Pius Krätschmer

  • Zwölfter Neuzugang: Malstätter verpflichten Pius Krätschmer


    Der Achillessehnenriss von Boné Uaferro in der Woche vor dem ersten Saisonspiel hat den FCS schwer getroffen, heute sorgte der Verein für Ersatz und konnte die offene Position in der Innenverteidigung wieder besetzen: Defensivspieler Pius Krätschmer wechselt nach Saarbrücken. Der 24-Jährige stand zuvor beim 1.FC Nürnberg unter Vertrag, durfte den Verein jedoch verlassen. Bei den Malstättern unterschreibt Krätschmer einen Vertrag über zwei Jahre bis zum 30.Juni 2023. Beim FCS erhält er die Rückennummer 4


    In der bisherigen Transferperiode hatte man zuvor schon Jonas Hupe (Torwart, Bonner SC), Marcel Johnen (Torwart, Bayer Leverkusen U19), Nick Galle (Linksverteidiger, Alemannia Aachen), Dominik Ernst (Rechtsverteidiger, 1.FC Magdeburg), Dennis Erdmann (Innenverteidiger, 1860 München), Dave Gnaase (Zentrales Mittelfeld, KFC Uerdingen), Alexander Groiß (Zentrales Mittelfeld, Karlsruher SC), Robin Scheu (Rechtes Mittelfeld, SV Sandhausen), Tim Korzuschek (Linkes Mittelfeld, FC Gießen), Justin Steinkötter (Angriff, Borussia Mönchengladbach II und Adriano Grimaldi (Angriff, KFC Uerdingen) unter Vertrag genommen.


    Mit Pius Krätschmer erhält der FCS einen Spieler am Scheidepunkt. Der 24-Jährige wurde in Freiburg ausgebildet und kam über Rosenheim und Schweinfurt nach Nürnberg. Beim FCN konnte er sich in der 2.Bundesliga allerdings nicht durchsetzen. Einer seiner Vorteile ist seine Vielseitigkeit. Krätschmer kann neben der Innenverteidigung auch als Außenverteidiger oder im defensiven Mittelfeld spielen. Auch spielt der Linksfuß am liebsten den linken Part in der Innenverteidigung und ein solcher Innenverteidiger fehlte bis dato. Ein ausführlicher Bericht auf den Spieler folgt.


    Der Neuzugang besetzt die kurzfristig wieder geöffnete Planstelle in der Innenverteidigung und komplettiert vorerst den Kader der Blau-Schwarzen. Mit Manuel Zeitz, Rasim Bulic, Dennis Erdmann und dem Neuzugang stehen nun wieder vier eingeplante Innenverteidiger zur Verfügung. Dazu kommen die Langzeitverletzten Steven Zellner und Boné Uaferro. Eine weitere Option ist ein Spieler wie Alexander Groiß. Trotz dieser Quantität wäre grundsätzlich auch noch ein zweiter Neuzugang in der Innenverteidigung möglich, die sportliche Leitung hat sich schon vor der Verletzung von Uaferro gegen diesen Plan entschieden.


    24 Feldspieler und drei Torhüter bilden nun den 27-köpfigen Kader des FCS. Auch in der vergangenen Saison ging man mit 27 Spielern in die Saison, man muss aber die Langzeitverletzungen berücksichtigen. Bis Ende August bleibt das Transferfenster geöffnet. Die sportliche Leitung kann sich in aller Ruhe die restliche Vorbereitung und den Saisonstart anschauen sowie den Markt im Auge behalten um dann nach Möglichkeit doch noch einen Feldspieler zu verpflichten der aktuell noch nicht realistisch ist oder um auf Position nachzulegen, auf denen sich noch unerwarteter Bedarf offenbart. Die offensiven Außenbahnen drängen sich in dieser Frage immer weiter auf.


    Der Neuzugang leitete seine Zeit beim FCS mit folgenden Worten ein:

    „Saarbrücken ist ein toller Traditionsverein mit enormem Zuschauerpotential, wie das erste Spiel gegen Osnabrück gezeigt hat. Ich werde versuchen, mich hier weiterzuentwickeln und der Mannschaft zu helfen, die Erwartung der Fans erfüllen“.


