121 Jahre 1.FC Saarbrücken

  • Der 1.FC Saarbrücken feiert Jubiläum. An Karfreitag 2014 konnte der Klub den 111.Geburtstag verzeichnen. 111 Jahre mit den Höchsten Höhen und deutschen Vize-Meisterschaften und Siegen in Madrid, in Mailand und auf der ganzen Welt. Aber eben auch 111 Jahre mit viel Leiden und nicht wenigen Tiefs. Höhen und Tiefen haben viele FCS-Fans eng an den Verein geschweißt und wenn man etwas aus der nun 111-Jährigen Geschichte des FCS herausziehen will könnte es folgende Grundaussage sein: "Und ganz egal was auch passiert, der FCS wird niemals untergehen." Der Club war bis in die Oberliga abgestiegen, hatte Lizenzentzüge in seiner Geschichte und mit sicherlich viele schwierige Phasen. Bisher hat jedoch noch kein Einfluss (weder äußerer, noch innerer Natur) es geschafft den Verein dauerhaft zu Grunde zu richten.

    Begonnen hat alles am 18.April 1903 in Malstatt. In der Gaststätte "Tivoli" fanden sich einige Herren zusammen die gerne den aus England importierten Sport des Fußballs ausüben wollten. An jenem Abend gründeten diese Personen den TV Malstatt. Der 1.FC Saarbrücken war geboren. Ob die einzelnen Personen wussten welchen Anstoß sie da geleistet hatten? Wahrscheinlich nicht, doch sie haben diesen Mythos auferstehen lassen. Die Namen der wackeren Mannen waren:
    Fritz Courths
    Willi Düpre
    Ernst Gettmann
    Karl Jose
    Gustav Pillon
    Heinrich Pillon
    Hugo Wätzmann
    Heinrich Wagner
    Willi Wilhelm
    Poller

    Jene 10 Personen brachten den Fußball in die saarländische Landeshauptstadt und sie brachten den FCS auf dem Weg. Gespielt wurde zu dieser Zeit auf einem Schulhof. Bereits im Jahre 1907 schaltete sich die Fußballabteilung jedoch vom TV Malstatt ab und im Oktober des selben Jahres wurde im "Café Adams" der „Fußballverein Malstatt-Burbach“ gegründet. Zugleich wurden auch die Vereinsfarben Blau und Schwarz festgelegt. Der Erfolg blieb zunächst aus und in der ersten ordentlichen Saison beendeten die Malstätter die Spielzeit auf dem vierten Tabellenplatz. 1909 fand die zweite Veränderung des Vereinsnamen statt. Einhergehend mit der politischen Zusammenlegung einzelne selbstständige Städte änderte auch der Verein seinen Namen und nannten sich nun FV Saarbrücken. Der FVS nahm bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges am Spielbetrieb teil konnte jedoch erst nach dem Krieg wieder ins Rollen kommen. Zu Beginn des Jahres 1919 stellte sich der Club wieder neu auf. Nachdem die Ausübung des Sports auf dem alten Schulhof untersagt wurde kickten die Moldschder anschließen auf einer Wiese auf dem Rodenhof. Doch der Fußball nahm eine große Entwicklung und setzte sich nach und nach in Deutschland durch. Und so wurde auf einer damaligen Parkanlagen "dem Ludwigspark" eine Sportanlage für den FVS errichtet. Entsprechend gestärkte konnten die Moldschder ab der Spielzeit 1919/20 wieder in den Ligabetrieb einsteigen. Der FVS erreichte in der damals höchsten Spielklasse, einer Kreisklasse eine Position im Mittelfeld. Der FVS hinkte Mannschaften wie Saar 05 und Borussia Neunkirchen relativ deutlich hinterher. Der FVS setzte seine Kontinuierliche Arbeit fort und setzte sowohl auf die Jugend als auch eine Verbesserung der Strukturen. Und die Mannschaft hielt bei der Entwicklung schritt und wurde 1922 erstmalig Vizemeister hinter Neunkirchen. 1924 wurde man Dritter und konnte im Pokal einige Runden überstehen ehe es gegen den großen 1.FC Nürnberg eine Niederlage gab. Doch in jenem Pokaljahr schaltete man endlich auch mal die Borussia aus Neunkirchen aus. Mit diesem Mut wurde man in der folgenden Saison zum ersten Mal bester Saarverein und ließ die Neunkircher hinter sich. Es stand 1925 die zweite Vizemeisterschaft der Vereinsgeschichte zu Buche. Im folgenden Jahr gelang dann endlich der Durchbruch und der FVS wurde vor Mainz 05 Meister seiner Klasse. Es ging auf die große Bühne, es ging für den FVS zum ersten Mal um die süddeutsche Meisterschaft. Die Gegner (u.a Bayern München, FSV Frankfurt und FV Karlsruhe) waren jedoch noch nicht zu erreichen und man schloss diesen "Versuch" mit nur einem Sieg und dem letzten Platz ab. 1928, zum 25-Jährigen Vereinsjubiläum, konnten die Moldschder ihren zweiten Meistertitel feiern. Das Jahr rundeten die restlichen Mannschaften des Vereins ab die ebenfalls in ihren jeweiligen Klassen Meister wurden. Nach 25 Jahren zeigte sich der FVS in einer guten Aufstellung und gehörte zu den großen Nummern im Südwesten. Die Startschwierigkeiten waren überwunden und der FVS gut aufgestellt. Das Halbfinale fand Mitte Juni in Stuttgart statt und der FVS schlug den First Vienna FC 1894 mit 2:1 und qualifizierte sich für das Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft.

