Das Ende einer Ära

  • Übersicht Zuschauerstatistik im Park




    Übersicht Zuschauer im Park (Liga)




    Übersicht Zuschauer im Park (DFB-Pokal)




    Übersicht Zuschauer im Park (Sonstige Spiele)




    Zuschauerstatistik im Park (alle)
















    (ohne Intertoto-Cup, ohne SL-Pokal, ohne SW-Pokal und ohne Aufstiegsspiele zur 2.Bundesliga 1983)

  • Zuschauerstatistik in der Liga

















    Übersicht Zuschauer DFB-Pokal im Park


    Zitat

    Zeitraum von 1953 - 1960
    15.000 Zuschauer Gesamt - 1 Spiel - 15.000 Schnitt


    Spielzeiten
    1957/58: 15.000 Gesamt - 1 Spiel - 15.000 Schnitt





    Zitat

    Zeitraum von 1970 - 1980
    48.000 Zuschauer Gesamt - 4 Spiele - 12.000 Schnitt


    Spielzeiten
    1976/77: 09.000 Gesamt - 1 Spiele - 09.000 Schnitt
    1977/78: 30.000 Gesamt - 1 Spiele - 30.000 Schnitt
    1978/79: 09.000 Gesamt - 2 Spiele - 04.500 Schnitt









    Zitat

    Zeitraum von 2010 - 2015
    88.791 Zuschauer Gesamt - 5 Spiele - 17.758 Schnitt


    Spielzeiten
    2011/12: 07.136 Gesamt - 1 Spiele - 07.136 Schnitt
    2012/13: 28.000 Gesamt - 1 Spiele - 28.000 Schnitt
    2013/14: 53.655 Gesamt - 3 Spiele - 17.885 Schnitt




    Zuschauerstatistik Sonstige Spiele



    Alle Angaben ohne Gewähr

  • Abschiedsbericht Ludwigspark


    Zitat

    Die Geschichte des FCS ist also eng mit dem Namen Ludwigspark verbunden. Doch wie kam es eigentlich einst zu diesem Namen? Dafür müssen wir zurück ins 18. Jahrhundert. Zu diesem Zeitpunkt war Saarbrücken Sitz der Fürsten von Nassau Saarbrücken. Der bekannteste dieser Regenten war Wilhelm Heinrich. Dessen Sohn Ludwig hatte neben seiner angetrauten Ehefrau noch eine Geliebte, die im Volksmund nur „Gänsegretel von Fechingen“ genannt wurde. Ihr zu Ehren ließ Fürst Ludwig außerhalb der Tore Saarbrückens 1769 von Generalbaumeister 20_Mai 1953 Mit Riesenschritten naht die Vollendung und im August werden die Malstatter schon Einzug in die alte neue HeimatFriedrich Joachim Michael Stengel das Lustschloss Ludwigsberg errichten. Am 07.10.1793 wurde die große Anlage, bestehend aus Schloss und Park, von französischen Revolutionstruppen in Trümmer gelegt. Geblieben ist nur der Name Ludwigspark.


    So war es also keine Frage, dass auch die neue Spielstätte diesen Namen tragen sollte. Doch davon war man nach dem Ende des Krieges erst mal weit entfernt. Der FC spielte zu dieser Zeit auf dem Kieselhumes. Erste Baumaßnahmen gab es zwar, so richtig voran ging es aber zunächst nicht. Erst mit dem sportlichen Erfolg um die deutsche Vizemeisterschaft kam Bewegung in die Bauarbeiten.


    Am 02.08.1953 sollte es dann soweit sein, das Ludwigsparkstadion wurde zum 50-jährigen02_02.08.1953 Eröffnung des Ludwigspark gegen Essen Vereinsjubiläum offiziell eröffnet. Das erste Sportereignis war allerdings der Leichtathletik Länderkampf zwischen Deutschland und der Schweiz und nicht wie man vermuten könnte ein Fußballspiel. Das folgte erst im Anschluss mit der Partie des 1. FC Saarbrücken gegen Rot-Weiß Essen. Die Hausherren entschieden dieses Spiel vor 30.000 Zuschauern mit 3-1 für sich.

