24. Spieltag, 1. FC Saarbrücken - FC Nöttingen 1:0 (0:0)

Datum: Freitag, 20.März
Anstoß: 19:00 Uhr
Spielort: Ludwigspark
Zuschauer: 3.146 Zuschauer (0 Gäste)

Tore
1:0 Felix Luz (87./HE)

Gelbe Karten
Rohracker - Bilger, Dobros, Schmidt, Fuchs

System: 4-4-2

Aufstellung
--------------Hohs------------
Mendy--Chrappan--Hahn--Chaftar
--------Fießer--Döringer------
Rohracker---------------Sökler
-----------Luz--Taylor--------

Bank
David Salfeld (ETW)
Hassan Amin
Marco Meyerhöfer
André Mandt
Christian Sauter
Dennis Wegner
Marius Willsch

Fehlende Spieler
Julian Wamsbach (gesperrt)
Timo Kunert (individuelles Training)
Max Rupp (Muskelfaserriss)
Lukas Kiefer (Viruserkrankung)
Steffen Schäfer (nicht im Kader)
Patrick Zoundi (nicht im Kader)
Rufat Dadashov (nicht im Kader)

Wechsel
Dennis Wegner für Jan Fießer (63.)
Marius Willsch für Dominik Rohracker (71.)
Christian Sauter für Matthew Taylor (90.)

Lage vor dem Spiel
Am Freitag Abend stand für den FCS das zweite Heimspiel des Jahres 2015 an. Mit dem FC Nöttingen kam ein Aufsteiger in den Ludwigspark der in den letzten Wochen durchaus für Furore sorgen konnte und in den letzten fünf Spielen sogar die stärkste Mannschaft der Liga stellte. Trotzdem galt gegen den Tabellenzwölften nur ein Sieg als zufriedenstellendes Ergebnis und der FCS ging auch als klarer Favorit ins Spiel. Im Vergleich zum Spiel in Zweibrücken veränderte sich auch das Gesicht der Aufstellung und der Zusammensetzung des Kaders. Nicht zur Verfügung standen so wie zuletzt Timo Kunert (Trainungsrückstand), Max Rupp (Muskelfaserriss) und Lukas Kiefer (Viruserkrankung). Dafür kehrte ein wenig überraschend Kapitän Jan Fießer in den Kader zurück. Fießer konnte nach seiner Verletzung nur wenige Einheiten mit der Mannschaft absolvieren. Eine kleinere Überraschung war auch die Nominierung von Hassan Amin in den Kader. Amin stand zum ersten Mal überhaupt bei einem Pflichtspiel der Regionalligamannschaft im Kader. Nach dem der Abwehrspieler die komplette bisherige Saison wegen einer Rückenverletzung nicht zur Verfügung stand konnte er in den letzten Wochen Spielpraxis in der U23 sammeln. Innerhalb der Woche gab es zwar leichte Andeutungen vom Trainer bezüglich einer Nominierung von Amin in den Kader, das es am Ende aber auch tatsächlich der Fall war trotzdem nicht zwingend zu erwarten. Es freut mich aber für den Jungen! Durch die neu in den Kader gekommenen Spieler verpasste auch der ein oder andere Spieler den Sprung in den Kader. Neben Patrick Zoundi, der Mittelfeldspieler wurde wie in den letzten Wochen auch nicht berücksichtigt, traf es auch Angreifer Rufat Dadashov sowie Innenverteidiger Steffen Schäfer. In der ersten Elf nahm Fuat Kilic auch eine Veränderung vor und spielte in einem wieder modifizierten 4-4-2-System mit einer Doppelsechs. Vor Torhüter David Hohs verteidigten wie zuletzt Alexandre Mendy, Peter Chrappan, Alexander Hahn und Mounir Chaftar. Auch der Doppelsechs ergänzte der wieder fitte Jan Fießer Daniel Döringer. Fießer rückte für Dennis Wegner in die erste Elf. Auf dem rechten Flügel begann Rohracker und auf links wurde Sven Sökler eingesetzt. Im Sturm kam erneut das Duo Felix Luz und Matthew Taylor zum Einsatz.

Die Rahmenbedingungen im Ludwigspark waren - zumindest im Vergleich zu den letzten Wochen - vernünftig. Beim Wetter konnte der geneigte FCS-Fan nicht klagen und auch der Rasen präsentierte sich in einem ordentlichen Rahmen ohne im besten Zustand zu sein. Aber im Vergleich mit anderen Plätzen der Liga kann man mit den Bedingungen leben. Von der Kulisse her waren knapp 3.200 Zuschauer im Stadion. Leider hat sich diese Größenordnung etabliert. Wie am Tage vor dem Spiel angekündigt haben die Gruppen der Virage Est jedoch die zuletzt wenig souveräne Art ihres Boykottes zur Seite gelegt und sich auf unbestimmte Zeit für einen Teilboykott entschieden. So war es im E-Block auch am heutigen Abend in den ersten 19 Minuten und drei Sekunden still.

Analyse
Der FCS schlägt den FC Nöttingen nach 90 Minuten mit 1:0. Der Sieg fällt unter die Kategorie Arbeitssieg, ist aber definitiv auch ein verdienter Erfolg. Das Tor des Tages erzielte Felix Luz nach 86 Minuten nach einem doch sehr zweifelhaften Handelfmeter. Von meiner Sicht aus würde ich sagen das aus kurzer Distanz der Kopf getroffen wurde und die Hand nicht im Spiel war. Da muss man auf die TV-Bilder warten. Beschweren tut man sich aber im Falle einer Fehlentscheidung sicher nicht wenn man wie heute begünstigt wird. Über weite Teile der Begegnung zeigte sich der FCS Feldüberlegen und Dominant, tat sich jedoch im letzten Drittel sehr schwer und kam gegen defensiv starke Nöttinger nur zu wenigen Chancen. Die zündende Idee im letzten Spielabschnitt fehlte und machte das Spiel zu einer echten Nervensache. Und die Gäste stellten unter Beweis warum im Vorfeld vor ihnen gewarnt wurde. Im 5-4-1-System mit Tasky als verkappter Libero bauten die Nöttinger praktisch von der ersten Minute ein Bollwerk auf. Dieses Bollwerk funktionierte in den meisten Fällen sehr gut und machte dem FCS das Leben äußerst schwer. Offensiv hatte Nöttingen zwar die zweitbeste Offensive der Liga vorzuweisen, zeigte im Spiel jedoch lange nichts von diesen Qualitäten. Erst Mitte der zweiten Halbzeit und nach dem Führungstreffer kamen die Gäste zu Chancen und aus der Reserve. Bis zum 1:0 zeigten die Blauschwarzen in der Defensive eine souveräne Vorstellung und wussten die meisten Angreiffe bereits im Mittelfeld abzufangen. Gefahr für das Tor von David Hohs war damit nur selten gegeben. Doch die drei Möglichkeiten die Nöttingen im zweiten Abschnitt hatte waren richtig gute Chancen. Inklusive Lattentreffer und Offenbach-Gedächnis-Massenchance. Die Kilic-Elf zeigte sich gerade im ersten Abschnitt auch harmlos. Chancen blieben trotz klarer Überlegenheit zumeist Mangelware. Wir haben es versucht, aber nicht verstanden die Defensive der Gäste zu entzerren. Sie zum laufen zu bringen und für Unordnung zu sorgen. Dafür war unser Spiel zu statisch. Mit Luz und Taylor haben beide Stürmer "gleich" gespielt und Optionen genommen. Dazu fehlte vielleicht auch der klare taktische Plan beziehungsweise es schien so als ob die Vorgaben nicht auf Dauer umgesetzt wurden. Ein großes Manko war das fehlende Tempo in den Aktionen. Zu viel wurde verschleppt, zu selten ging man in die Schnittstelle um für Gefahr zu sorgen. Und wenn man dann mal in der Gefährlichen Zone angelangt war fehlte der Rückraum um die Abpraller zu verwerten. Die beste Chance im ersten Abschnitt hatte noch Dominik Rohracker nach einem krassen Abwehrfehler, doch Rohracker schloss neben das Tor ab.

Die zweite Hälfte war stärker und wir sind auch besser in den Strafraum gekommen aber für die Dominanz die wir ausgestrahlt haben waren es viel zu wenige Torszenen. Wir haben es aber dann deutlich besser verstanden die Räume auf den Außenbahnen zu nutzen, in einer Staffelung zu spielen und insgesamt zuzulegen. Aus dem Spiel heraus kam man trotzdem selten bis zum letzten Pass. Dazu kamen zwar zahlreiche Standardsituationen, die jedoch zumeist auch keinen durchschlagenden Erfolg brachten. Da hatten wir in dieser Saison schon bessere Spiele was Ecken und Freistöße anging. Nach einem Freistoß war der Ball zwar im Netz, der Treffer zielte jedoch wegen Klammern nicht. So wurde es dann von Minute zu Minute schwerer und mehr Geduld war gefordert. Die Gäste zogen sich - wenn auch kaum vorstellbar - weiter in die eigene Hälfte zurück und erinnerten nun endgültig an einem italienischen Catenaccio. Ohne den Elfmeter wäre es wohl auch ein Erfolg geworden. Und das obwohl der erste Wechsel für Schwung sorgte. Wegner kam für Fießer ins Spiel. Beim Kapitän merkte man natürlich an das er noch nicht wieder bei 100% ist. Im 4-1-3-2 ging man die letzte halbe Stunde an. Später kam auch noch Willsch für den engagierten, aber glücklosen Rohracker ins Spiel. Wir hatten im zweiten Abschnitt ganz viele Halbchancen wie beispielsweise der Kopfball von Luz von der Kante des Fünfers. Es waren aber nur wenige gute Torchancen dabei wie als Taylor im Straftraum abzog. Ein klares Manko. Wer so überlegen ist muss die Lücken finden und zu Chancen kommen. Grundsätzlich und bis zur entscheidenden Aktion war die Leistung aber im Vergleich zu den letzten Woche eine deutliche Steigerung. Auch wenn man mit Sicherheit nicht überzeugen konnte und noch viel Luft nach oben hat. Aber es geht nur mit langsamen Schritten und es sind genau diese Spiele die du gewinnen musst wenn du oben dran bleiben willst. Nicht toll, nicht im Hurra-Stil aber doch mit dem entscheidenden Faktor: Den drei Punkten. Diese Stärke hat Kickers Offenbach über die Hinrunde sich bewahrt und hat auf diese Weise ganz viele Punkte geholt und auch wir brauchen solche Punkte. Ein Pflichtsieg ist ein Pflichtsieg. Durch das späte Tor ist natürlich auch Glück dabei aber dies ändert ja nichts am verdienten Dreier. Die Ausbeute stimmt, die Leistung muss in den nächsten Wochen noch nachziehen. Zum Haare raufen waren aber die letzten Minuten. Man hatte das Spiel total im Griff, ging in Führung und dann hatte man im Kopf scheinbar schon gewonnen. Man ließ Nöttingen plötzlich ins Spiel und hatte Defensiv auf einmal Probleme. Zwei große Chancen waren die Folge und da kann man sich dann wegen Unachtsamkeiten noch mal um zwei Pflichtpunkte bringen. Heute ist es zum Glück gut gegangen. In der Tabelle sind wir durch das Unentscheiden von Offenbach und Elversberg auf den zweiten Platz vorgerückt. Wir konnten das direkte Duell nutzen und mit unserem Sieg auf beide Konkurrenten Boden gut machen. Weiter geht es nächste Woche bei der TuS Koblenz! Man muss aber auch Akzeptieren das Nöttingen zwar keinen Namen besitzt, die Mannschaft wie im Hinspiel aber auch eine vernünftige Leistung abgerufen hat und Defensiv eine sehr harte Nuss war.

Eintracht oder zumindest Akzeptanz wäre auch innerhalb der Fanszene wünschenswert. Pfiffe untereinander bringen uns nicht außer weitere Risse in der Fanszene. Man sollte die Meinung des jeweils anderen vielleicht auch einfach mal akzeptieren. Persönlich finde ich es auch nicht toll wenn die Gruppen der VE 20 Minuten schweigen, aber wenn sie es tun ist es ihre Sache. Und heute hat man doch gesehen das auch andere Teile der Zuschauer Support können. Natürlich einen komplett anderen Support als es vielleicht die Ultra-Gruppierungen bevorzugen aber das ist alles andere als schlecht. Und wenn man etwas positives aus einer solchen Situation ziehen kann dann vielleicht das sich auch das restliche Stadion wieder bewusst wird das es eine Stimme hat und den ein oder anderen Schlachtruf anstimmen kann. Hat mir sehr gut gefallen. In Koblenz und gegen Mannheim darf man sich da gerne weiter steigern! Insgesamt war die Stimmung auf einem relativ normalen Niveau für knapp 3.000 Zuschauer. Eine durchschnittliche Leistung. Aber ohne jeden Zweifel ist durchschnittlicher Support besser als kein Support.

Spät, glücklich und verdient

Zitat

Felix Luz ist der Mann des Abends. Durch seinen verwandelten Hand-Elfmeter in der 86. Minute sichert sich der 1. FC Saarbrücken nicht nur drei enorm wichtige Punkte, sondern bleibt im Rennen um die Relegationsplätze.

Felix Luz hält den 1. FC Saarbrücken im Rennen um die Relegationsplätze in der Fußball-Regionalliga. Der Stürmer verwandelte am Freitagabend einen Handelfmeter gegen den FC Nöttingen und sorgte so in der 86. Spielminute für den späten, aber verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg der Saarländer. „Es ist toll, dass es mit dem Sieg doch noch geklappt hat. Es war ein Geduldsspiel“, sagte Felix Luz nach dem späten Sieg. Für alle: Fans, Spieler und FCS-Trainer Fuat Kilic. „Wir waren in der Vergangenheit immer stark, wenn wir zusammengehalten haben“, hatte Kilic in der Pressekonferenz vor dem Spiel gesagt und so um die Unterstützung der Fans geworben.