SL-Pokal, Halbfinale: Saar 05 Saarbrücken - 1. FC Saarbrücken 1:3 (0:2)

Saarlandpokal - Saison 2018/19 - Halbfinale
Dienstag, 30.April 2019 - 18:00 Uhr
Stadion Kieselhumes, Saarbrücken

In der Liga reist der FCS längst keine Bäume mehr aus, verlor am Wochenende auch mit 1:3 beim FSV Mainz 05 II. Nun wechselt jedoch der Wettbewerb und es gilt "aus dem Nichts" wieder in den richtigen Wettkampfmodus umzuschalten. An diesem Dienstag steht das Halbfinalspiel des Saarlandpokals beim SV Saar 05 Saarbrücken auf dem Programm. Anstoß auf dem Kieselhumes ist um 18:00 Uhr. Seit 1945 gab es insgesamt 48 Stadtduelle zwischem Malstatt und St.Johann. Die Bilanz spricht mit 30 Siegen bei elf Niederlagen klar für den FCS. Dazu kommen sieben Unentschieden. Der FCS gelangen in diesen Spielen insgesamt 132 Tore bei 56 Gegentoren. Zudem gelang dem FCS am 08.September 1958 der Vereinsrekordsieg in einem Ligaspiel seit 1945. Die Molschder führten bereits zur Pause mit 7:1, am Ende stand ein 12:1 zu Buche. Mit elf Torer Differenz siegte der FCS auch 1965 gegen Oppau (11:0), zwölf eigene Tore in einem Pflichtspiel gab es für den FC sonst aber nie. Zudem ist das Spiel auch torreichste Ligaspiel des FCS überhaupt. In keinem anderen Spiel mit FCS-Beteiligung fielen ebenfalls 13 Treffer. In den bisher 25 Auswärtsspielen holte der FCS 13 Siege bei fünf Unentschieden und sieben Niederlagen. Die letzten Ligaspiele stammen aus der Saison 2015/16. Beide Spiele wurden im Ludwigspark ausgetragen. Das Hinspiel mit offiziellen Heimrecht gewann der FCS mit 3:1, im Rückspiel gab es einen 3:0-Sieg. Davor spielte man 1970/71 in der gleichen Liga. Die letzte Niederlage gegen Saar 05 gab es am 8.Februar 1970. Auf dem Kieselhumes verlor man vor 3.500 Zuschauern durch einen späten Gegentreffer mit 0:1. Insgesamt sechs Pokalspiele fanden zwischem dem FCS und dem SVS statt, darunter zwei Spiele im 1975 belebten Saarlandpokal. Insgesamt hat der FCS vier Spiele gewonnen, zwei Begegnungen gingen an Saar 05. Beide Niederlagen kassierte man Auswärts (drei Siege). So hat man im Juli 1972 im alten Südwestpokal bei Saar 05 verliren. Am Ende hieß es 1:2. Die letzten beiden Auswärtsspiele auf dem Kieselhumes fanden im Saarlandpokal statt. Im März 1997 besorgten Brose, Schnell und Zibert die Tore zum 3:0-Erfolg vor 1.200 Zuschauern und auch im April 2012 setzte sich der FCS mit 3:0 durch. 3.500 Besucher sahen einen FCS der doch Wurtz, Stiefler und Forkel bereits zur Pause mit drei Toren Vorsprung führte.

Der Gegner: SV Saar 05 Saarbrücken
Der SV Saar 05 Saarbrücken wurde namensgebend im Jahre 1905 gegründet. Die Fußballabteilung der St. Johanner erlebte ihre Glanzzeiten zwischen 1950 und 1970. Von 1952 bis 1963 gehörten sie der Oberliga Südwest an. Anschließend spielte man einige Jahre in der Regionalliga Südwest. Nach dem Abstieg aus dieser Spielklasse erholte sich der Club nicht mehr und spielte in der Folgezeit nur noch in den Amateurligen des Saarlandes. 2001 gelang die einjährige Rückkehr in die Oberliga, der direkte Wiederabstieg bedeutete jedoch den Anfang vom Ende. In der Saison 2007/08 war man in der Kreisliga angekommen und meldete dort im Rundenverlauf ab, zudem musste die Fußballabteilung aufgrund zu großer Verschuldung abgemeldet werden. Zur neuen Saison gründete sich die Fußballabteilung neu als SV Saar 05 Saarbrücken Jugend und legte einen kometenhaften Aufstieg hin. Innerhalb weniger Jahre stieg man bis in die Regionalliga auf, dort konnte man sich allerdings nicht behaupten und stieg sofort wieder ab. Nach zwei Jahren in der Oberliga zog sich der Verein freiwillig in die Saarlandliga zurück, wäre jedoch auch sportlich abgestiegen. Seit dieser Saison geht man somit wieder in der höchsten saarländischen Spielklasse an den Start und hat momentan auch keine Ambitionen diese Liga wieder nach oben zu verlassen.

