Was nimmt man jetzt aus diesem Spiel mit? In erster Linie einen Punkt. Diesen Zähler hat man und mit diesem Zähler hält man den Abstand nach unten. Ansonsten sind es Ärger und Freude. Ärger über das Halbzeitergebnis. Man hat so viel investiert, man hat Auswärts mal wieder einen dominanten Spielstil gehabt und man hat so viele Fehler beim Gegner erzwungen. Trotzdem führst du nur mit 1:0 zur Pause und dieses Tor fällt in einer Phase wo du nicht mehr ganz diesen Zugriff auf das Spiel hattest. Man muss sich in den ersten 25 Minuten belohnen, man muss da schon in Führung gehen und eigentlich auch mit zwei Treffern vorlegen. Gute Halbzeiten muss man in solchen Spielen nutzen und sich auch mal vom Gegner absetzen. Ein Stück weit Freude braucht es dagegen nach dem zweiten Abschnitt. Die Gastgeber wurden besser und dies war auch so zu erwarten. Das man selbst nicht über 90 Minuten ein Tempo wie im ersten Abschnitt fahren kann ist auch logisch. Man hat sich in der Phase vor dem Tor aber zu tief in die eigene Hälfte drücken lassen, man hat zu viel Druck zugelassen und zeitweise war es ein Powerplay der Gastgeber. Der Ausgleich nach 73 Minuten war überfällig und hätte schon vorher fallen müssen. Man hat es in dieser Phase nicht mehr geschafft für Entlastung zu sorgen. Man konnte in der Offensiv keine Bälle mehr halten, keine Umschaltmomente erzeugen und der Defensive mal Verschnaufpausen verschaffen. Da haben Shipnoski, Golley, Jänicke zu wenig getan. Auch die Einwechslung von Froese verpuffte fast ohne Wirkung. Unter diesem Druck entstehen zwangsläufig Chancen und die gezwungenermaßen ständig umgestellte FCS-Defensive ist nicht sattelfest. Zumal bei so vielen langen Bällen in den Strafraum man nicht alles ohne jede Gefahr verteidigen kann und irgendwann kommt es dann zu einem solchen Gegentreffer. In Magdeburg konnte man diese Phase verteidigen, heute ist das nicht ausreichend gelungen. Auch die nötige Auswechslung von Thoelke hat nicht geholfen. Er hatte bis dahin ein sehr starkes Spiel gezeigt. Auch Luca Kerber hat dann auf der Sechs Probleme bekommen. Der Junge hat wie schon in Meppen ein ordentliches Spiel gezeigt und seine Aufgabe erfüllt. Der Mut des Trainers ihn als alleinige Sechs zu bringen hat sich gelohnt.- Wie oft genug auch Zeitz in den letzten Wochen wurde er in der entscheidenden Phase dann zu oft von seinen Mitspielern alleine gelassen. Angesichts der eigenen verpassten Möglichkeiten in Hälfte 1 und der Chancen der Gastgeber in Hälfte 2 hätte das Spiel auch noch komplett kippen können. Nimmt man das komplette Spiel ist es dagegen eine gerechte Punkteteilung. Über viele Phasen war es ein ordentliches Drittligaspiel mit ansehnlichen Passagen und beide Teams egalisieren sich mit ihren starken Halbzeiten.
Vor dem Spiel hätte man den Punkt in Halle sicher unterschrieben und bei allem Frust über den Spielverlauf wird man mit den Punkt mit Abstand auch leben können. Es bleibt aber erneut ein Spiel ohne Dreier und für das Selbstvertrauen innerhalb der Mannschaft würde ein solcher Sieg noch mal gut tun. Mit Unentschieden bleibt man mehr oder weniger auf der Stelle stehen und man ist nun auch schon wieder drei Spiele ohne Sieg, überhaupt hat man nur einmal in den letzten Monaten gewonnen und den erhofften Turnaround kann auch dieses Spiel nicht bieten. Zur Wahrheit gehört aber auch: In diesem Jahr hat man bisher vier Spiele Auswärts bestritten, dazu kommt das halbe Auswärtsspiel in Frankfurt. Von einem Heimvorteil (sofern es ihn bei Geisterspielen überhaupt gibt) profitiert der FCS im Vergleich zu den anderen Drittligisten nicht und wird dies möglicherweise auch in den nächsten Wochen nicht tun können. Die Auswärtsbilanz ist mit vier Punkten ordentlich. Ein Sieg aus Magdeburg/Meppen und der Punkt in Halle erfüllen das Soll, die Niederlage in Rostock passiert. Die zwei Punkte aus dem Heimspiel gegen Lübeck fehlen aber in dieser Rechnung und damit sieht die ganze Sache schon ein gutes Stück schlechter aus. In der Tabelle ist der FCS nun auf dem neunten Platz angekommen. Man hat 31 Punkte auf dem Konto und der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt mindestens zehn Punkte. Diesen Puffer sieht man gerne und die nächsten drei Spiele werden den weiteren Weg vorgeben. Man spielte erst gegen Duisburg, dann in Unterhaching. Beide Teams belegen momentan einen Abstiegsplätz und Spiele sind mögliche Big Points um Teams aus dem Keller zu distanzieren. Danach kommt es dann in einem weiteren Heimspiel zum Nachholspiel gegen Zwickau. Mannschaft und Trainer bleibt nun eine komplette Woche um sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Erst am kommenden Montag empfängt der FCS dann den MSV zum nächsten Heimspiel. Anstoß soll dann um 19:00 Uhr sein. Der Spielort für diese Begegnung ist noch offen.