Relegationsrückspiel, Würzburger Kickers - 1. FC Saarbrücken 6:5 i.E. (0:1 n.V.)

Blick auf den FCS

personelle Situation
Keine großen Veränderungen im Vergleich zum Mittwoch. Mounir Chaftar, Max Rupp und Lukas Kiefer fehlen dem FCS. Bei Chaftar und Rupp war das Saisonaus nach ihren Verletzungen ja schön länger klar, bei Lukas Kiefer reicht die Zeit und der Heilungsverlauf nicht aus um im letzten Spiel dieser Saison noch mal dabei zu sein. Ein Fragezeichen steht noch hinter Dennis Wegner. Der Mittelfeldspieler wurde im Hinspiel nach knapp 60 Minuten angeschlagen ausgewechselt, nun muss man sehen ob er am Sonntag wieder eingesetzt werden kann. Er wird den Weg nach Bayern am Samstag Morgen aber definitiv mit antreten und dann wird wohl kurzfristig entschieden werden wozu es bei Wegner am Sonntag reicht. Kleine Fragezeichen stehen auch noch hinter Alexandré Mendy und Dominik Rohracker, bei den beiden Spielern sollte es bis Sonntag aber definitiv langen. Der mögliche Pool an Spielern für den Spieltagskader liegt so bei 22 oder 23 Spielern und neben Julian Wamsbach als dritter Torwart würdendrei oder vier Spieler keinen Platz im 18-er Kader finden.