Trainer der 05er ist wie gewohnt Timon Seibert. Der 36-Jährige ist seit über zwölf Jahren als Cheftrainer aktiv und hat den Aufstieg von der Kreisliga bis zur Regionalliga mitgemacht. Sein Co-Trainer war von Beginn an Bruder Eric, er wird im Sommer aus diesem Amt ausscheiden. Mit Marc Birkenbach, Jannik Schliesing, David Seibert, Marc Jung und Julian Flammann haben mindestens fünf Spieler aus dem Kader der 05er schon mal das Trikot des FCS getragen. Marc Birkenbach ist sicher der bekannteste Spieler. Er gehörte in der Saison 2006/07 dem Kader der ersten Mannschaft an und absolvierte einige Begegnungen. Jannik Schliesing spielte in der Jugend beim FCS und war in der Saison 2013/14 auch für die Zweite des FCS am Ball. David Seibert, Julian Flammann und Marc Jung spielten jeweils in der Jugend für den FCS, weitere ehemalige Jugendspieler sind möglich. Insgesamt verfügt Saar 05 über einen Kader mit einigen routinierten Stützen. Neben den angesprochenen Birkenbach und Schliesing sind auch David Seibert, Giuseppe Vituzzi, Lars Anton oder Christian Hertel gestandene Spieler. Der Verein hat aber eindeutig einen Umbruch eingeleitet und baut nach und nach junge Spieler und Nachwuchsspieler aus dem eigenen - sehr erfolgreichen - Unterbau ein. Ein Beispiel ist Hokon Sossah. Er wird bald 20 Jahre alt, ist Stammspieler und hat neun Saisontore erzielt.

Als Saarlandligist hatte Saar 05 Saarbrücken nur in der ersten Runde ein Freilos und musste daher sechs Runden überstehen um bis ins Halbfinale zu kommen. Die Reise wäre dabei fast schon beim ersten Auftritt zu Ende gewesen. Beim Bezirksligisten TuS Eschringen musste Saar 05 in die Verlängerung, setzte sich dort dann aber mit 5:2 durch. Danach wurde es kurzzeitig entspannter. In der dritte Runde gab es einen lockeren 5:1-Sieg beim Landesligisten SC Altenkassel. In der ersten landesweiten Runde wurde es dann beim Verbandsligisten SV Bliesmengen-Bolchen eng. Die 05er taten sich trotz zweimaliger Führung schwer und erzielten erst in der Schlussphase das entscheidende 3:2 durch Kassel. Auch in der fünften Runde beim Landesligisten SV Walpershofen war es kein Spaziergang, am Ende reichte es für Saar 05 zu einem 3:1-Sieg. Im Achtelfinale gab es das ligainterne Duell mit dem SV Auersmacher. Im ersten Anlauf wegen Nebel abgebrochen siegte St.Johann beim SVA mit 3:2. Trotz Unterzahl besorgte Jung kurz vor Spielende den entscheidenden Treffer. Im Viertelfinale man zu Gast bei der FSG Bous. Ohne große Mühe gab es einen 3:0-Sieg.

Der Einzug in das Halbfinale ist für Saar schon als großer Erfolg zu werten. Insgesamt hat man sich zum elften Mal für das Halbfinale qualifiziert. Zuletzt war dies 2015 der Fall (Niederlage gegen Homburg), dazu stand man 2012 ja auch schon mal in einem Halbfinale gegen den FCS. Zugleich war dieses Spiel 2012 das einzige Halbfinale zwischen den beiden Teams in der Geschichte des Saarlandpokals (seit 1975). Der letzte Sieg in einem Halbfinale gab es 1989 in Klenblittersdorf, in der Folge holte man sich gegen Röchling Völklingen den zweiten Pokalsieg der Vereinsgeschichte.

