Katalog : "Sicheres Stadionerlebnis"

  • Leider muss man aber auch dazu sagen, die wären gar nicht auf diese Ideen gekommen, wenn es weniger Volltrottel gäbe, die den Fußball mit Randalen kaputt machen. Und ich bitte zu bedenken, die haben uns den Mist hier eingebrockt, sonst hätten wir nie die Diskussion gehabt.


    Selbstverständlich ist dieses Konzept auch auf einen Teil der Zuschauer zurückzuführen. Ansonsten gäbe es ja keine Debatte. Aber warum kommt es 2012 und nicht 2002? Ich habe gerade heute noch ein Video von Dynamo Dresden vs VfB Leipzig (heute LOK) aus dem Jahr 2001 gesehen und dort ist die Situation im Stadion wirklich abartig gewesen! Dagegen ist das heute (und ich will es weder gutheißen noch verharmlosen) das reinste Paradies. Es hat sich im Grunde nicht´s geändert an der Situation, es hat sogar den Anschein (zumindest wenn man mal einseitige Berichterstattungen und Panikmache abzieht) das die Situation sich insgesamt beruhigt in Deutschland.


    Daneben ist es ein Armutszeugnis wie die DFL als eine der erfolgreichsten Fußballliga der Welt und der DFB als der größte Verband der Welt präsentieren. Sie lassen sich von der Politik ausnutzen um Probleme die in der Gesellschaft präsent auf den Fußball abzuwälzen. Sie lassen sich als Spielball der Politik benutzen und aus meiner Sicht am schwerwiegenden ist folgender Punkt:
    Wir reden bei Gewalt über einen minimalen Teil der Zuschauer. Gegen diesen Teil muss man konsequent vorgehen. Gewalt hat im Sport und in unserer Gesellschaft nichts verloren. Aber das Vorgehen muss gegen eben diesen Teil. Und wenn ich mich als DFL/DFB genauso primitiv verhalte wie eben dieser kleine Teil der Zuschauer dann ist das Erschreckend. Die Verbände müssen sich doch wohl von diesem Teil deutlich abheben. Wenn ich Probleme mit einem kleinem Teil habe muss ich besonnen an die Sache rangehen, Lösungen finden und diesen kleinen Teil strafrechtlich belangen (also keine auf Verdacht ausgesprochenen Stadionverbote!). Verbände müssen souverän bleiben, sie müssen ihre Vorbildfunktion erfüllen und sie müssen den 99,9 & der friedlichen Basis (und das sind die Mitglieder und Fans) auch entsprechend gegenübertreten. Was die Verbände dagegen betreiben sind Schläge in das Gesicht ALLER Fans. Mittlerweile ist doch soweit das sich selbst normale Zuschauer eher mit den Kurven identifizieren. Und die Maßnahmen gehen zum Großteil eben auch auf diese Zuschauer über und das ist weder Sinn der Sache noch kann es die Lösung sein. Kollektivstrafen sind nicht haltbar und sie sind nicht förderlich! Und dazu muss überlegt werden. Wie bitte sollen denn die vernünftigen Ultras oder Kurvengänger ihren Weg fortsetzen wenn die Verbände dies torpetieren und immer wieder neue Munition für die Hardliner liefern? Wie soll das funktionieren wenn selbst normale Zuschauer einen Hass auf die Verbände kriegen und Angst um ihr Hobby Fußball und Fan-sein in der heutigen Form haben?
    Und auch wenn es nicht toll ist. Wenn Gruppen und Personen nicht gehört wird, keine Stimme bekommen sondern über ihren Kopf relevante entschieden werden und sie sich so nicht verteidigen können sondern immer nur Nackenschläge bekommen wird diese Gruppe sich zwangsläufig Ventile suchen um seine Meinung zu sagen und auf sich Aufmerksam zu machen.


