Kaderplanung - Winterpause 2017/18

Mit der Verpflichtung von Markus Mendler hat der FCS am Donnerstag den nächsten Schritt bei der Kaderplanung getätigt. In Verbindung mit dem verstrichenen Ultimatum bei Abwehrspieler Steffen Schäfer und entsprechend seinem Abgang sind drei wichtige Entscheidungen gefallen und die Planstellen werden zunehmend weniger. Mittlerweile stehen 20 Spieler für die kommende Saison unter Vertrag. Neben drei Torhütern ist man auch bei 17 Feldspieler angelangt. Ein sehr zufriedenstellender Wert nach zugügiger Arbeit in den vergangenen Wochen. Es macht von Außen betrachtet den Eindruck als hätte man einen klaren Plan und würde auch viele Spieler bekommen die man gerne verpflichten wollte.

Mit Blick auf den bisherigen Kader sind von den verbliebenen drei Baustellen zwei Positionen in der Defensive und eine Position in der Offensive zu erwarten. In der Abwehr stehen bisher lediglich sechs Spieler unter Vertrag. Neben den Innenverteidiger Hahn, Chrappan und Sachanenko und Döringer stehen auf Rechts Marco Meyerhöfer und auf Links Mario Müller zur Verfügung. Selbstredend können Spieler wie Döringer, Mendy oder Mendler auch auf den defensiven Außenbahnen spielen, direkte Alternativen fehlen jedoch. Zumindest ein "echter" Außenverteidiger dürfte daher noch zum Kader stoßen. Mit Steffen Schäfer wollte man einen weiteren sehr flexiblen Spieler halten der in der abgelaufenen Saison vor allem als rechter Verteidiger aufgeboten wurde und nachdem er sich anders entschieden hat gilt es diesen Part neu zu besetzen. Mit dann sieben Verteidigern und den möglichen Lösungen aus dem Mittelfeld sollte auch ohne Doppelbesetzung genügend Breite herrschen. Denn der achte Abwehrspieler dürfte wahrscheinlich das "Opfer" für den nötigen dritten Angreifer sein. Die zweite Baustelle bleibt aus meiner Sicht das zentrale Mittelfeld. Dort fehlt noch ein vierter Spieler um die Breite auch auf dieser Position sicher zustellen. Zumal mit Jordan Steiner und Sebastian Brenner auch zwei sehr junge Spieler im Aufgebot stehen und man sich nicht ausschließlich auf Manuel Zeitz verlassen sollte und das würde auch nicht zu den bisherigen Planungen auf den anderen Positionen passen. Dabei geht es nicht nur um die Breite sondern auch um Qualität. Es ist natürlich die Frage ob es aus finanzieller Sicht noch möglich ist einen entsprechenden Spieler zu verpflichten. Das Budget ist deutlich geringer als in der Vergangenheit, aber aus der reinen Sicht der Kaderplanung erscheint mir ein solcher Spieler als unabdingbar. Alternativ wäre es eine Möglichkeit noch zwei Außenverteidiger zu verpflichten und mit Döringer und/oder Meyerhöfer als Alternative auf der Sechs zu planen. Die verbliebene Baustelle in der Offensive bleibt dem Sturmzentrum vorbehalten. Hier fehlt noch ein echter Mittelstürmer in Konkurrenz zu Kevin Behrens. Er ist bis dato der Einzige unter Vertrag. Jens Meyer ist sicher kein typischer Mittelstürmer sondern ein kleiner, wuseliger Angreifer und auch die Möglichen Alternativen Studtrucker, Sökler oder Roßfeld verkörpern nicht das gesuchte Profil. Sich dann nur auf Behrens zu verlassen wäre unabhängig vom System auch fahrlässig. Daher wird es notwendig sein noch einen Angreifer der Marke "Strafraumstürmer" unter Vertrag zu nehmen um zugleich Quantität und Qualität zu erhöhen. Da haben wir noch ein wenig Nachholbedarf aber die bisherigen Planungen machen hier Mut das die nötigen Entscheidungen getroffen werden.

