Wenn Fans die eigenen Fans auspfeifen, dann muss gefragt werden, warum dies geschieht, denn das ist selbst für unseren FCS einzigartig.
So geschehen im Spiel gegen den SC Freiburg II. Der Ablauf war folgender: Zuerst streikt der Block seine "üblichen" 19:03 Minuten, hängt dabei seine Banner "Gebt den FCS frei" und gegen Florian Kern auf, also verweigern nach wie vor den Support und machen Vereinspolitik. Dann singen sie das FCS-Lied und es geschieht etwas sehr ungewöhnliches. Sie ernten vom Rest des Stadions gellende Pfiffe. Der Schock in der Kurve war regelrecht spürbar. Nach kurzer Pause singen sie wieder das FCS-Lied, nochmals wütende Pfiffe. Alle anderen Lieder der VE wurden nicht ausgepfiffen. Die Pfiffe richten sich dagegen, dass die VE "Wir sind vom FCS" singt, denn viele empfinden den Protest als in der Form falsch. Somit waren die Pfiffe vom Rest der Fans doch nur ein Votum gegen die Art und Weise des Protestes der VE, aber nicht gegen ihre Sicht der Vereinspolitik? Diese "restlichen" Fans, also die Mehrheit, sind doch offenbar nicht mehr bereit, den Protest der VE während des Spiels zu tolerieren und sprechen Ihnen deshalb ab, zum FCS zu gehören. Weil sie mit ihrer Art des Protestes in erster Linie die Mannschaft treffen. Zumindest waren das die Kommentare, die um mich herum nach den Pfiffen zu hören waren. Die Leute haben schlichtweg vom Gezänk die Schnauze voll, sie wollen im Stadion unterhalten werden. Und mit dieser Reaktion musste man irgendwann auch mal als VE rechnen.
Wenn es allerdings schon soweit ist, dass der Protest nicht mehr als Protest gegen die Verantwortlichen im Verein wahr genommen wird, sondern als Protest gegen den Verein, so muss sich die VE auch mal hinterfragen, ob dies noch die richtige Form ist. Ansonsten läuft die Kurve Gefahr ihrem Ziel mehr zu schaden als zu nützen, denn eine solche Gegenreaktion wird zwangsläufig die bestehenden Strukturen stärken.