    Solange der Verband Kollektiv bestraft und einschränkt werden sie nur Erfolg haben wenn sie diese komplette Schicht von Fußballfans aus dem Stadion vertreibt. Dann haben wir Verhältnisse wie in England: Fußball für die gehobene Schicht. Und wir sind auf dem besten Weg dazu, denn ansonsten bleiben wir in einer Spirale die sich immer weiter zuspitzen wird. Dies kann man nur durchbrechen indem man bei den Teilen ansetzt die Schuld sind (und nur bei denen!) und wenn man Ehrlichkeit und Respekt den Fans gegenüber zeigt. Wäre es so schlimm gewesen das Ding in 6 Monaten zu verabschieden wenn man 99% der Fans nach ausreichendem Dialog aus seiner Seite hat? Stattdessen lässt man sich von der Politik vor den Karren spannen und den Nachteil haben alle friedlichen Fans und Zuschauer und auch der deutsche Fußball und die deutsche Fankultur.

  • :thumbdown:


    als ob es irgendwie plötzlich völlig eskaliert wäre...
    einen großen teil hat das relegationsspiel (bei dem gar keine randale war) und das hin und her um pyro beigertagen! die medien haben einfach aus jeder mücke einen elephanten gemacht und allein schon wenn gezündet wurde direkt von schrecklichen ausschreitungen gesprochen.


    wenn man englische verhältnise haben will dann bitte schön, immer teurere eintrittskarten, verbote, einschränkungen, ganzkörperkontrollen, auswärtseinschränkungen usw einfach völlig überzogen und am ziel vollkommen vorbei!

    • Offizieller Beitrag

    Seb,dann muss man sich um die Volltrottel kümmern,diese aus dem Verkehr ziehen...aber nicht eine ganze Fußballnation bestrafen!


    Ich stimme euch allen ja auch zu, das ist doch keine Frage. Hier wird massiv eingegriffen in die Fankultur und das halte ich für mehr als schlecht. Und genau was Du forderst stimmt ja Dome, ich sehe es 1:1 wie Du.


    Nur dann muss es auch unter den richtigen Fans eine Solidarität geben. Und nicht immer dieses "Gegen alle Stadionverbote". Das impliziert, das auch Volltrottel, die Scheiße gebaut haben, begnadigt werden sollen. Und das geht einfach nicht! In dieser ganzen Diskussion ging es zu keiner Sekunde um diese Deppen, die dafür der Auslöser sind. Jetzt wieder Dresden, da jammern die Verantwortlichen rum wegen dem Pokalausschluss, anstatt sich mal den Herren anzunehmen die dafür verantwortlich sind. Harte Strafen gegen die, und dann sähe die Welt auch wieder auch anders aus. Nur hier wurde ausnahmslos von allen Seiten gepennt.

  • Harte Strafen gegen die, und dann sähe die Welt auch wieder auch anders aus. Nur hier wurde ausnahmslos von allen Seiten gepennt.


    Die Verbände pennen dabei nicht. Bestrafung kann nur Strafrechtlich erfolgen. Und dafür brauchst du ein Verfahren. Und wenn es Verfahren gibt ist es halt nicht mehr so leicht Verbote auf Verdacht auszusprechen und man würde Gefahr laufen dass das komplette Szenario der Stadionverbote komplett überarbeitet werden müsste. Hausrecht schön & gut, aber ein deutschlandweites Stadionverbot ist rechtlich doch sehr zweifelhaft.


    Also tut man hier wenig und wälzt die komplette Verantwortung auf die Vereine ab. Sollen die sich doch drum kümmern und wenn nicht gibt es halt Strafen gegen die Vereine weil diese eben der Gerichtbarkeit des DFB unterliegen. In die zivilen Gerichte geht der DFB nur höchst ungern weil er dort weder beeinflussen kann, sondern er muss sogar fürchten das Teile seiner Arbeitsweise dann nicht mehr zulässig sind.

