Mitgliederversammlung 2012 (6.Dezember 2012)

Zitat von nineteen

Oder ist der Aktuelle Gesamtschuldenstand des Vereins 1 MIO ?

Vereinsvermögen liegt etwa bei - 1,8 Millionen Euro

Zitat von nineteen

hmm, wi esoll ich das minus der knapp 1 mio verstehen ?
Nur Saison 11/12 ?
Oder nur weniger einnahmen als Saison vorher ?

Im Geschäftsjahr (bei uns ist das die Saison 2011/2012) hat der FCS etwas über 1 Mio Minus gemacht, also mehr ausgegeben als man letztenende in dieser Spielzeit einnehmen konnte. Grund war v.a das ausbleiben von erwarteten Werbegeldern woraufhin man nun ab 2013 einen von Pini ersuchten Profi zurückgreifen möchte.

MV-Bericht Lupa.de

Tja. Über 200 (!) Sponsoren-Anfragen in eben diesem Zeitraum wurden abgelehnt bzw. es kam kein Sponsoring zustande. Ganz untätig war man also nicht und u.a um hier entgegenzusteuern ist der neue Vermittler gedacht. Unsere Ausgaben sind im Vergleich zu den letzten Jahren in etwa auf dem gleichem Level geblieben, es gab halt nur diese große Einbüßen auf Einnahmenseite.

Und urplötzlich ist das Loch ja nicht da. Ich erinnere an die MV 2011 und 19 % Unterdeckung im Etat und die Ankündigung dieses Loch stopfen zu können was dann wegen oben nicht geklappt hat und das Minus jetzt entspricht auch etwa 19 %. Es war bekannt, aber man hat er nicht fertig gebracht die Lücke schließen zu können!

@ nineteen
Die Unterdeckung hatte nichts mit dem Kader zu tun, auch diese Kosten sind im Vergleich zum Vorjahr auf etwa dem selbem Level gewesen. Es sind "nur" erwartete Einnahmen weggebrochen bzw. konnten nicht akquieriert werden.

Sofern ich mich entsinne hieß es da lediglich da man optimistisch ist durch Zuschauereinnahmen und neuen Sponsoren etc diese Lücke schließen zu können.

Dann kam noch Straith in der WP, er wird auch die ein oder andere Mark gekostet haben trotz Ausleihe und die Zuschauerzahlen gingen aufgrund Bedeutungslosigkeit der sportlichen Situation in den Keller. Und wenn es dann nicht gelingt neue Sponsoren an Land zu ziehen wird es in Kombination ganz schwer diese Last zu Schultern und die Erwartungen konnten wohl nicht erfüllt werden. Ist halt die Frage warum man dann jetzt (!) einen Vermittler gesucht hat und nicht bereits im letzten Jahr.

Es ist halt immer wieder klasse wie toll unser Verein sich präsentiert. Die MV mag zwar langweilig gewesen sein, aber der Auftritt der Vereinsführung war the same as usual.

Vorneweg. Die folgenden Schilderungen sind nicht vollständig und müssen auch nicht alle richtig sein. Es ist lediglich der Teil der mir Heute noch im Kopf war und den ich als wichtig erachtet habe. Wer anwesend war darf also gerne Ergänzungen/Korrekturen dazu abgeben oder Nachfragen stellen!

Gestern stand also die Mitgliederversammlung an. Gut 300 Mitglieder fanden sich in der Kongresshalle ein, wovon 198 bis zum Schluss anwesend waren. Mit 10-Minütiger Verspätung begann die MV. Bereits vor der Eröffnung wurde versucht die anstehenden Änderungen der Satzung in Richtung der Meinung der Vereinsoberen zu lenken. Zu den ersten drei TOPs bleibt wenig zu sagen, das normale Eröffnungsprogramm einer MV eben. Ausnahme das Borgard bei der Ehrung von verstorbenen Mitgliedern dies als einen angenehmen Tagespunkt empfand. Unglücklich gewählte Worte, aber kein großes Ding.