In der Saarlandliga liegt Saar 05 in dieser Saison im oberen Mittelfeld. In 28 Saisonspielen gab es 47 Punkte. Nach oben geht in dieser Saison nichts mehr, dazu hätte der Verein auch freiwillig auf einen Aufstieg in die Oberliga verzichtet. Den Blick nach hinten brauchen die 05er ebenfalls nicht, da hat man null Sorgen. Nach der Berg- und Talfahrt mit Aufstieg bis in die Regionalliga und dann dem Abstieg bis in die Saarlandliga hat sich der Verein wieder stabilisiert. Vier Ligaspiele warten bis Saisonende noch auf Saar 05. Zuletzt lief es in der Liga nicht mehr wirklich rund. In den letzten sieben Ligaspielen holte man nur zwei Siege. Man gewann in Mettlach und gegen Ottweiler. Zuletzt gab es zwei Heimspiele in Folge. Einer 1:2-Pleite gegen die SpVgg Quierschied folgte ein torloses Remis gegen den FV Eppelborn. Am Samstag war man beim Spitzenreiter aus Elversberg zu Gast und verlor mit 0:2.

Aufstellung gegen die SV Elversberg II
Birkenbach - Vituzzi, Seibert, Petrov, Osthoff, Wolf, Veeck, Jüptner, Anton, Oberhausen, Kassel

(die gesperrten Sossah, Jung und Flammann dürften wieder in die Mannschaft rücken)

Blick auf den FCS
In der Liga hat es der FCS zuletzt deutlich schleifen gelassen. Folgerichtig gab es auch nur einen einzigen Punkt aus den letzten drei Begegnungen und dies mit einem mageren 0:0 zuhause gegen Astoria Walldorf. Am Samstag in Mainz zeigte man dann eine erschreckende erste Hälfte, entsprechend verdient war die 1:3-Niederlage trotz großer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt. All diese Ergebnisse sind am Ende jedoch Schall und Rauch und ob man diese Regionalligasaison nun als Zweiter oder als Sechster beendet ist am Ende auch egal. Es wäre zwar schön wenn man sich auch in der Liga noch mal berappeln würde und die letzten drei Spiele auf eine vernünftige Art und Weise hinter sich bringt, Verkorkst ist die Saison jedoch in jedem Falle. Mit dem Pokalspiel am Dienstag hat man dabei eines von maximal zwei Spielen in dieser Saison vor der Brust in denen es noch um etwas geht. Der Triumpf im Saarlandpokal und der Einzug in den DFB-Pokal wäre zumindest ein kleines Trostpflaster am Ende dieser Saison. Viel Zeit blieb nach der Niederlage in Mainz nicht, beim FCS stand am Sonntag vor allem die Regeneration auf dem Programm. Die letzte Trainingseinheit findet am Montag um 15:00 Uhr statt.

Inwiefern sich die personelle Situation im Vergleich zum Ligaspiel verbessern wird ist nicht wirklich bekannt. Sicher ist jedoch, dass der in Mainz gesperrte Markus Mendler im Pokal spielberechtigt ist. Marco Holz sollte nach dem freigestellten Wochenende am Montag ebenfalls wieder zum Team gestoßen sein (zumindest sofern die familiären Probleme hoffentlich nicht schlimmer geworden sind) und ist dann für Dienstag eine Alternative. Bei Oliver Oschkenat wird es auf den Heilungsverlauf der Augen ankommen, er wird aber wahrscheinlich ausfallen. Und auch Joe Vunguidica sollte wohl eher nicht zur Verfügung stehen nachdem er bis Freitag nicht mal im individuellen Training unterwegs war. Da dürfte die Zeit kaum reichen. Zellner, Mendy und Dausch waren zuletzt alle individuell unterwegs. Alle drei Spieler könnten somit am Dienstag zur Verfügung stehen. Dem FCS stehen somit wohl zwischen 18 und 22 Spieler zur Verfügung. Theoretisch muss der Kader die U23-Regelung nicht erfüllen, dazu dürfen bis zu 20 Spieler im Aufgebot stehen.

