Saisonvorbereitung 2013/14

Datum: 30.Juni, 16:00 Uhr
Spielort: Kieselhumes (Rasen)

System: 4-1-3-2

Aufstellung 1.HZ:
---------------------Müller------------------
Falkenberg--Lerandy--Fischer--Knipping
---------------------Kruse----------------
Korte--------------Kreuels--------Schäfer
--------------Ziemer---Deville---------

System: 4-4-2

Aufstellung 2.HZ
--------------------Müller------------
Stegerer--Lerandy--Pellowski--Kern
---------------Maek----Eggert---------
Göcer---------------------------Schäfer
--------------Deville-----Ziemer---------

Wechsel:
Rathgeber für Ziemer (61.)
Schneider für Schäfer (61.)

Nicht eingesetzte Spieler:
Markus Hayer (Kreuzbandriss)
Andreas Glockner (Mittelfußbruch)
Christian Eggert (Zerrung, geschont)
Timo Ochs (Bank)

Tore:
0:1 Deville (10.)
0:2 Rathgeber (74.)
0:3 Rathgeber (87.)

Analyse:
Der Test heute bei Saar 05, weniger ein Test für taktische Elemente denn für den unbedingten Willen der einzelnen Spieler. Nach 11 Trainingseinheiten seit Donnerstag agierten die FC-Spieler am Limit, was sich über große Strecken auch in der Leistung widerspiegelte. Man tat sich sehr schwer, Saar hatte einige Chancen und es gab viel Optimierungsbedarf zu sehen, aber eben unter der Prämisse das die Spieler körperlich am Ende waren, da bleibt die große Frage für den Trainer: "Wer ist heute über seine Grenze hinaus gegangen", "Wer hat seinen Schweinehund besiegt" etc. Aber der körperliche Zustand war deutlich zu spüren.

Was nimmt man aus einem solchen Spiel nun taktisch mit? Zu erst einmal das nominelle 4-1-3-2 in der 1.Halbzeit. Im Spiel gegen den Ball waren wir in einem 4-1-4-1 System, Deville als hängende Spitze ließ sich bis in die Reihe der Offensiven Mittelfeldspieler zurückfallen und man versuchte somit den Raum eng zu machen und mit zwei Viererketten und Kruse dazwischen kompakt zu stehen. Dies misslang in der Regel, weil wir nicht flüssig zwischen der Offensiven Variante (siehe gleich) und der Defensive Variante wechseln konnten und vor allem weil die nötige Laufarbeit nicht vollbracht wurde. So blieben nicht selten mehrere Spieler nach einem Angriff stehen und brachten so die defensive Ordnung aus der Reihe. Ist aufgrund der konditionellen Phase eine nachvollziehbare Situation und von daher will ich da mal abwarten wie sich die Situation gestaltet wenn die Konditionsphase vorbei ist. Viel Interessanter fand ich jedoch den Offensiven Ansatz. Aus dem Standard 4-1-3-2 wurde dann ein verdammt Offensives 3-5-2-System mit hohen Außen und einer "Lücke" im Zentrum. Kruse fiel im Offensivspiel zurück auf eine Höhe mit Lerandy und Fischer, dafür schoben die defensiven Außenbahnen Knipping und Falkenberg extrem weit auf und stellten mit Korte und Schäfer schon fast ein 3-3-4 auf. Taktisch sah das wie folgt aus:

-----------Fischer--Kruse--Lerandy--------
--------------------------------------------
Falkenberg--------------------------Knipping
Korte------------Kreuels------------Schäfer
-----------Ziemer---------Deville-----------

