3.Liga - Saison 2022/23 - 30.Spieltag
Sonntag, 2.April 2023 - 14:00 Uhr
Ludwigspark
1.FC Saarbrücken - Waldhof Mannheim
Erneutes Spitzenspiel für den FCS. Wenige Tage nach dem Unentschieden in Freiburg wartet auf den FCS am Sonntag das Duell mit Waldhof Mannheim. Anstoß im Ludwigspark ist um 14:00 Uhr. Für beide Teams steht in der Begegnung einiges auf dem Spiel, mit dieser Ausgangslage werden Erinnerungen an das Heimspiel in der Vorsaison zum gleichen Saisonzeitpunkt geweckt. Auch damals ging es für beide Teams um den Anschluss nach oben. Der FCS verlor im April 2022 den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen und will es in dieser Saison in der entscheidenden Phase besser machen und nebenbei auch mal wieder ein Spiel gegen Mannheim gewinnen.
Positive Bilanz, negative Entwicklung
Schon in 44 Vergleichen trafen sich die Mannschaften des FCS und von Waldhof Mannheim. Die Statistik zeigt sich aus FCS-Sicht positiv. Man liegt bei 19 Siegen, dazu kommen zehn Unentschieden und zwölf Niederlagen. Insbesondere in den Heimspielen hat der FCS seine Siege geholt. 11 der 22 Heimspiele worden gewonnen, dazu kommen acht Unentschieden (eine Niederlage im folgenden Elfmeterschießen) und drei Niederlagen. Die Clubs sind sich in den letzten Jahren regelmäßig begegnet und die Waldhöfer waren in den letzten Vergleichen oft überlegen. In der Regionalliga Südwest gab es 2018 zwei Heimniederlagen in Völklingen, es folgte im März 2019 eine 2:3-Pleite in Mannheim. Dadurch wurde damals der Kampf um die Meisterschaft endgültig entschieden. Auch im Hinspiel der Saison 2020/21 gab es in Mannheim keine Punkte für die Malstätter. Mendler brachte einen Überlegenene FCS in Front, schnell kassierte man den Ausgleich. Im zweiten Abschnitt zogen die Waldhöfer dann bis auf 4:1 davon und sorgten für die höchste Saisonpleite des FCS. Im Rückspiel gelang ein 5:0-Heimsieg. Golley und Deville schnürten einen Doppelpack, dazu traf Nicklas Shipnoski. Das Hinspiel der vergangenen Saison verlor der FCS vor 10.300 Zuschauern in Mannheim mit 0:1. Boyamba besorgte nach einer Stunde den Siegtreffer der Waldhöfer. Das Rückspiel im Park endete vor 14.000 Zuschauern ohne Treffer.
Der Gegner: Waldhof Mannheim
Mit keinem anderem Verein aus dem Teilnehmerfeld der 3.Liga hatte der FCS in den letzten Jahren so viele Berühungspunkte wie mit dem SV Waldhof Mannheim. Von 2014 bis 2019 spielte man gemeinsam in der Reginalliga Südwest und war regelmäßiger Konkurrent im Kampf um den Drittligaaufstieg. Nachdem beide Teams nach Jahren den Aufstieg vollziehen konnten trifft man sich nun schon in der dritten Saison in Serie in der 3.Liga und setzt seine intensiven Duelle fort. Gegründet wurde der SV Waldhof am 11.April 1907. Die Vereinsfarben sind - parallel zu den Farben des FCS - blau und schwarz. Im September 2020 bestand der Verein aus 2.463 Mitgliedern, einen aktuelleren Stand gibt es nicht und die Profiabteilung des Clubs ist bereits seit 2017 in die "SV Waldhof Mannheim 07 Spielbetriebs GmbH" ausgegliedert. Der Verein hält als Gesellschafter lediglich drei Prozent der Anteile, der restliche Gesellschafteranteil wird von der Neun10hundert07 GmbH getragen, hinter der sich Investor Beetz versteckt. Die Familie Beetz besetzt sowohl den Posten des Vereinspräsidenten als auch des Aufsichtsratsvorsitzenden in der GmbH. Auch aus finanzieller Sicht ist Mannheim längst in einer Abhängigkeit von der Familie geraten. Kurzfristig soll es in die 2.Bundesliga gehen, das langfristige Ziel am Alsenweg bleibt die Bundesliga. Der SV Waldhof genießt ohne Zweifel den Ruf eines Traditionsvereines. 1939 stand man in Berlin im Finale des DFB-Pokals, verlor jedoch gegen den 1.FC Nürnberg. In der Nachkriegszeit war man bis 1997 meist zweitklassig unterwegs, machte seinem Namen aber auch in der Bundesliga alle Ehre. Von 1983 bis 1990 war man Teil des deutschen Oberhauses, die beste Platzierung erreichte man 1985 mit dem sechsten Platz. Nach dem Abstieg 1990 setzte man sich auf Jahre im vorderen Mittelfeld der 2.Liga fest ohne jedoch den Wiederaufstieg vollziehen zu können. Finanzielle Probleme plagten zu jener Zeit den Club, 1997 ging es in die Regionalliga. Man kehrte nach zwei Jahren in die Zweitklassigkeit zurück, wollte möglichst schnell in die Bundesliga und hätte dies 2001 auch fast geschafft. Am letzten Spieltag verpasste man in einem dramatischen Endspurt den Aufstieg. 