Kaderplanung - Saison 2024/25

Vertrag mit Andy Breuer aufgelöst

Zitat

Wie der 1. FC Saarbrücken heute mitteilt, wurde der Vertrag mit Andy Breuer mit sofortiger Wirkung aufgelöst, um ihm den Wechsel zu einem anderen Verein zu ermöglichen.

„Wir haben die abgelaufene Saison offen und ehrlich mit Andy analysiert und akzeptieren seinen Wunsch, in einem veränderten Umfeld einen neuen Anlauf zu nehmen. Wir sind überzeugt, dass dies die beste Lösung für beide Seiten ist und wünschen Andy für seinen weiteren Werdegang alles Gute“, sagte Sportdirektor Jürgen Luginger.

Abgang Andy Breuer

Zehnter Abgang (inkl. Leihgabe Abdennour) beim FCS: Wie bereits vor einigen Wochen durchgesickert hatte Andy Breuer beim FCS keine Zukunft mehr und am heutigen Mittwoch vermeldete man dann auch die Auflösung seines Vertrages. Der neue Club von Breuer ist noch nicht bekannt, die Bekanntgabe dürfte jedoch zeitnah folgen.

Breuer kam 2014 vom FC Rastpfuhl zum FCS und war in der Folge ab der D-Jugend bei FCS aktiv, durchlief hier sämtliche Jugendstationen. 2022 stieg er mit der U17 in die Bundesliga auf. Im Juli des gleichen Jahres erhielt er daraufhin auch einen Anbindungsvertrag, trainierte ab diesem Zeitpunkt auch fest mit der Profimannschaft mit und stand nach der Winterpause bis Mitte April stets im Kader der Drittligamannschaft. Im März feierte er gegen Bayreuth sein Debüt, durfte auch drei Tage später gegen Essen für einige Minuten ran. Ansonsten spielte Breuer in der U19 sowie zwei Mal im Saarlandpokal für die Profis. In dieser Saison ging es für Breuer nicht mehr voran. Zu Saisonbeginn saß er noch vier Mal auf der Bank, anschließend sorgten auch disziplinarische Gründe für einen Bruch und er wurde in seiner Rolle von Leo Sahin verdrängt. Über Phasen trainierte er nicht mal mehr mit der Drittligamannschaft. Erst im Februar kehrte er kurzzeitig in den Kader zurück, durfte im Heimspiel gegen Aue auch fünf Minuten spielen. Er war gleichzeitig seine letzte Kadernominierung, auch im Saarlandpokal war er nur noch in Neunkirchen im Kader. Trotz laufenden Vertrages trennt man sich nun von einem noch sehr jungen Spieler aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum und dieser Schritt ist trotzdem keine Überraschung. Aus sportlicher Sicht lässt es sich noch schwer einordnen, auch wenn sich die Rolle innerhalb der ersten Mannschaft in den beiden Jahren nicht verbessert hat und Sahin an ihm vorbeigezogen ist. Gleichzeitig ist er immer noch erst 18 Jahre, kommt im Sommer gerade mal an den Zeitpunkt an dem der Übergang in den Aktivenbereich ansteht. Da ist noch viel Zeit für die sportliche Entwicklung. Aber nach allen Geschichten und Gerüchten muss erst mal die menschliche Komponente in Richtung eines Profifußballers gehen und dafür könnte ein Tapetenwechsel tatsächlich eine sinnvolle Alternative sein.

Der Kader umfasst nun 20 Spieler, was ein gutes Gerüst mit einer hohen Spieleranzahl darstellt. Gleichzeitig bleibt noch einiges an Arbeit zu erledigen. Sechs (vielleicht auch noch sieben) Planstellen im Kader sind noch offen. Damit käme man am Ende auf 23 Feldspieler und drei Torhüter. Dies wären exakt so viele Feldspieler wie auf dem Papier im letzten Halbjahr, allerdings ohne Nachwuchsspieler außerhalb von Einsatzzeiten (Recktenwald, Breuer) und ohne Langzeitverletzte (Schmidt, Jacob, Neudecker). 23 Feldspieler wären auch ein Spieler mehr als zum Start der Saison 2022/23. Ein zu dünner Kader sollte unter diesen Voraussetzungen nicht mehr vorherrschen, zumal man im Vorbereitungsverlauf auch noch auf längere Verletzungen reagieren könnte.

