6. Spieltag, SpVgg Unterhaching - 1. FC Saarbrücken 3:1 (1:0)

Das sportliche Problem liegt aber ganz sicher nicht auf der Torhüter-Position. Ochs ist da, ganz ehrlich, die ärmste Sau beim FCS. Fehler die zu Gegentoren führten hat Ochs bisher keine gemacht, ein wenig seine mangelnde Strafraumbeherrschung kann man ihm ankreiden. Aber auch mit einem anderen Torhüter würde die Lage nicht besser aussehen, das ist anders als in der letzten Saison. Auch Fernandez kriegt gestern drei Gegentore mangels Defensive!

Welchen Ball hätte denn ein Fernandez gehalten? Wenn der Stürmer vorm Schuss sich noch nen Kaffee holen und freundlich fragen kann in welche Ecke er schießen soll dann hast du keine Chance als Keeper. Nicht wenn du so allein gelassen wirst. Fernandez hat überragend gehalten und auch besser als Ochs der nicht mehr als solide ist, das steht ja außer Frage. Aber das Problem liegt doch dann nicht am Torwart, eher (mal wieder) an unserer Defensiv"leistung".

Die Diskussionen um den Trainer laufen ja allerspätestens seit gestern, was nach dem bisheriger Saison und insbesondere dem Auftritt der Mannschaft in den einzelnen Spielen keine Überraschung darstellt.

Grundsätzlich bleibt es auch nach den letzten Spieltagen dabei dass man es sich zu einfach macht wenn man nur den Trainer als Sündenbock herauspickt. Das ist der gleiche Effekt wie beim Sündenbock Lerandy, auch nach seiner Herausnahme läuft es plötzlich nicht von alleine. Es liegt bei weitem nicht nur am Trainer. Keine Frage, es wird am Ende (auch zurecht) auf den Trainer/die sportliche Leitung zurückfallen. Die Mannschaft wurde von Luginger und Ebertz zusammengestellt und von Luginger trainiert. Entsprechend steht er auch in der Verantwortung und wird die Konsequenzen zu spüren bekommen wenn es denn nicht eine rasante Wendung gibt für die mir aktuell aber komplett der Glaube fehlt. Und dann kommt irgendwann auch der Punkt an der man etwas neues probieren muss. Und da hat man eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder man spricht dem Trainer weiterhin das Vertrauen aus und stellt ihm dafür dann in Aussicht auf den entscheidenden Positionen noch mal personell Nachlegen zu können (Vereinslose Spieler dürfen ja auch über den 2.9 hinaus verpflichtet werden, ob man dann die Spieler findet die man benötigt ist ja eine andere Sache) oder aber man zieht die Reißleine und probiert es mit einem neuem Trainer und einem neuem Trainergespann. Allein den Trainer zu Wechseln wird nicht reichen, wenn dann muss ein absoluter Schnitt her um bei Null zu starten.

Die große Frage ist doch aber: Löst ein Trainerwechsel allein die vorhandenen Probleme? Und da bin ich überaus Skeptisch. Es wirkt nicht so als ob wir eine Mannschaft hätten, sondern eher wie 2-3 Grüppchen innerhalb des Kaders. Ich hatte es ja bereits mit der Situation nach dem Spiel am Zaun angesprochen dass da nicht alles toll zu laufen scheint und es gibt ja (rein neben der unzureichenden Leistung) noch weitere Indizien. Schaut man sich allein mal unseren Torjubel beim 2:1 an gibt das einem schon zu denken. Wirkliche Freude über das Tor von Maek sieht anders aus. Darüber hinaus sollte man dann erwarten dass man nach einem Anschlusstreffer Gas gibt, bei uns blieb dieses Gas geben gestern aber komplett auf und selbst Luginger hat in seinem Interview in der Arena am Samstag dieses mögliche Probleme innerhalb der Mannschaft angedeutet. Wir präsentieren uns nicht als homogene Einheit, sondern der Zusammenschluss" hält bis zum 1.Gegentor und dann fällt die Truppe und das Gefüge auseinander. Das macht große Angst und ist auch nicht zwingend die Schuld des Trainer´s (ohne ihn komplett frei sprechen zu wollen, er muss da natürlich ein wenig Gegensteuern und er hat die Spieler ja auch mitverpflichtet). Aber Grundsätzlich liegt das an der Mannschaft, an den einzenen Spielern sich zusammenzureißen und eine Einheit zu bilden. Das geht auch wenn man keine "Best Friends" ist, sondern einfach nur professionell auftritt und bei der gemeinsamen Zeit auf dem Platz alle Probleme die es scheinbar in der Truppe gibt beiseite lässt. Das sind die gleichen Punkte wie Einstellung, Motivation etc. Das sind alles erwachsene Menschen, das sind Profis und die haben Ansprüche für 2.Liga und höher. Als Spieler muss ich dann professionell genug sein 100% zu geben, auch wenn der Trainer schlechte Arbeit leisten sollte und ich mich mit Mitspielern nicht wirklich verstehe. Das darf auf dem Platz keine Rolle spielen und da darf ich als Spieler keine Entschuldigung suchen. Ich muss von mir aus in jedem Spiel hochmotiviert sein und alles geben. Dafür brauche ich keinen Trainer. Eigenverantwortung ist eine Tugend die bei Fußballern viel ausgeprägter sein müsste. Und auch ein neuer Trainer würde diese Probleme übernehmen, die lösen sich ja nicht von selbst auf. Entweder schmeißt man die Quertreiber raus oder die Mannschaft kommt zur Besinnung und konzentriert sich auf ihre Aufgabe. Die Spieler sind ja nicht im Kindergarten sondern professionell Fußball. Und die Probleme innerhalb der Mannschaft muss die Truppe weites gehend selbst ausräumen und lösen. Egal ob der Trainer Luginger, xy oder yz heißt.

