32.Spieltag, Mittwoch Abend. Der 1.FC Saarbrücken gastiert in einem vorgezogenen Spiel des drittletzten Spieltages der Regionalliga bei der FK Pirmasens. Stadion Husterhöhe. Die Gastgeber liegen nach einer starken Rückrunde auf Platz 14 und haben im Kampf gegen den Abstieg noch alle Optionen offen. Druck beim Gastgeber! Und Druck auch beim FCS der einen Sieg beim FKP brauchte um Elversberg auf Abstand zu halten und die Tür für die Konkurrenz nicht wieder zu öffnen. Vier Tage nach dem Heimsieg gegen Hessen Kassel bot sich die Gelegenheit den Abstand auf die Konkurrenz zumindest bis zum Wochenende auf sieben Punkte zu vergrößern und den nächsten großen Schritt zu gehen. Die Aufgabe in Pirmasens war dabei keine leichte nachdem der FKP vier Siege in den letzten fünf Spielen feiern konnte und in der Rückrunde auch ein komplett anderes Gesicht zeigte als es beim Aufsteiger noch in der Hinrunde der Fall war. Trotz des ungünstigen Termins fand sich eine stattliche Kulisse im Sportpark Husterhöhe ein. Bei trockenem Verhältnissen fanden gut zahlende 3.100 Zuschauer den Weg ins Stadion. Allerdings gab es nicht genügend gedruckte Karten vor Ort und die Zahl dürfte daher nicht ganz zutreffen. Insgesamt dürften so 3.500 - 4.000 Besucher vor Ort gewesen sein. Saisonrekord für Pirmasens Etwa 2.200 mitgereiste Saarbrücker Schlachtenbummler fanden dabei den Weg nach Pirmasens und bevölkerten die drei Gästeblöcke der Husterhöhe. Nichtsahnend! Beim FCS im Kader fehlten Mounir Chaftar (Knie), Max Rupp (Muskelbeschwerden), Lukas Kiefer (nicht im Kader), Julian Wamsbach (nicht im Kader), André Mandt (nicht im Kader), Christian Sauter (nicht im Kader), Rufat Dadashov (nicht im Kader) und Dominik Altmeier (nicht im Kader). Im Vergleich zum Spiel gegen Hessen Kassel rückte so lediglich Peter Chrappan für André Mandt in den Kader. In der Anfangsformation gab es mit Blick auf den letzten Samstag auch nur eine Änderungen. Im Tor stand natürlich erneut David Hohs. Die Viererkette bildeten Alexandre Mendy (Rechts), Alexander Hahn und Peter Chrappan (Innen) sowie Marco Meyerhöfer (Links). Chrappan rückte dabei für Daniel Döringer in die Innenverteidigung. Döringer dagegen kam mit Jan Fießer auf der Sechs zum Einsatz und ersetzte Steffen Schäfer. In der Offensive gab es eine Veränderungen. Marius Willsch über rechts, Dennis Wegner über Links und Sven Sökler zentral hinter der Spitze bildeten das offensive Mittelfeld des FCS. Im Sturmzentrum kam wie gewohnt Matthew Taylor zum Einsatz.
Das Spiel begann mit einem Schreckmoment. Es war noch keine Minute vergangen als Pirmasens zum ersten Angriff kam und einen Abpraller nahm man aus der zweiten Reihe direkt. Das Leder krachte an den Pfosten und ging von dort quer zum Tor raus. Glück für den FC. Auch im Anschluss blieben vor allem die Gastgeber am Drücker die ein gewaltiges Tempo anschlugen, mit offenen Visier in die Begegnung ging und sich nicht verstecken wollte. Eine mutige Leistung des FKP die zu imponieren wusste. Die agressive Spielweise machte dem FC von Beginn an zu schaffen und die Kilic-Elf tat sich schwer ins Spiel zu kommen. Die offensive Spielweise der Gastgeber verschaffte dem FCS jedoch auch Räume. Nach zwei guten Konteransätzen über die linke Seite kam man ein drittes Mal mit viel Platz nach vorne, setzte sich auf Links durch und Jan Fießer versenkte den Ball aus 16, 17 Metern im langen Eck - 1:0 für den FC (7.). Nicht zwingend verdient, aber die logische Folge eines offenen Spiels zweier Mannschaften die trotz schlechten Platzverhältnissen (zumindest besser als bei unserem Gastspiel gegen den SVN) mutig Fußball spielen wollten. Nach der Führung hat man jedoch wieder den Gastgebern das Spiel überlassen und Pirmasens zeigte sich vom Rückstand nicht geschockt. Im Gegenteil. Angetrieben von den beiden starken Außenspielern Gerlinger und Sommer übernahm der FKP die Initiative im Spiel. Mit Mendy gegen Sommer und Meyerhöfer gegen Gerlinger hatte man da schon tolle Zweikämpfe. Über Sommer darf man gerne auch mal nachdenken für die neue Saison! Teilweise wurde der FC nun in der eigenen Hälfte eingeschnürt, man hatte wenig Ballbesitz und Pirmasens spielte nicht wie ein potenzieller Absteiger sondern eher wie eine Spitzenmannschaft. Sehr dynamisch, sehr Druckvoll und mit voller Leidenschaft. Trotz einer insgesamt guten und engagierten Defensivleistung des FCS kam der FKP so durchaus auch zu ihren Chancen. Sie waren häufig im und am Strafraum und in zwei, drei Aktionen durfte man sich