13. Spieltag, MSV Duisburg - 1. FC Saarbrücken 3:3 (2:0)

MSV Duisburg - 1.FC Saarbrücken 3:3 (2:0)

Datum: Samstag, 19.Oktober 2013, 14:00 Uhr
Spielort: MSV-Arena, Duisburg
Zuschauer: 12.764 (650 Gäste)

Tore:
1:0 Kingsley Onuegbu (8.)
2:0 Kingsley Onuegbu (39.)
2:1 Marcel Ziemer (48.)
2:2 Raffael Korte (54.)
3:2 Kevin Wolze (64.)
3:3 Philipp Hoffmann (79.)

Aufstellung:
---------------Ochs---------------
Fischer---Marque--Knipping--Forkel
----------Eggert--Hoffmann--------
Falkenberg------------------Korte
----------Ziemer---Plut-----------

System: 4-4-2

Ersatzbank:
Michael Müller (ETW)
Artur Schneider
Tim Kruse
Andreas Glockner
Tim Stegerer
Serkan Göcer
Max Rupp

Fehlende Spieler:
Pascal Pellowski (nicht berücksichtigt)
Marc Lerandy (Suspendiert)
Kevin Maek (Kreuzbandriss)
Jaron Schäfer (Bauchmuskelzerrung)
Frederic Ehrmann (Knochenödem)
Philipp Kreuels (Knieprobleme)
Markus Hayer (Kreuzbandriss)
Thomas Rathgeber (Sprunggelenksverletzung)
Maurice Deville (Muskelfaserriss)
Julian Kern (nicht berücksichtigt)

Wechsel:
Andreas Glockner für Kim Falkenberg (75.)
Tim Stegerer für Marcel Ziemer (85.)
Serkan Göcer für Raffael Korte (90.)

Vorbetrachtung:
Der FCS gastierte am Samstag Nachmittag zum ersten Spiel nach der Länderspielpause beim Zwangsabsteiger aus der 2.Bundesliga, dem MSV Duisburg. Die Gastgeber lagen vor der Partie im Tabellenmittelfeld während die Blauschwarzen aus Saarbrücken mit nur sieben Punkten auf dem Vorletzten Tabellenplatz rangierten. Nach zwei intensiven Trainingswochen, nach zwei Neuzugängen und einigen wieder Genesenen Spielern hoffte das FC-Umfeld auf den lang ersehnten Befreiungsschlag, die Gastgeber dagegen wollten mit einem Pflichtsieg gegen den Vorletzten den Blick nach oben wahren. Beim Zuschauerkrösus der Liga fanden sich zu diesem Duell - welches erstmals seit 2005 ausgetragen wurde - knapp 12.700 Zuschauer ein. Der MSV liegt damit zwar unter dem Schitt und unter den Erwartenden 15.000 Zuschauern, für die 3.Liga ist diese Zahl aber natürlich eine Hausnummer. Unter den Zuschauern fanden sich im Gästeblock auch gut 650 Saarbrücker ein, eine Zahl die angesichts der prekären sportlichen Lage auch nicht von schlechten Eltern ist.

