Die Drittligagegner: Rot-Weiss Essen
Das dritte Drittligajahr nach dem Wiederaufstieg steht für den FCS vor der Tür. Der Kader der Malstätter hat sich in einigen Mannschaftsteilen stark verändert, aber auch in der restlichen Liga war man in der Sommerpause nicht untätig und hat viele Transfers getätigt. Ein Umstand, welcher sich bis Ende August fortsetzen wird. Neunzehnhundertdrei.de schaut sich diese Veränderungen an und wird die sportliche Seite - in Anlehnung an die traditionelle Vorschau des Kickers - aller Drittligagegner in der Saison 2022/23 beleuchten. Am heutigen Freitag geht es um den bekanntesten der vier Aufsteiger, den Traditionsverein Rot-Weiss Essen.
Die Ausgangslage
Nach vielen vergeblichen Anlaufen hat Essen den Sprung zurück in den Profifußball geschafft. Es wird die erste Drittligaspielzeit für Essen seit der Spielzeit 2007/08 werden. In den vergangenen Jahren war man oft dran am Aufstieg, hatte Jahr für Jahr den wohl besten Kader der Regionalliga West. 2019/20 (Saisonabbruch) wurde man Dritter, im Jahr darauf reichten 90 Punkte nicht für die Meisterschaft und Dortmund II stieg auf. In der vergangenen Saison war es ein Nervenspiel bis zum Ende. Am Ende stieg man dank des besseren Torverhältnisses gegenüber Preußen Münster auf und konnte den Fluch der Regionalliga endlich bezwingen. Erwartungsgemäß hat der Aufstieg die Euphorie im Club (teilweise mit einem fünfstelligen Zuschauerschnitt in der Regionalliga West) weiter angetrieben, der Dauerkartenverkauf läuft ausgezeichnet. Nach der späten Entlassung von Christian Neidhart am Ende der letzten Saison hat man Christoph Dabrowski als neuen Trainer vorgestellt. Der 43-Jährige war zuvor Trainer in Hannover. Das restliche Trainerteam der Essener bleibt gleich. Beim Kader hat man das eingespielte Aufgebot zum größten Teil gehalten, konnte auch mit Leistungsträger wie Flügelspieler Young verlängern. Nachdem man sich bereits in der Regionalliga einen guten Drittligakader zusammenstellen konnte sollen gezielte Verstärkungen ausreichen um das Saisonziel zu erfüllen. Ziel ist es sich in der 3.Liga zu etablieren und sich möglichst schnell von den Abstiegsplätzen zu distanzieren.
Das Auftaktprogramm
Für RWE startet die 3.Liga mit einem Heimspiel gegen Elversberg, am zweiten Spieltag folgt gleich das emotionale Duell beim MSV Duisburg. In der englischen Wochen bleibt man komplett im eigenen Bundesland, spielt zunächst zuhause gegen Viktoria Köln und dann bei Dortmund II. Erst Ende August (in Bayreuth) geht es erstmalig aus NRW heraus. Der FCS gastiert am neunten Spieltag (Mitte September) an der Hafenstraße.
Wer ist weg?
Gerade einmal sechs Spieler haben den Verein verlassen. Im Tor ging Davari nach Oberhausen. Lang Zeit war er Stammkeeper, verlor den Posten dann an Golz und wurde sogar suspendiert. Rechtsverteidiger Sauerland kam auch dank Verletzungen nur zu fünf Einsätzen und spielt nun in Aachen. Mittelfeldspieler Nils Kaiser wurde an Wiedenbrück ausgeliehen, die Leihe von Flügelspieler Marius Kleinsorge (14 Einsätze seit Winter) endete. An einer festen Verpflichtung hatte man kein Interesse. Rechtsaußen Felix Heim ging wie Sauerland zu Alemannia Aachen. Zlatko Janjic war Back-Up für Engelmann im Sturm und kam in 34 Einsätzen zu fünf Toren. Den auslaufenden Vertrag verlängerte RWE nicht.
Wer ist neu?
Zehn neue Spieler gehören dem Kader an. Aus der eigenen U19 wurden die Abwehrspieler Nico Haiduk (LV) und Mustafa Kourouma (IV) nach oben gezogen, dazu kommt Angreifer Tomur Kesim. Die Leihe von Mittelfeldspieler Felix Schlüsselburg endete, eine Zukunft hat er in Essen jedoch nicht mehr. Dazu kamen fünf externe Neuzugänge an die Hafenstraße. Torhüter Felix Wienand (Schalke II) ist die neue Alternative zu Stammkeeper Golz, Rechts hinten soll Meiko Sponsel (Leihgabe vom 1.FC Köln) Druck auf den gesetzten Sandro Plechaty machen. Für das defensive Mittelfeld kam Björn Rother von Hansa Rostock, er soll der neue Abräumer vor der Abwehr werden, für den Flügel kam Aurel Loubongo von St. Pauli II. Der 21-Jährige war dort Stammspieler. Im Sturm hat man Ron Berlinski (27) vom SC Verl dazu geholt. Beim SCV erzielte er zehn Saisontore. Am heutigen Freitag wurde außerdem Lawrence Ennali (20) von Hannover 96 ausgeliehen. Der offensive Außenbahnspieler bestritt in der letzten Saison acht Einsätze in der 2.Liga.
Was soll noch passieren?
Angesichts der Kadergröße (30 Mann) soll mindestens ein Spieler den Club noch verlassen. Mittelfeldspieler Felix Schlüsselburg - im letzten Jahr ausgeliehen - wurde aussortiert. Potenzielle Bereiche für weitere Neuzugänge sind offen, der Aufsteiger hat alle Positionen mindestens doppelt besetzt.
Denkbare Aufstellung zum Saisonstart
Stand: 8.Juli 2022