Der FCS setzt dem Startfluch ein Ende und gewinnt erstmals seit dem Jahre 2002 ein Heimspiel am ersten Spieltag. Ein später Treffer von Rückkehrer Patrick Schmidt bringt dem FCS das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg und die ersten drei Punkte der Saison. Unter dem Strich ein hartes Stück Arbeit das mit den Punkten belohnt wurden. Die Vorzeichen waren dabei günstig. Bei Sommerwetter kamen offiziell knapp 4.000 zahlende Zuschauer ins Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen, inoffiziell dürften es wohl eher an die 5.000 Besucher gewesen sein, die allgemeine Stimmung im FCS-Lager völlig konträr zu jener der letzten Heimspiele 2015/16. Aufbruchstimmung. Da viele Zuschauer lange Schlangen zu bewältigen hatten begann das Spiel dann auch 15 Minuten später. Die Mannschaft von Trainer Dirk Lottner musste im Spiel auf die Verletzten Marco Meyerhöfer, Daniel Döringer, Dennis Wegner, Ivan Meyer verzichten, zudem standen Patrick Herbrand und Sebastian Brenner nicht im Kader. In Sachen Aufstellung präsentierte Lottner keine überraschungen. Die erwartete 4-4-2-Formation mit Salfeld im Tor, Müller, Chrappan, Rau und Wenninger in der Abwehr sowie den Mittelfeldspielern Mendler, Holz, Zeitz und Mendy bildeten den Rücken des Sturmduos Schmidt und Behrens. Auf der Bank nahmen Cymer, Sökler, Roßfeld, Studtrucker, Hahn, Steiner und Sachanenko Platz. Bei den Ulmer Spatzen gab es ebenfalls keine Überraschung und sowohl Thomas Rathgeber als auch Christian Sauter standen in der ersten Elf.
Von Beginn weg zeigten die Ulmer sich als schwer zu bespielende, aggressive und präsente Mannschaft. Die Blauschwarzen mühten sich redlich, hatten aber Probleme ins Spiel zu finden und sich des euphorisierten Aufsteigers zu entledigen. Viele Ungenauigkeiten, viele Ballverluste waren die Folge. Der FCS hatte sich eindeutig zu viel Druck gemacht und hatte einen schleppenden Start ins Spiel. Im Offensivspiel noch mit viel Sand im Getriebe kam man auch Defensiv nicht immer wie gewünscht zum Zuge. Bereits nach drei Minuten sorgte ein Rathgeber-Kopfball für die erste Gefahr und nach einer guten Viertelstunde war es wieder Thomas Rathgeber, der gleich doppelt eine Riesenchancen für den Aufsteiger liegen ließ. Dazwischen hatte Mendler nach einem Kombination mit Müller die erste große FCS-Chance, ließ diese jedoch liegen. Der erhoffte Traumstart trat also nicht ein, stattdessen war nun der harte Kampf und das Spiel mit der Geduld angesagt. Die Lottner-Elf nahm den Kampf an und kam nach und nach besser in die Begegnung ohne die gefährlichen Ulmer aber wirklich ruhig stellen zu können. So musste Rau nach einem eigenen Fehlpass ein Foul ansetzen um den enteilten Braig zu stoppen, sah allerdings "nur" Gelb. Insgesamt beruhigte der FC das Spiel aber deutlich und fand nun mehr Sicherheit in seinen Aktionen. Im Spiel nach vorne versuchte man vor allem über die Außenbahnen für Gefahr zu sorgen, schaffte es in letzter Konsequenz jedoch nicht die beiden Stürmer in Szene zu setzen. Defensiv sicher stehenden und robuste Ulmer wussten geschickt zu verteidigen. Eine halbe Stunde war absolviert als der Torschrei in Völklingen verhallte. Mendy spielte den aktiven Mendler frei und der scheiterte freistehenden doch noch am Keeper. Das hätte die Führung sein müssen! Im Anschluss viele Mittelfeldaktionen sowie viele Standards für den FC, wirklich zwingend wurde man aber nicht mehr und so ging es mit einem durchaus leistungsgerechten 0:0-Unentschieden in die Pause. Der Lottner-Elf merkte man zwar den unbedingten Willen an, der selbst aufgelegte Druck schien hemmte den Spielfluss aber auch deutlich. Nach der Pause verlagerte sich die Begegnung dann endgültig in die Hälfte des Aufsteigers. Mit einem gefühlten Ballbesitz von über 80 Prozent dominierte der FCS den Ball und das Mittelfeld ohne allerdings die Ulmer Defensive wirklich in Verlegenheit zu bringen. Trotz vieler Ansätze sahen die Zuschauer so wenige Torraumsituationen. Der SSV sorgte kaum noch für