Kaderplanung - Saison 2013/2014

Zitat von Libero

Ups, ich glaube wir haben in unseren Überlegungen Eggert vergessen und könnte mir durchaus vorstellen, dass der in der Startelf ein Wörtchen mitredet.

Dafür muss Eggert erst mal fit werden und das wird noch die ein oder andere Woche dauern.

Ein paar Tage war - zumindest was die Akte Neuzugänge betrifft - Ruhe beim FCS. Trotz Bekundungen weitere Spieler holen zu wollen taten sich für einen Zeitraum keine Spekulationen auf. Mit Testspieler Borgmann von Schalke 04 II hat sich das am Mittwoch geändert, nach der Rückkehr aus dem Trainingslager geht es nun weiter. Am heutigen Samstag Morgen präsentierte der Verein zur nicht mehr größten Überraschung seinen achten Neuzugang der laufenden Winterpause. Von der U23 des FC Schalke 04 (Regionalliga West) wechselt Patrick Schmidt nach Saarbrücken. Der 20-Jährige unterschrieb beim FCS einen Kontakt über 1 1/2 Jahre bis zum 30.06.2015.

Neuzugang: Patrick Schmidt (20, Sturm, Vertrag bis 30.06.2015)
Schmidt ist gebürtiger Saarländer und begann seine Karriere beim SV Webenheim. Über Einöd-Ingweiler und die Jugend von Palatia Limbach kam Schmidt 2006 als 13-Jähriger zum FCS und durchlief die Jugend der Blauschwarzen bis zu seinem ersten B-Jugendjahr. In dieser Spielzeit war Schmidt trotz jüngerem Jahrgang Bestandteil der B-Jugend-Bundesliga Mannschaft der FCS und kam dort als Ergänzungsspieler zu elf Einsätzen und einigen Einsätzen in der U16-Regionalligamannschaft. Bei seinen elf Bundesligaeinsätzen kam Schmidt in acht Spielen als Joker und erzielte als Joker seine beiden Saisontore. Schmidt war damit einer von wenigen Spielern des jüngeren Jahrgangs beim FCS und konnte zudem mit guten Leistungen in der Regionalliga überzeugen. Der FCS stieg in die Regionalliga ab und Schmidt wagte den Sprung und wechselte ins Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart. In der Saison 2009/10 profitierte Schmidt auch sichtlich von dem Wechsel. Nach einem wechselhaften Beginn zwischen Startelf und Joker setzte Schmidt sich als Stammspieler durch. Bei seinen 25 Einsätze in der Bundesliga (19x Startelf) erzielte Schmidt starke 23 Saisontore. Der damals 16-Jährige Schmidt war damit auch der Torschützenkönig der Bundesliga Süd/Südwest und führte seine Mannschaft auf den zweiten Tabellenplatz und der Qualifikation zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft. In der Endrunde stand Schmidt in beiden Spielen in der Startelf, ein Tor gelang ihm beim Ausscheiden gegen Bayer Leverkusen jedoch nicht. Nach dieser erfolgreichen Saison rückte Schmidt in die U19 der Stuttgarter auf. Dort kam der Angreifer zwar "nur" auf 15 Saisoneinsätze, er fehlte jedoch auch in zwei Phasen verletzungsbedingt. Wenn Schmidt fit war spielte er zumeist in der Startelf, war jedoch erste Auswechseloption und kam bis zum Saisonende als jüngerer Jahrgang auf vier Saisontore. Die Stuttgarter beendeten die Spielzeit auf Platz 4, im Jugendvereinspokal spielte Schmidt eine Halbzeit in Gladbach (3:0 Niederlage). Schmidt wurde in dieser Saison zudem viermal zur deutschen U18-Nationalmannschaft berufen und stand dort bei acht Länderspielen im Kader und kam sechsmal zum Einsatz (zumeist als Joker, nie mehr als 45 Minuten). In seiner zweiten U19-Saison kam Schmidt zu Beginn nicht zum Einsatz, eventuell war Schmidt von August bis Anfang November verletzt. Im Anschluss an diese Phase war Schmidt wieder Stammspieler und kam zu 15 Einsätzen (13x Startelf) und erzielte fünf Tore und drei Vorlagen. Schmidt absolvierte zudem eine Halbzeit bei Länderspiel der U19 in Estland (3:0), erzielte jedoch keinen Treffer. Nach dem Ende seiner Jugendzeit wechselte Schmidt zur U23 von Schalke ok und kam dort bis Anfang März zu keinen Einsätzen, eventuell war er also erneut länger Verletzt aber es lässt ich nicht genau ausmachen. In der Restsaison kam Schmidt noch zu seinem ersten sechs Aktivenspielen in der Regionalliga, wurde 5x eingewechselt und verpasste seinen ersten Aktiventreffer. Am 11.Mai 2013 stand Schmidt bei Gladbach 09 erstmalig in der Startelf der Schalker U23. Insgesamt kam er aber in der Rückrunde nicht über den Status des Ergänzungsspielers heraus und saß häufig auch über die komplette Spielzeit auf der Bank. Seine zweite Saison bei S04 lief geringfügig besser, der 20-Jährige kam in der Hinrunde zu elf Einsätzen (5x Startelf). Die Rolle des Ergänzungsspielers und Jokers konnte er demnach nicht ablegen. Der Angreifer erzielte jedoch seine ersten beiden Tore in der Regionalliga, so traf er in Bochum und gegen Düsseldorf. Da der Weg zur Profimannschaft nach den letzten beiden Jahren nicht in Aussicht liegt ist es keine Überraschung das Schalke den jungen Stürmer ziehen lässt. Die Erwartungen die man auf Schalke sicher in ihn gesetzt hatte konnte er nicht wirklich erfüllen und auch für den Spieler selbst ist ein Wechsel sicherlich nicht die schlechteste Option.