Milan Sasic konnte beim Unterfangen "erster Auswärtssieg der Saison" dabei auch eine deutlich veränderten Kader zurückgreifen. Während neben den bekannten Verletzten Maek, Hayer, Schäfer und Deville auch Frederic Ehrmann, Philipp Kreuels und Thomas Rathgeber verletzungsbedingt nicht dabei waren fehlten auch der suspendierte Lerandy und Pascal Pellowski und Julian Kern. Die beiden letzteren wurden nicht berücksichtigt, wobei sich gerade bei Pellowski doch die Verdächtigungen einer Suspendierung verstärken. Auf der Gegenseite konnte Milan Sasic neben den beiden Neuzugangen Marque und Plut auch wieder auf Nils Fischer, Andreas Glockner und Marcel Ziemer zurückgreifen. Unter den Augen von Ufuk Özbek auf der Gegentribüne und Manuel Zeitz im Gästeblock präsentierte Sasic dann die Überraschende Variante bei der Aufstellung und ruttelte sein Team im Vergleich zum letzten Auftritt in Duisburg deutlich um.
Francois Marque, Nils Fischer, Vito Plut und Marcel Ziemer rückten im Vergleich zum Spiel in Rostock für Tim Stegerer, Serkan Göcer, Thomas Rathgeber und Tim Kruse in die Mannschaft. Folgerichtig wechselte Sasic das System auch vom 4-1-4-1 hin zu einem 4-4-2. Doch damit nicht genug der Änderungen, so ließ der Cheftrainier auch mächtig routieren. Am Ende stand dann folgende Elf auf dem Rasen: Vor Timo Ochs im FCS-Tor verteidigte Nils Fischer hinten rechts, Martin Forkel sollte die linke Defensivseite beackern und im Zentrum erhoffte sich Sasic vom Duo Tim Knipping/Fracois Marque Stabilität. Die Abwehr wurde also gleich mal auf drei Positionen verändert. Ein gewagtes Unterfangen. Auf der Doppelsechs fanden sich Christian Eggert, der trotz Bänderanriss auflief und eine gute Leistung zeigte, und Philipp Hoffmann wieder, die beiden Außenbahnen wurden von Raffael Korte und Kim Falkenberg bearbeitet. Vorne sollten Vito Plut und Marcel Ziemer für Torgefahr sorgen.

Schema:
---------------Ochs---------------
Fischer---Marque--Knipping--Forkel
----------Eggert--Hoffmann--------
Falkenberg------------------Korte
----------Ziemer---Plut-----------