Aufstellung
Es gilt Kontinuität zu wahren. Man hat sich in den letzten Wochen auf ein System fixiert und an diesem Grundgerüst sollte man auch am Sonntag festhalten. Nun wieder einen Wechsel zu einem (nicht funktionierenden) 4-4-2-System zu gehen wäre wohl kaum die richtige Lösung. Wir müssen nur ein Tor aufholen und haben dafür 90 Minuten Zeit. Allerdings könnte die ein oder andere Stellstraube im 4-2-3-1-System gedreht werden. Keine Diskussion gibt es im Tor. Dort wird David Hohs wieder seinen Kasten hüten. Diesen Status hat er sich in der Saison gegenüber David Salfeld erarbeitet. Links hinten ist Marco Meyerhöfer gesetzt. Der Junge hat sich seinen Stammplatz mehr als verdient, wird seinen Weg in den nächsten Jahren mit Sicherheit gehen und hat auch am Mittwoch sehr stark gespielt. Da bleibt für Hassan Amin nur die Rolle des Back-Ups. Auch im Zentrum ist keine Veränderung zu erwarten. Alexander Hahn ist mit seiner Stärke im Defensivspiel kaum zu ersetzen, er muss lediglich schauen das in den Spielaufbau mehr Variation kommt. Es ist richtig ihm den Spielaufbau zu überlassen, aber das sture lange Bälle kloppen wie in den letzten 30 Minuten am Mittwoch ist nicht das Rezept das es gegen Herzig und Schoppelhopper in der Innenverteidigung sowie Billick im Zentrum zu wählen gilt. Mehr Variation, einen größeren geordneten Spielaufbau über die Außen einleiten und dann sporadisch den ein oder anderen langen Ball mit einbinden muss die Devise sein. Sein Partner wird Abwehrchef Peter Chrappan sein. Chrappan hat Bieber im Hinspiel praktisch komplett abgemeldet und eine ähnliche Rolle dürfte auch am Sonntag auf Peter zukommen. Eine Option ist Steffen Schäfer oder Daniel Döringer. Als rechter Verteidiger dürfte Alexandré Mendy auflaufen. Mendy hat sich mittlerweile auf dieser Position festgespielt. Auch Mittwoch war er wieder einer der stärksten Spieler und wie er Shapourzadeh über weite Strecken im Griff hatte war beeindruckend. Es ist natürlich immer auch eine Option Mendy ins rechte Mittelfeld zu ziehen denn dort kommen natürlich seine Offensiven Qualitäten besser zu Geltung. Als Außenverteidiger ist der Weg immer extrem weit. Dann würde wohl Timo Kunert diese Rolle einnehmen (oder Meyerhöfer rückt nach rechts und Amin beginnt links), allerdings dürfte eine große Chance bestehen das Mendy wieder als rechter Verteidiger beginnt. Im defensiven Mittelfeld dürfte eine Änderung zu erwarten sein. Zumindest sofern Jan Fießer wieder komplett fit wäre. Dann würde der Mannschaftskapitän wohl relativ sicher wieder in die erste Elf rutschen und dort Christian Sauter ersetzen. Die zweite Position auf der Sechs wird relativ sicher Daniel Döringer einnehmen. Döringer hat auch am Mittwoch gezeigt welch ein Fixpunkt er innerhalb dieser Mannschaft ist und die defensive Stabilität die Döringer mitbringt ist für die Truppe unverzichtbar. Ein ähnlicher Fixpunkt im offensiven Mittelfeld ist auch Sven Sökler. Seine Qualitäten kann man nicht eins zu eins ersetzen. Es gilt dem Zehner zu vertrauen und vor allem das Spiel besser auf ihn zu zuschneiden. Und dies bedeutet in erster Linie ihm in den Fuß zu spielen. Mit langen Bällen kann der kleine Sökler nichts anfangen und dann ist er auch komplett fehl am Platz. Er muss die Bälle in den Halbräumen bekommen und dann braucht er auch wieder die Anspielstationen um Ideen umsetzen zu können. In der ersten Halbzeit hat man einige Ansätzen gesehen wie dieses Spiel funktionieren kann. Auf dem rechten Flügel stellt sich in erster Linie die Frage ob Mendy nach vorne gezogen wird oder nicht. Wenn dann wird Mendy auch als rechter Mittelfeldspieler in der ersten Elf stehen. Sollte dies nicht der Fall sein kämpfen mit Dominik Rohracker und Marius Willsch zwei Spieler um diese Position. Beide Akteure zeigen Licht und Schatten. Gerade bei Rohracker ist dies auffällig. Er probiert viel, er läuft viel, er macht viel. Aber so recht gelingen will ihm im FCS-Dress noch nicht allzu viel. Die Qualitäten besitzt Rohracker. Willsch ist da im Endeffekt der konstantere Spieler und könnte so auch weiter die Nase vorn haben. Auf der linken Seite wird - wenn die Zeit ausreicht - natürlich wieder Wegner beginnen. Seine Auswechslung im Hinspiel war auch der Bruch im FCS-Spiel. Seine Dynamik und sein Willen sind in Einzelaktionen immer eine Waffe. Sollte es bei Wegner nicht reichen dürfte Rohracker seine Rolle einnehmen respektive ist auch Willsch eine Option. Je nachdem wer im rechten Mittelfeld startet. Im Angriff ist im Normalfall Matthew Taylor gesetzt. Und auch am Mittwoch hat Taylor keine schlechte Figur gemacht. Gerade in der ersten Hälfte konnte er sogar positive Akzente setzen. Allerdings ist Taylor bei hohen Bällen auf verlorerem Posten. Ähnlich wie bei Sökler auch muss man Matthew mit flachen Bällen anspielen. Gegen die hochgewachsene Würzburger Defensive kommt er nicht an. Mit einer angepassten Spielweise werden auch Taylor´s Stärken besser zur Geltung kommen. Luz konnte zudem nach seinen Einwechslungen keine Akzente setzen warum man etwas an der Reihenfolge ändern sollte. Wenig Arbeit für die Mannschaft, viele gewonnene Zweikämpfe und zumeist nur durch Foulspiele und Reklamieren auffällig. Einzig wenn man seine Spielweise nicht anpasst und wie in der letzten halben Stunde mit langen Bällen und einer Jagd auf die zweiten Bälle gehen möchte ist Luz definitiv eine ernsthafte Option. Denn im Luftkampf kann er sicher mehr Akzente als Taylor setzen.

Schema
-------------------Hohs-------------------
Mendy--Chrappan--Hahn--Meyerhöfer
----------Döringer--Fießer---------------
Willsch----------Sökler--------Wegner--
------------------Taylor-------------------

Bank
David Salfeld
Timo Kunert
Steffen Schäfer
Christian Sauter
Dominik Rohracker
Rufat Dadashov
Felix Luz

