24. Spieltag, VfL Osnabrück - 1. FC Saarbrücken 4:1 (1:0)

Erbämlich. Grauenhaft. Zwei Wörter von vielen die mir über Stunden bei der Rückfahrt immer wieder in den Kopf kamen. Nach einer erbärmlichen Vorstellungen geht der FCS beim VfL Osnabrück sang- und klanglos mit 1:4 unter und kann am Ende "froh" sein das Ergebnis noch einigermaßen im Rahmen gehalten zu haben.

Kurz noch zu den Bedingungen: Beim FC kamen mit Mounir Chafter, Julien Humbert und Marcel Ziemer drei neue Spieler in die Startelf. Dafür musste Raffael Korte auf die Bank, Francois Marque (Doping) und Stefan Reisinger (Verdacht auf Muskelfaserriss) standen nicht im Kader. Chafter begann hinten links, Judt dafür hinten rechts und Forkel agierte als alleiniger Sechser mit Zeitz und Humbert direkt vor sich im 4-1-4-1. Sturmspitze war natürlich Ziemer. 7.000 Zuschauer kamen in die Osnatel-Arena, darunter für die Situation auch überraschend viele Saarbrücker. Neben vier Busse fuhren auch einige PKWs und Zugfahrer so dass am Ende etwa 350-400 Saarbrücker im Gästeblock anzutreffen waren. Eine starke Zahl (wo sich auch die Gastgeber mit ihren 150 Gästen bei uns eine Scheibe abschneiden könnten) und wieder einmal ein Beweis wie viel die leidgeprüfte Saarbrücker Fanseele ertragen kann und wie er der Situation trotzt. Umso bitterer das die Leute zum wiederholten Male in dieser Spielzeit einen Arschtritt vom Feinsten bekommen haben.