Es folgte dann auch gleich der Bericht des Präsidenten (TOP 4). Borgard gab zum Thema Stadion keine großartigen neuen Hinweise. Er erwähnte dass der zuständige Projektleiter der Stadt trotz Einladung nicht anwesend sei und es deswegen an diesem Abend nicht um das Stadion gehen würde. (BTW war Herr Schindel am Mittwoch im Fanprojekt und hat dort sehr offen und ehrlich über das Stadion gesprochen! Meinen Respekt! Im Laufe seiner Ansprache kam er dann allerdings trotzdem zurück auf das Stadion und forderte von der Stadt realistische Pläne zur Miete und Finanzierbarkeit für den FC. Des Weiteren kam er dann auch auf das Schalke-Spiel zu sprechen. Borgard entschuldigte sich für das Auftreten und verwies gleichzeitig einen Großteil der Schuld auf den Caterer Schröder. Schröder nahm er dann gleich auch in Pflicht sich beim Brunnen-Projekt in Afrika aktiv beteiligen zu müssen. Im Anschluss verweis er das staunende Publikum auf die Duisburger Love Parade und ersuchte einen Vergleich nach dem Motto "war ja nicht so schlimm" zu erzeugen. Das wurde von den Mitgliedern alles andere als positiv aufgenommen, es gab hörbares Murren im Rund! Im Grunde der erwartete Auftritt von Borgard ohne große Lichtblicke. Vom Präsidium folgte Harald Ebertz. Der Vize gab ein Statement zur sportlichen Situation an und zeigte sich bedingt zufrieden. Getreu dem Motto "wir hätten uns was Besseres vorgestellt, aktuell das passt aber auch". Er konnte sich jedoch kleinere Hiebe in Richtung Mannschaft/Trainer nicht verkneifen, im Übrigen gab es seinerseits keine Worte zur Einkaufspolitik. Gewohnt solides Statement aber man hätte sich wohl mehr Ehrlichkeit und Eigenkritik gewünscht.

Auf Ebertz folgte Weller, TOP 5 des Tages stand auf dem Plan und es wurde erstmalig spannend! Weller wir immer der Lichtblick der Verantwortlichen und machte mit Hilfe eines Beamers einige Fakten anschaulich. Zuerst sprach er aber von der "Schmach von Schalke" und meinte er würde sich für den Auftritt an diesem Tag schämen. Endlich einer der es gesagt hat! Er zeigte die Entwicklung der Jahresergebnisse auf, hier haben wir auch weiterhin in neuen der letzten zehn Jahren einen Gewinn verbuchen können, in letzten Jahr (01.01 bis 31.12.2011) betrug dieser Überschuss 4.000 Euro, ein Jahr zuvor 1.000 Euro (also jeweils schwarze Zahlen). Insgesamt hat man in den vergangenen zehn Jahren 1,2 Millionen Euro an Kapital erwirtschaftet. Folgerichtig hat man in dieser Spielzeit da Vereinsvermögen von - 3 Millionen auf nun - 1,775 Millionen Euro drücken können (wir liegen damit über dem Ligaschnitt) Ebenso wurde vom Verband die Leistungsfähigkeit bescheinigt und aufgezeigt, es verbleiben aber die üblichen Auflagen des FC. Hörte sich bis dahin klasse an, dann kam der Schocker. In der abgelaufenen Saison weißt der FCS eine Deckungslücke von 1,1 Millionen Euro auf, dies entspricht etwa 19 % des veranschlagten Etats. Sollte man im zweiten Halbjahr 2012 keinen Überschuss von 1,1 Millionen erwirtschaften können wird man also erstmals seit dem Jahr 2007 wieder einen negativen Kapitalwert einfahren. Die Probleme bezifferte Weller auf fehlende Sponsoren- und Werbeeinnahmen. Hier hat man trotz intensiver Suche (über 200 Sponsorenanfragen) keine Erfolge erzielen können und so konnte die Etatlücke (bekannt aus MV 2011) nicht gedeckt werden. Die Ausgabeseite blieb dagegen konstant, ebenso wie die Einnahmen durch TV-Gelder (etwa 800.000 Euro) und Zuschauereinnahmen (da etwa gleicher Schnitt). Es wurde weiter angekündigt nun einen Vermittler zur Sponsoren- und Werbesuche einzustellen. Hier hätte sich Pini bereits mit fünf Agenturen unterhalten (u.a Sportfive) und die Entscheidung ist ebenso bereits gefallen wurde gestern allerdings noch nicht bekannt gegeben. Der Vermittler soll ab 2013 für den FC tätig sein. Der Vermittler soll kurz zusammengefasst die aktuellen Sponsoren halten bzw. zu größeren Zahlungen "überreden" und vor allem Neu-Sponsoren anwerben.

Weiter ging es mit TOP 6. Reinhard Klimmt als Aufsichtsratsvorsitzender ergriff das Wort. In einem Bericht schweifte er auf alle möglichen Gebiete ab, einer Erklärung was der Aufsichtsrat im vergangenen Jahr getan hat blieb er jedoch trotz Nachfragen Schuldig. Nicht einmal die beiden neuen Mitglieder aus dem letzten Jahr fanden Erwähnung. Schwach! Urteil über die Arbeit des AR damit also unmöglich. Im nächsten Jahr stehen wieder Wahlen des AR an! Mitglied werden und wählen gehen!