  • Übersicht 1.Mannschaften im Park




    Übersicht U23-Mannschaften im Park




    Übersicht Bilanz gegen 1.Mannschaften
















    Übersicht Bilanz gegen U23-Mannschaften


    Zitat

    Zeitraum von 1980 - 1990
    1 Spiel - 1 Sieg - 0 UNentschieden - 0 Niederlagen - 1:0 Tore


    Spielzeiten
    1981/82: 1 Spiel - 1 Sieg - 0 Unentschieden - 0 Niederlagen - 1:0 Tore (OL SW)








    Alle Angaben ohne Gewähr

  • Am Samstag wird der Park verabschiedet. Highlights gab es in diesem Stadion in den letzten Jahrzehnten etliche. Das möglicherweise größte Highlight überhaupt fand bereits kurz nach der Eröffnung statt. Genauer gesagt am 28.März 1954. Es war kein FCS-Spiel, aber wahrscheinlich jedem Saarländer ein Begriff. Denn das (zum Teil) autonome Saarland gründete 1950 eine eigene Nationalmannschaft und durfte an der Qualikation zur Weltmeierschaft 1954 in der Schweiz teilnehmen. In der festgelegten Gruppe hießen die Gegner Norwegen und Deutschland. Und so kam es am jenem Tag im März 1954 zum "Größten Fußball-Festtag an der Saar". Das Saarland empfing im Ludwigspark die deutsche Nationalmannschaft. Ein Fußballspiel mit politischem Konfliktpotenzial. Die damals herrschende Saar-Politik war französisch geprägt während das Volk - wie an der Volksabstimmung wenige Jahre später zu sehen - sich überwiegend als "Deutsche" fühlte. Es ging gegen die Heimat und die Politik fürchtete sich vor einer überschwappenden Sympathie-Bekundung. Entsprechend wurden auch keine Hymnen vor dem Spiel abgespielt. Trotzdem wurde im Park nahe des Parks das damals an der Saar verbotene Deutschland-Lied abgespielt. Sportlich war es ein Festtag. Offiziell 53.000 Zuschauer sorgten wenig überraschend für ein ausverkauftes Stadion. Zugleich stellt es die Rekordkulisse für ein Spiel im Park da. Und die Konstellation tat ihr übriges. Mit einem Sieg hätte das Spiel ein Entscheidungsspiel auf neutralem Boden erzwungen. Das Saarland gewann zuvor in Norwegen mit 3:2 und unterlag im Hinspiel gegen Deutschland (in Stuttgart) mit 0:3. Die "Deutschen" schlugen Norwegen zuhause mit 5:1, mussten sich in Norwegen jedoch mit einem Unentschieden zufrieden geben während die Saarländer vor 40.000 im Park ein 0:0 gegen Norwegen erreichten. Deutschland war mit 5:1 Punkten Tabellenführer während das Saarland 3:3 auf dem Konto Punkte hatte. Unter der Führung von Trainer Helmut Schön (1974 mit Deutschland Weltmeister) traf man den Deutschen um Trainer Sepp Herberger entgegen. Doch man hätte das Spiel auch als Saarbrücken gegen Deutschland bezeichnen können. Die saarländische Nationalmannschaft lief mit elf Saarbrückern auf. Neben Clemens von Saar 05 waren mit Erwin Strempel, Waldemar Philippi, Peter Momber, Gerhard Siedl, Herbert Binkert, Herbert Martin, Albert Keck, Nikolaus Biewer, Werner Otto und Karl Schirra gleich zehn FCS-Spieler aktiv. Das Saarland bot den Deutschen Paroli und hatte Chancen. Ein vermeintliches Abseitstor von Martin wurde ebensowenig gegeben wie ein möglicher Handelfmeter für den Außenseiter. Acht Minuten vor der Pause brachte Max Morlock schließlich die Deutschen in Front und erhöhte kurz nach der Pause auf 2:0. Nach 70 Minuten kam das Saarland durch einen verwandelten Handelfmeter von Martin zwar wieder ran, kassierte aber nach 83 Minuten durch Hans Schäfer das 1:3. Das Saarland wurde Zweiter der Qualifikationsgruppen während die Deutschland wenige Monate später das "Wunder von Bern" vollbrachten.