Deville rückte fest als zweite Spitze auf und der FC zeigte viel Risiko aber (zumindest wenn die Pässe sicherer gekommen wären, es waren viele Konzentrationsfehler (= Kraftfehler) im Spielaufbau dabei) hatte dadurch auch immer wieder die Chance großes Übergewicht auf einer Seite zu kreiiren. Kreuels und Ziemer/Deville schoben dabei ebenfalls auf die Ballseite und sorgten regelmäßig für Überzahl oder die Möglichkeit zum schnellen Seitenwechsel die der mitaufgerückte Kruse 2x glänzend nutzte. Die Rollen von Kruse und Kreuels waren in diesem System auffällig. Kruse war zwischen den Innenverteidiger der Spieler der den Spielaufbau und den Angriff übernahm und den Takt angab. Kruse als IV und nicht Kreuels als 10-er war der Spielmacher beim FC. Kreuels war die Verbindung zwischen dem defensiven und offensiven Teil der Mannschaft. Er begab sich auf die ballnahe Seite um für Überzahl zu sorgen und ließ sich bisweilen fallen um das große Loch im Zentrum auszufüllen. Glänzend konnte er in diesem System sicher nicht. Die vier Außenspieler kamen zu selten zur geltung sollten sie doch von Plan her DER Motor der Mannschaft sein. Eine der wenigen gut genutzten Überzahlsituationen führte auch direkt zum 1:0 durch Deville. Insgesamt aber ein System das für den Ligabetrieb im Normalfall deutlich zu Offensiv sein dürfte oder es muss eine enorm hohe Laufleistung gezeigt werden -> auf Dauer kaum zu bewerkstilligen, insbesondere für die vier Außenspieler.

Und es fehlte im Offensivspiel das Tempo, Lerandy und Fischer haben das Spiel zu oft verschleppt, gute Tempopässe verpasst oder die Laufwege der Offensivspieler haben schlicht nicht gestimmt. Der einzige (respektive nur zum Teil vorhandene) Sechser konnte nicht kompensiert werden. Die so wichtige Dreiecksbildung kam im Zentrum praktisch nicht mehr zum Zuge und ließ viele Räume und Passwege offen.

Zweite Halbzeit und das Spiel im 4-4-2 mit Doppelsechs beruhigte die taktischen Probleme, die Grundlegende Kompaktheit war dann vorhanden wenn sie auch viel zu oft gesprengt worden. Die weiterhin extrem hohen Außenbahnen rissen auch in Hälfte 2 immer wieder Lücken. Ehrmann und Maek fehlte sichtlich der 10-er vor ihnen (Deville ließ sich immer seltener zurückfallen) und mit Unterzahl im Zentrum verteidigt es sich schlecht. Dazu kommt schlechter Stellungsspiel und zu große Abstände (neben den taktischen Fehler natürlich heute auch eine Kraftfrage) und daraus resultieren dann 2,3 große Chancen für Saar und die eigentlich Notbremse von Maek. Offensiv tat man sich durchgängig schwer gegen die tief und gut stehenden 05-er. Viel zu oft agierte man zu klein oder zu überhastet, in Hälfte 1 wurde zu lange gewartet um die Bälle zu spielen, in der 2.Halbzeit wurde praktisch immer der erste Ball gespielt, unabhängig davon wie groß das Risiko war. Dazu wollten sowohl Schneider als auch Göcer und später auch Deville wollten mit dem Kopf durch die Wand und rannten sich dann fest. Erfrischend dagegen die Übersicht eines Ehrmanns der die nötigen Bälle spielte. Kern auch, vom Auge her war das richtig gut und er sah die starken Pässe konnte sich jedoch nur selten spielen. Das zweite Tor resultierte aus einem TW-Fehler, das 3:0 war dann wie auch das 1:0 gut erspielt. Die Phase der taktischen Arbeit kommt jetzt langsam, dazu wird man irgendwann weniger an der Kondition arbeiten und erst dann sieht man wo wirklich die Probleme liegen. Und bevor jemand meint heute wäre alles schlecht gewesen: Nein natürlich nicht, es gab einige gute Momente in taktischer und spielerischer Hinsicht aber bei Testspielen sollte man eher auf die negativen Punkte achten.

