Sebastian Pini ist nicht mehr Vize-Präsident des 1.FC Saarbrücken. Zumindest für die nächste Zeit, auch wenn ich eine Rückkehr als unrealistisch erachte. Aber bei diesem Verein ist bekanntlich alles möglich. Am Donnerstag Abend ließ Pini sein Amt ruhen bis die gegen ihn erhobenen Vorwürfe rund um den Bestechungs- oder Nötigungsskandal gegen Adnan Fazlic geklärt sind. Zehn Tage nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung ging man nun den Schritt der bei jedem gewissenhaften Verein und Verantwortlichen bereits am Tag nach der Versammlung hätte gegangen werden müssen. Anders als Verein und Medien das nun versuchen darzustellen ist das - bei der Größe der Beschuldigung - die absolute Pflicht eines Verantwortlichen. Es gibt in einer solchen Situation keine Alternative und da kann man dann noch so viel von Respekt oder Anerkennung sprechen. Den Respekt hätte er sicher erhalten wenn er diese Entscheidung zeitnah getroffen hätte. So hat er/man es zugelassen das der Verein - den er laut eigener Aussage vor Imageschaden schützen wollte - in den letzten Tage einen massiven Imageschaden erlitten haben. Die zwei großen Fragen in den letzten Tagen waren immer: Wie kann man seine Fans erpressen/nötigen? Und wie kann eine solche Person sein Amt auch nach solchen Vorwürfen ohne Einschränkungen weiter ausführen. Die Entscheidung vor neun Tagen und man hätte sich viel Dampf im Kessel und viel Imageschaden sparen können.
Es ist kein Schuldeingeständnis oder dergleichen sondern es ist schlicht der nötige Schritt auf dem Weg diese Vorwürfe gegen seine Person vernünftig behandeln zu können und am Ende zu einer Entscheidung kommen zu können die reiflich überlegt ist und die sofern man das beurteilen kann auch "richtig" ist. Jetzt hat der Aufsichtsrat eine Basis womit er die Verschiebung auf den Dienstag vernünftig rechtfertigen kann und das ist wichtig. Jetzt schiebt man die Thematik auch nicht mehr auf die lange Bank sondern kann sich dem Thema so intensiv widmen wie es notwendig ist. Man darf die Hoffnung haben das sich nun alle Seiten besinnen und eine sachliche Diskussion möglich wird. Eine interessante Situation ist natürlich auch das der Verein mal wieder anderen die Meldung dieser News überlassen hat. Obwohl die Entscheidung laut den Verantwortlichen erst am späten Donnerstagabend getroffen wurde wusste die Bild-Zeitung entsprechend schnell bescheid um bereits in der Ausgabe vom Freitag einen Artikel zum Thema zu haben. Momentan scheint es da zwischen den beiden Parteien mehr als zu passen und so ist es auch nicht verwunderlich das beide Seiten die gleiche/ähnliche Version von den Ereignissen in den Raum werfen. Und in dieser Version ist Sebastian Pini eben das arme Opfer das zu unrecht angegangen wird und dem man in seinem Umgang mit der Situation nur gratulieren kann.