    Einen Namen machte sich der FVS auch in den folgenden Jahren vor allem durch Freundschaftsspiele. In der eigenen Liga musste der FCS sich hinter dem FK Pirmasens anstellen und musste sich mit einem dritten und zwei zweiten Plätzen begnügen. Mitte der 1930-Jahren beeinflusste die politische Entwicklung Deutschlands mit der Machtergreifung der Nazis auch den Fußball und die Ligeneinteilung wurde von Grund auf umgestellt. Der FVS verpasste es dabei als Fünfter sich für neue Gauliga "Südwest" zu qualifizieren und musste in die zweite Liga. Dort traf man nicht nur auf den alten Rivalen Saar 05 sondern auch auf Mannschaften wie Altenkessel oder Roden. Meister wurde jedoch trotz hochkarätigem Kader der SV Saar 05. Im zweiten Jahr in der zweiten Spielklasse führte dann jedoch kein Weg mehr an den Saarbrückern vorbei und man belegte ungeschlagen den ersten Tabellenplatz und konnte sich auch in der folgenden Aufstiegsrunde souverän durchsetzen. Der FVS kam in die Gauliga. Das erste Jahr in der höchsten Spielklassen - Saison 1935/36 - beendeten die Moldschder auf dem siebten Tabellenplatz (10 Teams). In der folgenden Spielzeit erreichte man den sechsten Platz und 1937/38 entging man als Achter dem Abstieg nur durch das bessere Torverhältnis im Vergleich zum FCK. Ein Jahr später landete man Punktgleich mit dem FK Pirmasens und RW Frankfurt auf dem neunten Platz. Die Liga gehalten hätte man durch eine Aufstockung der Liga in zwei Staffeln trotzdem. Der Grund für die Aufstockung war der Ausbruch des zweiten Weltkrieges und eben jener Weltkrieg führte auch dazu das der FVS vor der Saison seine Mannschaft vom Spielbetrieb abmeldete.