Insgesamt ein richtig guter Test gegen einen ordentlichen Gegner der uns im Anbetracht der körperlichen Phase auch gefordert hat. Nur ein bisschen viel Ehrzeig hatten sie, den Begriff vom Testspiel hatten sie nicht verinnerlicht. Zum Glück hat sich wohl keiner verletzt. Jetzt mal schauen wie man sich gegen den FSV Frankfurt (Donnerstag) und Neunkirchen (Samstag) anstellt.

Ein paar Worte noch zu dem ein oder anderen Neuzugang:

Kim Falkenberg:
Fußballerisch gut, auch mit Offensivdrang. Blieb heute öfter vorne stehen was er sich im Ligaalltag nicht wird leisten können. Zu viel mit dem Blick auf dem Ball und verpasste so gute Zuspiele bzw. blieb unnötig an Gegenspielern hängen. Mit einer starken Vor- Vorbereitung beim 1:0 als er seine Technik mal aufblitzen ließ und zudem auch mal Übersicht beweisen konnte und Korte in Szene setzte der anschließend Deville bediente.

Nils Fischer
Offensiv fast keine Beteiligung, die überließ er komplett Kruse. Aber mit einer klasse Chance per Kopf. Defensiv dagegen bereits jetzt der "Chef" auf dem Platz. Ordnete, Dirigierte und rettete 2x in höchster Not. Bei diesem Spiel sicher in der Innenverteidigung gesetzt und mit besten Chancen auf den Posten des "Abwehrchefs". Ich bin gespannt gegen stärkere Gegner und wenn unsere Mannschaft das umsetzt was sie soll. Der Eindruck ist aber absolut positiv.

Raffael Korte
Toller Fußballer. Bringt Technisch praktisch alles mit, ist wuselig und kann auch mal 2,3 Gegenspieler stehen lassen. Muss sich früher vom Ball trennen und die leichten Ballverluste vermeiden. Wenn es in Hälfte 1 gefährlich wurde (Fischer-Kopfball, Ziemer) dann jedoch praktisch immer über seine Seite und mit ihm als Hauptakteur. Weiß zu gefallen. Bereitete auch das 1:0 vor.

Maurice Deville
Zeigte beim 1:0 Stürmerqualitäten und stand dort wo ein Stürmer stehen muss. Nutzte nach einem TW-Fehler die Chance und bereitete das 2:0 vor. Holte viele Köpfbälle und zeigte sich trotz einiger Umstimmigkeiten ganz ordentlich im Zusammenspiel mit Ziemer. Lief sich aber zu oft fest.

Thomas Rathgeber
Halbe Stunde gespielt heute und ich mag ihn und seine Spielweise einfach. Lässt sich häufiger fallen, holt sich im MIttelfeld die Bälle und kann diese dann auch verteilen. Seine Aktionen wirken zwar slaksig aufgrund der Körpergröße, bei ihm hat aber alles Hand und Fuß. Beim 2:0 ohne Probleme, auch beim 3:0 routiniert. Er erhöht die Flexibilität im Sturm definitiv.

Langsam dürfte der FC dann mal die letzten Testspiele bekannt geben, egal ob es nun gegen den OFC geht oder gegen andere Mannschaften.

Die Bild legt heute das Testspiel gegen den OFC auf den 9.Juli fest, als direkter Ersatz für das ausgefallene Waldhof-Spiel. Morgen spielt der FC in Bad Kreuznach gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt.

FCS vs OFC soll wohl kommenden Dienstag in Neunkirchen ausgetragen werden und zugleich auch die letzte Generalprobe vor dem Ligastart 1 1/2 Wochen später sein.

1. FCS gegen Kickers im Ellenfeld

Zitat

Am kommenden Dienstag, 9. Juli 2013, testet der 1. FC Saarbrücken im Neunkircher Ellenfeldstadion gegen die Kickers aus Offenbach – Anstoßzeit wird noch geklärt. Da der Ludwigspark in der Landeshauptstadt derzeit noch gesperrt ist, wurde die interessante Partie nach Absprache zwischen den Verantwortlichen des 1. FCS sowie der Borussia ins altehrwürdige Ellenfeldstadion verlegt.