Das Spiel begann so wie man es erwarten konnte. Zumindest in dem Falle das man die Pressekonferenz von Sasic am Donnerstag gesehen hat. Der FCS stand sehr tief um die "stürmische" Anfangsphase der Gastgeber zu überstehen. Man offenbarte dabei von Beginn an große Schwierigkeiten, hatte Mühe den Ball mal über zwei, drei Stationen in den eigenen Reihen zu halten und waren hinten bekannt instabil. So brannte es im und un den Strafraum der FCS bereits nach fünf Minuten lichterloh, mit etwas Glück und elf Verteidigern gelang es aber zumindest einen Großteil der Angriffe zu vermeiden. Als Schwachpunkt erwiesen sich jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt die beiden defensiven Außenbahnen mit Judt und Chafter. Judt sah auch entsprechend früh die gelbe Karte. Osna hatte in den ersten 10 Minuten eine richtig gute Chance die knapp am Tor vorbei ging, ansonsten hielt der FCS den Laden einigermaßen beisammen. So ging der erste Teil der ersten Hälfte weiter, Osnabrück drückte und bestimmte nach belieben das Spiel und der FC kam kontrolliert nicht aus der eigenen Hälfte hinaus sondern nur durch unkontrollierte Befreiungsschläge. Nach 25 Minuten wurden die Blauschwarzen etwas mutiger und konnten mit ersten, zaghaften Kombinationen auch mal in die VfL-Hälfte eindringen und hatten zwei Halbchancen auf der Habenseite. Erster Torschuss war jedenfalls nach 27 Minuten. Minimal mehr Mut - direkt die Bestrafung. Ballverlust tief in der eigenen Hälfte, schnelles Umschaltspiel bei Osna und unsere Defensive zeigte sich gewohnt unsortiert und weit weg vom Mann so das Grimaldi ein schönes 1:0 erzielen konnte. Vom Spiel her hochverdient, wenn dann maximal Schade das es genau dann kam als der FC mitspielen wollte. Die restliche Geschichte bis zur Halbzeit ist schnell erzählt. Mit dem Gegentor fiel man endgültig auseinander und in den folgenden Minuten wurde man förmlich an die Wand gespielt. Osna hätte in dieser Phase 2,3,4 Tore schießen müssen. Chancen im Minutentakt. Am Ende profitierte man davon das der VfL selbst zu oft umständlich war und den letzten Pass vergeigte und zum anderen vor dem Tor zu fahrlässig agierte. Die Abwehr des FCS ein einziger Trümmerhaufen, Körpersprache, Defensivverhalten, Zweikampfverhalten unter aller Kanone. Schlimmer als in Elversberg. Schlicht erbärmlich. Viel deutlicher als in dieser Phase kann man keine "Null-Bock-Einstellung" und keinen Alibifußballer zeigen. Mit Glück nur 1:0 zur Halbzeit. In der Halbzeit hatte man sich scheinbar was vorgenommen und kam deutlich verbessert aus der Kabine. Endlich ist man mal aggressiv, stört früh und zwingt Osnabrück zu Fehlen. Man hat Ballbesitz und kann versuchen sein Spiel aufzuziehen. Chancen in dieser Phase gab es jedoch glaube ich eher weniger, aber in dieser Phase stimmte zumindest der Auftritt und so kam man (mangels Chancen etwas überraschend) zum Ausgleich. Nach einem Humbert-Freistoß und Gestochere im Strafraum verwandelte Ishihara zum 1:1. Freude? Hoffnung? Ein wenig ja. Vielleicht geht ja was. Alle Hoffnungen wurden bitter enttäuscht. Osnabrück legte wieder einen Gang hoch und kam nur drei Minuten nach dem Ausgleich zur Führung. Auf der Außenbahn nicht attackiert, in der Zentrale zu sorglos und damit kein Problem für den Angreifer den Ball ins Tor zu köpfen. Der endgültige Bruch. Ab dort spielte nur noch Osna und wieder einmal hatte der FCS Glück nicht unterzugehen. Man hielt relativ lange den knappen Rückstand wenn man auch chancenlos war. 20 Minuten vor Schluss dann die Entscheidung. Bei einem Freistoß an der Grundlinie schläft der FCS komplett, ein flacher Ball in den Rückraum wird so die perfekte Vorlage für einen Osnabrücker - 3:1! Das Spiel entscheiden, Osnabrück verlegte sich aufs Kontern und überließ dem FCS den Ball. Die Mannschaft konnte damit aber nichts anfangen, es fehlte einfach alles was zum Fußball gehört und auf der Gegenseite gab es Konter um Konter für Osna. Spielt Glockner zwei Bälle einen Ticken genauer gibt es einen weiteren Doppelpack. Glockner war übrigens der beste Saarbrücker an diesem Tag - ach nein, der spielt ja nicht mehr bei uns. Irgendwann ging es dann aber doch noch mal. Bei einem Angriff sieht Ballas wieder einmal in diesem Spiel total alt aus und Grimaldi macht das 4:1. Hochverdient, überfällig und zu niedrig. Dann war auch irgendwann Schluss.