Nicht im Kader
André Mandt
Hassan Amin
Patrick Zoundi
Dominik Altmeier

Ausblicke
Die Ausgangslage spricht natürlich klar gegen den FCS. Eine 0:1-Heimniederlage ist ohne jeden Zweifel eine große Hypothek. Und entsprechen geht man am Sonntag auch als Außenseiter ins Spiel. Es ist äußerst schade wenn du in einem insgesamt ausgeglichenen Spiel als Verlierer vom Platz geht. In diesen Spielen entscheiden jedoch Kleinigkeiten und eben dieses Merkmal hat man am Mittwoch gesehen. Trotz der Ausgangslage muss aber auch klar festhalten. Es ist noch überhaupt nichts verloren. Man hat die "erste Halbzeit" verloren, man geht mit einem Rückstand in die "zweite Halbzeit" aber es ist nur ein Tor. Und man hat 90 Minuten Zeit dieses Tor zu egalisieren. Entsprechend kontrolliert muss man auch ins Spiel gehen. Wenn es lange Zeit 0:0 stehen sollte kann man nach und nach immer noch mehr ins Risiko gehen aber zunächst einmal gilt es eine gelungene Balance zu erstellen. Wir müssen nicht von Beginn an so Offensiv auftreten das wir in Konter laufen. Wir müssen es hinbekommen diese Kleinigkeiten - die am Mittwoch das Spiel für Würzburg entschieden haben - auf unsere Seite zu bringen. Sprich insgesamt mehr Agressivität im Spiel nach vorne, mehr Vertrauen in die eigenen fußballerischen Stärken und in der Folge auch mehr Kombinationsspiel. Wir haben in den ersten 60 Minuten gesehen das sich mit flachen Spiel auf den Außen oder den Halbpositionen Chancen ergeben, das man dann den Weg in den Strafraum finden kann. Dies muss das Ziel sein. Bei eigenem Ballbesitz klarer und strukturierter nach vorne zu spielen, mit mehr Ruhe in die Aktionen gehen und natürlich muss man auch seine Chancen nutzen. Man kriegt keine acht oder neun glasklaren Chancen. Man kriegt vielleicht zwei solcher Chancen und da musst du deine Treffer erzielen. Willsch im Hinspiel ist ein solcher Fall. Auf der anderen Seiten muss die Defensive Leistung stimmen. Die leichten Fehler wie vor dem 0:1 dürfen nicht passieren. Wir laden da den Gegner ein und kommen so auf die Verliererstraßen.

Trotz des Europapokal-Modus in den Aufstiegsspielen muss der FCS nicht allzu rechnen vor dem Rückspiel. Bei jedem Unentschieden oder jeder Niederlage steigt der FCS nicht in die 3.Liga auf. Mit einem 1:0-Auswärtssieg nach 90 Minuten würde es in die Verlängerung gehen und dank der Auswärtstorregel wäre der FCS bei jedem anderen Auswärtssieg nach 90 (oder 120) Minuten in der 3.Liga. Die Rechnung ist also klar: Auswärtssieg! Und im Endeffekt sollte man es auch so sehen das man auch bei einem positiveren Ergebnis aus FCS-Sicht nach Würzburger gefahren wäre um ein Auswärtstor zu erzielen und den Auswärtssieg zu landen.

Viel Wichtiger als die taktische Ausrichtung und die personelle Aufstellung ist jedoch der Kopf. Die Mannschaft scheint gefestigt zu sein und nach dem Mittwoch war man zurecht sehr enttäuscht. Dieses Gefühl wird wohl auch am Donnerstag noch innerhalb der Mannschaft vorgeherrscht haben. Ab Freitag jedoch muss die Erkenntnis gereift sein das noch überhaupt nichts verloren ist, dass der Aufstieg weiter in Reichweite ist und das wir diesen Aufstieg am Sonntag erreichen. Diesen Willen das Spiel noch zu drehen muss man dann auch auf dem Platz sehen. In diesen 90 (oder 120) Minuten muss man sich auf dem Feld zerreisen. Es ist nach wie vor eine riesige Chance. Man darf da auch gerne mit Wut im Bauch in das Spiel zu gehen. Das nicht gegebene 1:1 in der letzten Minuten da darf gerne auch noch eine Rolle spielen. So als letztes Tüpfelchen bei der Motivation. Die Reaktion der Mannschaft war nach dem Spiel gut. Als Kreis eingeschworen für die letzte Schlacht am Sonntag. Und auch von den Rängen kam eine gute Reaktion. Als Einheit gilt es das Ding zu drehen. Dafür ist der Glaube an den Aufstieg entscheidend. Ironischerweise bin ich nach dem Hinspiel viel überzeugter davon das wir aufsteigen als es vor dem Hinspiel der Fall war. Und Jammern und Lamentieren kann man nach Sonntag im Falle des Scheiterns noch mehr als genug. Jetzt gilt es noch mal alles für das große Ziel zu geben. Die Mannschaft auf dem Platz, die 1.300 (oder wie viele auch immer noch zusätzlich Karten für die Heimbereiche haben) FCS-Anhänger im Stadion und auch all jene die leider keine Karten bekommen haben. Ab 10:00 Uhr gibt es einen Marsch in Würzburg, ab 14:00 Uhr geht es im Stadion rund. Ob Karten oder keine Karten. Auf nach Würzburg und für die nötige Rückdeckung sorgen! Insbesondere im Stadion alle Eigeninteressen hinten anstellen und für eine Blauschwarze Wand sorgen! Support bis zum Ende! Und bitte daran denken. Entweder im Mottoshirt (ausverkauft) oder in Blau nach Würzburg!

Einen Tipp gebe ich diesmal nicht ab. Nur soviel: Ma pagge´s!!!!