    Insgesamt bestritt die saarländische Nationalmannschaft acht Spiele im Ludwigspark. Die Bilanz dieser Begegnungen lautet: 1 Sieg - 3 Unentschieden - 4 Niederlagen - 12:23 Tore


    Überblick:
    08.11.53: Saarland - Norwegen 0:0 ZS: 40.000 (WM-Qualifikation)
    28.03.54: Saarland - Deutschland 1:3 (0:1) ZS: 53.000 (WM-Qualifikation)
    05.06.54: Saarland - Uruquay 1:7 (1:3) ZS: 25.000 (Freundschaftsspiel)
    26.09.54: Saarland - Jugoslawien 1:5 (1:1) ZS: 16.000 (Freundschaftsspiel)
    09.10.55: Saarland - Frankreich B 7:5 (5:3) ZS: 25.000 (Freundschaftsspiel)
    16.11.55: Saarland - Niederlande 1:2 (1:1) ZS: 12.000 (Freundschaftsspiel)
    01.05.56: Saarland - Schweiz 1:1 (1:0) ZS: 15.000 (Freundschaftsspiel)
    03.06.56: Saarland - Portugal B 0:0 ZS: 10.000 (Freundschaftsspiel)

  • Goodbye Ludwigspark – Fanartikel zum Parkabschied


  • Wie dem ein oder anderen aus Saarbrücken ausgefallen sein dürfte. Neben den gestern und heute angebrachten Plakaten (siehe die beiden Exemplare die bei Facebook durchgeistern) wurden heute an Brücken in Saarbrücken auch Spruchbänder angebracht die den Abschied des Parks thematisieren.

  • Momente: 1.FC Saarbrücken gegen Bayern München
    Das WM-Qualifikationsspiel zwischen dem Saarland und Deutschland 1953 war wohl der absolute Höhepunkt in der Geschichte des Ludwigsparkes. Doch gibt es etliche weitere Momente die nicht vergessen werden solange Menschen am Park hängen. Und auch der FCS erlebte große Stunden im eigenem Wohnzimmer. Exemplarisch für zahlreiche Highlights steht der 16.April 1977. Es ist das Spiel der Spiele, eine Legende und ein Mythos. Es ist DIE Sternstunde des FCS im Park. Am 30.Spieltag der Saison 1976/77 steigt die große Show. Es ist Samstag. Es ist 15:30 Uhr. Es ist Bundesliga-Zeit. Es ist Festtag in Saarbrücken. Niemand geringeres als der große FC Bayern gastiert im Ludwigspark.


