Dritter Sieg im dritten Test. Mit einem deutlichen 4:1-Erfolg über die Regionalligamannschaft von Mainz 05 schloss der FCS am Samstagmittag die erste Phase der Vorbereitung ab. Bei tropischen Temperaturen reiste der FCS wieder mit einem schmalen Aufgebot an Drittligaspielern an. Calogero Rizzuto, Boné Uaferro, Bjarne Thoelke, Dominik Becker, Richard Neudecker, Sebastian Jacob und Julius Biada waren nicht im Kader und standen nur neben dem Spielfeld. Zu den verbliebenen 13 Feldspielern nominierte Ziehl mit Rhani Abdennour, Tim Walle, Leo Sahin und Ram Jashari erneut vier Spieler aus den Nachwuchsmannschaften für den Kader, Testspieler waren keine dabei.
Die personellen Probleme zeigten sich auch in der Startaufstellung, schickte Rüdiger Ziehl doch eine potenzielle Startelf unter diesen Bedingungen auf das Feld. Vor Torhüter Tim Schreiber bei seinem FCS-Debüt starteten Lukas Boeder, Manuel Zeitz und Marcel Gaus von rechts nach links in der Dreierkette. Die rechte Außenbahn ging dieses Mal an Günther-Schmidt, links startete Sanchez. Das Gespann im zentralen Mittelfeld bildeten Sontheimer auf der Sechs, flankiert von Civeja und Kerber auf der Acht. Vorne spielte Rabihic als hängende Spitze um Patrick Schmidt herum. Zur Pause kam mit Brünker (für Schmidt) der letzte wirklich drittligaerfahrene Feldspieler ins Spiel und erst nach 66 Minuten folgten die weiteren Wechsel: Zunächst kamen Recktenwald (RM), Jashari (LM), Breuer (ZM) und Sahin (ST) für Kerber, Gaus, Civeja und Rabihic ins Spiel. Dafür rückte Sanchez auf den linken Part der Dreierkette, Günther-Schmidt auf die Acht. Zehn Minuten vor Spielende kamen noch Rhani (für Boeder) und Walle (für Günther-Schmidt) ins Spiel. Die Gäste aus Mainz wechselten zur Pause komplett durch.
Aus sportlicher Sicht zeigte der FCS bis zur ersten Wechselphase einen guten Auftritt mit vielen Lichtmomenten. Von Beginn an war man sehr aggressiv im Spiel gegen den Ball, könnte dort mit Schmidt, Civeja und Sontheimer durchaus auch an Qualität gewonnen haben. Am Ende sollte sich das auch auszahlen. Abgesehen davon zeigte man im eigenen Ballbesitz einige gute Spielzüge und gute Ansätze, konnte immer wieder aus der zentralen Mittelfeldposition heraus den Ball zu den freien Außenbahnspieler bringen und Durchbrüche erzielen. Problem blieb erneut die Verwertung dieser Torchancen um mehr Tore zu erzielen und vor allem um Tore aus eigenen Spielsituation heraus zu erzielen. Beim 1:0 nach 28 Minuten sprintete Schmidt in einen zu kurz geratenen Rückpass, ging am Torwart vorbei und legte dann quer auf Rabihic. Der zweite Treffer (43.) gelang nach einem aggressiven Ballgewinn von Kerber im Mittelfeld, er ging dann weit durch und legte kurz vor dem Strafraum ab. Schmidt hatte zwar Probleme bei der Ballannahme, Sanchez traf jedoch in die lange Ecke. Kurz nach der Pause (49.) holte sich Sontheimer tief in der Mainzer Hälfte den Ball, Kerber brachte die Kugel nach außen und die scharfe Flanke fälschte ein Mainzer ins Tor ab. Dahinter hätten sowohl Kerber als auch Rabihic frei gestanden. Nach 71 Minuten holte sich Sontheimer den nächsten Ball in der gegnerischen Hälfte, verlagerte auf die Außenbahn. Die Flanke von Recktenwald fand in der Mitte Sahin, im ersten Versuch mit dem Kopf/Schulter scheiterte der U19-Spieler noch am Keeper, im Nachschuss gegen zwei Gegenspieler brachte er den Ball dann im Tor unter. Unter dem Strich also drei der vier Tore nach Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte und nicht anhand von durchgezogenen Spielzügen. Auch hier wären locker drei oder vier Tore möglich gewesen, man ließ doch einige Großchancen aus. Zehn Minuten vor Schluss unterlief dem durchgewechselten FCS in der Spielfeldmitte dann ein eigener Fehlpass, der Mainzer sprintete dazwischen und traf freistehend zum 4:1. Allgemein hatte auch Mainz seine Aktionen in diesem Spiel und forderte die ungewöhnlichen Dreierketten des FCS immer wieder. Einen wirklichen Schuss auf das Tor von Tim Schreiber hatten sie zwar nicht, konnte aber durchaus einige Abstimmungsschwierigkeiten offenbaren.
Man muss die Dinge natürlich nicht überhöhen, Mainz ist ne U23-Mannschaft mit vielen jungen Spielern die körperlich nicht auf dem Niveau des FCS waren. Das hat man oft gesehen, auch bei den gewonnen Zweikämpfen vor den Toren. Trotzdem war es ein gelungener Test und der Trainer dürfte einige gute Erkenntnisse aus der Begegnung ziehen können. Man hatte einen heute sehr starken Sontheimer, einen Wechselhaften Civeja (gegen den Ball stark, mit Ball ist ihm wie auch in Quierschied sehr wenig gelungen). Da muss man nach wenigen Tagen im Training mit dem Team auch die Kirche im Dorf lassen und den Jungen mal machen lassen. Schreiber im Tor musste sich als Keeper quasi nicht auszeichnen und ein Spiel ist als Bewertung eh mager. Mit Fuß am Ball hat er wie im Training auch aber schon noch massive Schwächen offenbart. Sanchez hat ein gutes Tempo, ein Fakt der dem FCS-Kader nur gut tun kann und wirkt bisher nicht wie ein reiner U23-Spieler. Schmidt bleibt bei viel Arbeit, ähnlich wie Brünker im zweiten Abschnitt. Aber beide Angreifer haben auch nicht nicht getroffen. Und vom Nachwuchs? Jashari ist ganz okay dabei, aber Regionalligagegner ist natürlich kein Landesligagegner und der große Vorteil seiner Geschwindigkeit gibt es hier nicht. Abdennour und Walle hatte nur zwei Minuten heute, konnten entsprechend auch nicht so viel zeigen und Sahin hat wieder getroffen. Er macht das im Strafraum schon ganz gut, auch wenn er körperlich noch sehr zulegen muss wenn es mal in Richtung Profifußball gehen soll. Aber Instinkt für den Torabschluss und die gefährliche Zone hat er nun in allen drei Tests unter Beweis gestellt. Und allgemein war das Tempo für ein Testspiel und dann bei diesen Bedingungen sehr gut, zumal der FCS ja auch lange Zeit seine Spieler auf dem Platz hatte und das schon auch eine Frage der Kondition zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung ist. Aber da haben alle Spieler gut durchgezogen, selbst wenn nach hinten nicht jeder Weg gelaufen wurde. Und die Spieler die über 90 Minuten auf dem Feld waren haben auch schon lange die Intensität hochhalten können. Und jetzt wird es höchste Zeit das die anderen Spieler zurück kommen um die Vorbereitung auch endlich vollumfänglich nutzen zu können.