Das Pflichtspieljahr 2014 ist beendet. Es liegt ein Jahr mit viel Licht und Schatten hinter dem FCS. Zeit mal wieder einen kleinen Blick zurück auf die vergangenen zwölf Monate zu werfen. Wirklich erfreulich ist der Blick auf die Rückrunde der Saison 2013/14 jedoch nicht. In der Verzweiflung der Situation war man froh als Hartmut Ostermann sein Portemonnaie öffnete und Milan Sasic im Winter eine unglaublich Kauforgie ermöglichte. Nach drei Vereinslosen Spielern im Herbst 2013 wurden noch einmal zehn Neuzugänge verpflichtet. Darunter mit Juri Judt, Stefan Reisinger und Kevin Pezzoni auch Spieler die bereits in der Bundesliga aktiv waren. "Namen" halt. Der FCS kaufte den Wintermarkt auf und mit einem praktisch komplett neuen Kader wollte man nun innerhalb von drei Wochen eine Mannschaft formen die das Wunder vom Klassenerhalt erreichen sollte. Doch es kam so wie man es wohl zu erwarten hatte, auch wenn viele im Umfeld in ihrer Verzweiflung darauf gehofft haben das diese wahnsinnige Kauforgie Erfolg haben kann. Eine Mannschaft die sich kaum kannte und in der einige Spieler mal schnell gutes Geld in Saarbrücken machten trat nun zum Auftakt in Elversberg an. Die verdiente 1:3-Niederlage war der Fingerzeig wie die restliche Saison verlaufen sollte. Nach zwei weiteren Niederlagen war das Maß dann voll und Milan Sasic wurde auf Druck des Umfeldes Entlassen. Offiziell im Rahmen eines Rücktrittes. Die Geschichte um Milan Sasic zeigte einmal mehr den wieder eingekehrten Stil der Vereinsführung. Als Sein Nachfolger wurde Fuat Kilic eingesetzt. Dazu gab es weitere unglaubliche Geschichten. Die Suspendierungen von Philipp Kreuels und Stefan Reisinger beispielsweise. Aber auch der Dopingfall um Francois Marque. Unter Kilic wurde es etwas besser und zuhause gelangen dem FCS zumindest noch vereinzelte Heimsiege. Eine wirkliche Chance auf den Klassenerhalt konnte sich der FCS jedoch nicht mehr erarbeiten. Dafür passte auch das Mannschaftsgefüge nach wie vor nicht. So wurde es extrem trostlos in Saarbrücken. Ein Stimmungsboykott der VE und eine (zu großen Teilen) Söldnertruppe vor dem Herrn. Der FCS stieg sang und klanglos in die vierte Liga ab. Relativ überraschend wurde auch der Vertrag von Fuat Kilic ausgeweitet. Am 10.Mai endete die Katastrophe durch eine Heimniederlage gegen den FC Rot-Weiß Erfurt. Da man sich über Monate mit dem Abstieg abfinden konnte war dieser Abschluss eine Befreiung. Der Verein jedoch wollte einem diese Befreiung nicht wirklich gönnen und zeigte sich auch im Nachgang der Saison von seiner schlechten Seite. So setzte man über Monate die Entscheidung über einen Sportdirektor aus nachdem bereits im April Gerüchte aufkamen das man Milan Sasic als Sportdirektor installieren wollte. Am Ende setzte man dann auch auf den obligatorischen FC-Weg und schaffte keine öffentliche Klarheit. Offiziell ist Sasic nun beim Hauptsponsor für den Bereich Sport verantwortlich. Dazu kamen dann noch die Rücktritte von Harald Ebertz und Daniel Hager während der Sommerpause. Weiter kam dann auch noch die andauernde Geschichte um Stefan Reisinger auf.
Irgendwann war dann der Startschuss zur Sommervorbereitung und während bei einigen noch die Aufarbeitung der vergangenen Saison andauerte und entsprechend auch während der Vorbereitung keine Ruhe einkehren konnte war es anderen gelungen die Saison 2013/14 hinter sich lassen und der neuen Saison entgegen zu sehen. Einzig sinnvoll wurde fast der komplette Kader ausgetauscht. Mit André Mandt, Max Rupp und Mounir Chaftar blieben nur drei Spieler aus dem letzten Jahr bis zum Ende der Transferperiode in Saarbrücken. Aus der Jugend rückte zudem Julian Wamsbach in die erste Mannschaft auf. Bis Ende August kamen dann noch 20 weitere Neuzugänge nach Saarbrücken. Mit Fießer, Taylor, Hohs oder Zoundi wurden auch Spieler verpflichtet die für die vierte Liga eine vernünftige Qualität versprachen. In den letzten Tagen des Transferfenster konnten zudem Daniel Döringer, Rufat Dadashov und Sven Sökler verpflichtet werden. Mit einem Kader von 24 Spielern ging der FC also aus der ersten Transferperiode. Die Vorbereitung verlief naturgemäß mit Höhen und Tiefen und der neue Kader und seine Qualität war zum Auftakt noch ein größeres Rätsel. Und dieser Auftakt fand beim Eröffnungsspiel in Homburg statt. Der FCS startete vor über 11.000 Zuschauern und einer vollen Gästekurve mit 6.500 Saarbrücken perfekt. Taylor und Hahn trafen bis zur siebten Minute. Endstand am Ende 2:2. Das erste Heimspiel gegen Freiburg drehten dann Luz per Fallrückzieher und Taylor zum ersten Sieg und der FC konnte in Walldorf (3:1) nachlegen. Saisonstart geglückt. 10.000 Zuschauer gegen Elversberg sahen dann den ersten Rückschlag. Der FC verlor verdient mit 1:3, berappelte sich jedoch sofort wieder und konnte die nächsten sechs Spiele gewinnen. Es war eine Phase wo es für den FCS lief ohne das man beständig über 90 Minuten am Limit gewesen wäre. Nach acht Spieltagen lag der FCS so auch auf dem ersten Platz. Unter den Siegen war auch der Prestige-Erfolg in Mannheim als über 2.000 FC-ler einen knappen und verdienten 1:0-Erfolg des FCS begutachten durften. Ende September kam man zuhause gegen K´lautern trotz bester Chancen nicht über ein torloses Remis hinaus und verlor mit diesem Spiel ein wenig den spielerischen Faden. Zunächst einmal ging es jedoch am Feiertag nach Trier. 3.000 FCS-Anhänger ließen das Südwest-Derby in einem würdigen Rahmen verlaufen und durch Tore von Döringer und Sökler holte der FC drei prestigeträchtige Punkte. Eine Woche später stand dann das absolute Spitzenspiel ins Haus. Der FCS empfing die Kickers aus Offenbach. Der FC hielt dem OFC lange stand und ging in Führung. Offenbach machte dann das Spiel während der FC die Chancen hatte. Da die Kilic-Elf jedoch zu fahrlässig mit ihren Chancen umging kam der OFC kurz vor Schluss noch zum Ausgleich und es ging für die Moldschder in die einzige kleine Durststrecke. In Kassel setzte es durch ein Last-Minute-Tor die erste Niederlage nach über zwei Monaten. Der Pflichtsieg gegen den FK Pirmasens beendete die kleine Flaute jedoch noch nicht und nach zwei weiteren vergebenen Punkten durch ein spätes Gegentor und mangelnde Effektivität in Neckarelz mussten die Blau-Schwarzen auch im Heimspiel gegen Worms eine bittere und unnötige 0:1-Niederlage hinnehmen. Man rutschte in der Tabelle bis auf den dritten Platz ab und nicht wenige riefen bereits wieder Schreckensgespenster auf den Plan. Die Mannschaft ließ sich jedoch nicht wirklich beirren und nutzte die Länderspielpause um den Schalter umzulegen. Es folgte der wichtige Derbysieg gegen den FC Homburg. Der 1:0-Sieg wird dank der fehlerhaften roten Karte für Meyerhöfer noch länger in Erinnerung bleiben. Der FC zog aus diesem Sieg des Willens die Kraft für den Endspurt und wusste auch bei den schwierigen Spielen in Freiburg und gegen Walldorf zu überzeugen. Sechs weitere Punkte gingen auf das FCS-Konto der damit mit 43 Punkten in die Winterpause geht und durchaus zufrieden sein kann. Die Mannschaft hat Licht und Schatten gezeigt aber insgesamt spielt man eine wirklich tolle Runde und wird im neuen Jahr die Möglichkeit bekommen aus eigener Kraft die Relegationsplätze zu erreichen. Insbesondere steht diese Truppe jedoch für die Grundtugenden des Fußballs und vertritt unseren Verein würdig. Nach vielen Monaten wo dieser Einsatz gefehlt hat ist das Balsam auf die Seele.
Das erste halbe Jahr kann man komplett vergessen. Sportlich, vom Umfeld her und der Verein waren da am Ende. Da braucht man auch nicht mehr viele Worte zu verlieren, sollte die Fehler jedoch im Kopf behalten für die Zukunft. In der zweiten Halbserie konnte der sportliche Bereich wieder überzeugen und hat damit auch dem Umfeld sichtlich leben eingehaucht. Momentan scheint man zumindest auf diesen beiden Sektoren auf einem vernünftigen Weg zu sein.