    Die Ausgangslage spricht ein klares Bild. Die Bayern haben eine ungewohnt schwierige Saison und liegen nach 29 Spieltagen nur auf Platz 6. Doch zumindest Platz 2 ist noch in Sicht. Der FCS dagegen kämpft als Aufsteiger wie zu erwarten um den Klassenerhalt. Es ist ein harter Kampf. Man liegt auf Platz 16 und dem ersten Abstiegsplatz. Ein Punkt beträgt der Rückstand auf Karlsruhe. Doch die Blauschwarzen werden von Euphorie getragen. Was war passiert? Nach 25 Spieltagen sieht es düster aus für den FC. Die Mannschaft hat gerade zuhause gegen Eintracht Braunschweig verloren, ist vorletzter und fünf Punkte fehlen auf das rettende Ufer. In Zeiten der Zwei-Punkte-Regelung ein großer Abstand zumal man seit neun Spielen auf einen Sieg wartet. Im Kellerduell beim Letzten Tennis Borussia Berlin kommt man trotz Führung auch nicht zum Sieg, nach 90 Minuten heißt es 1:1. Doch dann passiert es. 27.Spieltag. FCS vs Köln, 25.000 im Park. Früh geht Köln in Führung ehe ein gewisser Roland Stegmayer aufdrehte. In den Minuten 45, 50 und 67 erzielt Stegmayer drei Tore, der FCS siegt 3:1. Eine Woche später ist man bei Schalke 04 zu Gast. Tabellendritter. Chancen auf die Meisterschaft. Der FCS siegt durch ein Tor von Harry Ellbracht nach 78 Minuten 1:0. Dienstags darauf kommt der große HSV in den Park. 34.000 sehen wieder Moral. Die Gäste führen nach 44 Minuten 2:0. Ludwig "Luggi" Denz macht noch vor der Pause den Anschluss. Strömender Regen sorgten für eine Randnote. Halbzeit 2. Der FCS spielt in Richtung Saarlandhalle. Nach 53 Minuten ist es wieder Denz der den Ausgleich auszielt. Doch es wird noch Spektakulärer. 70 Minuten sind gespielt als Ludwig Schuster den Ball ein drittes Mal über die HSV-Linie bugsiert und der Park explodiert. Mit drei Siegen in Folge (etwas was dem FC nie wieder in der Bundesliga gelang) ging es also gegen die Bayern. Das Stadion war natürlich ausverkauft. Offiziell 39.000 Zuschauer im Park. Und die Bayern unter Dettmar Cramer mit Weltklassespielern. Sepp Maier im Tor und Spielern wie "Kaiser" Beckenbauer, „Katsche“ Schwarzenbeck, der "Bomber der Nation" Gerd Müller oder Karl-Heinz Rummenigge in der Startelf. Der FCS startete mit elf Spielern die nie vergessen werden. Im Tor FCS-Legende Dieter Ferner. Im Feld spielten Bernd Förster, Egon Schmitt, Nikolaus Semlitsch, Reinhold Zech, Ludwig "Luggi Denz", Ludwig Schuster, Jovan Acimovic, Harry "Elly" Ellbracht, Heinz Traser und ein gewisser Roland Stegmayer. Dieser Stegmayer sorgte dann auch für einen unvergesslichen Tag. Nach 21 Minuten eröffnete er die Begegnung mit dem ersten Treffer. Ecke Acimovic. Die Flanke wird am Rande des 5-ers von Luggi Denz per Kopf verlängert und Stegmayer steht frei in der Mitte und erzielt per Fallrückzieher die Führung. Im Anschluss dominierte der FCS. In Minute 41 dann der nächste Strich. Solo im Mittelfeld von Acimovic, sein Pass hinter die Abwehr findet Stegmayer der vor Maier die Nerven behält und mit der linken Klebe das kurze obere Eck trifft - 2:0, Pause!Aus der Pause raus ließ der FCS weitere Chancen aus. Nach einer Stunde Ballgewinn FCS in der eigenen Hälfte, es geht schnell über den rechten Flügel, Ludwig Schuster ist nicht zu stoppen und legt im Strafraum quer. Dort steht - wer schon? - Roland Stegmayer, nimmt den Ball an und trifft zum 3:0. Den Anschlusstreffer nach 70 Minuten erzielte gewohnt Gerd Müller. Doch der FC ließ sich an diesem Tag nicht beirren. Und einer hatte nicht genug. Angriff FCS, Stegmayer lässt den Müncher stehen und einmal mehr hat Maier im Tor keine Chance - 4:1, 75.! Viererpack Stegmayer. Doch der Hunger der Blauschwarzen Löwen konnte nicht gestillt werden. 80.Minute, der FCS im Angriff und lässt die Bayern einmal mehr total alt aussehen. Acimovic geht schließlich durch, legt quer und Luggi Denz hat keine Mühe das fünfte Tor zu machen. Kurz vor Schluss der spektaluläre Schlusspunkt. Schuster bekommt den Ball kurz vor dem Strafraum, tanzt seinen Gegenspieler aus, geht an Maier vorbei und zieht dann zurück womit er zwei Münchner ins leere Springen lässt. Mühelos schiebt er zum Endstand ein. Saarbrücken schlagt Bayern München mit 6:1. Ein Spiel für die Geschichte und zugleich der höchste FCS-Sieg in der Bundesliga-Geschichte. Der gefeierte Held natürlich der vierfache Torschütze Roland Stegmayer. In der Tabelle sprang der FCS mit dem vierten Sieg in Folge auf einen Nichtabstiegsplatz. Man verlor zwar anschließend in Karlsruher 0:3, konnte die Euphorie aber mitnehmen. Heimunentschieden gegen Gladbach (2:2) und Berlin (1:1) sowie ein Auswärtssieg in Duisburg (3:2) sorgten für den knappen Klassenerhalt. Der einzige Klassenerhalt in der Bundesliga der FCS-Geschichte.