Spielbericht:
Der MSV begann engagiert und versucht von Start weg die umgewürfelte FCS-Mannschaft unter Druck zu setzen. In der Folge kamen die Blauschwarzen nur zu wenigen geplanten Spiel nach vorne, zumeist wurde aufgrund des hohen Pressings der Duisburger der lange Ball gesucht. Die Gastgeber dominierten die Anfangsphase und konnten bereits früh im Spiel die größte Schwachstelle beim FCS aufdecken: Im Defensivverbund zeigten sich die Blauschwarzen anfällig und agierten ähnlich sorglos wie so häufig in dieser Saison. Insbesondere die Schnittschnelle des Trios Marque, Fischer und Falkenberg wurde in der Folgezeit Hauptangriffsfläche der MSV-Offensive und der FC tat sich durch fehlerhafte Abstände und Laufwege schwer die Defensive kompakt zu halten. Immer wieder konnten die Duisburger spielend leicht die Lücken beim FCS aufreißen und kamen so bereis früh zu ersten Chancen. Es war ein Stück weit verkehrte Welt beim FCS. Hatte man zuletzt Sasic die Defensive weitgehendst unter Kontrolle gebracht so agierte man heute wieder Vogelwild und im Gegenzug zeigte man bei den wenigen Offensivenaktionen in der Anfangsphase ungeahnte Fähigkeit und konnte sich auch die ersten beiden Halbchancen erspielen. Die Rückkehr von Marcel Ziemer sorgte für einen Abnehmer in der Spitze und Ziemer untermauerte seine Aussage "Ich bin fit" mit großem läuferischen Aufwand. Gemeinsam mit Sturmpartner Plut kam so ein wirkliches Offensivspiel zustanden, insbesondere da auch der Neuzugang gute Akzente setzen konnte und spielerisch eine Bereicherung sein dürfte. Schöpfte den FCS-Fans Hoffnung aufgrund des Offensiven Beginns so war doch jedem klar das die defensive Leistung nicht ausreichend sei und der MSV zu leichtes Spiel hat. Diese Befürchtung bestätigte schnell, einmal mehr nutzten die Duisburger die Schnittstelle auf der rechten Defensivseite der FCS, ein langer Ball in die Schnittstelle sorgte vor Unsicherheit über die Aufgabenteilung und den zurückgelegten Ball konnte der MSV-Angreifer locker einschieben - 1:0 (8.). Der Treffer hatte sich angekündigt, da die Blauschwarzen einfach zu sorglos in der Defensive agierten und im neuem 4-4-2-System viel zu viele Schwächen offenbarten. Die Sasic-Truppe mühte sich weiter und zeigte auch im Verlauf der ersten Hälfte immer wieder gelungene Kombinationen im Aufbauspiel und kam durch Marcel Ziemer und Tim Knipping per Kopf auch zu zwei guten Chancen. Zudem stand Ziemer bei einem Angriff im Strafraum blank, die Flanke von Falkenberg konnte vom Keeper der Gastgeber jedoch gerade so entschärft werden. Offensiv schien es möglich zu sein, Defensiv dagegen kamen bereits wieder Vorstellungen von fünf oder mehr mehr Gegentoren. Defensiv bekam der FCS in dieser ersten Halbzeit nie den nötigen Zugriff, kam nicht in die Zweikämpfe und ließ die Gastgeber spielen, kombinieren und zu Chancen kommen. Insbesondere im zentralen Mittelfeld, hier fehlte der fünfte Mittelfeldspieler doch klar erkennbar und zudem kam Hoffmann auf der Sechs nicht in die Gänge und hinten Rechts über die Fischer-Seite, Nils agierte nach seiner überstandenen Verletzung noch mit zu vielen Fehlern, wurde aber auch zu oft von Falkenberg im Stich gelassen lagen die Schwachpunkte des FCS. Ein weiteres Hauptproblem lag in der Tatsache begründet das Neuzugang Marque Onuegbu nie in den Griff bekam. Der MSV dominierte also die weitere erste Hälfte während des FCS sich nicht nur versteckte sondern mit gefälligem Konterspiel immer wieder für Gefahr sorgen konnte. Ein weiteres Tor lag in der Luft, die Frage war nur auf welcher Seite. Klar war aber auch, dass die gebotene Defensivleistung des FCS weitere Gegentore zur Folge haben musste. Der MSV erspielte sich einige große Chancen und hatte schließlich auf der Gegenseite Riesenglück. Innerhalb von fünf Minuten marschierte Marcel Ziemer zweimal frei auf das MSV-Tor zu, brachte den Ball freistehend aber nicht am Torwart vorbei. Gerade in der zweiten Szene hätte der linke Fuß wohl besser gepasst als der rechte Außenriss. Defensiv mit viel Glück, Offensiv verschwenderisch mit seinen Kontergelegenheiten. Chancen waren definitiv auf beiden Seiten keine Mangelware und die Zuschauer sahen dank zweier unsicherer Defensivreihen viele Torszenen und ein aufregendes Fußballspiel. Falkenberg prüfte per Flachschuss noch einmal den MSV-Keeper, doch sechs Minuten vor der Pause klingelte es dann erneut beim FCS. Erneut über die Fischer-Seite, erneut hatte der MSV Zeit und Raum um zu schalten und Onuegbu zeigte anders als seine Mitspieler Torjägerqualitäten und netzte zum 2:0 ein. Im Anschluss traf der MSV vor der Pause noch die Latte, die Entscheidung lag in dieser Schlussphase der ersten Hälfte bereits in der Luft. Mit Ernüchterung dank dieses defensiven Rückfalls ging es für den FCS und seine Anhänger in die Halbzeitpause. Die Führung für die Gastgeber ging sicher in Ordnung, der FCS hätte zwar aus seinen Chancen mehr machen müssen aber die große Anzahl der Chancen lag bei den Gastgebern und zudem war der MSV auch die dominierende Mannschaft und es hätte zur Pause auch 5:2 stehen können. Es war ein Spiel ohne Defensivreihen, was insbesondere den FCS betraf.