  • Nachdem der Krieg Alltag wurde und die Nazis alles daran setzte durch Sport und andere Aktivitäten die Normalität im Leben des Volkes aufrecht zu erhalten ging in der Saison 1940/41 wieder eine Moldschder Mannschaft in der Gauliga ins Rennen. Der FVS wurde überlegen vor dem FCK und Borussia Neunkirchen Meister und holte in 14 Spielen neun Siege und zwei Remis. Im Endspiel um die Gaumeisterschaft unterlag der FVS dann den Offenbacher Kickers im Hinspiel mit 3:2 und konnte diese Niederlage in Saarbrücken nicht mehr ausgleichen (2:2). Trotz allem Bemühen der Nazis wirkte sich der Krieg natürlich auch auf den Sport aus und ließ einen organisierten Spielbetrieb in den Folgejahren kaum zu. In der ersten Spielzeit in der neuen Gauliga "Westmark" erreichte der FVS so lediglich den siebten Platz. 1942/43 gelang dann die Meisterschaft und durfte zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft antreten. In der ersten Runde schaltete man auf dem Saarbrücker Kieselhumes - dort trug der FSV mittlerweile seine Spiele aus - den FC Mülhausen mit 5:1 aus. Es folgte ein 5:0-Erfolg bei Victoria Köln und im Viertelfinale schließlich ein 3:2-Erfolg gegen den VfR Mannheim. Dabei bog der FVS einen 1:2-Pausenrückstand noch um. Das Halbfinale fand Mitte Juni in Stuttgart statt und der FVS schlug den First Vienna FC 1894 mit 2:1 und qualifizierte sich für das Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft. Die Tore für den FVS gingen damals auf das Konto von Herbert Binkert und Bubi Sold. Gegner im Finale war die damals überragende Mannschaft vom Dresdner SC um Flügelspieler Helmut Schön herum. Im ausverkauften Berliner Olympiastadion - trotz des tobenden Krieges kamen weit über 80.000 Besucher ins Stadion - siegte Dresden erwartungsgemäß mit 3:0. Erwähnenswert ist es jedoch sicher das die Moldschder den Großteil des Spiels in Unterzahl bestreiten mussten nachdem Karl Decker früh wegen einer Verletzung vom Platz musste und Auswechslungen noch nicht erlaubt waren. Der FVS wurde jedenfalls deutscher Vizemeister und zurecht gefeiert. Die Saarbrücker Zeitung titelte am folgenden Tage: „Von ganz Deutschland Zwetter“. In der folgenden Saison traten der FVS und der SC Altenkessel gemeinsam als KSG Saarbrücken auf und wurden erneut Meister in der Gauliga. Saarbrücken zog durch Siege gegen Göppingen und gegen Mülhausen (je 5:3) bis in Viertelfinale ein und scheiterte dort klar (1:5) am 1.FC Nürnberg. Doch die Tage von Nazi-Deutschland waren gezählt und auch der FVS absolvierte in diesem Zeitraum seine letzten Spiele ehe der Krieg sich seinem Ende näherte und der Sportbetrieb zum erliegen kam.

    Doch auch die dunkelsten Momente nehmen einmal ein Ende und bringen das Licht zurück. Nazi-Deutschland wurde besiegt und die Alliierten übernahmen die Kontrolle im Besetzten Deutschland. Der FV Saarbrücken durfte im Herbst 1945 noch gut drei Monate als Verein auftreten ehe er im November schließlich aufgelöst wurde. Zugleich wurde der Nachfolgeverein gegründet: der „1. Fußball-Club-Saarbrücken“. Das Licht war zurück und langsam erholte sich auch der Sport wieder. Der "FCS" nahm den Spielbetrieb wieder auf. Zuerst im Form von Freundschaftsspielen und dann auch wieder in einer Ligaform. Mit 15 Siegen aus 18 Spielen wurde der FCS in der ersten Saison vor Lautern und Neunkirchen Meister. Der FCS setzte sich anschließend auch mit 5:0 und 4:4 gegen Rastatt durch und wurde Meister der Besatzungszone Frankreich. Die leid geplagten Saarbrücker bekamen nach den Schrecken des Krieges und der Folgezeit eine Abwechslung im Form von erfolgreichen Fußball geboten. In den Folgejahren wurde der FCS Zweiter und Dritter, doch wieder kam die Politik dem Verein in die Quere. Das Saarland wurde von Deutschland abgetrennt und der Spielbetrieb (später auch Freundschaftsspiele) mit den deutschen Mannschaften wurden untersagt. Die saarländische Liga war für den FCS zu schwach besetzt und so nutze man die Gelegenheit und durfte als Gastmannschaft in der zweiten französischen Liga antreten. In Folge dessen stellte der FCS auch ersten "deutschen" Verein auf eine Profimannschaft um (damals Pflicht in Frankreich). Der FCS zeigte sich auch für jene Spielklasse zu stark und wurde unangefochtener (jedoch inoffizieller) französischer Meister der 2.Division. 26 Siege und sieben Remis in 37 Spielen sprechen eine klare Sprache. Alleine sieben FCS-Spieler standen am Ende unter den zehn besten Torschützen der Liga. Herbert Binkert wurde mit 41 Treffern Torschützenkönig der Liga. Neben dem Ligabetrieb lud der FCS auch etliche Mannschaften auf den Saarbrücker Kieselhumes ein. Höhepunkt dieses Frühphase war sicher der 4:1-Erfolg über den amtierenden französischen Meister Paris.

