Blick auf den FCS
Das Hinspiel war dann mal ein richtig guter Nackenschlag. Mit 2:3 unterliegt der FCS vor heimischer Kulisse 1860 München. Gute Ausgangslage fürs Rückspiel? Gibt es nicht. Gibt es nicht weil der FCS nur mit Herzen Fußball gespielt hat und dabei den Kopf ausgeschaltet hat. So liefern die Molschder zwar einen großen Fight, haben sich jedoch mehr oder weniger selbst um den Empfang gebracht. Durch die drei Gegentore wobei alle drei auf so billige Art und Weise gefallen sind und natürlich durch die frühe rote Karte. Das hat Donnerstag schon richtig hart getroffen weil man 65 Minuten in Unterzahl spielen musste und weil Behrens nun auch am Sonntag fehlen wird. Die Ausgangslage ist vollkommen klar: Wir haben nicht mehr groß was zu verlieren. Der FCS braucht mindestens einen Sieg mit zwei Toren Differenz (2:0, 3:1) oder aber muss in einem torreichen Spiel mit einem Tor Differenz gewinnen (alles ab 4:3 oder höher). Bei einem 3:2 für den FCS nach 90 Minuten würde es in die Verlängerung gehen. Wer drei Gegentore in einem Heimspiel bekommt hat eben nicht mehr die Auswärtstorregel als Hilfe!
Die personelle Situation ist so weit klar. Cymer, Krause und Rau fehlen verletzungsbedingt, Behrens ist gesperrt nicht dabei. Die restlichen Spieler sollten zur Verfügung stehen. Und dann geht es klar auch um die Aufstellung. Batz im Tor ist klar, auch Müller als linker Verteidiger steht nicht in Frage. Der rechte Verteidiger ist dagegen offen. Wenninger hat Donnerstag leider große Probleme gehabt und kam nie wirklich mit Karger klar. Die Alternative ist Mendy. Man wird sich so oder so etwas überlegen müssen wie man diese Seite zu bekommt. Innenverteidigung ist auch so ein Thema. Da kann der ein oder andere noch so sehr über Sascha Mölders lachen, aber der hat seine Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es wird sicher die Frage sein ob man bei Zellner und Kehl-Gomez bleibt oder ob man nicht eher Oschkenat bringt um damit Mölders mit mehr Masse zu begegnen. Im zentralen Mittelfeld hat man neben Zeitz und Holz noch Perdedaj und Steiner als Alternative. Gerade Perdedaj ist definitiv auch eine Option für die erste Elf. Im rechten Mittelfeld dürfte wieder Jänicke erste Wahl sein, auf der linken Seite entsprechend Markus Mendler. Mit Studtrucker, Dausch und Obernosterer hat man Optionen. Und im Sturm muss man sehen. Behrens fehlt gesperrt, Schmidt ist nicht bei 100%. Grundsätzlich wäre es gut wenn Patrick von Beginn an spielen können. Bei seinem Tor hat er mal wieder seine Qualität gezeigt. Und dann entweder weiter mit zwei Stürmer, sprich Jacob daneben oder man beginnt mit Dausch hinter einer einzigen Spitze. Alternativ würde ich ein 3-6-1-System (Batz - Oschkenat, Zellner, KG - Jänicke, Zeitz, Holz, Müller - Dausch, Mendler - Schmidt) als eine Option sehen.
Schema
Batz - Mendy, Zellner, Kehl-Gomez, Müller - Zeitz, Perdedaj - Jänicke, Dausch, Mendler - Schmidt
Bank
Patrick Herbrand (ETW)
Sascha Wenninger
Pierre Fassnacht
Oliver Oschkenat
Marco Holz
Sebastian Jacob
Christoph Fenninger
An sich hat der FCS jetzt zwei Optionen. Er und das Umfeld können die Flinte ins Korn werfen und quasi zur Halbzeit halt ein vermeintliches Schicksal annehmen und sich mit dem nächsten Jahr Regionalliga anfreuden. Oder aber man stemmt sich dagegen. Es sind erst 90 von 180 Minuten vorbei und bei allen Nackenschlägen und bei allen Fehlern die der FCS am Donnerstag gemacht hat konnte man doch auch sehen das wir ausreichend Potenzial und Qualität haben um 1860 München zu schlagen. Und warum auch nicht mit zwei Treffern Differenz? Wir haben trotz 65 Minuten Unterzahl zwei Tore gemacht, wir haben uns eine Menge Chancen erspielt. Wenn wir den großen Fight den wir geliefert haben noch mal wiederholen können und dabei den Kopf anschalten ist vieles möglich. Und wir stehen eh mit dem Rücken zur Wand, haben also nach diesem Hinspiel nicht mehr viel zu verlieren. Verlieren kann nur noch München wenn sie sich tatsächlich noch den Aufstieg vom Brot nehmen lassen würden. Ohne Zweifel muss der FC aber einige Dinge anders machen wenn man eine Chance haben will das Ding noch zu drehen. Zwei Elemente sind ja offensichtlich. Einmal brauchen wir eine Abwehr auf dem Platz. Das die Löwen-Offensive stark ist hat man Donnerstag gesehen, aber wir müssen halt auch keine Tore verschenken und das haben wir im Hinspiel getan. Wenn wir uns wieder drei Gegentore fangen und wieder so mithelfen dann kann man jede Hoffnung begraben. Wir müssen dort mindestens zwei Klassen stärker werden und Gegentore vermeiden. Und wir müssen den Kopf einschalten. Wenn ich mich in solchen Spielen so dermaßen selbst Schwäche dann funktioniert es halt nicht. Wir dürfen nicht wieder in Unterzahl geraten und müssen auch mit Köpfchen Fußball spielen. Mentalität schon & gut, aber wenn ich so lange mit einem Mann weniger spiele und dann das 2:2 mache muss ich das Ergebnis auch einfach mal mitnehmen und nicht wie wir mit allen Mann ins Tor stürmen um möglichst schnell weiter zu spielen nur um dann noch das 2:3 zu bekommen. Für Sonntag heißt das auch den richtigen Mix zwischen Offensive und Defensive zu finden. Wir haben 90 Minuten Zeit um das Hinspielergebnis zu unseren Gunsten zu drehen. Wir müssen nicht nach 20 Minuten alles auf eine Karte setzen sondern sollten das Spiel relativ normal angehen und dann auch schauen wie sich der Spielverlauf entwickelt. Irgendwann läuft dir natürlich die Zeit weg, aber erst mal geht es darum das Spiel normal anzugehen und zu schauen was geht. Natürlich mit einer offensiven Spielweise. Hinten stellen geht natürlich auch nicht, aber die Balance muss da sein.