Ohne Wechsel startete der FCS in die zweite Halbzeit, jedoch tauschte Sasic die Positionen von Hoffmann und Korte. Korte ging auf die Sechs während Hoffmann nun den Flügel beackerern sollte. Die folgenden Minuten sollten den Gästeblock in Ekstase versetzen. Die Sasic-Truppe legte endgültig alle Scheu ab, präsentierte sich wie eine Mannschaft die nichts mehr zu verlieren hat und begann beherzt nach vorne zu spielen. Die Blauschwarzen standen hoch, Pressten früh auf das Aufbauspiel des MSV und überraschten die Gastgeber damit auch sichtlich die sich offensichtlich bereits mit einem "leichten" Sieg abgefunden hatten. Bei einem dieser Ballgewinne durch Ziemer ging es dann ganz schnell, Ziemer legte auf die Außen zu Falkenberg und den eigentlich zu langen Ball erlief Falkenberg und flankte Maßgenau in die Mitte wo Marcel Ziemer den Ball volley nahm und zum Anschluss traf. Kabinenansprache + Anschlusstreffer schienen ihre Wirkung zu zeigen. Die Blauschwarzen waren nun hellwach und witterten ihre Chance. Mit großem Einsatz in der Zentrale, insbesondere Korte darf man einmal Herausheben wurden die defensiven Probleme gelindert und der FCS suchte den Weg nach vorne. Nach 57 Minuten wurde es dann abgesehen vom einem ausrastenden Gästeblock ganz still im weitem Rund. Nach einigen Bällen im Mittelfeld kam Raffael Korte an den Ball, der Mittelfeldspieler zog an und lief einige Meter in Richtung MSV-Strafraum ehe er sich aus 30, vielleicht 35 Metern ein Herz nahm und den Ball mit Rechts aufs Tor schoss. Ist man sonst von Raffe eher schwache Schüsse gewöhnt so traf er diesen Ball perfekt. Bereits beim Schussansatz sah man diesen Traumschuss kommen, nach wenigen Flugmetern war zu erkennen wo die Reise hinging. Der Ball landete genau rechts oben im Eck, daran änderte auch der Duisburger Keeper, immerhin mit einer Hand am Ball, nicht mehr. Dieses Tor der Marke "Tor des Monats" bedeutende die erfolgreiche Aufholjagd des FCS, der FC hatte innerhalb von 12 Minuten das Spiel wieder ausgeglichen und blieb nun im Drücker. Im Gefühl der Aufholjagd zeigte sich der FCS nun auch Selbstbewusst und konnte die Defensive weitgehendst stabilisieren, Chancen für den MSV blieben nun Mangelware. Auf der Gegenseite dominierte nun endgültig der Gast das Geschehen auf dem Rasen und (wohl) auf den Rängen, der FC verpasste es jedoch leider sich richtig große Torchancen zu erspielen. Wie aus dem nichts fiel dann das 3:2 für die Gastgeber. Nach einer Flanke blieb Marque am Boden liegen, die Duisburger bekamen 20 Metern vor dem Tor den Ball und der MSV-Angreifer marschierte am sichtlich verletzten Marque vorbei und erzielte das 3:2. Das Tor erhitzte Selbstredend die Gemüter da die Duisburger den Ball nicht ins Aus spielten sondern den am Boden liegenden Verteidiger ausnutzten um erneut in Führung zu gehen. Ist mir Sicherheit nicht die sportlichste Aktion, aber ob man da ernsthaft von einer Mannschaft verlangen kann den Ball ins Aus zu spielen ist die andere Sache. "Schlimmer" war da eigentlich eine folgende Szene wo die Duisburger dann auch im Mittelfeld ewig weigerten den Ball ins Aus zu spielen als Falkenberg am Boden lag. Da hätte man in Sachen Fairplay eine normale Reaktion erwarten dürfen, aber nun gut. Es blieb ein hochintensives Fußballspiel, der FCS zeigte sich nach dem aus der Reaktion heraus "unfairen" Gegentreffers mit viel Wut im Bauch und weiter ging es bei einem wahrem Fußball-Festival. Der MSV hätte auf 4:2 erhöhen können, diese Gelegenheit wurde aber vertan. 15 Minuten vor dem Ende wechselte Sasic erstmalig und brachte Glockner für den angeschlagenen Falkenberg. Nach einem erneuten nicht gepfiffenen Foul gab es dann "FairPlay-Debatte" Nummer 3, wieder zierte sich der MSV den Ball ins Seitenaus zu spielen und Bei der anschließenden Rudelbildung hätte es dann gut und gerne auch eine rote Karte für eine Tätlichkeit gegen Glockner geben können, der Schiedsrichter gab beiden gelb was wohl so vertretbar ist). Glockner muss sein Temperament zwingend ein bisschen Zögeln, sonst steht er häufiger mal am Rande eines Platzverweises. Der FC hatte aber sichtlich Wut im Bauch und drängte weiter auf das 3:3. Und der FCS sollte noch einmal zurückkommen. Glockner bekam im Zentrum den Ball, leitete mit einem tollen Pass schnell weiter auf Hoffmann, wurde dabei gefoult und der Schiedsrichter entschied zum Glück auf Vorteil, denn Hoffmann sah die suboptimale Positonierung des MSV-Torwartes und nagelte den Ball aus 20 Metern mit einem satten Schuss in die Maschen - 3:3 (80.). Mannschaft und Block flippten erneut völlig aus. Bei einigen FCS-Spielern schwanden sichtlich die Kräfte, Spieler wie Ziemer, Fischer, Plut oder Marque und natürlich auch Eggert können nicht bei 100% sein und das merkt man dann in einer Schlussphase auch. Die Blauschwarzen gingen aber bis an die Grenze und zogen sich nach dem erneuten Ausgleich nicht zurück sondern suchten weiter den Gang nach vorne um eventuell das 4:3 zu erzielen. Das Spiel blieb spannend, zwischenzeitlich spielte der MSV offenkundig gegen Fortuna Düsseldorf (warum auch immer?) trotz noch einiger mittelmäßiger Chancen und Aufreger blieb es am Ende - zuvor kamen übrigens noch Stegerer und Göcer für Ziemer und Korte - beim 3:3-Unentschieden.