    Der FCS durfte als inoffizieller Meister nicht aufsteigen und wollte nun als offizieller Teilnehmer der französischen Liga beitreten. Trotz kurzfristiger Zusage wurde der Antrag schließlich abgelehnt und das Abenteuer Frankreich nahm ein jähes Ende. Der FCS befand sich in einer missligen Lage. Es fehlte der Spielbetrieb und die entsprechenden Einnahmen. Nun führte man die Idee der Freundschaftsspiele fort und stellte gemeinsam mit Sponsoren und der Stadt den "Internationalen Saarlandpokal auf die Beine. 14 europäische Spitzenmannschaften wurden nach Saarbrücken eingeladen und die drei Mannschaften mit dem besten Ergebnis gegen den FCS traten im Halbfinale an. Das Finale der ersten Austragung entschied der FCS mit 4:0 gegen Stade Rennais für sich. Die zweite Ausgabe wurde professioneller (mit Hin- und Rückspiel) ausgespielt, doch nachdem die Rückkehr in den deutschen Spielbetrieb feststand wurde der Wettbewerb nicht zu Ende gespielt. Einzige Meister des Internationalen Saarlandpokals ist damit bis heute der 1.FCS. Neben dem Saarlandpokal wurden etliche Freundschaftsspiele - wie gegen die Schweizer Nationalmannschaft - absolviert. Der FCS hatte in Europa einen fantastischen Ruf und wurde unter anderem nach Barcelona eingeladen. Es reihte sich Highlight an Highlight. 1950 kamen 25.000 Zuschauer auf den Kieselhumes um den FC Liverpool zu sehen - der FCS siegte 3:0. In jene Zeit fällt auch der Ausspruch des damaligen Fifa-Präsidenten Rimet der Saarbrücken als „Die interessanteste Fußballmannschaft Europas“ betitelte. Jene Mannschaft siegte u.a in Bilbao mit 4:0 und sorgten wenig später für einen gewaltigen Paukenschlag. Die Moldschder schlugen Real Madrid in Madrid, im Stadion Chamartin und vor 50.000 Zuschauern mit 4:0. Es folgten Reisen durch Europa, nach England und nach Skandinavien. Und ein besonderes Highlight gab es auf dem Kieselhumes. Der amtierende deutsche Meister, Schalke 04, gab sich die Ehre und wurde mit 5:0 nach Hause geschickt. Saarbrücken und der FCS waren endgültig in aller Munde.

