Regionalliga Südwest - Saison 2017/18 - 1.Spieltag
Freitag, 28.Juli - 19:30 Uhr
Donaustadion, Ulm
SSV Ulm 1846 - 1.FC Saarbrücken
Die Sommerpause ist zu Ende, die Saison 2017/18 steht vor der Tür. Der FCS eröffnet die Spielzeit wie in der vergangenen Saison gegen den SSV Ulm, ist diesmal allerdings bei den Spatzen zu Gast. Gespielt wird ab Freitag, 28.Juli ab 19:30 Uhr im Donaustadion. Das Spiel ist zugleich das Eröffnungsspiel der Regionalliga Südwest, der FC ist nach 2014 (2:2 in Homburg) zum zweiten Mal Teil des Eröffnungsspiel. Den hochambitionierten Moldschdern steht dabei gleich zu Beginn ein richtig knackiges Programm bevor. Bereits fünf Tage nach dem Auftritt in Ulm wird der FCS zu Gast bei Vorjahresmeister SV Elversberg sein. Viele Jahre waren FCS und SSV nicht mehr in einer Liga zusammen, im vergangenen Jahr gab es die ersten Vergleiche seit der Saison 2000/01. Insgesamt gab es zwischen den beiden Teams 17 Vergleiche. Die Bilanz ist mit sechs Siegen, sechs Unentschieden und fünf Niederlagen fast komplett ausgeglichen. In Ulm dagegen sah der FCS selten wirklich gut aus. Bei den bisherigen neun Gastauftritten holte der FCS gerade einmal einen Sieg! Neben vier Niederlage gab es sonst lediglich magere vier Unentscheiden. Den Blauschwarzen gelangen dabei nur fünf Treffer. Das vorletzte Gastspiel datiert vom 22.September 2000. Der FCS unterlag vor 7.000 Zuschauern mit 1:3. Bartolovic gelang zwar der zwischenzeitliche Ausgleich, zwei späte Gegentreffer sorgten jedoch für die Niederlage. Auch im August 1987 unterlag man mit 0:3 beim SSV. Einen Punkt gab es im März des selben Jahres. Norbert Schlegel glich nach elf Minuten zum Endstand aus. Auch im Januar 1985 und im Dezember 1979 holte man zwei (jeweils torlose) Remis. Das letzte Remis (1:1) wurde 1983 im Rahmen des Aufstiegsspiele zur 2.Bundesliga erreicht. Niederlagen setzte es zudem noch im August 1980 (3:2) und im Februar 1984 (2:0). Die beiden letzten Vergleiche stammen aus der letzten Saison. Im August 2016 stieg das Hinspiel. Am Eröffnungsspieltag sahen offiziell 4.000 Zuschauer in Völklingen ein intensives Spiel bis - symptomatisch für die Saison - Patrick Schmidt wenige Minute vor Schluss das Tor des Tages erzielte. Auch das Rückspiel in Ulm entschied der FCS für sich und holte den ersten Sieg in Ulm überhaupt. Mario Müller traf vor 2.200 Besuchern kurz vor der Pause zum Sieg.
Der Gegner: SSV Ulm
Der SSV Ulm 1846 Fußball hat sich 2009 vom Stammverein abgespalten, ursprünglich gegründet wurde der Vorläuferverein 1904. Die "Spatzen" spielten acht Jahre in der 2.Bundesliga und waren in der Saison 1999/00 sogar Mitglied der Bundesliga. Vorausgegangenn war ein Durchmarsch von der Dritten in die erste Liga. Man verpasste im Anschluss auch den Klassenerhalt in Liga 2 und ging den Durchmarsch in die andere Richtung. Aufgrund einer Insolvenz wurde zudem die Lizenz für die Regionalliga verweigert und Ulm musste in die Verbandsliga. Man spielte sieben Jahre in Verbands- und Oberliga, verpasste mehrmals den Aufstieg in die Regionalliga knapp und kam erst zur Reform 2008/09 wieder in diese Liga. Der SSV spielte drei Jahre in der Regionalliga, stieg 2011 aber wieder ab und ging zudem erneut in die Insolvenz. Dem direkten Wiederaufstieg folgten zwei Jahre Regionalliga verbunden mit der dritten Insolvenz und erneut einem Zwangsabstieg in die Oberliga. 2014/15 erreichte man Platz 5 in der Oberliga und in der Spielzeit 2015/16 wurde man schließlich Meister. Lange Zeit lieferte man sich ein enger Rennen mit dem FC Nöttingen, am Ende belief sich der Vorsprung aber auf sieben Punkte. Die Meisterschaft wurde am vorletzten Spieltag in Pforzheim klar gemacht, Gegen Reutlingen kamen dabei 3.600 Zuschauer ins Stadion und gegen Ravensburg zur Meisterfeier gar knapp 4.000. Im vergangenen Jahr ging man also wieder in der Regionalliga an den Start und spielte als Aufsteiger eine überzeugende Runde. Schnell konnte man sich nach in der Verfolgergruppe festsetzen und verblieb lange Zeit zwischen den Plätzen 6 und 8. Abstiegskampf spielte für die Ulmer dabei überhaupt keine Rolle obwohl man sich nach der Winterpause eine Phase von neun Spielen mit nur einem Sieg leistete. Im Endeffekt landete man schließlich mit 51 Punkten auf Platz 9 in der Abschlusstabelle und Platz 6 war lediglich ein Punkt entfernt. Das offizielle Saisonziel heißt auch in dieser Spielzeit wenig bis nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und eine ruhige Runde zu spielen. Als mittelfristiges Ziel hat der SSV den Aufstieg in die 3.Liga ausgerufen.