    Sportdirektor Jürgen Luginger begründete die Verpflichtung folgendermaßen:

    „Pius ist ein extrem ehrgeiziger Spieler, der bereits Zweitligaluft beim 1. FC Nürnberg geschnuppert hat und sich jetzt bei uns im Saarland für höhere Aufgaben empfehlen will. Damit passt er voll in unser Anforderungsprofil und ich bin sicher, dass er beim FCS den nächsten Entwicklungsschritt machen wird“



    Kaderansatz beim FCS

    TW: Batz, Johnen, Hupe

    RV: Ernst, Recktenwald

    IV: Bulic, Zeitz, Erdmann, Uaferro, Zellner, Krätschmer

    LV: Müller, Galle

    DM: Kerber, Bösel, Gnaase, Groiß

    RM: Deville, Scheu

    OM: Günther-Schmidt, Jänicke, Köhl

    LM: Gouras, Korzuschek

    ST: Jacob, Grimaldi, Steinkötter

  • Beim 1.FC Nürnberg scheinen die Fans sehr viel positiv von ihm zu halten und bedaueren seinen Wechsel.

    If we're gonna walk, we walk as lions


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  • Pius Krätschmer wurde im Juni 1997 in Ulm geboren und startete seine fußballerische Laufbahn bereits im Alter von fünf Jahren bei der TSV Pfuhl. Von 2002 bis 2004 spielte er bei seinem Heimatclub, anschließend ging es zum SSV Ulm. Bei den Spatzen durchlief er in den folgenden Jahren den größten Teil seiner Jugendzeit und blieb bis zur U16 beim SSV. Durch gute Leistungen bekam er ein Angebot vom SC Freiburg und wechselte im zweiten B-Jugendjahr zu den Breisgauern. Beim SCF spielte er in der Saison 2013/14 in der U17-Bundesligamannschaft und war dort Stammspieler. 22 von 26 Begegnungen bestritt er, nur drei Mal wurde er eingewechselt. Wie zuvor in Pfuhl und in Ulm war Krätschmer zu dieser Zeit noch überwiegend Offensivspieler und steuerte 21 Scorerpunkte bei. Neben sieben Toren konnte er auch 14 Vorlagen geben. Mit Freiburg wurde er Neunter.


    Im Sommer 2014 rückte er in die U19-Bundesligamannschaft auf und konnte sich dort im ersten Jahr als jüngerer Jahrgang gut behaupten. Er sammelte 21 Spieleinsätze in der Liga. Stammspieler war Krätschmer jedoch nicht, elf Mal spielte er von Beginn an. Weiterhin war er vor allem Offensivspieler und steuerte zwei Tore zum vierten Platz bei. Das Hinspiel gegen den FCS verpasste er, im Rückspiel wurde er für 16 Spielminuten eingewechselt. In seinem letzten Jugendjahr stand er bei den ersten beiden Spielen in der Startelf, darunter auch beim Duell mit dem FCS. Danach stand er aus unbekannten Gründen bis zum Winter überhaupt nicht mehr im Kader. Zum Jahreswechsel beendete er vorzeitig seine Jugendzeit und ging zur zweiten Mannschaft des Karlsruher SCs. Beim Oberligisten gab er am 20.Februar 2016 sein Aktivendebüt, Anfang März gelangen ihm die ersten Tore gegen Hollenbach. Allgemein kam er auf ordentliche Spielzeiten und absolvierte in der Rückrunde 13 Einsätze. Darunter fallen neun Startelfeinsätze und sieben Scorerpunkte. Das zweite Jahr in Karlsruhe verlief nur durchwachsen. Er war fast immer Ergänzungsspieler und kam bei 16 Einsätzen gleich 13 Mal von der Bank. Trotzdem verpflichtete ihn 2017 der TSV Rosenheim. Beim Regionalligisten aus Bayern bekam Krätschmer auch eine neue Rolle als Innenverteidiger verpasst und etablierte sich schon zu Saisonbeginn als Stammspieler und nach wenigen Spieltagen auch als absoluter Leistungsträger. Nach einer Verletzung in der Winterpause konnte er die Rückrunde nicht mehr eingesetzt werden. Dadurch stehen am Ende "nur" 22 Einsätze, alle von Beginn an, zu Buche. Nach seiner Genesung kehrte er im Sommer 2018 zurück und übernahm gleich wieder seine Rolle als Stammspieler. Über die komplette Saison war er nicht wegzudenken, am Ende wurden es 32 von 34 möglichen Einsätzen. Er überzeugte, Rosenheim spielte eine schwierige Saison. 2019 ging er den nächsten Schritt und wechselte zum FC Schweinfurt. Auch bei den Schnüdeln etablierte sich der Ulmer als Stammspieler und Leistungsträger und spielte in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld. Ab Anfang März sorgte dann die Pandemie für einen Abbruch der Saison. Krätschmer bestritt so 21 von 22 möglichen Spielen bei einer Spitzenmannschaft der Regionalliga Bayern. Krätschmer nutzte die Zeit für ein Probetraining in Nürnberg und überzeugte die Verantwortlichen beim Zweitligisten. Im September 2020 folgte der Transfer. Der ursprüngliche Plan ging jedoch durch den erneuten Abbruch der Regionalliga Bayern nicht auf, Krätschmer konnte keine Spielpraxis in der U23 sammeln. In der Profimannschaft hatte er es dagegen schwer. Er saß zwar bei den meisten Spieler auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz. Erst in den letzten drei Saisonspielen wurde er jeweils in der Schlussphase eingewechselt und durfte einige Minuten ran. Für die Saison kündigte sich keine Besserung an. Bei den Profis spielte er keine Rolle, stand auch nicht im Kader und bei der zweiten Mannschaft hatte er als "Ü23-Spieler" denkbar schlechte Karten. Nur am zweiten Spieltag gegen Schalding sammelte er 86 Minuten Spielpraxis als Abwehrspieler.


    Auf den ersten Blick ist die Verpflichtung von Krätschmer ein Blick auf die Breite in der Abwehr. Angesichts von mangelnder Spielpraxis und Drittligaerfahrung kann er von Außen nicht als sofortige Verstärkung als Stammspieler gesehen werden. Die 2.Bundesliga oder der hohe Konkurrenzkampf in Nürnberg war scheinbar noch ein Stück zu hoch für ihn. Und doch hat er alle Möglichkeiten. Er hat in der Regionalliga seine Klasse über Jahre unter Beweis gestellt und kann hier mit 76 Einsätze punkten. Dazu hat er ein Jahr in der 2.Bundesliga trainiert und der Schritt zurück ist auch eine große Chance für den Spieler. Er ist noch nicht am Ende seiner Entwicklung, kommt aber langsam ist die beste Phase als Fußballer. In den Probetrainings hat er sowohl letztes Jahr in Nürnberg als auch vergangene Woche beim FCS zu überzeugen gewusst. Auch seine Vielseitigkeit ist ein Plus. Er ist die unbedingt benötigte Alternative in der Innenverteidigung, kann aber bei Bedarf auch im defensiven Mittelfeld oder als Linksverteidiger eine Option werden.



    Daten


    Geburtstag:16.Juni 1997
    Geburtsort:Ulm
    Nationalität:Deutsch
    Größe:1,87 Meter
    Starker Fuß:Links
    Position:Innenverteidigung
    Nebenposition:Defensives Mittelfeld, Linksverteidiger
    Letzter Club:1.FC Nürnberg (2.Bundesliga)
    Vertrag bis:30.06.2023



    Stationen im Jugendbereich


    VereinVonBis
    TSV Pfuhl20022004
    SSV Ulm200430.06.2012
    SC Freiburg01.07.201231.12.2015



    Stationen im Aktivenbereich


    VereinVonBisSpielklasse
    Karlsruher SC II01.01.201630.06.2017Oberliga BW
    TSV Rosenheim05.07.201730.06.2019Regionalliga Bayern
    1.FC Schweinfurt01.07.201913.09.2020Regionalliga Bayern

    1.FC Nürnberg14.09.202004.08.20212.Bundesliga



    Einsätze


    AnzahlLigaTore
    32.Bundesliga0
    78Regionalliga Bayern5
    29Oberliga Baden-Württemberg7
    23U19-Bundesliga2
    22U17-Bundesliga7
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