  • Ein Stadionleben zwischen Acimovic und Zappa


  • Momente: 1.FC Saarbrücken - FC Schweinfurt
    Zwei große Momente wurden mit dem Spiel der saarländischen Nationalmannschaft gegen Deutschland im Jahr 1953 und dem legendären 6:1-Sieg des FCS über Bayern München im Jahr 1977 bereits abgedeckt. Die Anfangszeit und die "Mittelzeit" des Ludwigsparkes wurden mit je einem, vielleicht dem bedeutensten Spiel, abgedeckt. Bleibt noch die Schlussphase. In Zeiten des sportlichen Abstieges bleiben nur wenige echte Highlights zur Auswahl. Man könnte das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund 2013 nennen oder man könnte das Abstiegsendspiel gegen Eintracht Trier im Sommer 2005 nehmen. Doch in der jüngeren FCS-Vergangenheit sticht aus meiner Sicht immer noch ein Erlebnis heraus. Unfassbare elf Jahre ist diese Begegnung mittlerweile schon her. Es ist aber wohl das Ereignis das die "jüngeren" FCS-Fans als DAS Spiel im Park sehen.


    Wir schreiben den 05.Juni 2004. 14:30 Uhr. Regionalliga Süd. 34.Spieltag. Saarbrücken. Ludwigspark. Der FCS empfängt den 1.FC Schweinfurt. Die Gäste hatten den sportlichen Klassenerhalt geschafft, wussten aber das sie keine Lizenz erhalten werden und in die Oberliga absteigen werden. Die Ausgangslage für die Hausherren verspricht dagegen Spannung und soll noch für ein großes Drama sorgen. Spitzenreiter Bayern II hat 61 Punkte, war als U23-Mannschaft aber nicht Aufstiegsberechtigt. In der Folge berechtigten Platz 2 und 3 zum Aufstieg in die 2.Liga. Den zweiten Platz belegte Rot-Weiß Erfurt mit 55 Punkten. RWE hatte eine Woche zuvor den Aufstieg klar gemacht und das ausgerechnet im Spitzenspiel gegen den FCS der elf Minuten vor Schluss das 1:2 kassierte. Doch die Konkurrenz um Augsburg (Niederlage gegen Offenbach), Wehen (Niederlage gegen Aalen) sowie den Stuttgarter Kickers (Niederlage in Pfullendorf) konnten die Niederlage des FCS nicht ausnutzen. Somit belegte der FCS vor dem letzten Spieltag den dritten Platz mit 50 Punkten. Es folgten der FC Augsburg, der SV Wehen sowie die TSG Hoffenheim mit jeweils 49 Punkten. Außenseiterchancen besaßen noch der VFR Aalen (7./48 Punkte) und die Stuttgarter Kickers (8./47 Punkte). In einer typischen FCS-Saison sorgte der Verein einmal mehr für Furore. Nachdem man Anfang November zuhause eine 0:3-Pleite gegen den FSV Mainz 05 II kassierte wurde Cheftrainer Horst Ehrmanntraut freigestellt obwohl man nach wie vor auf dem zweiten Tabellenplatz lag. Nachfolger wurde Eugen Hach. Nachdem die Blauschwarzen jedoch am 27.Spieltag im Spitzenspiel beim FC Augsburg mit 0:3 unterlagen und den Fall auf den fünften Platz hinnehmen musste musste auch Eugen Hach seinen Hut nehmen und stattdessen wurde der noch unter Vertrag stehende Ehrmanntraut wieder mit der Aufgabe als Cheftrainer betreut und sollte in den letzten sieben Spielen doch noch den Aufstieg herbeiführen. So kam es dann das der Park am 05.Juni 2004 mal wieder sehr voll wurde. 22.000 Zuschauer kamen zum Entscheidungsspiel gegen Schweinfurt um den FCS zum Aufstieg zu treiben. Horst Ehrmanntraut entschied sich für die folgende Aufstellung. Im Tor stand Peter Eich. Die Abwehr bildeten Marco Laping, Marcel Rozgonyi, Adiele Echendu und Sören Holz. Im Mittelfeld vertraute man auf Yilmaz Örtülü, Thorsten Nehrbauer, Spielmacher Faysal El Idrissi, Alessandro Caruso. Sturmspitze war neben Matthias Hagner auch der Belgier Gunther Thiebaut, mit 15 Toren bester Torschütze des FCS. Das "Endspiel" also der besten Ausgangssituation für den FCS. Ein Sieg reichte unabhängig von der Konkurrenz zum Aufstieg. Doch mit Schweinfurt kam eine der besten Rückrundenmannschaften in den Ludwigspark und wollte die Aufstiegsfeier in Saarbrücken vermiesen. Und die Gäste spielten mutig und hatten die erste große Chance des Spiels. Der FCS war insgesamt die bessere Mannschaft und kam zu vielen Ecken und Freistößen. Thiebaut nach einer Ecke hatte die größte Chance des FCS und auch Echendu und Örtülü hätten die Führung erzielen können. Mehr als genug Chancen ließ der FC aus, doch drei Minuten vor der Pause gab es den großen Schock für den FCS. Einen langen Ball konnte Rozgonyi nicht verarbeiten, der Schweinfurter Angreifer ging alleine durch und traf zur Führung für die Gäste. Das Stadion im Schockzustand und in Zeiten ohne großartiges Internet und ohne Smartphones wurden die Zuschauer mit Radiogeräten belagert. Doch auf Schützenhilfe konnte man nicht bauen. Bereits zur Pause führte Augsburg in Eschborn mit 4:0. Damit war klar der FCS muss diese Begegnung gewinnen. Ehrmanntraut wechselte in der Halbzeit und der lange Christian Stuff kam für Marco Laping in die Begegnung. Stuff ging in den Sturm und Hagner rückte ins Mittelfeld. Der FC kam mit Wut raus und kam mit Dampf aus der Kabine. Das Tor der Schweinfurter wurde nun belagert und das Spiel lief nur noch in eine Richtung. Und die Blauschwarzen wurden belohnt. Es lief die 55.Spielminute, im Mittelfeld gab es Zweikämpfe und der eingewechselte Stuff setzte sich durch, ging durch und behielt vor dem Tor die Nerven. Der Ausgleich war gefallen und der Park kam endgültig auf Touren. Sieben Minuten später sollte die Schlüssel dann explodieren. Angriff des FCS über die linke Seite. Caruso treibt den Ball nach vorne und bringt eine flache Flanke in Richtung Elfmeterpunkt. Thiebaut kommt einen Schritt zu spät, behindert seinen Gegenspieler aber so das dieser über den Ball tritt. Aus dem Rückraum kommt Hagner an, nimmt den Ball direkt aus der Luft und der Schweinfurter Keeper kann den Ball auf die Mitte nicht abwehren und wurde getunnelt. Der Ball ist im Tor, 2:1 für den FCS und in diesem Moment ist der Aufstieg in die 2.Bundesliga Realität. Wer erinnert sich nicht an Hagners Torjubel in der Sandkiste? Auch wenn ihn im Stadion kaum einer wahrgenommen haben wird so ekzessiv wie der Torjubel ausgefallen ist. Diese Momente vergisst du nicht. Danach war der Park am Feiern, doch noch standen 28 Minuten zwischen dem FCS und dem Aufstieg. Denn jetzt kamen die Gäste wieder besser auf und wollten den Ausgleich. Und dann kam der Moment als 22.000 den Atem anhielten und für gefühlt ewige Momente aus ihren Träumen gerissen wurden. 78 Minuten waren absolviert, ein langer Ball vom Gästekeeper wurde per Kopf in den FCS-Strafraum verlängert, ein Schweinfurter legte den Ball an Echendu vorbei dessen Attacke deutlich zu spät kam. Elfmeter für Schweinfurt! Der gefoulte Velelin Popovic trat vor dem Gästeblock selbst an. Langer Anlauf des Top-Torschützen der Gäste, der Ball kommt flach und platziert in die aus Schützensicht linke untere Ecke. Peter Eich ahnt die Ecke, streckt sich und bekommt die linke Klebe an den Ball den er ins Toraus retten kann. Aus einem gellenden Pfeifkonzert wurde der wahrscheinlich lauteste Jubel der letzten Jahrzehnte. In solchen Momenten werden Legenden geboren. Die verbleibenden 12 Minuten hieß es noch bangen, zittern und hoffen nachdem der FCS seine Chancen zum 3:1 nicht nutzen konnte. Schweinfurt kam aber nicht mehr wirklich nach vorne, der größte Schreckmoment tat in der Nachspielzeit zu Tage als einige Zuschauer der Meinung waren das Spiel sei beendet und auf den Rasen stürmten. Wenige Sekunden später pfiff der Schiedsrichter die Begegnung dann tatsächlich ab und besiegelte den FCS-Aufstieg.

