Regionalliga Südwest - Saison 2016/17 - 32.Spieltag
Sonntag, 09.April - 14:00 Uhr
Hermann-Neuberger-Stadion, Völklingen
1.FC Saarbrücken (04.) - Stuttgarter Kickers (14.)
Man könnte sagen es läuft für den FCS. Anders als in der vergangenen Rückrunde hat sich die Mannschaft nach einer schwachen Phase um die Winterpause herum gefangen und ist nicht zusammengebrochen. Im Gegenteil: Drei Siege in der Liga wurden mit zwei Erfolgen im Saarlandpokal versehen und der FC qualifizierte sich am vergangenen Mittwoch durch einen Sieg über den FC Homburg für das Pokalfinale. Acht Spiele stehen für den FC in dieser Spielzeit noch auf dem Plan. Am Sonntag steht in der Liga das Heimspiel gegen Absteiger Stuttgarter Kickers auf dem Programm. Anstoß in Völklingen ist um 14:00 Uhr, aufgrund einer Verbandsstrafe müssen bei dem Spiel jedoch alle Stehplätze im Stadion geschlossen bleiben. Bisher sind 37 Vergleiche zwischen beiden Mannschaften notiert. Der FCS holte dabei 15 Siege und 12 Remis bei 10 Niederlagen und besitzt eine leicht positive Bilanz. In den bisherigen 18 Heimspielen gegen die Kickers kassierte der FCS dabei noch nie eine Niederlage! Neben sieben Unentschieden gab es auch 11 Siege für die Malstätter bei einem Torverhältnis vom 31:13-Toren. Das letzte Heimspiel im Oktober 2013 gewann der FCS mit 3:2. Marcel Ziemer, Philipp Hoffmann und ein Eigentor sorgten vor 4.500 Zuschauern für die Treffer. Sechs Monate zuvor gab es durch Treffer von Yannick Bach, Christian Eggert und Marcel Ziemer einen 3:0-Erfolg in der 3.Liga. In der Saison 2006/07 trennten sich beide Teams im Ludwigspark mit 3:3 (2:2).
Der Gegner: SV Stuttgarter Kickers
Der Sportverein Stuttgarter Kickers wurde 1899 gegründet. 1908 erreichte man den größten Vereinserfolg als man deutscher Vizemeister wurde, 1987 erreichte man zudem das DFB-Pokal-Finale. In den Spielzeiten 1988/89 und 1991/92 gehörten "Die Blauen" der Bundesliga an. Nach dem Abstieg 1992 war man - trotz zwischenzeitlichen Abstieg in die Regionalliga - ein etablierter Zweitligist. 2001 stieg man wieder aus der 2.Liga ab und konnte die Liga seither nie wieder erreichen wobei man auch in den folgenden Jahren auch nie mehr in die Nähe der Aufstiegsplätze gelangte. 2008 qualifizierte man sich für die neue 3.Liga, stieg nach einem Jahr jedoch als Tabellenletzter ab. Drei Jahre Regionalliga wurden 2012 mit der Meisterschaft gekrönt. In der 3.Liga schaffte man in drei Spielzeiten den Klassenerhalt, wobei man 2014/15 ans Tor zur 2.Liga klopfte. Am Ende wurde man undankbarer Vierter. In der vergangenen Spielzeit hieß es dann trotz großer Ambitionen Abstiegskampf. Nach 16 Spieltagen fiel man nach guten Start erstmalig auf einen Abstiegsplatz und man ging als Tabellenletzter in die Winterpause. Man stabilisierte sich nach dem Winter und kam am 30.Spieltag erstmalig auf einen Nichtabstiegsplatz. Zwei Spieltage vor Schluss war man mit sechs Punkten Vorsprung quasi gerettet. Einer Niederlage in Bremen folgte ein Drama zuhause gegen Chemnitz. Es stand lange 0:0 ehe sich die Ereignisse in Liga 3 überschlugen. Zwei Minuten vor Schluss erzielte Chemnitz das 1:0 und schickte die Kickers trotz 43 Punkten in die