Die nächste blamable Leistung des FCS in dieser Saison und die fünfte Pleite in Serie. Sieg für das Gastgeber ist mehr als hochverdient. Wir hatten zehn ordentliche Minuten und den Rest kannst du total in die Tonne treten. Gerade die komplette Halbzeit war mehr oder weniger eine Frechheit und auch der Rest von Hälfte 2 ist nur zum vergessen. Man sieht einfach nichts was einem Hoffnung machen würde. Die Abwehr ist auch mit all ihren Neuzugängen um keinen Deut besser geworden. Ist auch ganz egal wen man da nimmt. Chafter? Warum verpflichtet man einen solchen Spieler? Ballas? Unterirdisch! Judt? Söldner bitte verpiss dich einfach. Die Spieler die auch der Bank gesessen haben oder gar nicht erst im Kader waren können dies nicht schlechter machen. Ein Mittelfeld bleibt schlicht nicht existent und der Stürmer (auch wenn heute Reisinger gespielt hätte) bleibt die ärmste Sau ohne Unterstützung! Da sind einfach etliche Spieler dabei die nicht alles gegeben haben. Abgesehen von den Trikots von Forkel (Bester Saarbrücker, zehn Forkels und man hätte zumindest eine Truppe die Kämpft) und Zeitz war da kein Trikot dreckig. Trotz aufgeweichten Rasen! Ach ja, das von Ballas auch noch. Aber der nur weil er nach seinen etlichen Fehlern ziehen und zerren musste und dabei ausrutschte. So allgemein sind wir mit Sasic ein extrem "professioneller" Verein geworden. Wie kann es da sein das es bis zur Halbzeit dauert das etliche Spieler Schuhe wechseln können? Also 45 Minuten nur am rutschen sind? Geht mir nicht in den Kopf. Mit dieser Leistung kannst du einfach nur zuviel kriegen. Es ist schlicht erbärmlich was diese Mannschaft zeigt. Da sind so viele Spieler drin die meinen sie gehören mindestens in Liga 2 und dann wirst du als Tabellenletzter Auswärts nicht nur auseinander gespielt sondern du wirst vor allem niedergekämpft. Das ist das bittere. Wir kämpfen nicht richtig. Immer noch nicht. Da kannst du keine Punkte holen. Nicht wenn nicht jeder Spieler voll bei der Sache ist. Da spiel ich lieber wieder mit dem ein oder anderen Spieler der Qualitativ schlechter ist, der aber definitiv an die Grenze geht. Wir ergeben uns dagegen einfach, wir haben keinen Charakter, keine Morak und keine Einstellung. Das ist die perfekte Söldnertruppe. Vielleicht können wir ja noch einen Test gegen die Mannschaft von 2007 organisieren? Nur mit der heutigen Leistungen holst du keine drei Punkte mehr in dieser Liga. Die Mannschaft ist tot, die Mannschaft will nicht und der Trainer ist nicht in der Lage diese Tatsache zu ändern. Er kommt an diese Söldner nicht heran und wirkt hilflos. Er müsste also eigentlich gehen. Aber auch dann bleibt es bei den Spielern und ein Großteil wird es nicht mehr ändern. Die Verdienen hier gut und das war es dann.

Das sah man dann auch heute nach dem Spiel wieder. Erste 28 Minuten war richtig gute Stimmung im Gästeblock, man hat ziemlich eng beisammen gestanden und war mit Sicherheit oft zu hören im Stadion. Nach dem Schock des 0:1 und der darauf gezeigten Leistung trat dann ein Boykott ein, der nur kurzzeitig (nach dem 1:1) vom oberen Teil des Blockes gebrochen wurde. Nach 70 Minuten wurden die Fahnen abgehongen und nach dem Spiel kam Sasic mit seiner Truppe vor den Block und durfte sich einiges anhören. Das was man in den letzten Wochen und Monaten oft "vermisst" hat, den Wutausbruch der Fans gab es angesichts der heutigen Leistung dann in Osnabrück. Und auch da sah man dann in den Gesichtern von einzelnen Spielern das es sie so gar nicht interessiert und sie die Zeit einfach abwarten bis der Trainer sie in die Kabine lässt. Sasic hat dann auch noch (für mich ironisch) in Richtung des Fans geklatscht was weiter für Eskalation sorgte. Das Fass war heute aber definitiv voll. Trainer ging in die Kabine und mit ihm ein Großteil der Söldnermannschaft. Ein ehrliches Dank geht hierbei an Thomas Rathgeber, Michael Müller, Manuel Zeitz, Martin Forkel, Tim Knipping, Patrick Schmidt und (verspätet) Tim Stegerer. Diese Sechs Spieler haben Mumm in den Knochen gezeigt und sich an den Zaun gekommen und haben sich dort auch den Fans gestellt. Die vermeintlichen Führungsspieler wie Pezzoni, Ochs oder Ziemer zog es dagegen sehr schnell in die Kabine und mit ihnen ein großer Teil der Söldner-Truppe.

Diese Truppe ist eine Schande für den Verein und ich werde niemals verstehen wie man sein Hobby Fußball auf eine solche Art und Weise ausüben kann. Und wer gegen den Trainer spielen sollte ist ein Charakterloses Schwein und ........
Es ist einfach nur zum kotzen, aber während es den Fans die Seele aus dem Leib reißt änder sich für die Spieler ja nichts. Der Trainer wird eh bleiben dürfen und die Spieler verdienen hier gut Geld ehe sie sich im Sommer vom Acker machen.