  • 1951/52 ging es dann endlich zurück in den Spielbetrieb. Der FCS durfte in der Oberliga Südwest auflaufen und endlich Pflichtspiele bestreiten. Und der FCS bewies das seine Klasse nicht nur in Freundschaftsspielen zu sehen war. In der ersten Spielzeit zurück im Spielbetrieb wurde man zugleich Meister vor Neundorf und Kaiserslautern. 23 Siege in 30 Spielen lautete die starke Bilanz der Moldschder. Der Verein aus dem politisch immer noch eigenständigen Saarland nahm nun an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft teil. In einer Gruppe mit Schalke 04, dem 1.FC Nürnberg und dem HSV ging der FCS als Erster heraus und qualifizierte sich mit vier Siegen für das Endspiel. Die Siege gab es in den drei Heimspielgen gegen Schalke (4:1), den HSV (3:0) und Nürnberg (3:1) sowie auf Schalke (4:2). Im Finale ging es vor 84.000 Zuschauern im Südweststadion gegen den VfB Stuttgart. Die Mannschaft von Trainer Gustl Jordan lief wie folgt auf: Erwin Strempel; Waldemar Philippi, Theo Puff; Karl Berg, Nikolaus Biewer, Jakob Balzert; Werner Otto, Herbert Martin, Herbert Binkert, Peter Momber, Konrad Schreiner

    Die Tore von Konrad Schreiner und Herbert Martin waren jedoch nicht genug. Der VFB setzte sich mit 3:2 durch und der FCS wurde zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte deutscher Vizemeister. Bei ihrer Rückkehr wurden die Moldschder im Saarbrücken empfangen als hätten sie den Titel geholt. Über 100.000 sollen sich damals auf den Weg nach Saarbrücken gemacht haben um das Team vor dem Rathaus zu bejubeln. Durch diesen Erfolg wurde auch der langersehnte Bau eines eigenen Stadions möglich. Das Saarland bewilligte die Mittel um den Ludwigspark auszubauen. Im Anschluss an die Saison nahm man noch an einem hoch dotierten Turnier in Brasilien teil und durfte schließlich auch in Amsterdam gegen die höllandische Nationalmannschaft antreten. Der FC siegte mit 3:2. 1953 wurde der FCS 50 Jahre alt, erreichte in der Oberliga jedoch nur den dritten Platz. Doch in jenem Jahr wurde endlich das neu gebaute Ludwigsparkstadion eingeweiht und der FC zog heim zu seinen Wurzel auf dem Rodenhof. Das Eröffnungsspiel wurde vor 30.000 Zuschauern mit 3:1 gegen RW Essen gewonnen. Der FC blieb auch in den nächsten Jahren eine der Spitzenmannschaften im Südwesten und belegte regelmäßig Plätze im oberen Drittel der Tabelle. Doch erst 1960/61 wurden die Moldschder erneut Meister der Oberliga Südwest. Die Endrunde um die deutsche Meisterschaft verlief in jener Spielzeit eher schlecht und der FCS schied in einer Gruppe mit dem BVB, Eintracht Frankfurt und dem HSV als Letzter aus. Den einzigen Sieg gab es im Park gegen den BVB (4:3). Einige Jahre zuvor, nämlich 1955/56 gab es für den FC noch ein weiteres großes Highlight. Als Vertreter des eigenständigen Saarlands nahm man am Europapokal teil und der Gegner wurde niemand geringeres als der AC Mailand. Und der FCS vollbrachte ein Husarenritt. In San Siro siegten die Moldschder als erste deutsche Mannschaft mit 4:3. Die Treffer zu diesem denkwürdigen Erfolg erzielten Peter Krieger, Waldemar Philippi, Karl Schirra und Herbert Martin treffsicher zeigten. Das Rückspiel ging jedoch mit 4:1 an den AC der damit auch die nächste Runde erreichte. 1962/63 erreichte der FCS in der Liga den fünften Platz und qualifizierte sich durch die Ergebnisse der Vorjahre für die neu gegründete Bundesliga. Als eine von 16 Mannschaften war der FCS teil der Premierensaison. Doch bereits in der ersten Saison stand der Abstieg zu Buche und die Blauschwarzen konnte nur selten an die Leistungen früherer Tage anknüpfen. Der FCS spielte fortan in der Regionalliga Südwest und versuchte den Sprung zurück in die Bundesliga zu vollziehen. Im ersten Jahr wurde man souverän Meister (27 Siege aus 34 Spielen) und scheiterte in der Aufstiegsrunde nur knapp gegen den FC Bayern München. In der Saison 1965/66 wurde der FCS Tabellenzweiter, wurde in der Aufstiegsrunde hinter Essen und St. Pauli jedoch nur Dritter. Auch in der folgenden Saison reichte es in der Liga zu Platz 2 und in der Aufstiegsrelegation zu Platz 3. 1968 verpasste der FCS als Fünfter erstmalig die Aufstiegsspiele und entsprechendes hielt sich auch in den folgenden Jahren wobei der FCS sogar nach und nach in den Tabellenkeller abrutschte. Die letzte Spielzeit der Regionalliga Südwest - 1973/74 - beendete der FCS wieder auf Platz 2, erreichte in der Aufstiegsrelegation jedoch nur den letzten Platz und wechselte nach 10 Jahren in der Regionalliga Südwest in die 2.Liga. Der FCS wurde dabei trotz sportliche schlechterem Abschneiden dem SV Alsenborn vorgezogen und qualifizierte sich am grünen Tisch für die neu gegründete Liga.