Angesichts der Situation in der Liga und der aktuellen Wertigkeit des Pokals ist rotieren zwecks Spielpraxis und Schonung eigentlich keine Alternative. Auch wenn man dies beim FCS trotzdem im Viertelfinale gegen Röchling Völklingen getan hat. Die große, akzeptierte, Ausnahme ist offensichtlich das Tor. Es ist der Wettbewerb des zweiten Torhüters und diese Tradition sollte man dann auch im Halbfinale fortführen. Entsprechend wird am Dienstag Ricco Cymer statt Daniel Batz zwischen den Pfosten stehen. In der Defensive hängt es entscheidend von den vorhandenen Alternativen ab. In Mainz hatte man nur noch vier Verteidiger zur Verfügung, ob ein Spieler zurück kommt ist fraglich. Links verteidiger dann sicher Mario Müller, da Vunguidica wohl der unwahrscheinlichste Rückkehrer ist. Auf der anderen Seite wäre Mendy die Alternative zu Wenninger, sofern der Routinier zur Verfügung steht. In der Innenverteidigung ist Kehl-Gomez so oder so klar, sein Partner in Mainz war Nino Miotke. Hier muss man sehen ob Zellner oder vielleicht Oschkenat zur Verfügung stehen, ansonsten darf man sich auch gerne nach anderen Optionen umsehen. So wie Zeitz nach hinten ziehen. Dann muss man sich Miotke in der aktuellen Verfassung wenigstens nicht geben. Im zentralen Mittelfeld ist dann Fanol Perdedaj klar, auch in Mainz war er der wohl beste Saarbrücker. Sein Partner ist dann wahrscheinlich wieder Zeitz, sofern man ihn nicht nach hinten zieht. Dann könnten Holz, Quirin und Köksal die Optionen sein. Hier hat man also definitiv keine personellen Sorgen. Auf einer der offensiven Außenbahnen ist Tobias Jänicke der gesetzte Mann, auf der anderen Seite kommt es entscheidend auf die personellen Alternativen an. In Mainz spielte Franjic und war wirkungslos. Die Alternative wäre der zuletzt formschwache Mendler und eventuell Martin Dausch. Und in vorderster Front dürfte die Wahl dann wieder auf Gillian Jurcher und Sebastian Jacob fallen. Jacob war auch in Mainz ein zentraler Spieler des FCS und hilft mit seiner individuellen Qualität einfach und Jurcher hatte beim FSV mit Sicherheit nicht seinen Tag, den Stab sollte man über den Jungen da aber nicht brechen. Die Alternativen sind Carl und Eisele, wobei Eisele zuletzt zumindest getroffen hat und damit an erster Stelle stehen dürfte.

Bank
Daniel Batz (ETW), Lukas Quirin, Fatih Köksal, Marco Holz, Ivan Franjic, Marcel Carl, Fabian Eisele

Die entscheidende Frage für dieses Spiel ist jedoch nicht die taktische und personelle Aufstellung des FCS sondern die Art und Weise wie man dieses Spiel von FCS-Seite aus angehen wird. Man spielt gegen einen Saarlandligisten und geht die Mannschaft dieses Spiel ernsthaft an wird man sich auch durchsetzen. Bestreitet man dieses Spiel dagegen nachlässig kann es schnell zu einem echten Pokalfight werden und wenn man sich auch nur im Ansatz so präsentiert wie in der ersten Hälfte in Mainz dann braucht sich keine Gedanken über den Einzug in das Finale zu machen. Zu erwarten ist auf jeden Fall kein Selbstläufer. Es liegen zwar zwei Klassen zwischen den Mannschaft, für Saar 05 ist es jedoch das Spiel des Jahres und sie haben keine schlechte Mannschaft da stehen und verfügen über einige Routiniers. Fängt im Tor mit Marc Birkenbach an und setzt sich in Sachen Erfahrung im Feld mit David Seibert und Giuseppe Vituzzi fort. Auch Lars Anton, Christian Hertel und Jannik Schliesing sind erfahrene Spieler die dazu viel Qualität mitbringen. Dazu kommen dann junge Spieler wie Petrov, Veeck oder Jüptner. Für Saarlandliga sind das ordentliche Kaliber und sie als Mannschaft alles darum geben das Spiel so eng wie möglich zu gestalten. Sie haben alleine aufgrund des Klassenunterschieds überhaupt nichts zu verlieren und mit dem Einzug ins Halbfinale haben sie dazu schon einen großen Erfolg gefeiert. Entsprechend befreit und ohne Druck können sie in dieses Spiel gehen und sich vor einer für sie großen Kulisse an der Sensation probieren. Der große Favorit ist ohne Zweifel und so muss man auch in dieses Spiel gehen. Die letzten Wochen waren schlecht, die Stimmung im Verein ist aktuell mies und man muss Saar 05 absolut ernst nehmen. Man darf sie aber auch nicht überhöhen. Wenn man die eigene Klasse auf den Platz bringt wird man sich durchsetzen und dies hat der FCS unter Dirk Lottner gegen unterklassige Mannschaften im Saarlandpokal eigentlich immer getan. Ohne Zweifel haben wir aber einen großen Druck in diesem Spiel. Sollte man sich blamieren und dieses Spiel verlieren wird die Stimmung sicherlich komplett umschlagen während man selbst wenig gewinnen kann da auch ein ruhiger Sieg nur eine Normalität wäre. Man will ins Finale, man will den Pokal gewinnen und dann darf Saar 05 Saarbrücken am Ende keine Hürde sein an der man scheitert.