Auf den Flügelbahnen stehen nach der Verpflichtung von Markus Mendler nun vier Spieler unter Vertrag. In erster Linie dürfte damit eine Verpflichtung von Florian Bohnert vom Tisch sein. Allgemein dürfte nun für die potenziellen Kandidaten aus der U19 keine Plätze mehr frei sein, man hat schließlich auch das Soll von drei U19-Spielern erfüllt. Man trägt mit der Verpflichtung von zwei neuen Flügelspielern auch der langen Verletzung von Dennis Wegner Rechnung und schafft Alternativen. Von den Flügelspielern sind zwar drei Spieler nominell rechte Mittelfeldspieler, aber gerade Mendler ist als Linksfuß auch im linken Mittelfeld eine Alternative und entweder er oder Studtrucker werden auch für den linken Flügel eingeplant sein. Für Markus Mendler selbst geht es auch darum den Status als Talent abzulegen und das oft angesprochene Potenzial zu nutzen. Bei seinen bisherigen Stationen im Aktivenbereich gelang dies nur teilweise. Trotzdem kam er zuletzt in Liga 3 zu 24 Saisoneinsätzen.

Der große Segen für den FCS ist doch dass das Geld begrenzt ist. Manche werden es als Problem sehen was im Normalfall auch sicher der Fall ist wenn sich der Etat deutlich reduziert, ich glaube allerdings das es dem Club ganz gut tut. Zumal wir jetzt auch nicht zu den "Armen" Mannschaften in der Liga gehören. Die bisherigen externen Neuzugänge und auch die ein oder andere Vertragsverlängerung unterstreichen das aus meiner Sicht. Ohne Zweifel ist es aber so das die Zeit der ganz großen Sprünge wobei ist. Es ist finanziell nicht mehr darstellbar sich 10 bis 12 Spieler zwischen 27 und 32 Jahren zu holen die alle schon von der ersten bis zur dritten Liga aktiv waren. Was aus meiner Sicht auch gut ist.

Wir können uns mal einen Spieler von Konkurrenten aus der eigenen Liga holen, möglicherweise auch höherklassige Spieler wie Zeitz die in der Region ihre Wurzeln haben und damit für uns möglich werden oder vielleicht nicht ganz den Durchbruch geschafft haben. In der Folge bedeutet es eben auch das ich nicht mehr wie bisher 20 mehr oder minder große "Namen" im Kader habe. Das Spieler wie Felix Luz, Patrick Zoundi, Matthew Taylor, Filip Luksik, Mounir Chaftar etc. auf der Bank sitzen und als Einwechselspieler zur Verfügung stehen. Ganz wichtig: Bei der Aufzählung geht es nicht um die Qualität der einzelnen Spieler sondern um den Namen. Man muss eben damit leben das es in Zukunft so sein wird das andere Spieler in die Bresche springen müssen. Dann muss bei Bedarf oder darf wenn er Leistung zeigt in der Innenverteidigung auch mal Ivan spielen oder Jordan oder Sebastian im Mittelfeld. Dafür sind diese Spieler auch da. Ich brauche keine Jugendspieler wie in den letzten Jahren damit sie die Nummer 5 oder 6 auf einer Position sind. Sondern wenn sie noch etwas Zeit brauchen bis sie den Sprung vollständig geschafft haben dann müssen sie eben auch mal ins kalte Wasser und Gas geben. Das Beispiel Jordan Steiner am Ende der letzten Saison sollte aufzeigen das diese Spieler auch ihre Qualitäten haben. Man muss sie nur mal ran lassen.

Und die komplette Geschichte muss auch in Saarbrücken möglich sein. Natürlich haben wir ein extrem ungeduldiges Publikum und man muss auch so realistisch sein das es wieder Unruhe geben wird wenn die sportliche Situation nicht so ist wie es sich Teile des Umfeldes wünschen aber da erwarte ich dann vom Verein das man die Ruhe behält. Zumal man zumindest die Hoffnung haben darf das es in der neuen Truppe deutlich besser passen wird als zuletzt.