    Die Blauschwarzen beendeten die erste Saison in Liga 2 auf dem siebten Platz und wurden im folgenden Jahr vor dem 1.FC Nürnberg Meister der 2.Bundesliga Süd. Somit stand 1976 auch der erneute Aufstieg in die 1.Bundesliga zu Buche. Nach 34 Spieltagen belegte der FCS den 14. Tabellenplatz und konnte mit einem Punkt Vorsprung vor Karlsruhe zum bisher einzigen Mal in seiner Geschichte den Klassenerhalt in Liga 1 feiern. In diese Saison fielen unter ein 3:2-Erfolg über den HSV nach 0:2-Rückstand sowie der wohl größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Am 16.April 1977 siegte die Blauschwarzen sensationell mit 6:1 gegen Bayern München. Mann des Tages im hoffnungslos überfüllten Ludwigsparkstadion war der vierfache Torschütze Roland Stegmayer der die Starmannschaft des FCB (mit Maier, Beckenbauer, Schwarzenbeck und Müller) fast im Alleingang nach Hause schoss. Die dritte Spielzeit in der Bundesliga hatte schließlich den zweiten Abstieg zur Folge. Chancenlos und als Vorletzter ging es wieder in die 2.Liga. Finanzielle Schwierigkeiten erzwangen einige Spielerverkäufe von Spitzenspielern und die sportliche Entwicklung bekam Dellen. In der zweiten Liga landete man nur im Mittelfeld und war meilenweit vom direkten Wiederaufstieg entfernt. Durch einen Deal mit "Jägermeister" konnten 1980 schließlich die anhaltenden finanziellen Probleme aus der Welt geschafft werden, doch sportlich sah es mau ab. 1980/81 wurde man in der 2.Liga nur Siebzehnter und verpasste somit die Qualifikation zur eingleisigen zweiten Liga. Es ging in die Oberliga Südwest, damals Drittklassig. Der Absturz schien dem Verein zu helfen sich wieder zu berappeln. 1982/83 stieg man aus der Oberliga auf. Nach zwei Jahren in Liga 2 wurde das Jahr 1985 zu einem der erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. In der Liga erreichte man hinter Nürnberg und Hannover den dritten Platz und qualifizierte sich somit für ein Relegationsspiel um den Bundesligaaufstieg. Gegner wurde Arminia Bielefeld. Im Hinspiel im Ludwigspark sorgten Michael Blättel und Pierre Dickert für einen 2:0-Sieg. Vier Tage später ging es nach Bielefeld und vor 32.000 Zuschauern gleich Sascha Jusufi mit einem direkt verwandelten Freistoß die Führung der Bielefelder aus und brachte den FCS zurück ins deutsche Oberhaus. Neben dem Aufstieg zog man auch bis ins Pokalhalbfinale ein und konnte dabei unter anderen den deutschen Meister VfB Stuttgart ausschalten. Im Halbfinale unterlag man schließlich dem Erstligisten Uerdingen mit 1:0.