  • Fanmomente


  • Wenn man das alles so liest wird einem ganz wehmütig ums Herz. Vor allem bei deinen tollen, ausführlichen Berichten goalgetter wird vieles in Erinnerung gerufen!
    Werde am Samstag mit meiner ganzen Familie dem Park die letzte Ehre erweisen und vom Schwarzwald anreisen. Hoffe, dass ich meinen Vater (fast 85, hat den Park zu seinen besten Zeiten regelmäßig erleben dürfen) noch einmal zum Mitgehen überreden kann. Unsere aktuelle Supertruppe hat ihm nämlich die Lust am Zuschauen ganz schön verdorben. X(

  • Wann "stirbt" ein Stadion?
    Wenn es in die Jahre kommt und der Rost ansetzt? Nein.
    Wenn das Fundament nicht mehr zu retten ist? Nein.
    Wenn ein Umbau beschlossen wurde? Nein.
    Wenn der Umbau umgesetzt wurde? Nein.
    Es stirbt, wenn es vergessen wird.



    Und dieses großartige Stadion wird nicht vergessen werden solange Menschen am FC hängen. Wir sind was unsere Vergangenheit aus uns macht. Immer wenn man an die Geschichte des FCS denken wird wird auch man auch an die Ära des Ludwigsparks denken. Zeiten kommen und gehen, Zeitpunkte um Abschied zu nehmen lassen sich nicht vermeiden. Doch in den Erinnerungen lebt der Park weiter.

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