Regionalliga. Am Ende entschieden die weniger erzielten Tore im Vergleich zum Punkt- und Differenzgleichen SV Werder Bremen II zu Ungunsten der Kickers. Aktueller Trainer bei den Kickers ist seit Jahresbeginn Tomasz Kaczmarek. Der junge Trainer (32) war zuvor bei Viktoria Köln Trainer und beerbte bei den Blauen den Interimstrainer Dieter Märkle. Zu Saisonbeginn war Alfred Kaminski als Trainer verantwortlich, musste jedoch Mitte Oktober seinen Hut nehmen. Angesichts der akuten Abstiegssorgen haben die Kickers im Winter größere Veränderungen am Kader vorgenommen. Mit Volkan Celiktas (21/DM/12 Einsätze) und Marco Koch (21/MS) der in der Hinrunde zu 19 Einsätzen kam und dabei 13x von der Bank kam wechselten gleich zwei Spieler zum Ligakonkurrenten aus Ulm. Robert Völkl (DM/18 Einsätze) ging zurück in seine österreichische Heimat zurück. Dazu steht auch Burhan Soyodogru (3 Einsätze) nicht mehr zur Verfügung. Gleiches gilt auch für Angreifer Saer Sene (30). Er kam auf der Hinrunde zu 16 Einsätzen (5x SE). Neu im Kader stehen dagegen sechs Spieler. Für die Innenverteidiger kam Antonio Morella (22) vom FK Domodedovo aus Russland. Im defensiven Mittelfeld hat man sich die Dienste von David Müller gesichert. Der 25-Jährige kam aus Rödinghausen (RL West) zu den Kickers und war bereits in der Jugend für die Blauen aktiv. Für die Offensive holte man Lhadji Badiane vom Berliner AK zurück. Badiane (29) spielte bereits von 2013 bis 2016 für die Kickers und ist auf der rechten Außenbahn beheimatet. Im linken Mittelfeld gibt es ebenfalls einen Rückkehrer. Der erfahrene Josip Landeka (29, u.a Chemnitz, Mainz 05, Darmstadt) kehrte zu den Kickers zurück, spielte er bereits in der Saison 08/09 bei den Blauen. Dazu wurde Angreifer Jesse Weissenfels (24) von Preußen Münster unter Vertrag genommen und mit As Ibrahima Diakité (20) noch ein Perspektivangreifer FC Saint-Louis Neuweg verpflichtet.
Spätestens nach der Heimniederlage gegen den FCS am 13.Spieltag musste der Absteiger sämtliche Aufstiegshoffnungen früh in der Saison begraben und sich relativ schnell dem Schreckgespenst Oberliga widmen. Die Kickers siegten anschließend in Pirmasens. Malone und Koch sicherten in der Schlussphase den 3:1-Auswärtssieg. Vor heimischer Kulisse erlebte man erneut eine Enttäuschung und kam gegen den Aufsteiger aus Watzenborn nur zu einem Unentschieden. Anschließend unterlag man trotz Führung auch beim Letzten Nöttingen mit 2:1 und steckte nach einem spielfreien Spieltag endgültig im unteren Mittelfeld fest. Für kurzfristiges Aufatmen sorgte ein klarer 4:1-Sieg in Trier, doch erneut konnte man zuhause nicht nachlegen und gegen Hoffenheim gab es ein 0:0. Zuhause gegen Elversberg setzte es schließlich eine späte 0:1-Pleite! Am 22.Spieltag kam man bei Kellerkind Kaiserslautern II nur zu einem Remis und unterlag in der Folge 3:0 vor heimischen Publikum gegen den FC Homburg. Damit fiel man auf Platz 13 und befand sich endgültig im Abstiegskampf und fiel nach einer Niederlage in Steinbach zum Jahresabschluss auf einen möglichen Abstiegsplatz. Zum Auftakt ins Jahr gab es ein 1:1 gegen Hessen Kassel, Abruscia glich mit der Pause per Strafstoß einen Rückstand