Nachbetrachtung:
Das nächste Unentschieden. Das Ergebnis geht aus meiner Sicht am Ende durchaus in Ordnung. Wie bereits angesprochen ging Hälfte 1 klar an Duisburg und der FCS hätte da bereits geschlagen sein können. In der zweiten Hälfte sammelte dann der FCS durch einen beherzten, mutigen und starken Auftritt Pluspunkte und erzielte auch verdient drei Tore und erreichte das Unentschieden. In unserer Situation nach zweimaligen Rückstand zurückzukommen verlang "Steh-Auf-Qualitäten" und eine "Never-give-up"-Mentalität. Beides zeigte die Mannschaft heute, sie gab sich nie geschlagen und wollte immer mehr, am Ende sogar den Dreier. Das Spiel selbst war ein tolles Drittligaspiel in dem beide Defensivreihen eine Vielzahl von Chancen zuließen und es hüben wir drüben zu gefährlichen Aktionen kam. Temporeich, Hitzig und Emotional unter den Augen von 13.000 Zuschauern. Das ist Fußball wie es einem neutralen Zuschauer nur Spaß machen kann.

Der FC profitierte heute definitiv von der Rückkehr von Marcel Ziemer. Jeder darf seine Meinung haben, aber einen besseren Stürmer haben wir nicht und wer gesehen hat wie viel Ziemer heute für die Mannschaft gelaufen ist, wie viel er geackert hat und wie häufig er die Bälle abgeschirmt hat war das schon beeindruckend. Von seinem Typ als Stürmer passt er einfach in unsere Mannschaft, nicht wie ein Rathgeber der im Strafraum gefüttert werden muss. Ziemer ist eine Anspielstation vorne die Aufrücken ermöglicht. Dazu muss man sagen das Vito Plut ein gutes Debüt gespielt hat, der Neuzugang harmonierte gut mit Ziemer und Korte und hat insbesondere im spielerischen Bereich der Mannschaft heute geholfen. Ein Spiel ist zu wenig um ihn zu beurteilen, das ist klar. Aber er scheint ein Stürmer mit gewissen Qualitäten zu sein, leider hatte er heute keine Torchance. Ein ganz großes Kompliment geht an Eggert der mit einer Spitze auflief und sich trotz Bänderanriss über 90 Minuten gequält hat und eine gute Leistung zeigte. Ebenso stark war Korte, Raffael hat heute richtig aufgedreht und von beiden Stürmer extrem profitiert. Er hatte endlich Anspielstationen vorne drin. Fischer leider noch nicht auf dem alten Niveau, ließ sich zu oft und zu leicht überlaufen und kam erst gegen Ende besser ins Spiel. Marque mit unglücklicher Leistung, sah bei einigen Gegentoren nicht klasse aus und hatte mit Onuegbo - ein toller Stürmer übrigens - seine liebe Müh und Not. Er wird sich steigern müssen, aber man muss ihm auch seine Zeit einräumen und in Hälfte 2 wurde er auch schon stärker. Insgesamt muss man das Mutige Offensivspiel beibehalten, muss aber zugleich defensiv stabil stehen können. Wir können es uns nicht leisten das wir entweder gut stehen und nach vorne nichts kommt oder umgekehrt.