Es folgten die Berichte zu den verschiedenen Abteilungen (TOP 7 und 8 ), die Jugend wird weiterhin auf einem gutem Weg gesehen, die Frauenabteilung zeigte sich durchaus zufrieden und die Handballer suchen noch Spieler für ihre Mannschaft.
Ich überspringe kurz TOP 9 und komme erst zu TOP 10. Die Entlastungen! Sie gingen alle schnell und ohne großen Widerstand über die Bühne, war ja auch nichts anderes zu erwarten.

Dann zu TOP 9 und die Aussprache zu den Berichten. Die Mitglieder stellten zahlreiche Fragen quer über alle Themen (bevorzugt natürlich über die finanzielle Seite, aber auch Stadion, Schalke-Spielt etc.), Borgard und Klimmt wichen jedoch allen Fragen aus und gaben keine bis wenige Infos preis. Einzig mit Weller waren Diskussionen mit Gehalt möglich. Auch auf erneute Fragen bezüglich der AR-Mitglieder wich Klimmt aus und beantwortete die Frage (war zu Petry?) nicht. Auch das Brunnen-Thema kam wieder zur Sprache, außer das in Benin gebaut wird und Schröder zwar Schuld hat aber auch in Schutz genommen werden muss nichts Neues. Und dann kam der große Auftritt von Hinschberger. Das Mitglied des Aufsichtsrates tätigte eine Wortmeldung (!) und legte los. Er kritisierte die Medien auf Schärfste, sprach von unhaltbaren Zuständen und stellte sich dabei schützend vor Trainer Luginger. Er nahm die Medien in die Pflicht mehr nach Inhalt und nicht nach Sensationsgeilheit zu Schreiben und forderte einen besseren Umgang mit dem FCS Und Hinschberger legte nach wie zu besten Zeiten. Er formulierte seine Visionen eines FCS, wo er den FC auf Jahre sieht, was getan werden muss etc., vom Leuchtturm halt. Er forderte von der Stadt das Projekt Stadion durchzuziehen und im März endgültig zu beschließen. Es sprach vom Schalke-Spiel und sprach das aus was die Fans sich denken und schreiben! Er kritisierte zudem den Umgang mit den Ereignissen. Im Anschluss nahm er sich nochmals das Präsidium zur Brust und forderte Konzepte für Stadion, Zuschauerschwund und Finanzen. Er sparte nicht an Kritik und wies Borgard einige Male in die Schranken was diesem sichtlich nicht schmeckte. Die Frage ist halt warum solche Sachen nicht aus dem Aufsichtsrat, der Kontrollfunktionen kommen und man das bereits vorher klären konnte? Dafür sind er und seine Kollegen im AR doch da. Aber Hinschberger setzte an den richtigen Punkten an und brachte Stimmung in die Bude.

Der letzte Tagespunkt (11) stand auf dem Plan, die Satzungsänderungen. Nachdem man im letzten Jahr ewig mit der Vorstellung verbrachte wurde dies in diesem Jahr deutlich abgekürzt. Blind mussten dann die Leute ohne vorliegende Satzung abstimmen obwohl die Paragraphen zuvor per Beamer angezeigt worden. Die Anträge zu Beginn wurden allesamt angenommen. Heiß her ging es erst als Borgard eine Änderung trotz großer Zweifel an der bestehenden 3/4-Mehrheit durchwinkte mit dem Argument er würde das von oben ja besser überblicken. Die Mitglieder/VE brachten durch Florian Klein und Lena Schirra zwei Anträge zum Vortrag, beiden gilt mein Respekt. Klasse Vorstellung und danke für das Engagement! Gerade die junge Studentin zeigte sich absolut Souverän! Antrag für Paragraph 9(2) wurde angenommen, die gewünschte Änderung für Paragraf (23) (Ausgliederung) dagegen verpasste bei einer Geheimwahl die 75%-Marke deutlich (100 zu 98 Stimmen). Es gab aber bereits Ankündigungen im nächsten Jahr einen neuen Anlauf nehmen zu wollen.

Damit endete dann auf die MV 2012 um halb 12 und es bleibt eine eher ruhige Mitgliederversammlung im Gedächtnis. Viel verpasst haben die Nicht-Anwesenden nicht, trotzdem war es aus Sicht der Mitglieder ein durchaus guter Tag. 1 Antrag wurde durchgebracht, ein zweiter hatte zumindest die Mehrheit der Stimmen auch wenn es nicht gereicht hat. Auch in diesem Jahr hat man, vor allem durch die VE, gezeigt das sich die Mitglieder nicht alles gefallen lassen und kritisch auf die Arbeit der Vereinsoberen schauen. Auf der Gegenseite das gewohnte Bild, daran wird sich auch auf Jahre nichts ändern!