  • Doch der Ausflug in Liga 1 hielt erneut nur ein Jahr. Der FCS wurde Vorletzter und musste den direkten Wiederabstieg hinnehmen. Nach sechs Jahren in der Zweitklassigkeit ging es 1992 wieder hoch in Liga 1. In der 2.Bundesliga Süd setzte man sich vor Mannheim und Freiburg als Erster durch und vollzog den bis heute letzten Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Dort hielt man sich wieder nur ein Jahr und musste am Saisonende als Letzter Absteigen. Der FCS verschwand nun von der Bundesligakarte. Der FCS hatte erneut mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen, konnte als Tabellen-vierzehnter jedoch zumindest die Klasse halten. Sportlich gelang das auch in der folgenden Saison 1994/95 mit einem souveränen siebten Tabellenplatz. Durch eine Kleinigkeit, einen Formfehler (!), musste der FCS jedoch den Zwangsabstieg in die Regionalliga hinnehmen. Durch den Abstieg war der Verein nahe dem Konkurs und durch vorbildlichen Einsatz von Reinhardt Klimmt gelang es in der Folge das schlimmste zu verhindern und den Verein im Spielbetrieb zu halten. Sportlich musste der FCS jedoch fünf Jahre in der Drittklassigkeit verharren und tröstete sich mit DFB-Pokalspielen gegen Schalke 04 (0:1) und Borussia Dortmund (2:4 n.E). 1999/2000 gelang dann in der Regionalliga West als Meister der Aufstieg in die 2.Bundesliga. Gegen Siegen und Elversberg lockte der FCS gut 20.000 Besucher ins Stadion und hatte am Ende sechs Punkte Vorsprung vor LR Ahlen.

    Pünktlich zum neuen Jahrtausend war der FCS zurück in der 2.Bundesliga. Als Aufsteiger belegte man dabei in der ersten Saison einen beachtlichen achten Platz. Während der Saison wechselte Trainer Toppmöller in die Bundesliga und der FCS kam in der Folge kaum zu Kontinuität. In der Saison 2002/03 konnten van Heesen, Heribert Weber und Tom Dooley den Abstieg in die Regionalliga nicht verhindern. Horst Ehrmanntraut kam nach Saarbrücken. Unter Ehrmanntraut wurde der FCS in der Spielzeit 03/04 Sechster. In der folgenden Saison wurde Ehrmanntraut Entlassen und nach fünf Monaten und der akuten Gefährdung des Aufstieges wieder an Bord geholt. Ehrmanntraut vollzog das kaum vorstellbare und stieg mit der Mannschaft in die 2.Liga auf. Das Entscheidungsspiel im Park gegen Schweinfurt sahen 22.000 Zuschauer und der FCS drehte in einem hochdramatischen Spiel durch Tore von Christian Stuff und Matthias Hagner das Spiele ehe sich Torhüter Peter Eich zur Legende machte. Der Keeper parierte 15 Minuten vor Schluss einen Elfmeter und rettete so den Aufstieg. Zurück in der 2.Liga nahm die Spielzeit einen kuriosen Verlauf. Der FCS legte los wie die Feuerwehr und war nach 20 Spielen Tabellenvierter und in Reichweite zu den Aufstiegsplätzen. Nach einer enormen Talfahrt zitterte man sich am letzten Spieltag durch ein 1:1 gegen Eintracht Trier zum Klassenerhalt. In der zweiten Saison begann der FCS katastrophal und Ehrmanntraut musste schon im August sein Amt abnehmen. Rudi Bommer brachte die Mannschaft zwar wieder auf Kurs doch am Ende reichte es nicht und der erneute Abstieg in die Regionalliga war die Folge. Michael Henke kam nach Saarbrücken und setzte mit einer hochdotierten Mannschaft viel in den Sand. Nach vier Monaten übernahm Philippe, doch auch der Franzose konnte das Ruder nicht herumreißen und der FCS wurde bis in die Oberliga durchgereicht und landete am Tiefpunkt seiner Vereinsgeschichte. In der Oberliga verpasste man einen der ersten vier Plätze und war plötzlich nur noch Fünftklassig. Ein beispielloser Abgang eines Vereins. Ein Mann holte den Verein zurück aus der Versenkung. Dieter Ferner übernahm das Amt des Cheftrainers und führte seine Mannen zur überlegenen Meisterschaft in der Oberliga. Doch damit nicht genug. In der folgenden Saison und der vierklassigen Regionalliga marschierte die Ferner-Elf trotz großer Startschwierigkeiten munter durch und stiegen am Ende in die 3.Liga auf. Nach drei Abstiegen in Folge standen nun zwei Aufstiege in Serie zu Buche. Dieter Ferner, der ehemalige Bundesligakeeper des FCS und über Jahrzehnte in etlichen Funktionen beim FCS tätig wurde nun endgültig zur Legende in Saarbrücken, zur Kultverein, zum Retter. Das Umfeld lag ihm zu Füßen, doch eine Lizenz für die 3.Liga besaß Ferner nicht. Ferner rückte ins zweite Glied und Jürgen Luginger wurde neuer Cheftrainer. Im ersten Drittligajahr erreichte man nach langem Abstiegskampf den sechsten Platz. Es folgten die Plätze 10&11 in den beiden folgenden Spielzeiten.