Der nächste Tag versaut, die nächste Auswärtstour für nichts außer einen Schlag ins Gesicht von der eigenen Mannschaft. Aber ist doch egal, die Spieler werden es sich mit dem Trainer schon schönrechnen wie wir noch locker die Klasse halten. Oder wie viel Geld sie verdienen das sie es nicht tun...Anspruch und Wirklichkeit dieser Mannschaft liegen Lichtjahre auseinander. Erbärmlich!

Zitat von Fan_FCS

das diese Truppe mit einem anderen Trainer anders spielen würde.

Wer keine Einstellung und keinen Charakter hat wird nie auf Dauer Leistung zeigen. Egal wie der Trainer heißt. Man spielt nie für oder gegen einen Trainer wenn man mit der nötigen Einstellung auf den Platz geht.

Ein Forkel hat auch seine Reibungspunkte mit Sasic. Aber der Mann ist ein Vollprofi! Der gibt auf dem Platz immer alles. Trotz seiner 34-Jahre, trotz das er mit Profifußball bereits abgeschlossen hat. Und das war auch heute so. Das ist die Art Fußballer die den höchsten Respekt verdienen und wenn du mit solchen Fußballern absteigst weil die Qualität nicht reichen sollte gäbe es nicht mal einen Grund diese Spieler nicht zu feiern. Und von vielen/den meisten kannst du eben genau diese Einstellung nicht sehen. Die Wollen alle so toll sein, Zweitligaspieler, Bundesligaspieler, große Talente. Und am Ende scheitern sie an ihrem eigenem Ego und ihrem Charakter in Liga 3.

Zitat von THOMAS L.

Der Job eines Trainers ist es, die Leistung aus ihnen rauszukitzeln. Eine Aufgabe.

Und auch ein Team zu führen - daß es nicht zu Arbeitsverweigerern und Söldnermentalität kommt. Noch eine Aufgabe.

Die ewige Diskussion. Ein endloser Kreislauf

Punkt 1 ja. Ein Trainer ist dazu da um Spieler besser zu machen, um Taktik und spielerische Elemente zu fördern und zu verbessern. Um Leistung zu fördern.

Zweite wie gesagt nein. Ist klar dass das im Fußball vielleicht ne Seltenheit geworden ist, aber warum brauche ich als Fußballer bitte jemanden der mich an die Hand nimmt und mir sagt "so du, heute musst du aber bitte motiviert sein und alles geben". Das sind Profis und vor allem sind sie Fußballer. Die spielen alle seit 20 oder mehr Jahren Fußball. Allein mein eigener Ehrgeiz muss mich doch dazu antreiben. Wer verliert bitte gern? Da muss ich Meter fressen, da muss ich Geil auf Fußball sein. Du spielst heute vor 7.000 Zuschauern. Die meisten gegen dich. Mein Herz muss da höher springen, ich muss von mir aus so heiß darauf sein es allen zu zeigen. Einstellung zum Fußball und zum Sport. Und die fehlt komplett und da spielt es dann wahrlich keine Rolle ob der Trainer Luginger, Sasic oder xy heißt. Diese Spieler müssen raus aus der Mannschaft. Oder vielleicht mal reflektieren was sie da tun. Fußballer sind total verwöhnte Egoisten. Das ist doch das Problem. "Oh der Trainer ist mir zu weich, da bin ich nicht motiviert" und "Oh der Trainer nimmt mich zu hart ran und mit seiner Art komm ich nicht klar, so kann ich keinen guten Fußball spielen" und "Oh heute Regnet es und der Platz ist 2 mm schief und 11 Gegner stehen auf dem Platz, da ham wir ja schon verloren". Ich hasse diese verdammte Weinerei von Profifußballern.

Wir haben früher B-Jugend Verbandsliga gespielt. Im zweiten Jahr kam ein Trainer den eigentlich alle gehasst haben, auch ich. Und? In dieser Spielzeit habe ich die besten Spiele meines Lebens gemacht. Weil es mir bei den Spielen egal war. Sobald man einen Fußballplatz betritt muss egal sein was für ein Verhältnis ich zu meinem Trainer oder meinen Mitspielern habe. Dann gibt es nur noch eine Richtung: Vollgas. Ansonsten gibt es nur eins: Aufhören. Auch wenn das Jugend- und Amateurfußball auf unnötigem Niveau ist. Aber die Einstellung (und die hatten bei uns alle) muss stimmen!