Im Sommer gab es bei den Spatzen sechs Abgänge. Rechtsverteidiger Antonia Paller (27) wechselte zum FV Illertissen, vergangene Saison absolvierte er acht Einsätze. Pierre Fassnacht wechselte bekanntlich zum FCS und war letzte Saison mit 27 Einsätzen Stammspieler. Die Mittelfeldspieler Felix Hörger (26/ZM/14 Einsätze), Timo Barwan (23/5 Einsätze) und Ndriqim Halili (24/OM/19 Einsätze) verließen den Verein ebenfalls, spielten jedoch keine allzu große Rolle. Auch Angreifer Marco Koch (21) hat den Verein verlassen, er absolvierte vergangene Saison 23 Spiele wobei er zumeist als Joker agierte. Neu im Kader sind dagegen sechs Akteure. Mit Daniel Kammerbauer (20) wurde ein neuer linker Verteidiger verpflichtet der vergangene Saison für die Sportfreunde Siegen aktiv war (18 Einsätze). Die Innenverteidigung wurde mit Michael Schindele (23) vom 1.FC Kaiserslautern II verstärkt. Er verpasste vergangene Spielzeit keine Spielminute. Für das Mittelfeld wurde Marcel Schmidts (23) von Oberligist SV Göppingen verpflichtet und Deniz Bihr (18 ) aus dem eigenen Nachwuchs erhielt einen Vertrag. Im Angriff hat man zwei neue Spieler verpflichtet. Ardian Morina (23) war vergangene Spielzeit in 13 Spielen für den VfB Stuttgart II aktiv und erzielte zwei Tore. Steffen Kienle (22) kam vom Drittligist VfR Aalen, spielte dort im letzten Jahr in 16 Spielen (14x Joker).
Der SSV ist wie der FCS am 19.Juni in die Vorbereitung eingestiegen und hat zu Beginn ein Kurztrainingslager in Sulzberg bezpgen. In dessen Rahmen fand der erste Test gegen den FC Sonthofen statt. Gegen den Bayernligisten siegte man durch Rathgeber, Michel und Morina mit 3:1. Eine Woche später ließ man einen 2:0-Erfolg über den VfR Aalen (3.Liga) folgen, Graciotti und Braig trafen. Am 8.Juli trennte man sich von Augsburgs U23 2:2 (0:0)-Unentschieden (Tore: Braig, Morina), einen Tag später besiegte man eine Auswahlmannschaft mit 6:1. Einem 8:0 in Ehingen ging der nächste Härtetest entgegen. Gegen den Oberligisten FV Ravensburg gewann ein 3:1 (2:1)-Sieg. Im vorletzten Test gab es gegen das unterklassige Altheim noch mal einen klaren 13:0-Erfolg. Die Generalprobe fand vergangenen Samstag gegen eine Hälfte des Bundesligisten FC Augsburgs statt. Am Ende musste man sich vor heimischer Kulisse knapp mit 2:3 geschlagen geben. Graciotti erzielte kurz nach der Pause das 1:1 und Braig verkürzte wenige Minuten vor Schluss zum 2:3.
Aufstellung gegen den FC Augsburg
Betz – Schmidts Celiktas, Göhlert, Kammerbauer – Kienle Kücük, Sauter, Graciotti – Morina, Rathgeber
Häufig spielt Ulm in einem 4-4-2-System. Im Tor kämpfen Routinier Holger Batz (39) und Kevin Birk (25) um den Platz als Nummer 1. Birk war vergangene Saison bis zu einer Verletzung Stammkeeper, anschließend rückte Batz bis Saisonende zwischen die Pfosten. Gegen Augsburg startete Betz, zur Pause kam jedoch auch Birk. Eine feste Nummer 1 scheint daher nicht auszumachen. Links hinten scheint sich Neuzugang David Kammerbauer durchgesetzt zu haben, die Alternative wäre wohl Nierichlo. Jener hat auch gute Karten auf der rechten Seite und steht durch in Konkurrenz Neuzugang Marcel Schmidts und Tino Brandara. Die Innenverteidigung ist eine kleine Problemstelle. Kapitän Florian Krebs fehlt wegen Leistenproblemen auf unbestimmte Zeit aus. Sein letztjähriger Stammpartner Reichert fehlte zuletzt ebenso wie Neuzugang Schindele. Sie könnten beide am Freitag wieder eine Option sein und wären dann - sofern fit - auch erste Wahl. Ansonsten verteidigten in der Vorbereitung vornehmlich Volkan Celiktas (21) und Tim Göhlert. Der 32-Jährige ist nur noch als Stand-by-Profi aktiv. Das defensive Mittelfeld bietet mit Sauter, Gondorf und Kücuk drei Optionen wobei Gondorf leicht angeschlagen gegen Augsburg nicht im Kader stand. Sapina, lange Stammkraft, ist verletzt und Celiktas in der Innenverteidung gebraucht. Sauter dürfte wohl spielen und dann kommt es auf seinen Partner an. Das rechte Mittelfeld dürfte zunächst durch Neuzugang Kienle besetzt sein, auch da Alper Bagceci noch verletzungsbedingt fehlt, im linken Mittelfeld ist wohl wie vergangene Spielzeit Luca Graciotti (24) erste Wahl. Im Doppelsturm hat man vier Spieler als Auswahl. Thomas Rathgeber (32, letzte Saison mit 12 Toren) dürfte auch diese Saison gesetzt sein. Als Partner hat sich Neuzugang Morina mit einer guten Vorbereitung empfohlen, aber auch 9-Tore Mann Braig und der Edeljoker der vergangenen Saison Janik Michel werden auf ihre Einsätze drängen.