  • Fussballfans sind nunmal ein Querschnitt durch die Gesellschaft in Deutschland. Und es gibt hier wie ueberall anders auch einen gewaltbereiten Kern. Das Problem liegt allerdings weniger in diesem Kern als darin wie man "Gewalt" definiert. Nach offizieller Lesart zaehlt zu Gewalt auch schon wenn Spruchbaender aufgehaengt werden oder wenn Bengalos abgefackelt werden. Beides entspricht in keiner Weise der Gewalt die goali von dem Dresden gegen Leipzig Spiel angefuehrt hatte. Und wenn man ausreichend viele Dinge zu Gewalt dazu zaehlt kann man natuerlich auch sehr einfach einen Anstieg der "Gewalt" feststellen. Nur dass man in dem besagten Spiel wohl von einer gewaltfreien Begegnung geredet haette wenn es nur beim Abfackeln von Bengalos und ein paar Spruchbaendern geblieben waere. Heute waeren das schon Ausschreitungen. Man muss unabhaengig vom Wahrheitsgehalt der Aussage dieselbe nur oft genug wiederholen, dann wird sie auch als wahr von den Menschen wahrgenommen. Kann man immer wieder beobachten.

    "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst."


    Evelyn Beatrice Hall

  • Wenn ein Bengalo abgefackelt wird wird normalerweise kein Mensch verletzt. Aber du willst wohl kaum bestreiten dass genau dieses Abfackeln von Politik und DFB zum Bereich Fussballgewalt gezaehlt werden?

    "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst."


    Evelyn Beatrice Hall

  • Selbstverstaendlich. Dann ist Gewalt ausgeuebt worden. Der Bengalo an sich hat damit aber genauso wenig zu tun wie das Abfackeln des selben. Es geht bei der ganzen Aktion aber nicht um die Verurteilung der Schuldigen. Die koennte der DFB naemlich garnicht verhindern, genauso wenig wie die Bundesregierung. Dann wuerde es naemlich ziemlich schnell Aerger mit Karlsruhe geben.


    Es geht um praeventive Massnahmen nicht um Verurteilung(!). Und das was sie vorsorglich verhindern sollen ist etwas anderes als oeffentlich erzaehlt wird. Kann man auch wieder sehr schoen aktuell bei SPON nachlesen.

    Zitat

    Wie wäre es denn, wenn die Ultras mal in Vorleistung gingen? Wenn sie
    bundesweit öffentlich erklären, dass sie auf Pyrotechnik verzichten?
    Wer als Politiker dann noch die Abschaffung der Stehplätze forderte,
    würde sich lächerlich machen.


    Also, liebe Kurve, wie wär's? Oder ist bei euch auch mehr Schein als Sein?

    War doch sehr erfolgreich. Dass genau die gerade geforderte Aktion gerade mal vor einem zarten Jahr gescheitert ist wird vollkommen ignoriert. Und zwar NICHT an den Ultras die in Vorleistung getreten waren. Und das obwohl selbst SPON damals darueber berichtete. Man muss es eben nur oft genug wiederholen. Und auch hier wieder zu sehen: Ultras sollen nicht etwa auf Gewalt in dem von dir beschriebenen Sinn verzichten. Nein, sie sollen auf Pyrotechnik verzichten, die damit zunaechst einmal absolut garnichts zu tun hat.

    "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst."


    Evelyn Beatrice Hall

  • So, die Law-and-Order-Fraktion (wie zum Beispiel der ab nächsten Monat arbeitslose Schünemann) haben ihr härteres Durchgreifen. So vollmundig wie die versprochen haben, dass durch mehr Durchsuchung, Überwachung und künstlich verknappte und verteuerte Eintrittskarten die Sicherheit gesteigert wird, müsste dass ja jetzt der große Wurf sein, der alle Probleme löst...oder eben doch nur die erste Salamiescheibe auf dem Weg zum still sitzenden Zuschauer der nur noch klatscht wenn das "Applaus" Zeichen leuchtet?


    Sollen wir wetten abschließen wie lange es dauert bis die jetzt beschlossenen Maßnahmen wieder nicht genug sind?