Entlastung und der FCS kam zum Verzweifeln nicht durch. In der Folge gab es zahlreiche Ecken und Freistöße die in der Regel allerdings ohne große Wirkung blieben. Im weiteren Spielverlauf merkte man dann auch die Verzweiflung in Form einiger harmloser Distanzschüsse. Aufgrund des immer größer werdenden Druckes gab es dann immer mehr Strafraumszenen. Sowohl Behrens als auch Mendy, Holz und Mendler hatten die Führung auf dem Fuß. Nach 70 Minuten reagierte Lottner erstmalig. Marwin Studtrucker kam für den heute blassen Mendy in die Begegnung und sollte die Offensive noch einmal beleben. Doch immer wieder brachte der wackere Aufsteiger einen Fuß, ein Knie oder einen Kopf in den Ball und schien den Blauschwarzen den Zahn zu legen. Zumal die Gäste nach etwa 80 Minuten dann doch mal einen Konter ausspielten und Oberliga-Torjäger Braig alleine auf Salfeld zu marschierte, jedoch verzog. Das hätte die ganz kalte Dusche für den FCS sein können. Jener FCS brachte kurz darauf Jordan Steiner für Marco Holz ins Spiel und entschied mit diesem Wechsel das Spiel. Zeitz scheiterte noch als er aus 13 Meter noch zu lange zögerte, dann kam Steiner. Der junge Franzose bekam im rechten Halbfeld den Ball, spielte mit dem Rücken zum Tor einen fantastischen Lupfer zu Kevin Behrens und der Angreifer blieb cool, legte quer und Rückkehrter Patrick Schmidt drückte den Ball zum erlösenden 1:0 über die Linie (86.). Ein wahnsinniger Spielzug! Die Erlösung für die Mannschaft und für die Fans und der schwere Kampf entlud sich im Torjubel. Beim FCS kam im Anschluss noch Alexander Hahn für den Torschützen, denn in den letzten Minuten sollte nichts mehr anbrennen. Der SSV kam trotzdem noch zu einer ganz großen Chance, ließ diese glücklicherweise noch liegen und der FCS behielt die drei Punkte im Saarland.
Der Sieg ist sicher ein verdienter Sieg weil die aktive und bessere Mannschaft das Spiel gewonnen hat. Ein tolles Spiel war es aber sicher nicht, musste es aber auch nicht sein. Man hat definitiv gesehen das es eine neue Mannschaft mit sehr vielen Neuzugängen ist und man hat sich im Zusammenspiel entsprechend schwer getan. In der Saisonanfangsphase muss man dafür aber auch noch verständnis haben, die Mannschaft kann noch nicht voll aufeinander abgestimmt sein sondern braucht ihre Zeit. Dazu ist man in dieser Saison sicher keine Übermannschaft sondern eine gute Mannschaft die es als Einheit schaffen muss die nötige Leistung auf den Platz zu bringen. Zudem schien es mir so das die Mannschaft sich selbst einen hohen Druck auferlegt hat und dann als nicht von Beginn an alles funktionierte auch etwas ängstlich Fußball gespielt hat. Statt mit Risiko die Lücke zu suchen wurde eher noch mal quer oder nach hinten gespielt. Gerade in der ersten Hälfte was dies ein Problem, obwohl man gesehen hat das die Truppe unbedingt will und mit Leidenschaft zur Sache geht. Spätestens in der zweiten Hälfte wurde das dann immer besser und man hat die Fesseln ein Stück weit ablegen können. Die Dominanz in den zweiten 45 Minuten war teilweise erdrückend. Es gilt nun diesen Sieg richtig einordnen zu können. Es war ein typisches Auftaktspiel in dem man sich immer weiter gesteigert hat. Wir haben noch Luft nach oben, müssen uns noch steigern dürfen heute aber erst mal zufrieden ob der drei Punkte sein. Die Begegnung hat gleich zu Beginn gezeigt das es keine einfachen Spiele in der Liga gibt und wir in jedem Spiel an unser Limit kommen müssen um drei Punkte zu holen. Diese Punkte hat man heute als Mannschaft geholt. Hervorheben muss man sicher Mendler. Teilweise zwar etwas verspielt und mit dem Kopf durch die Wand, aber auch der mit Abstand aktivste Spieler auf dem Platz und an fast allen gefährlichen Aktionen beteiligt. Eine Wohltat zudem das es an diesem Tag mal wieder nur um den Fußball ging und die Leute mit Freude ins Stadion gekommen sind. Das gab es so lange nicht mehr und sowohl die Kulisse als auch die Stimmung waren entsprechend obwohl das Spiel ja nicht immer begeisternd war.