    Die aktuelle Saison dürfte sich im Jubiläumsjahr wieder mit einem Abstieg des FCS beschäftigen. Der Verein bietet viele Aufs und Abs. Aber Garantiert immer Unterhaltung. Der FCS ist Feuer und Flamme, er ist teils sein größter Feind und teils der geilste Club den man sich vorstellen kann. Die Uhren hier ticken anders und bei allem bleibt die Liebe der Fans doch immer bestehen. Denn klar ist:

    "Der FCS wird niemals untergehen"

  • Wenn man das Alles liest, vor allem welche Erfolge mit diesem Verein geleistet würden, macht es mich einfach extrem traurig, wo dieser Verein seit Jahren ist.
    Dennoch alles Gute und auf hoffentlich noch viele Erfolge und Hoch's in der Zukunft

  • Deinen Text sollte man mal in der Kabine vorlesen! ;)

    Alles gute zum 111. Geburstag :love:


    Die Spieler brauchen nur die Meldung auf der Hp Nachts zu lesen, statt nachts auf Tour zu gehen. Falls dir das net aufgefallen ist das der Text dort steht....

  • Glückwunsch, FCS – auf die nächsten 111 Jahre!

    Zitat

    Dazu alles erdenklich Gute, lieber 1. FC Saarbrücken. 111 Jahre – was für eine lange Zeit. Am 18. April 1903, an dem du geboren wurdest, hatten die Brüder Wright gerade das erste Motorflugzeug erfunden. Heute fliegen nicht nur deine Trainer schneller als der Ball.

    Vielleicht solltest du dir anlässlich dieser Schnapszahl auch mal einen gepflegten Obstbrand genehmigen und darüber nachdenken, was denn so alles passiert ist in diesen 40 515 Tagen. Zum Beispiel die 1930er Jahre. Damals stiegst du auf zu den deutschen Spitzenvereinen. 1943 und 1952 hattest du deine bisher besten Mannschaften am Ball. Binkert und Co. gewannen für dich deutsche Vizemeisterschaften. Drei Mal schafften es deine Spieler ins DFB-Pokal-Halbfinale (1957, 1958, 1985). 1963 warst du gar eines der 16 Gründungsmitglieder der Fußball-Bundesliga. Was für eine schöne Zeit.

  • Was willstn du jetzt?
    Wollte damit sagen, dass die Spieler sich mal bewusst werden könnten, welche Ehre es ist, dieses Trikot zu tragen!


    Sie sollen die Meldung nachts auf der HP lesen daheim am Pc, statt auf Tour zu gehen.

    Was gibts da net zu verstehen ?

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