    Don't blame us if we ever doubt you, you know we couldn't live without you

  • Wenn unsere Politik etwas vertrauenswuerdiger agieren wuerde waere eine ueberdenkenswerte Sache Fussballspiele zumindest ab einer gewissen Liga zu oeffentlichen Veranstaltungen zu machen. Dann muesste man sich zwar Gedanken machen wie die Vereine das dann mit den Kommunen mit den Geldern regeln, aber als fiskalisches Problem sollte das ueberschaubar und loesbar sein. Es haette aber den Vorteil dass nicht Teile der "Rechtsprechung" den Sportgerichten des DFB unterliegen sondern sofort die Gerichte da sind die auch zustaendig sind. Dann sollte es auch fuer den Richter durchaus moeglich sein bundesweite oder regionale Stadionverbote auszusprechen. Dass ein Richter fuer Privatveranstaltungen Verbote verhaengen kann wird rechtliche eine heikle Sache werden. Aber leider waeren dann fuer diese Dinge die groessten Amoklaeufer zustaendig die unsere Politik hier aufbieten kann: die Innenminister. Und ob das eine so gute Idee ist halte ich fuer fraglich.

    "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst."


    Evelyn Beatrice Hall

  • @Seb wenn es um Gewalt geht, wo bleibt dann das "Sichere Stadionerlebnis" Konzeptpapier für die Polizei?


    Is dir bewusst wieviele verletzte es letzte Saison etc. durch Polizeigewalt gab? Nein? Kein Wunder, darüber berichtet ja auch keine Sau :thumbdown:

    <- 2ter Account (-B- nach 1903 Beiträgen eingefroren :))


    Wars de Occean? Alda es war de Occean!!

    • Offizieller Beitrag

    @Seb wenn es um Gewalt geht, wo bleibt dann das "Sichere Stadionerlebnis" Konzeptpapier für die Polizei?


    Is dir bewusst wieviele verletzte es letzte Saison etc. durch Polizeigewalt gab? Nein? Kein Wunder, darüber berichtet ja auch keine Sau :thumbdown:


    Ich kann dazu nix sagen. Ich gehe seit 1998 regelmäßig ins Stadion, nicht nur beim FCS, war auch schonmal im Urlaub in Berlin und hatte nie Probleme mit der Polizei.


    Aber wo schreibe ich denn, das bei der Polizei alles super läuft und das es dort nicht auch schwarze Schafe gibt? Sowohl dort als auch auf Fanseite gibt es sie eben und diese müssen aussortiert werden. Und das hab ich des Öfteren schon geschrieben. Was anderes lasse ich mir nicht unterstellen. ;)

  • Pyro fällt unter das Sprengstoffgesetz (oder wie das genau heißt), dort ist alles genau geregelt und besagt das es verboten ist.Das kommt net Von DFB/DFL das dürft ihr alle net vergessen.


    Um mal bei dem Namen "Volltrottel" zu bleiben:
    Alle die sich normal verhalten betrifft das doch alles net !!!!!
    Es betrifft doch nur genau diese Volltrottelgruppe.
    Lest euch alles mal in RUhe durch. Nach der Winterpause ist das Thema eh durch weils vergessen wurde

  • Naja, das Problem der Polizeigewalt kann der Fussball so nicht angehen. Dieses Problem gibt es auch regelmaessig bei allen moeglichen missliebigen Demos. Es ist vor allem alles andere als neu. Nur wo wird ueber so etwas berichtet? Die Masse der "Mitte der Gesellschaft" denkt jedesmal wenn es Ausschreitungen gab bei denen die Polizei mitmischte dass es schon die richtigen trifft und geht unerschuetterlich davon aus dass die Polizei die good guys sind. Selbst wenn es sie selbst trifft wie bei Stuttgart 21 gehen sie heim (oder ins Krankenhaus, oder wohin auch immer) und haben diesen Fakt schon wieder vergessen, noch bevor die Verletzungen verheilt sind. Und weiter geht es in bewaehrter Manier wonach die Polizei grundsaetzlich immer die good guys sind und Freund und Helfer. Alles andere waere auch fatal, dann muesste man ja sein grundlegendes Staatsverstaendnis hinterfragen. Polizeigewalt exisitert einfach nicht weil sie nicht existieren darf. Das ist aber kein isoliert deutsches Problem.

    "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst."


    Evelyn Beatrice Hall

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