Patrick Schmidt kann auf 66 Einsätze in den Jugendbundesligen zurückblicken und erzielte dabei 34 Tore für den FCS und für den VfB Stuttgart. Dazu kommen zwei Endrundenspiele um die deutsche Meisterschaft, zwei Jugend-Vereinspokalspiele und sieben U-Nationalmannschaft Länderspiele. Im Aktivenbereich kann er bisher auf 17 Spiele (2 Tore) in der Regionalliga West zurückblicken. Schmidt ist ein Mittelstürmer und hat dort bei seinen bisherigen Stationen auch gespielt. Weitere Positionen waren nicht zu ermitteln.

Willkommen zurück in Saarbrücken

Kaderplanung:
Der FCS hat wie erwartet und angekündigt noch einmal auf dem Transfermarkt nachgelegt und einen weiteren Spieler verpflichtet. Die zusätzliche Verpflichtung eines weiteren Stürmers wirft jedoch einige Fragen auf. Nach der Verpflichtung von Patrick Schmidt stehen nun vorerst sechs Stürmer im Kader. Egal ob Sasic ein System mit einer oder zwei Spitzen favorisiert, dem FCS stehen schlicht zu viele Stürmer zur Verfügung. Fünf Stürmer waren bereits zuviel, wenn unter dem Gesichtspunkt der Verletzungsanfälligkeit vielleicht auch noch vertretbar, die zusätzliche Verpflichtung eines Stürmer bestätigt jedoch die Medien die Stürmer der Blauschwarzen mit anderen Vereinen in Verbindung bringen. Mit der Verpflichtung von Schmidt ist klar, dass mindestens ein, eher sogar zwei Stürmer ihre Kaderplätze räumen müssen. Es dürfte keine Überraschung sein, dass dann Thomas Rathgeber und Maurice Deville in den Fokus rücken wenn man betrachtet das Ziemer Stürmer Nr.1 ist und Reisinger und Plut erst von Sasic verpflichtet wurde. Rathgeber wird in den Medien mit Jena in Verbindung gebracht, Deville mit seinem Ex-Klub Elversberg. Ein Abgang von Rathgeber wäre für mich nicht zwingend schmerzhaft. Es hat definitiv seine Tore gemacht und hat vor dem Tor auch definitiv seine Qualitäten, er hat sich aber bei weitem nicht als der Stürmer herausgestellt den man beim FCS benötigt und eine großartige Veränderung ist hier auch nach dem Umbruch nicht zu erwarten. Mit Reisinger ist ja auch schon länger ein Ersatz da der zumindest vielversprechend ist. Der wahrscheinliche Tausch Deville - Schmidt ist für mich schon deutlich schwieriger nachzuvollziehen. Ob es zwingend nötig ist auch den vermeintlichen vierten Stürmer, also das "Talent", auszutauschen sei mal dahingestellt. Und zwar ohne Schmidt bewerten zu wollen, es geht schlicht um die Notwendigkeit. Die Gefahr den Umbruch damit zu groß werden zu lassen erscheint doch als Gegeben. Ob man Qualitativ einen Gewinn verzeichnen kann wird man sehen müssen wenn man Schmidt in den nächsten Wochen sieht. Die Chance dazu wird er sicher erhalten und es ist zu wünschen das Schmidt bei uns aufblüht. Ich halte die Verpflichtung eines weiteren Stürmers aber nach wie vor nicht als notwendig. Gerade da durch die jetzt wohl sicheren Abgänge von Rathgeber und Deville der Kader nicht größer wird und Sasic ja bereits vor einigen Tagen durchblicken ließ wie dünn der Kader - trotz Umbruch - doch sei. Das ist de Fakto auch so, keine Frage. Aber gegen dieses Problem muss auch vorgegangen werden und das lässt sich nicht bewerkstelligen indem ich immer weiter Spieler aussortiere wenn ich neue Spieler habe. Langsam wäre es an der Zeit das Sasic seinen Grundstock an Spielern hat und bei Bedarf noch mit dem ein oder anderen Spieler ergänzt.

