Fußball Frauen WM 2011

  • Rund um die Frauen-Weltmeisterschaft, die niemand offiziell mit der WM 2006 vergleicht, wodurch der Vergleich erst recht allgegenwärtig ist – rund um diese Frauen-Weltmeisterschaft ist oft die Rede davon, dass der Frauenfußball in Deutschland endlich den Stellenwert und Respekt erhält, der ihm gebührt.

    Die Frauen verweisen gern darauf, dass sie sich nicht mit den Männern vergleichen lassen wollen und vielmehr eine andere Sportart betreiben, sie hat sogar einen eigenen Namen, Frauenfußball. Das ist schon ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal. Niemand spricht von Frauenleichtathletik oder Frauenvolleyball. Aber auch im Frauenfußball beträgt die Spielzeit zweimal 45 Minuten, der Strafraum wird von weißen Kreidelinien markiert und am Ende gewinnt die Mannschaft, die mehr Tore geschossen hat als der Gegner. Natürlich spielen Frauen das gleiche Spiel wie die Männer, sie spielen es nur nicht so schnell, nicht so körperbetont, technisch nicht so anspruchsvoll, kurzum: Sie spielen nicht so gut.
    Der Wahrheitsgehalt lässt sich jeden Tag live und zur besten Sendezeit im Fernsehen überprüfen. Auf „Spiegel Online“ mahnt Barbara Hans: „Gleichberechtigung ist nicht dann erreicht, wenn man die sportlichen Leistungsunterschiede unter den Teppich kehrt.“ Gewiss, die kickenden Frauen haben in den vergangenen Jahren großartige Fortschritte gemacht. Die WM-Spiele sind zum Teil spannend und umkämpft, es gibt keine sportlichen Farcen mehr wie vor vier Jahren in China, als die deutsche Mannschaft in ihrem Eröffnungsspiel 11:0 gegen Argentinien siegte. Die Frauenfußballwelt ist enger zusammengerückt, aber die Qualität ist eben doch überschaubar, denn sie wird sich immer an dem messen müssen, was die Männer zur Vorführung bringen.
    Das mag ungerecht sein, aber der Wettkampf um öffentliche Aufmerksamkeit wird immer über den Vergleich geregelt, und beim Anschauen eines Fußballspiels reduziert niemand automatisch seine Ansprüche wegen des Geschlechts der Interpreten. Der DFB wollte die größtmögliche Bühne, er hat dem Turnier einen so gigantischen Rahmen verpasst, dass er kaum mit sportlichen Inhalten zu füllen ist. Die deutschen Nationalspielerinnen haben diese Bühne nicht gefordert, sie scheinen im Alltag ganz zufrieden zu sein mit ihrer beschaulichen Bundesliga, wo sie mit einem treuen Fachpublikum unter sich sind. Die Bundesliga steht für Authentizität. Bei dieser überdimensionierten WM weicht der Spaß am Spiel zwangsläufig der Verantwortung für die nationale Sache und die Stellung der Frau in der Gesellschaft. „Es ist nicht ganz klar, ob die Spielerinnen wissen, welche Erwartungen von ganz oben, von der Spitze des Staates an sie gerichtet werden. Womöglich denken sie, sie spielten nur Fußball“, schreibt Sabine Rennefanz in der „Berliner Zeitung“.
    Einfach nur spielen, das geht nicht in diesen Tagen. Denn es geht bei der Weltmeisterschaft in erster Linie nicht um Fußball, es geht um Marketing, um eine Wertmaximierung eines Produktes, das beim klassischen Publikum an seine Grenzen stößt. Über den Sport allein funktioniert das nicht, das zeigen die bescheidenen Zuschauerzahlen in der Frauen-Bundesliga. Also haben der DFB und der Weltverband Fifa die WM mit höchstem finanziellen Einsatz zu einem gesellschaftlichen Ereignis aufgeblasen, mit den bekannten Folgen. Kaum jemand interessiert sich für das Spiel, aber jeder für das Event.
    Für den Deutschen Fußball-Bund und seinen umtriebigen Präsidenten Zwanziger trifft es sich gut, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nur allzu bereit sind, die Mission an das Volk zu senden. Für beide Seiten ist es ein Kompensationsgeschäft mit garantierter win-win-Prognose. Hier die Quote, dort die Vermarktung. In diesem Sinne inszeniert der Staatsfunk die Weltmeisterschaft kritiklos als eine schwarz-rot-goldene Party mit Komparsinnen aus aller Damen Länder. Die Redebeiträge von Frau Neumann und der Herren Bernd Schmelzer, Norbert Galeske, Tom Bartels oder Claus Lufen liefern täglich neue Argumente für die Abschaffung der öffentlich-rechtlichen Zwangsgebühren. Das Missverhältnis zwischen Quote und Qualität ist keineswegs mehr ein Alleinstellungsmerkmal der privaten Konkurrenz.
    Doch schon rächt sich der bedingungslose Hang zur Eventisierung. Als die deutschen Spielerinnen am Donnerstag nach einer schwachen ersten Halbzeit gegen Nigeria den Frankfurter Rasen verließen, dröhnten Pfiffe in ihren Ohren. Das Publikum forderte ein, was ihm versprochen war: attraktive Unterhaltung mit einer Garantie auf sportlichen Erfolg. Die deutsche Mannschaft hat die Pfiffe später umzudeuten versucht als Kritik an den unfairen Gegnerinnen und an der überforderten Schiedsrichterin. Diese Phantasie bei der Interpretation unangenehmer Begleiterscheinungen, sie fehlt ihnen bislang im Kerngeschäft auf dem Rasen.
    Das Spiel gegen Nigeria haben die Deutschen noch gewonnen, aber ein Stück der Leichtigkeit ist am Donnerstag verloren gegangen. Die Entzauberung wird weiter voranschreiten, wenn die Dimensionen nicht gewahrt bleiben. Dann verstößt das Event seine Kinder.

  • HALBZEIT


    Aufstellung England:
    Bardsley - A. Scott , Bradley , Stoney , Unitt - J. Scott , Asante - Clarke , Smith , Carney - E. White


    Aufstellung Japan:
    Kaihori - Kinga , Iwashimizu , Kumagai , Sameshima - Sawa , Sakaguchi - Ohno , Miyama - Ando , Nagasato



    ENGLAND - JAPAN 1 : 0 (1 : 0)


    -----------------------------------------------------------------------------


    NEUSEELAND - MEXIKO 0 : 2 (0 : 2)

  • Aufstellung England:
    Bardsley - A. Scott , Bradley , Stoney , Unitt - J. Scott , Asante - Clarke , Smith , Carney - E. White


    Aufstellung Japan:
    Kaihori - Kinga , Iwashimizu , Kumagai , Sameshima - Sawa , Sakaguchi - Ohno , Miyama - Ando , Nagasato


    ENGLAND - JAPAN 2 : 0 (1 : 0)


    -----------------------------------------------------------------------------


    NEUSEELAND - MEXIKO 0 : 2 (0 : 2)

  • Aufstellung England:
    Bardsley - A. Scott , Bradley , Stoney , Unitt - J. Scott , Asante - Clarke , Smith , Carney - E. White


    Aufstellung Japan:
    Kaihori - Kinga , Iwashimizu , Kumagai , Sameshima - Sawa , Sakaguchi - Ohno , Miyama - Ando , Nagasato


    ENDSTAND


    ENGLAND - JAPAN 2 - 0 (1 - 0)


    -----------------------------------------------------------------------------


    NEUSEELAND - MEXIKO 1 - 2 (0 - 2)

  • Nee, das meiste ist aus einer Abendzeitung :whistling:
    Habe ein paar Abschnitte weggelassen und einige Zeilen geändert!
    Aber der Bericht ist prima - der musste unbedingt ins Forum gestellt werden :thumbup:

  • FRANKREICH - DEUTSCHLAND 2 : 4 ( 0 : 2 )



    0:1 Garefrekes
    0:2 Grings
    1:2 Delie
    1:3 Grings
    2:3 Georges
    2:4 Okoyino da Mbabi


    Zuschauer:
    45687 (ausverkauft)

  • Der letzte Spieltag in den Gruppen A & B wurde absolviert


    Gruppe A :
    Deutschland - Frankreich 4:2
    Nigeria - Kanada 1:0


    1 Deutschland 3 3 0 0 7:3 4 9
    2 Frankreich 3 2 0 1 7:4 3 6

    --------------------------------------------------------------------------------
    3 Nigeria 3 1 0 2 1:2 -1 3
    4 Kanada 3 0 0 3 1:7 -6 0


    Gruppe B :
    Neuseeland - Mexiko 2:2
    England - Japan 2:0


    1 England 3 2 1 0 5:2 3 7
    2 Japan 3 2 0 1 6:3 3 6

    -------------------------------------------------------------------------------------
    3 Mexiko 3 0 2 1 3:7 -4 2
    4 Neuseeland 3 0 1 2 4:6 -2 1

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!