Ein Saisonauftakt ist immer eine knifflige Angelegenheit. Niemand weiß wo man nach der Vorbereitung steht und meistens brauchen die Mannschaften etwas um in die Saison zu kommen. Eine zähe Angelegenheit wäre am Sonntag also nicht völlig überraschend. Mit dem FSV Frankfurt kommt dabei dieser so arg unbequemen Mannschaften aus der Regionalliga. Sie haben nun den Vorteil das sie nur ganz wenige Stammspieler verloren haben und anders als in der letzten Saison auf einen eingespielten Stamm setzen können. Es ist wahrscheinlich das ziemlich viele Stammspieler der letzten Saison auch am Sonntag beginnen. Die beiden schmerzhaften Abgänge hat man dazu ersetzt und sich etwas in der Breite verstärkt. In der Spitze sollte sich der Vierzehnte der letzten Saison aber nur unwesentlich verbessert haben. Geht man daher von einem ähnlichem Auftreten wie in der letzten Saison aus so bekommt man es zum Auftakt mit einem sehr defensiven Gegner zu tun. Die defensive Stabilität hat die Frankfurter im Rundenverlauf ausgezeichnet und dafür gesorgt das man in der Rückrunde im Mittelfeld gelandet wäre. Da geht es viel um Zweikampfstärke, viel um Präsenz und der Vermeidung von Gegentoren. Mit Sabah und Djengoue hat man auch zwei gute Innenverteidiger. Nach vorne soll es mit Tempo gehen. Schick und auch Neuzugang Koch können das auf den offensiven Außenbahnen und in Vito Plut verfügt man über einen guten Regionalligastürmer. Das hat er letzte Saison klar unter Beweis gestellt.
Die Favoritenrolle ist trotzdem klar verteilt. Als letztjähriger Meister und mit dem Anspruch wieder ein gewaltiges Wörtchen um die Meisterschaft mitzusprechen muss der FCS in diesem Heimspiel der Favorit sein. Klar gibt es in der Offensive einen Umbruch, natürlich ist man ganz vorne noch nicht eingespielt, die restliche Mannschaft dafür jedoch schon und das hat man in der Vorbereitung auch durchaus gesehen. Denn schließlich werden am Sonntag auch zahlreiche Stammspieler aus der letzten Saison von Beginn an spielen. Wenn erwartungsgemäß Kessel beginnt wären es wohl immer noch acht bis neun Spieler die bereits letzte Saison hier waren. Entscheidend wird es sein das man gut in das Spiel und die Saison kommt. Frankfurt ist ein Gegner wo es der Anspruch sein muss als Meisterschaftsanwärter drei Punkte zu holen, ist aber auch ein Gegner wo man schnell mal stolpern kann. Und das weitere Auftaktprogramm mit Auswärtsauftritten in Freiburg und Stuttgart ist sicher nicht angenehmer. Drei Punkte zum Start wären also sehr wichtig um von Beginn an Ruhe zu haben und Selbstvertrauen zu tanken. Dabei muss nicht von Beginn an alles funktionieren, das kann es auch nicht und war letzte Saison auch nicht der Fall (siehe erste Hälfte gegen Ulm).
Da man Frankfurt wohl in einer relativ Defensiven Grundausrichtung erwarten darf gilt es Geduld zu haben. Es wird sehr heiß sein und sich da beim Anrennen auf eine defensive Mannschaft zu früh über das Limit zu gehen wäre schlecht. Es gilt den Mix zu finden zwischen Tempo, zwischen Offensivfußball und den nötigen Ruhephase und nach Möglichkeit auch Frankfurt zum Laufen zu bekommen. Das ist ein absolut probates Mittel. Helfen würde natürlich eine frühe Führung, aber auch ansonsten müssen wir unsere Qualität auf den Platz bringen und auch unseren Kopf benutzen. Dann wird man sehen wie sich die Offensiven Abläufe im Ernstfall bewähren. Man hatte nun noch eine Woche mehr um da Automatismen zu verfeinern und Lösungen zu finden. Wenn wir ein dominantes Spiel auf das Feld bringen können werden wir auch zu unseren Chancen kommen. Diese Chancen hatten wir auch in allen Testspielen. Auch Standards spielen wie gewohnt eine entscheidende Rolle. Vergessen darf man bei der Debatte um die Offensive aber nicht die Defensive. Da haben wir letzte Saison in der Rückrunde zu viele Gegentore bekommen und man wird es sich in dieser Saison wohl kaum leisten können ständig einfache Tore herzuschenken. Die "Null muss stehen" muss wieder einen höheren Stellenwert einnehmen. Man darf jedenfalls gespannt sein wie sehr sich die Spielidee des FCS in dieser Saison verändert hat und verändern muss.
Bleibt noch der Zuschauerzuspruch. Vor zwei Jahren kamen zum Auftakt gegen Ulm rund 4.000 Zuschauer, im letzten Jahr waren es beim 1.Heimspiel (allerdings der 3.Spieltag) rund 3.000. Insgeheim darf man hoffen das der Ruck im Umfeld (siehe neue Mitglieder) auch in Sachen Zuschauerzahlen bemerkbar sein werden und möglichst viele dem Schwimmbadwetter (das man auch an anderen Tagen besuchen kann) trotzten und den Weg nach Völklingen finden. Mehr als maximal 3.500 Besucher erscheinen jedoch unrealistisch, zumal aus Frankfurt auch eine überschaubare Reisegruppe anreisen wird. Zur Erinnerung nochmal: Die Gruppen rund um die Virage Est haben angekündigt ihren Standort zu verlegen und platzieren sich ab Sonntag im C-Block am Zaun zum D-Block. Erhofft wird sich damit Zentraler zu stehen und mehr Zuschauer zum Mitmachen zu animieren. Ob das funktioniert sei mal dahingestellt, auf jeden Fall können damit einige Zuschauer nun ohne Sichtbehinderung das Spiel aus dem C-Block heraus verfolgen. 2:0 für den FCS vor 3.450 (90) Zuschauern!