Saarlandligisten fordern Regionalligisten heraus

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Der Zuschauerandrang dürfte am Dienstagabend zwar sicher nicht so groß sein wie zu gemeinsamen Erstliga-Zeiten, aber für Saarlandligist SV Saar 05 kommt der Geldsegen sicher sehr gelegen. Und wenn sich der FCS in der Verfassung des Samstags präsentiert, hat der Außenseiter sogar Chancen aufs Endspiel. „Wenn wir so wie in der ersten Hälfte in Mainz nun am Dienstag bei Saar 05 antreten, werden wir es schwer haben, das Finale zu erreichen. Wir hatten in Mainz viele Ausfälle, aber wir haben den teuersten und besten Kader der Regionalliga, da müssten genug Spieler dabei sein, die in der Lage sind, einen Saarlandligisten zu schlagen“, hofft FCS-Trainer Dirk Lottner auf eine Leistungssteigerung seines Trams beim Außenseiter. Zumal es auch um seinen Job gehen könnte, denn die Final-Qualifikation ist eine klare Vorgabe des Präsidenten Hartmut Ostermann. „Nachdem wir in der Meisterschaft weit hintendran sind, ist das Pokalspiel für uns nun das absolute Highlight. Wir rechnen mit bis zu 2.000 Zuschauern, die Tribüne ist voll. Die FCS-Fans bekommen die Gegengerade, müssen aber den unteren Haupteingang benutzen“, sagt Ralf Weiser, der Sportliche Leiter des Saarlandliga- Siebten, der am Samstag bei der Zweiten der SV Elversberg mit 0:2 unterlag. Dort fehlten allerdings drei Spieler, die in der Liga gesperrt waren und jetzt zurückkommen. Dafür muss Christian Hertel wegen eines Muskelfaserrisses aussetzen, den Ex-Malstatter Jannik Schliesing plagte zuletzt eine Magenverstimmung.

Mit Finaleinzug Saison retten

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Das Saarlandpokal-Halbfinale zwischen dem Saarlandligisten SV Saar 05 Jugend und dem Vorjahres-Finalisten 1. FC Saarbrücken (Dienstag, 18 Uhr, Kieselhumes-Stadion) wird für die Gäste aus Malstatt zur Charakterfrage. „Wenn wir bei Saar 05 so eine erste Halbzeit abliefern wie in Mainz, werden wir es auch da schwer haben, zu gewinnen um ins Finale einzuziehen“, sagte FCS-Trainer Dirk Lottner am Samstag nach der 1:3-Pleite im Ligaspiel beim 1. FSV Mainz 05 II. Sein Team kam zwar in der zweiten Hälfte heran, reiste aber mit einer großen Enttäuschung im Gepäck zurück ins Saarland. Fraglich ist, ob von den zahlreichen Verletzten bis zum Spielbeginn jemand fit wird. Auf jeden Fall wird Marco Holz fehlen, der übers Wochenende zu Türkgücü Ataspor nach München wechselte und dort in der kommenden Runde weiter Regionalliga spielt. Der in Mainz gesperrte Markus Mendler kommt zurück, Alexandre Mendy, Martin Dausch und José Pierre Vunguidica hatten muskuläre Probleme und dürften wieder zur Verfügung stehen. Steven Zellner (Kapselriss), Manuel Krause (Knorpelschaden) und Oliver Oschkenat (Augenentzündung) fallen beim zwei Klassen tiefer spielenden Stadtnachbarn auf jeden Fall aus.