Luginger wird früher oder später gehen müssen, da bin ich mir relativ sicher. Aber ob dann die große Besserung kommt bleibt abzuwarten. Wenn die Mannschaft sich nicht fängt und eine Einheit wird könnten diese Hoffnungen wieder einmal bitter enttäuscht werden.

Zitat von andrealothar

Du gehst mit der Sache Trainer recht sachte um, immer um 3 ecken. Wer" wenn nicht ein neuer Trainer soll das verhalten der Mannschaft ändern? Luginger scheint es nicht zu können" sonst würde es keine Gruppenbildung geben. Deiner Ansicht nach ist zu 80% die Spieler an der Misere schuld und nur 20% die Trainer. FALSCH" Luginger hat einige Spieler nicht im Griff oder das Verhältnis ist gestört, sonst würde nicht jedes Jahr unter Luginger fast die gesamte Mannschaft ausgetauscht.ER KANN ES NICHT UND WIRD ES NIE KÖNNEN.

Ob das zu Sachte ist oder nicht kann ja jeder sehen wie er will. Luginger´s Zeit beim FCS läuft so oder so ab und das ist nach der bisherigen Saison und der letzten 1,5-2 Jahren ja auch absolut richtig so. Die Gründe dafür wurden in den letzten Monaten ja so häufig genannt das man sie nicht mehr zu wiederholen braucht. Alles andere als ein baldiger Trainerwechsel wäre ein kleines Wunder, diese Mannschaft macht bei weitem nicht mehr den Eindruck unter ihm noch mal die Kurve kriegen zu können. Das ist anders als in den letzten Jahren wo es am Ende ja doch irgendwie geklappt hat. Ist auch ganz gut so, dann kann ein neuer Trainer vielleicht mal die Depression im Umfeld beiseite schaffen und den Umschwung herbeiführen.

Es geht mir einfach nur darum das es für einen Spieler egal sein muss wie ein Trainer arbeitet, wenn ich auf den Platz gehe muss ich von der ersten bis zur letzten Minuten ALLES geben. Dafür brauche ich keinen Trainer, der persönliche Antrieb, der eigene Siegeswille, die Verantwortung gegenüber seinen Mannschaftskameraden, den Fans und dem Verein sollte genügend Gründe geben um Motiviert und mit voller Leistung auf dem Platz zu stehen. Kurz um, entweder man hat als Spieler Charakter oder man hat ihn eben nicht. Ein neuer Trainer wird aber auf Dauer nicht den Charakter der Spieler verändern können. Diese im Fußball so gern genutzten Alibis von wegen "Trainer erreicht Mannschaft nicht, unter dem Trainer kann man kein Fußball spielen" etc. sind eben nur Alibis. Eine Fußballmannschaft muss auch ohne Trainer soweit zurechtkommen das sie auf dem Platz als Einheit alles gibt. Da kann der Trainer vorher stundenlos nur Müll erzählen, aber ich stehe doch auf dem Platz und will/muss Leistung zeigen.

Zitat von Ursaarbrücker

Ist ein Trainer nicht gerade dafür da, die Spieler dazu zu bringen an sich zu glauben, ihnen Selbstbewusstsein zu geben, ihnen taktisch ausgetüffelte Taktiken vorzugeben?

Ja!

Zitat von Ursaarbrücker

Die Spieler an der Ehre zu packen und nicht nur für gutes Geld zu spielen, oder bei großen Spielen zu glänzen? Ihnen Lust auf Fußball zu vermitteln, Lust auf Siege einzuflößen, Ehrgeiz zu erwecken? Verpflichtungen gegenüber den Fans zu haben, des Vereins?

Nein! Das sind Profis, die kriegen gutes Geld für ihre Arbeit! Die haben eine Verpflichtung gegenüber dem Verein von sich aus alles zu geben. Wenn man diese Eigenschaften nicht unabhängig vom Trainer hat dann ist man kein Profi sondern ein charakterschwacher Fußballer. Ich kann doch nicht andere Leute dafür verantwortlich machen ob ich als Spieler laufe, kämpfe und mir für den Verein, die Fans und auch für mich (geht ja auch um ihre Zukunft) den Arsch aufreiße. Diese Fußballer-Mentalität geht mir so dermaßen gegen den Strich. Das sind doch erwachsene Menschen und keine 10-Jährigen mehr, von denen muss ich doch erwarten können das die von sich aus Gas geben und das die nen eigenen Kopf haben und wissen das sich auch für den Fans und den Verein spielen. Man muss doch erwachsene Menschen nicht jede Minute an der Hand führen und ihnen alles abnehmen.

Jeder Fußballer ist für seine Leistung auf dem Platz selbst verantwortlich und wenn ich scheiße bin brauch ich keine Alibis um mich zu verstecken. Eigeninitiative, Eigenverantwortung sollten Fußballern nicht fremd sein. Ich brauch doch keinen der mich motivieren muss, dass ist doch keine Einstellung. Wenn dann der Trainer weg ist, sind es die bösen Fans, dann der böse Vorstand und dann der böse Verband oder was weiß ich. Keine Ausreden suchen sondern einfach mal selbst reflektieren was für einen Mist man Woche für Woche abliefert. Unabhängig vom Trainer, unabhängig von anderen Einflüssen. Kämpfen, Laufen, Ackern und Beißen, Charakter zeigen das muss man als Mensch/Fußballer von sich aus können.