aus und auch beim anschließenden Derby in Ulm gab es ein Remis. Neuzugang Weißenfels erzielte in der Schlussviertelstunde den Ausgleich. Mit Unentschieden kommt man aber nicht vom Fleck und statt eines befreienden Sieges folgte gegen Koblenz eine 0:1-Heimpleite und verschärfte die Situation weiter. Eine Niederlage gegen den direkten Konkurrenten von Kickers Offenbach ließ den Abstand auf die Nichtabstiegsplätze auf vier Punkte anwachsen. Im Stadtderby gegen den VFB II setzte man vor 3.400 Zuschauern ein Lebenszeichen und siegte durc hTore von Scepanik, Badiane und Weißenfels mit 3:1. Da jedoch auch die Konkurrenz punktete und man sich anschließend eine böse 1:4-Klatsche bei Wormatia Worms leistete wurde die Lage im Abstiegskampf nicht besser. Vergangene Woche empfing man auf der Waldau den FC-Astoria Walldorf und siegte am Ende knapp mit 1:0. Pfeifer erzielte nach rund einer Stunde den Siegtreffern für den SVK. Am Mittwoch war man im Landespokal gefordert. Beim Oberligisten FSV Bissingen siegte man mit 2:0 und zog ins Halbfinale ein.
Der zweite Heimsieg in Folge gegen Walldorf war ein ganz wichtiger Dreier. Man verbesserte sich in der Tabelle auf den 14.Platz und hat den Kontakt zu den Mannschaften im unmittelbarer Tabellennachbarschaft hergestellt. Mit 32 Punkten liegt man nur noch einen Punkt hinter dem FK Pirmasens und selbst Walldorf (36 Punkte) auf Platz 10 ist nicht mehr allzu weit entfernt. Der Abstand auf den ersten definitiven Abstiegsplatz beträgt drei Punkte. Ein Problem ist das die Kickers am 36.Spieltag noch spielfrei sind und damit im Vergleich zu den anderen Mannschaften im Abstiegskampf (Ausnahme sind die letzten drei Mannschaften) nur noch sechs statt sieben Saisonspiele zum punkten haben. Die verbliebenen Spiele müssen also reichlich punkte bringen, wobei die vier Spiele nach dem Auftritt beim FCS gegen die direkten Konkurrenten Pirmasens, Watzenborn, Nöttingen und Trier stattfinden. In der Auswärtstabelle ist der SVK auf dem achten Platz platziert. In 15 Auswärtsauftritten holten die Stuttgarter 17 Punkte bei 4 Siegen, 5 Unentschieden und 6 Niederlagen. Mit 23 Auswärtstoren stellt man zugleich den auswärtsstärksten Angriff der kompletten Liga. Die erfolgreichen Auswärtsauftritte stammen jedoch aus dem Jahr 2016 als man bis Ende November nur zwei Pleiten hinnehmen musste. In den vier Auswärtsspielen in diesem Jahr holte man dagegen nur einen Punkt Ende Februar beim SSV Ulm (1:1). Ansonsten gab es Niederlagen bei Waldhof Mannheim (3:2), bei Kickers Offenbach (2:0) und zuletzt mit dem 1:4 bei Wormatia Worms. Den letzten Auswärtssieg holte der SVK am 01.November 2016 bei Eintracht Trier (4:1), in den sechs Auswärtsspielen seither gab es zwei Punkte. Mit insgesamt 39 Saisontoren liegt man im Mittelfeld der Tabelle und 45 Gegentoren gehören ins untere Mittelfeld. Der erfolgreichste Torschütze der Blauen ist Luca Pfeiffer mit insgesamt acht Saisontreffer, ihm folgt Angreifer Mijo Tunjic mit sieben Toren.
Aufstellung gegen Astoria Walldorf
Königshofer – Scioscia, Jäger, Kaffenberger, Landeka – Abruscia (77. Thermann), Blank, Scepanik – Badiane (90+3. Suver), Pfeiffer, Weißenfels (87. Metzler)