Schiedsrichter: Manuel Reichardt (36/Oberliga seit 2014/52 Spiele)
Assistenten: Marco Niebergall, Maximilian Reichhart

Spiele mit SVS-Beteiligung (4SP - 2S - 2U - 0N - 8:2)
08.09.18: Saar 05 - Halberg Brebach 3:0 (1:0)
26.04.15: FCS II - Saar 05 1:1 (0:0)
05.09.14: Hertha Wiesbach - Saar 05 1:1 (1:1)
13.11.13: Saar 05 - SV Bübingen 3:0 (0:0) (P)

Spiele mit FCS-Beteiligung (4SP - 3S - 0U - 1N - 9:4)
16.10.18: VFL Primstal - FCS 1:3 (0:2) (P)
11.11.15: Hertha Wiesbach - FCS 2:1 n.V (1:1, 1:0) (P)
14.10.14: TuS Herrensohr - FCS 0:2 (0:0) (P)
17.04.13: FV Siersburg - FCS 1:3 (0:1) (P)

* (P) = Pokalspiele (nur Hauptrunde) seit 2012

Ob der Plan des SV Saar 05 wirklich aufgeht?

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Vor der Saison hatte sich Saar 05 aus der Oberliga zurückgezogen, in der Spielzeit 2015/2016 gehörten die St. Johanner noch der Regionalliga an. „Das war eine geile Zeit. Wir haben bei Kickers Offenbach vor 5000 Zuschauern gespielt, Waldhof Mannheim zuhause geschlagen. Ich habe auch als Trainer viel gelernt. Auch wenn es sportlich ja nicht so erfolgreich war, sind viele schöne Erinnerungen geblieben“, sagt Timon Seibert, der seit 2008 bei seinem Heimatverein an der Seitenlinie steht: „Gegen den FCS geht es jetzt vor allem darum, dass ich meinen Jungs den Respekt nehme und Freude auf das Spiel vermittle. Wir werden einen Plan haben. Nur man muss auch ehrlich sein: Bei der Qualität des FCS muss viel zusammenkommen, dass der Plan dann auch wirklich aufgeht.“

Die Gastgeber hoffen auf 2000 Zuschauer. „Viele FCS-Fans, die sonst nicht nach Völklingen wollen, werden sicher den Weg zum Kieselhumes finden“, hofft Weiser, weist aber auch auf die strikten Verbote von Lautsprechern und Trommeln hin. Wegen der schwierigen Parkplatzsituation rund um den Kieselhumes wird empfohlen, die Parkplätze am Totobad zu nutzen. Das Stadion öffnet bereits um 16.30 Uhr.

Halbfinale gegen den FCS

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Am Dienstag gilt´s: Um 18 Uhr trifft der SV Saar 05 am heimischen Kieselhumes auf den Regionalligisten 1. FC Saarbrücken. Es geht um den Einzug ins Sparkassenpokal Saar-Finale…

„Unser Ziel ist es natürlich, ins Finale zu kommen. Dass das schwer wird, wissen wir natürlich auch“, sagt Saar 05-Coach Timon Seibert. Der FCS steht in der zwei Ligen höheren Regionalliga Südwest hinter Waldhof Mannheim und dem FC Homburg derzeit auf dem 3. Platz. „Da muss schon viel zusammenpassen, dass wir das schaffen“, sieht Seibert die Chancen auf ein Weiterkommen realistisch, aber er sagt auch kämpferisch: „Wir haben nichts zu verlieren!“ Für viele seiner Schützlinge wird es das erste Mal sein, dass sie vor so vielen Zuschauern auflaufen werden. Bislang sind mehr als 600 Tickets verkauft.

Heute vor...
... 26 Jahren: BV Borussia 09 Dortmund - 1. FC Saarbrücken 3:0
... 36 Jahren: 1. FC Saarbrücken - SV Leiwen 1946 2:1
... 37 Jahren: FK 1919 Clausen - 1. FC Saarbrücken 1:5
... 38 Jahren: FC Augsburg - 1. FC Saarbrücken 0:0
... 52 Jahren: SV Röchling Völklingen 06 - 1. FC Saarbrücken 0:3
... 81 Jahren: FV 03 Saarbrücken - VfR Frankenthal 3:4

Bilanz: 6 Spiele - 3 Siege - 1 Unentschieden - 2 Niederlagen

Dirk Lottner:

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"Der Pokalsieg muss jetzt unser Ziel sein."

Bild, 30.April 2019