Für das zentrale Mittelfeld haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben. Zumindest wenn man sich die Position neben Luca Kerber anschaut. Kerber ist Leistungsträger und steht außer Diskussion. Er fühlt sich in der Rolle des Achters wohl, hat von dieser Position aus auch gegen Berlin für gefährliche Aktionen gesorgt. Gleichwohl hatte auch der 19-Jährige gerade in der ersten Hälfte zu kämpfen und einige Ballverluste dabei. Trotzdem ist seine Konstanz im jungen Alter beeindruckend. Die defensivste Rolle im Mittelfeld hat in den letzten beiden Spielen Rasim Bulic eingenommen. Der 20-Jährige bildet mit Kerber ein sehr junges Mittelfeldzentrum. Bulic hat dabei in beiden Spielen seine Rolle als Abräumer ausgefüllt, hat (wie schon letzte Saison) gezeigt, dass man sich auf ihn verlassen kann. Der Spielertyp für offensive Aktionen ist er allerdings nicht. Er könnte ohne Probleme zum dritten Mal beginnen, sofern er fit ist. Gedanken machen müssen sich andere. Alexander Groiß wurde in den letzten Wochen nicht mal als Joker eingewechselt, Dave Gnaase gegen Berlin sogar aus dem Kader gestrichen. Es sind deutliche Ansagen des Trainers gewesen. Erste Option für die Sechs dürfte Pius Krätschmer sein. Er hat gute Qualitäten und kann im Spiel nach vorne mehr beitragen als Bulic.
Weiter in der Offensive ist der Konkurrenzkampf neu entbrannt. Gegen Verl und Berlin zündeten die Einwechslungen von Deville und Steinkötter und beide Spieler - insbesondere Steinkötter - konnten sich für mehr Einsatzzeiten empfehlen. Sie könnten die Chance von Beginn an bekommen (dann auf der offensiven Außenbahn) in der Hoffnung, dass ihre Stärken auch von Beginn an zum Zuge kommen. Tempo hat dem FCS in der Offensive in den letzten Wochen gefehlt. Aber auch erneute Einwechslungen gegen eine müder werdende Defensive sind denkbar. Gerade Steinkötter ist mit seinem Tempo ein idealer Konterspieler, ein idealer Spieler, wenn sich Räume bieten. Auch Tim Korzuschek - zuletzt nicht im Kader - könnte eine Option werden. Marius Köhl durfte gegen Verl beginnen, bei der aktuellen Konkurrenz sind seine Chancen auf einen erneuten Einsatz von Beginn an jedoch äußerst gering. Nimmt man nicht Steinkötter oder Deville von Beginn an, so sind Robin Scheu und Tobias Jänicke wieder die erste Wahl. Scheu ist noch nicht an den Erwartungen, hatte in der Saison aber auch noch nie die Chance (verletzungsbedingt) mehrere Spiele in Folge zu machen und anzukommen. Körperlich scheinen die Voraussetzungen nun gegeben zu sein und nun muss er gegebenes Vertrauen zurückzahlen. Jänicke ist mittlerweile über den größten Teil der Saison ein Stammspieler und kann auch auf Linksaußen beginnen. Zuletzt spielte er in der Raute auf der Zehn, Scheu im rechten Halbfeld. Theoretisch könnte der FCS in einer Raute auch die ganz offensive Variante wählen. Hieße Bulic/Krätschmer auf der Sechs, Jänicke und Kerber auf der Acht und Günther-Schmidt auf der Zehn. In dem Fall könnten die drei offensiven Spieler gemeinsam beginnen. Günther-Schmidt hat zuletzt den Vorzug vor Jacob bekommen. Nach Erkrankung und Formschwäche eine berechtigte Entscheidung. Geht Koschinat wieder auf das normale System zurück, so dürfte die Reihenfolge so bleiben. Günther-Schmidt hat sich das Vertrauen für die Startelf durchaus verdient. Nötig ist dafür ein vollständig fitter Adriano Grimaldi. In dem Fall wird man auf den Zielspieler in der Offensive nicht verzichten wollen. Seine Qualitäten stellen jeden Gegner vor eine Herausforderung. Mit Jacob oder Günther-Schmidt in der Spitze hat man zwei starke Alternativen parat, in beiden Fällen wäre eine starke Abwandlung vom bisherigen Spielkonzept notwendig.
So könnte der FCS spielen
Ersatzbank
Marcel Johnen (ETW) | Nick Galle | Alexander Groiß | Dave Gnaase | Sebastian Bösel/Rasim Bulic | Marius Köhl | Maurice Deville | Justin Steinkötter | Sebastian Jacob |