumal in der 3. Liga - ist ein Wirtschaftsunternehmen und sollte auch wie ein Unternehmen geführt werden. Es gibt zwei Bereiche: Den sportlichen (Team, Trainer, Betreuerstab) und den administrativen (Präsi, Vorstand, Management). Sportliche Erfolge führen zwangsläufig zu höheren Einnahmen - höhere Einnahmen bedingen bei guter Arbeit meistens höhere sportliche Erfolge.
Zur Führung dieses Unternehmens steckt man sich Ziele und sucht sich Personal, mit dem man diese Ziele erreichen kann. Im Gegensatz zu den Hau-Ruck- und Schulden-Zeiten der vergangenen 20 Jahre, glaube ich, ist der FC zur Zeit blendend aufgestellt. Dieter Ferner hat den Club in seiner schwärzesten Stunde übernommen, ihm seinen Charakter aufgedrückt und erfolgreich von der 5. Liga in die 3. Liga geführt.
Nach dem Abgang der Leistungsträger (Zeitz, Zimmermann, Mann) war man sich einig, dieses Jahr einen einstelligen Tabellenplatz erzielen zu wollen. Dort ist man und bisher hat man also die gesteckten sportlichen Ziele erreicht.
Von den Finanzen ist mir nicht bekannt, daß wir uns einen Riesenschuldenberg angehäuft haben - bis auf einen kleineren Fehlbetrag ist die Saison abgesichert und die Lizenz dürfte -im Gegensatz zu den Vorjahren- problemlos erteilt werden.
Auch die Verzahnung des Clubs in der Gesellschaft gelingt - Schülertrainings, Autogrammstunden etc. sorgen für ein steigendes positives Image. Und man hat sich die Mammutaufgabe gegeben, nun endlich an den Stadionneubau heranzugehen.
Ich glaube, wir haben zzt. einen guten Kader, der aus Spielern, die in ihren Vor-Vereinen nicht zum Zug kamen und eigenen Nachwuchskräften, der erfolgreich spielt. Vor allen Dingen waren alle Verpflichtungen finanziell überschaubar.
Grundlage für ein erfolgreiches Arbeiten sind Ruhe und Vertrauen. So wie die Führung den Verantwortlichen vertraut, vertraut der Trainer seinen Spielern. Trainertypen wie Magath, seinerzeit Klimaschefski, oder sogenannte Feuerwehrmänner sind out. Out wegen fehlenden Erfolges. Typen wie Klinsmann auf der Gegenseite auch.
Wichtig für den Erfolg ist, daß man in Ruhe arbeiten kann und man sich gegenseitig vertraut. So wie Lugi seinen Spielern vertraut, können die Fans ruhig mehr Vertrauen ihrer Mannschaft entgegenbringen. Sportsmann Goali wird mir bestätigen, wie wichtig und hilfreich es ist, mit der Gewißheit, daß der Trainer mir vertraut und ich frei aufspielen kann, aufzulaufen.
Aus genau diesem Grund sehe ich den bisherigen Verlauf der Saison positiv. Natürlich gibt es Ansätze zur Kritik, natürlich sehe ich auch, daß es die letzten Spiele "hakelt". Aber draufhauen wäre das falsche Instrument. Vertrauen entgegenbringen, supporten und Geduld haben - das wird den 11 Verantwortlichen auf dem Platz am meisten helfen.
Und wenn Kritik, lieber kritischer Beobachter: Dann am liebsten konstruktiv und mit Hand und Fuß! Mutmaßungen oder verbale Entgleisungen (Marionetten, Pseudovereinsführung, fertige Mannschaft) hilft nicht weiter. Bringt nur Ärger und zeugt nicht von Sportsgeist. Der ist nämlich immer noch von gegenseitigem Respekt geprägt!