Viel wichtiger als ein Tausch im Sturm sind nämlich nach wie vor die Planstellen in Abwehr und Mittelfeld. Hier fehlt uns - unter der Prämisse das Kohler und Ishihara wie in den Tests im Mittelfeld zu sehen sind - noch ein Außenverteidiger. Würde Marque wegen der Doping-Geschichte längerfristig gesperrt werden würde auch noch mal eine unbeabsichtigte Baustelle in der Innenverteidigung frei werden und auch im Mittelfeld kann man noch Bedarf sehen. Im offensiven Mittelfeld ist noch eine Position frei. Hier sollte nach Möglichkeit noch mal nachgelegt werden um Qualität und Quantität zu steigern. Eine mögliche Schäfer-Ausleihe müsste aber nicht zwingend einen weiteren Spieler zur Folge haben, hat man doch im Sturm die ein oder andere Alternative die auch im Mittelfeld spielen kann und hat Schäfer bisher auch nicht die große Rolle gespielt. Man muss aber natürlich darauf achten den Kader nicht zu klein werden zu lassen und dann trotz aller Neuzugänge personelle Probleme zu bekommen. Die Gefahr besteht momentan. Im defensiven Mittelfeld dagegen wird man wohl keinen Neuzugang mehr benötigen, sowohl Humbert als auch Zeitz sollten bis Elversberg wieder fit sein und den Kader wegen kurzfristigen Ausfällen zu überblähen kann nicht Sinn der Sache sein. Der Kader muss darauf ausgelegt sein solche Ausfälle auch kompensieren zu können und mit Fischer oder Korte stehen ja auch weitere Alternativen zur Verfügung. Die Zeit läuft gegen uns, in einer Woche steht das erste Pflichtspiel an. Sasic muss nach Möglichkeit langsam zum Ende seiner Planungen kommen und "seinen" Kader vervollständigen. So langsam kommt man aber in Sachen Neuzugängen auch ans Ende. Zwei neue Spieler könnten es noch werden und mit dann zehn Neuzugängen und insgesamt einem gewaltigen Kaderumbruch muss der Klassenerhalt möglich sein. Der Kader würde im diesem Fall, trotz wahrscheinlicher Abgänge und aufgrund der Rückkehrer, ausreichend besetzt sein. Die Qualität wird man dann in den kommenden Wochen unter Beweis stellen müssen. Anders als vor wenigen Wochen besteht nun aber wieder eine richtige Chance und berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt.