Am Samstag Nachmittag gastierte der FCS im Moselstadion bei Eintracht Trier. Nach einem Unentschieden in Elversberg und der Niederlage bei Waldhof Mannheim wollte man im dritten Auswärtspitzenspiel in Serie endlich wieder einen Dreier gegen ein Spitzenteam holen und auf diesem Weg auch sehr wichtige Punkte im Kampf um die Relegationsplätze einfahren. Schließlich trennten bis zur heutigen Spiel nur ein Tor die beiden Rivalen in der Tabelle. Abgesehen von der Tabelle kam wie gewohnt auch Brisanz in diesem Südwestderby zwischen dem FCS und der Eintracht. Auf der einen Seite geht es um ein Derby, auf der anderen Seite um das Spiel des Jahres und diese Attribute waren den letzten Vergleichen stets anzumerken. Vor dem Spiel kämpften beide Teams jedoch auch mit personellen Sorgen. Bei den Gastgebern fehlte nicht nur der gesperrte Anton sondern auch der beste Torschütze Gerlinger konnte angeschlagen nur auf der Bank Platz nehmen. Die Rubeck-Elf so mit Umstellungen im 4-4-2-System. Gezwungen zum Umstellen wurde auch FCS-Trainer Falko Götz. Neben den bekannten Ausfällen Sachanenko, Zoundi, Puclin, Wegner und Meyer musste man auch auf Marco Meyerhöfer (Kniereizung) und Matthew Taylor verzichten. Beim Angreifer reichte es am Ende dann doch noch nicht für den Kader. Zusätzlich noch nicht im Kader stand Mounir Chaftar. So sahen die 5.400 Zuschauer im Trier Moselstadion - unter ihnen auch knapp 2.500 Saarbrücker Schlachtenbummler - eine Überraschung von Falko Götz. Vor David Hohs im Tor verteidigten Luksik auf Links sowie Chrappan und Hahn in der Innenverteidigung. Den Ersatz für Meyerhöfer auf der rechten Abwehrseite bildete Kapitän Jan Fießer. Sein Platz im defensiven Mittelfeld an der Seite von Lukas Kiefer wurde von Daniel Döringer übernommen der nach langer Verletzung sein Comeback feiern durfte. Vorne blieb alles wie gegen Hoffenheim. Sökler auf der Zehn wurde von Rohracker auf Links und Mendy auf Rechts unterstützt während Solomon Okoronkwo die Sturmspitze gab. Auf der Bank ebenfalls ein Rückkehrer. André Mandt saß zum ersten Mal nach seiner Verletzung wieder auf der Bank. Hintergrund war dabei sicher auch die U23-Regelung. Der FCS heute auch nach der Niederlage in Mannheim in den weißen Ausweichtrikots.
Los ging es in einem insgesamt furiosen Spiel mit einer leicht verunglückten Choreo auf Heimseite und Derbyhärte. Schon in den ersten Minuten gab es einige härtere Attacken auf beiden Seiten. Von Trier-Seite und einer Rubeck-Mannschaft so erwartet und auch der FCS hielt sich auf dem gleichen Niveau und teilte gut aus. Der Spielfluss konnte so nur langsam gefunden werden und es dauerte die ein oder andere Minute bis das Spiel an Fahrt aufnahm. Die Götz-Elf durfte sich einmal mehr über viel Ballbesitz und vermeintliche Spielkontrolle freuen gegen eine Heimmannschaft die den Ball bewusst dem FC überließ und einen klaren Plan offenbarte. Erwartet hohe Lauf- und Kampfbereitschaft in Kombination mit klaren Spiel in die Offensive. Denn während der FC trotz viel Ballbesitz den Weg in den Strafraum nicht fand wusste Trier seine Ballgewinne besser zu nutzen. Überwierigend über die linke Offensive Seite rollte der Express an und brachte Jan Fießer auf der ungewohnten Position mehr als ins Schwitzen. Man hat ganz schnell gesehen das Fießer kein Außenverteidiger ist und mehr als einmal wurde er in der Anfangsphase überlaufen. Fairerweise muss man aber auch erwähnen das dies nicht nur die Schuld von Jan war sondern auch damit zu tun hatte das Mendy seine Rückwärtsbewegung äußerst locker anging. So entstand dann auch die erste Chance des Spiels nach zehn Minuten. Einen schnellen Angriff über die linke Angriffsseite konnte der FCS nicht mal im Ansatz verteidigen und nach einem Querpass muss Koep eigentlich nur einschießen, schafft es jedoch den Ball aus wenigen Metern am Tor vorbei zu schießen. In der Folge bließ Trier dann immer wieder über die linke Angriffsseite zur Attacke und hatte Erfolg bei der Maßnahme. Zunächst einmal jedoch noch die Chance auf der anderen Seite. Der FCS mal nicht nur mit Ballkontrolle, sondern auch mit Zug nach vorne und die Flanke von Mendy verpasste der eingelaufene Rohracker nur knapp freistehend vor dem Tor. 5 Zentimer großer und er köpft den FCS wohl in Führung. Ansonsten ging nach vorne wenig, die Begegnung spielte sich vor allem im Mittelfeld ab und wenn es gefährlich wurde dann war es die Heimmannschaft. Denn nach 25 Minuten übernahmen die Gastgeber mehr und mehr der Spiel und die Initiative. Man lief nun früher an und obwohl der FCS weiterhin mehr Ballbesitz hatte war die Eintracht die stärkere Mannschaft und kontrollierte das Spielgeschehen. Gefühlt hatte wir sicher 70% Ballbesitz aber einen Raumgewinn gab es nur ganz selten. Im Gegenteil. Leichte Ballverluste nach Diagonalbällen war an der Tagesordnung In der Folge gab es auch Chancen für Trier die immer wieder über die Seite von Fießer kamen und einige gute Chancen hatten. Viele Flanken fanden einen Abnehmer, am Ende kam aber entweder ein Fuß oder der glänzend aufgelegte David Hohs in die Quere. In drei, vier Situationen bewahrte er den FCS mit starken Paraden vor dem Rückstand. Mit einem torlosen Remis ging es in die Halbzeit und das war eine der besten Nachrichten für den FC. Man hätte sich überhaupt nicht beschweren dürfen wenn man in Rückstand gelegen hätte. Überraschend das Falko Götz nicht auf die Problematik in der Defensive reagierte und die Position des rechten Verteidigers ersetzte. Ganz klar in diesem Spiel die Schwachstelle und ein Faktor für zunehmende Unsicherheiten im FCS-Spiel.
Ohne Änderungen ging es nach Spielunterbrechung 1 in den zweiten Abschnitt. Zumindest personeller Art. Es schien jedoch als hätte die Pause den FCS wachgerüttelt. Man kam deutlich aggressiver in die zweite Hälfte und spielte erst mal munter nach vorne. Und kam mit mehr Druck auch zu Chancen. Ein Freistoß von Sökler kam perfekt in die Mitte, Chrappan löste sich geschickt vom Gegenspieler und beförderte den Ball auf wenigen Metern neben das Tor. Da kann man auch Treffen. Kurz darauf zeigte Mendy auf Rechts sein gewohntes Tempodribbling, ließ zwei Mann stehen doch sein Pass in die Mitte verpasste Solomon Okoronkwo. Vom Gefühl war der FCS nun da, doch bereits nach fünf Minuten verfiel man wieder in das alte Muster und Trier übernahm wieder die Kontrolle. Und nicht nur die Kontrolle sondern auch die Chancen. Nach einer Ecke verschätze sich David Hohs, der Angreifer war aber ausreichend verwirrt um den Ball vorbei zu köpfen. Eine Minute später die nächste gewaltige Chancen die Hohs in bewährter Manier überzeugen konnte. Trier der Führung nun endgültig ganz nahe und mit Impulsen von der Bank.