auch bei David Hohs bedanken. Man hat vor allem vor den Außenverteidigern zu selten den Zugriff bekommen und kam Außen dann teils in Unterzahlsituationen. Oder konnte sich Alternativ nur mit Foulspielen behalten. Die Gastgeber hätten das bis dato verdiente 1:1 erzielen können. Auf der anderen Seite blieb der FC bei Kontern durchaus gefährlich und hätte mit etwas mehr Glück oder mit dem letzten Punch durchaus auch das 2:0 erzielen können. Taylor und Meyerhöfer waren dem 2:0 nahe. Trotzdem war es bis zur Pause trotz Führung zu wenig. Wir haben zu wenig investiert, zu wenig agiert und haben uns zu leicht den Schneid abkaufen lassen. Insgesamt konnte man so mit einer glücklichen 1:0-Führung in die Pause gehen. Klar musste in der Halbzeit aber sein das es nicht ohne Veränderung gehen konnte. Dann wäre zwangsläufig das 1:1 gefallen. Die Halbzeitansprache scheint jedoch gefruchtet zu haben. Der FC kam viel aktiver aus der Pause, setzten den FKP viel früher unter Druck und erzwangen einige Fehler. Der starke Spielaufbau auf die Außen der Pirmasenser wurde so gestört und deutlich reduziert. Viel mehr Spielzeit ging nun in der Pirmasenser Hälfte von Statten. Die Gastgeber zeigten nun jedoch auch Qualitäten in der Defensive und ließen nicht zu viele Chancen für den FCS zu. Hilfreich dabei natürlich auch der Platz. Der FCS verdiente sich in der ersten 20, 25 Minuten nach der Pause jedoch die Führung und hätte das Spiel entscheiden müssen. Die Chancen boten sich dem FCS auf jeden Fall aber das 2:0 wollte nicht gelingen. Und das obwohl Fuat Kilic Offensiv wechselte. Nach 55 Minuten brachte man mit Felix Luz (statt Fießer) einen zweiten Stürmer und stellte auf 4-1-3-2 um. Der FC drückte, drängte, rannte an und gab Tempo und hatte den FKP nun im Griff. Doch wie es im Fußball so ist. Wer ein Spiel nicht entscheiden kann der wird bestraft. Ein Konter des FKP über ihre linke Angriffseite brachte den eingewechselten Freyer in Aktion und dessen Flanke fand Jannik Sommer in der Mitte. Sommer schob mühelos ein - 1:1 (75.). Insgesamt nach dem Spiel sicher noch verdient aber zu diesem Zeitpunkt total unnötig. Der FC war klar in der Überhand und lässt sich dann ein solches Ding rein murmeln. Während beim FCS Dominik Rohracker für Dennis Wegner kam (80.) wollte der FC unbedingt den Sieg. Trotz Unentschieden ging man nun extrem hohes Risiko, stand mit der Viererkette weit in der gegnerischen Hälfte und ging voll auf die erneute Führung. Die Quittung folgte nach 83 Minuten. Nach einem Klärung von Pirmasens waren sich Mendy und Chrappan uneinig, am Ende blieb Mendy weg vom Ball, bot sich bereits wieder auf der linken Seite an während Chrappan gegen Freyer zu langsam war, den Zweikampf in der Folge verlor und Freyer ging von der Mittellinie durch und nach einem Solo gelang die auf der Heimseite umjubelte Führung. Schock für den FCS! Doch dann zeigte sich der Charakter der Mannschaft. Man gab sich nicht auf sondern warf endgültig alles nach vorne. Eine Minute nach dem 1:2 gab es einen Freistoß aus 17 Metern. Sökler trat an, schoss in die Torwartecke und verpasste nur denkbar knapp den Ausgleich. Man blieb dran, drückte weiter mit Mann und Maus auf die Defensive und kam zur nächsten Chance. Über rechts kam man, der Ball kam in die Mitte und nach zwei verpassten Chancen stand Taylor am zweiten Pfosten goldrichtig, verstellte der Abwehr sämtliche Chancen zur Klärung und traf so zum 2:2 (86.). Während im Anschluss Patrick Zoundi für Willsch kam (Warum Trainer? Irgendwann muss man es doch sehen!) gaben sich die Blauschwarzen mit dem Unentschieden nicht zufrieden. Nach dem Rückstand ging ein gewaltiger Ruck durch die Mannschaft und man ging volles Risiko auf das 3:2. Über die rechte Seite kam man so noch mal zu einem Eckball. Sökler trat die Ecke präzise in die Mitte, Peter Chrappan lief mit aller Wut aus seinem Fehler zum 1:2 an, sprang extrem hoch (mit dem Kopf über dem Tor und über der Abwehr) und wuchtete das Leder mit extremen Willen in die Maschen. 3:2 für den FC in der 90.Minute. Spiel gedreht und auf dem Platz und den Rängen kein Halten mehr. Trainerstab und Mannschaft vor der Kurve! Pirmasens kam in der Nachspielzeit noch einmal zu einem Standard. Die Defensive konnte blocken und beim Konter verpasste Rohracker zunächst freistehend das vom Torwart verlassene Tor. Der Ball kam jedoch noch zu Sökler der zwei Spieler umkurve und das Leder im kurzen Eck versenkte. 4:2, 92.Minute, Auswärtssieg! Ekstase! Kurz darauf war das Spiel aus.