Zwei Positionen sind in der Innenverteidigung offen. Vier Spieler stehen für die Position im Kader, bei einer Dreierkette reichen normal fünf Innenverteidiger aus. Angesichts des Personals beim FCS muss man dies aber der Realität anpassen. Derzeit steht nur Zeitz als Spieler zur Verfügung wo man von 30 oder mehr Saisonspielen ausgehen kann. Bei Thoelke, Becker und Uaferro wären diese Werte zwar gut und sind im Einzelfall auch nicht unmöglich. Das Risiko, dass alle drei Spieler wie letzte Saison unterhalb von 30 Spielen bleiben ist jedoch groß. Aus diesem Grund braucht es zwei echte Alternativen zum bisherigen Personal. Trotzdem wäre ein U23-Spieler ein wichtiger Schritt, erfüllt doch keiner der bisherigen Innenverteidiger diese Prämisse und mittelfristig wird es zu Veränderungen kommen müssen. Der Spieler hätte die Möglichkeit neben den etablierten Spielern zu reifen, aber auch mehr oder weniger die Gewissheit auf Spieleinsätze zu kommen. Ein Linksfuß in Konkurrenz zu Uaferro wäre hier perfekt. Der andere Neuzugang sollte eher für den zentralen oder den rechten Teil der Dreierkette vorgesehen sein. Mit Boeder hat man einen flexiblen Defensivspieler verloren und sein Abgang muss passend aufgefangen werden.

Im zentralen Mittelfeld stehen zwei, vielleicht auch drei Positionen noch aus. Darunter hat man den vermeintlichen Königstransfer. Der Abgang von Kerber muss möglichst kompensiert werden. Direkt wird das Unmöglich sein, einen U23-Spieler mit dieser Qualität wird man nur schwerlich finden. Aber es braucht einen neuen Leistungsträger für die Position, auch wenn der Spieler 27 oder 28 Jahre alt sein sollte. Es ist vielleicht die Schlüsselposition in diesem Sommer. Neudecker kann da im Verbund mit eben einem Neuzugang einen Teil auffangen, aber den Rest muss ein Neuzugang tragen. Insbesondere wenn auch Kasim Rabihic in der neuen Saison nicht mehr beim FCS spielen sollte. Auch wenn Rabihic eigentlich seit Februar kein Stammspieler mehr war, so würden die 16 Scorerpunkte und seine spielerischen Qualitäten schon eine Lücke hinterlassen. Letzte Saison ging man mit Kerber, Rabihic, Neudecker, Günther-Schmidt und Civeja (der auch die Back-Up-Rolle für Sontheimer auf der Sechs übernahm) rein. Diese Breite braucht es auf der wichtigen Position und es führt kein Weg an der gleichen Besetzung in der Spitze vorbei. Die vermeintliche dritte Position könnte ein Ersatz von Andy Breuer sein, sollte man eine Neubesetzung als Nötig erachten. Das kann eine Option sein mit einem tatsächlichen Back-Up für die Sechser-Position, in diesem Falle klar mit einem U23-Spieler. Nötig wäre es vor allem dann wenn bei den beiden offenen Spielern nur offensivere Spielertypen die Wahl wären und dann könnte man am Ende auch bei 24 statt 23 Feldspielern landen. Gleichzeitig könnte man es aber auch wieder intern regeln. Schließlich hat man auf der Acht - gerade von Gourichy auch hier eingeplant wird - ein nominelles Überangebot an Spielern.

Zum Abschluss bleibt noch der Angreifer mit der verzwickten Situation. An sich schaut es hier mit Brünker, Schmidt und Stehle gut aus. Zwei Drittligastürmer und Stehle dahinter als komplett anderen Spielertypen könnten normal schon ausreichend sein. Durch die lange Verletzung von Schmidt gestaltet sich die Situation anders. Bei den Malstättern steht zwar noch ein Offensivspieler auf dem Zettel, ein weiterer Mittelstürmer jedoch nicht akut. Hier will man die Entwicklung von Schmidt im Laufe der Vorbereitung abwarten. Er soll zum Trainingsauftakt im Mannschaftstraining stehen, wird aber seine Zeit benötigen. Brünker und Stehle alleine sind nicht ausreichend, das letzte halbe Jahr bei Brünker hat dies gezeigt. Auch er kann die Last des Mittelstürmers nicht ganz alleine tragen. Die Planungen sollten dabei definitiv unabhängig von der Situation bei Sebastian Jacob laufen, er kann im optimalen Falle eine erfreuliche Ergänzung des Aufgebots werden.

Kaderansatz

TW: Menzel, Paterok, Mutter

IV: Thoelke, Zeitz, D. Becker, Uaferro, Neuzugang, Neuzugang/R. Becker

RM: Rizzuto, Fahrner

DM: Sontheimer, (Neuzugang)

ZM: Civeja, Günther-Schmidt, Neuzugang, Neudecker, Rabihic/Neuzugang, Gourichy

LM: Schumacher, Neuzugang

HS: Naifi, Multhaup

ST: Brünker, Schmidt, Stehle, Neuzugang, (Jacob)