Auf den Rängen sind knapp 13.000 Zuschauer extrem stark in Liga 3, es fühlte sich definitiv wie 2.Liga an. Wobei die Duisburger wohl auch noch in Liga 2 leben, wie bereits erwähnt wusste ich bis zu diesem Spiel nicht das ich Fan von Fortuna Düsseldorf bin. Dazu sollte man die Begrifflichkeit des "Gästeparkplatzes" noch einmal genauer erläutern ^^. Vor dem Spiel und in den ersten Minuten war die Heimkurve auch verdammt start aufgelegt, danach pendelte sich das Niveau irgendwo im Bereich des Durchschnittes ein. Gerade in der zweiten Hälfte war ich enttäuscht, da präsentierten sich die Duisburger doch häufig nach dem Motto "You only sing when you winning". Das man nach Gegentreffern geschockt reagiert ist ja klar, aber nicht über 10 oder mehr Minuten. Gerade nach 2:2 und 3:3 war das Stadion praktisch Tod, zwischenzeitlich nach dem 3:2 aber wieder oben auf. Ich hätte mir ehrlicherweise Konstant mehr erwartet, aber für 3.Liga ist und bleibt das Stark, keine Frage. Über das Spiel gesehen kommt Duisburg aber weder an Dresden, Rostock, Braunschweig, Aachen, Offenbach oder Osnabrück heran. Und bei 12.000 eigenen Zuschauern darf man in einem solchem Stadion auch etwas erwarten.
Knapp 650 SB-ler waren sehr gut aufgelegt, haben über weite Strecken des Spiels eine tollen Support abgeliefert und insbesondere in der 2.Hälfte war es grandios. Nach dem 2:2 dürfte wohl so gut wie nur die Gästekurve erhört worden sein, gleiches nach dem 3:3. Aber auch sonst dürfte man trotz klarer Unterzahl häufiger im Rund angekommen sein, ich liebe es einfach wenn die halbe Gegentribüne einen Anklotzt. Ist dann auch schön zu sehen das die VE in diesen Spielen auf die "Normalos" eingeht und mehr in die alte Kerbe schlägt. Das Block hat entsprechend gut mitgezogen und es hat sich richtig gut angehört. Jetzt totales Kratzen im Hals, aber hey. So macht Stimmung Spaß und wenn wir jetzt noch aus dieser sportlichen Misere herauskommen....

Bereits im Vorbericht habe ich angedeutet das ein Unentschieden beim MSV je nach Spielverlauf ein Gewinn sein kann. Dieser Punkt ist heute eingetreten, dieses zweimalige Rückkehr ist wie ein gefühlter Sieg und muss der Mannschaft einfach Auftrieb geben. Sie hat heute gesehen das sie Offensiv dazu in der Lage ist Gas zu geben und Tore zu erzielen und das sie in dieser Liga mithalten kann. Dieser Punkt heute könnte also in der Tat ein Schlüsselmoment in dieser Saison werden. Moralisch ist dieser Punktgewinn absolut wertvoll. Selbstverständlich kann man aber auch nicht die Augen vor der Tabelle verschließen. Nach dem Wacker-Sieg fallen wir auf den letzten Platz zurück und Unentschieden helfen in der Tabelle natürlich nicht weiter, das geht nur mit Siegen und jeder ist sich bewusst das diese Siege zeitnah kommen müssen. Fünf Punkte auf Regensburg auf den ersten Nichtabstiegsplatz zeigen die prekäre Lage auf, gerade da natürlich auch die Konkurrenz Punkte sammelt. Durch die gezeigte Leistung und durch die Rückkehr von wichtigen Spielern wurde aus dem Funken Hoffnung nach Rostock nun aber ein Hoffnungsschimmer nach Duisburg. Diese Punkte Auswärts helfen in der Tabelle nicht, aber sie können und müssen die Grundlage sein um mit Heimsiegen die Situation zu verbessern. Nächste Woche geht es für den FCS zuhause gegen die Stuttgarter Kickers, die aktuell auf dem 18.Platz liegen und dann wird man sehen müssen ob die Strohfeuer der letzten Wochen ausreichen. Der erste Sieg seit Anfang August wird dann fast zwingend kommen müssen.