2003 erfolgte dann der erneute Abstieg und die nicht erhaltene Lizenz für die Regionalliga: Der SV Waldhof war in der Oberliga angekommen. Erst nach fünf Jahren gelang die Rückkehr in die Regionalliga, doch 2010 wurde dem SVW erneut die Lizenz entzogen. Es gelang der direkte Wiederaufstieg und die Etablierung als TOP-Team der Regionalliga. Drei Mal in Serie scheiterte man in Relegationsspielen, 2019 folgte als Meister der lang ersehnte (und in der Saison absolut verdiente) Aufstieg in die 3.Liga. Dort spielte Mannheim eine starke Saison und lag zur Corona-Unterbrechung auf Platz 2. Danach lief nicht mehr so viel und man rutschte noch auf den neunten Platz ab. Vor zwei Spielzeiten fehlte Mannheim die Konstanz, die Saison beendete man auf dem achten Tabellenrang. In der letzten Spielzeit konnte man sich verbessern, wurde am Ende einer insgesamt guten Saison Fünfter. Den angestrebten Aufstieg verpasste man allerdings erneut.
Christian Neidhart beerbte Glöckner
Mit Beginn der laufenden Saison hat Christian Neidhart den SV Waldhof Mannheim übernommen. Der 54-Jährige trainierte in der Vorsaison noch Rot-Weiss Essen, war zudem über viele Jahre beim SV Meppen in der 3.Liga aktiv. Neidhart übernahm das Ruder von Patrick Glöckner und sollte die Mannschaft aus der attraktiven Spielart der letzten Saison heraus zu einer routinierten Aufstiegstruppe entwickeln. Sein Vertrag in Mannheim läuft bis 2024.
Die Transferaktivitäten im Winter
Ohne Abgang beging man beim Waldhof die Transferperiode im Winter, im Gegenzug legte man mit zwei Neuzugängen nach. Luca Bolay kam vom Karlsruher SC. Der 20-Jährige Linksverteidiger wurde vor allem mit Blick auf die U23-Regel verpflichtet , beim KSC war er Ergänzungsspieler und auch in Mannheim wartet er noch auf sein Debüt in der Liga. Für die Qualität kam zudem noch der zuvor vereinslpse Thomas Pledl (28). Der Flügelspieler spielte in seiner Karriere unter anderem für Fürth, Ingolstadt und Düsseldorf.
Bisherige Saison & Tabellensituation
Nach dem Heimsieg im Hinspiel folgte für Mannheim eine schwierige Phase bis zum Jahresende. In der Liga verlor man drei von sechs Spielen, dazu kamen zwei Heimsiege über Zwickau und Dresden sowie ein Unentschieden in Oldenburg. Das neue Jahr eröffnete man deutlich stärker. Nach einem 3:1-Heimerfolg über 1860 München folgte in Duisburg der erste Auswärtssieg der Saison (3:1) und eine Woche später siegte man auch in Köln (4:1). Der Februar durchlief durchwachsen, in der Fremde verlor man in Aue (1:2) und beim BVB (0:4). Zuhause kam man gegen Verl zu einem Remis, gegen Meppen gab es einen 3:1-Sieg. Die englische Woche im März lief dagegen perfekt mit Heimsiegen über Elversberg (2:1) und Ingolstadt (3:2), dazwischen gab es auch einen Erfolg in Bayreuth (3:1). Die gute Ausgangslage nach 27 Spieltagen büßte man zuletzt durch zwei Niederlagen in den Spitzenspielen in Wiesbaden (0:3) und gegen Osnabrück (0:2) ein Stück weit ein. Dadurch steht man aktuell auf dem siebten Tabellenplatz und hat aktuell drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und fünf Punkte liegt man hinter einem direkten Aufstiegsplatz zurück. Eine Niederlage am Sonntag würde somit auch die Waldhöfer weit zurückwerfen. Problem in Mannheim sind bisher die Auswärtsspiele während man zuhause die Tabelle klar anführt. In der Fremde gab es erst drei Siege (alle in 2023) und man liegt nur auf einem Abstiegsrang im Ligavergleich. Bester Torschütze ist Martinovic mit neun Treffern, es folgen Sohm und Bahn mit fünf Toren. Linksverteidiger Rossipal ist mit sechs Vorlagen der beste Scorer. In der Rückrundentabelle ist Mannheim aktuell Achter.